Kapitel 19 - Geschmack und Geruch - Leitfragen Flashcards

1
Q

Leifrage - Klausurrelevant

Welche Art Reiz verarbeiten die Sinnesysteme für Geschmack und Geruch?

A

Sie verarbeiten chemische Reize durch Chemorezeptoren

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Q

Leifrage - Klausurrelevant

Richtig oder falsch: Ohne Geruchsinn erleben wir den Geschmack von etwas nicht vollständig.

A

Richtig!
Der »Geschmack« eines Gerichts hängt von der Zusammenarbeit beider Sinnessysteme ab: Selbst das herrlichste Gericht verliert ohne seine Gerüche (z. B. bei einem starken Schnupfen, dessen Sekrete den Riechstoffen den Zugang zum Riechepithel versperren) einen Großteil seines »Geschmacks«.

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3
Q

Leifrage - Klausurrelevant

Wie unterscheiden sich Geschmack und Geruch z.b. – nenne 2 Unterschiede!

A

Die Abgrenzung des Geschmacks vom Geruch lässt sich nach morphologischen und physiologischen Kriterien durchführen.

Morphologisch:
- Die Geschmackssensoren sind ausschließlich auf der Zunge zu finden sind, während das Geruchsepithel im Nasen- und Rachenraum angesiedelt ist.

Physiologisch:
- Es gibt nur 4 bzw. 5 Geschmacksqualitäten gibt, während beim Geruch Tausende verschiedener Duftstoffe unterschieden werden können.
- Der adequate Reiz beim Geschmack ist in der Nähe des Sinnesorgans => Moleküle organischer/anorganischer nicht-flüchtiger Stoffe
- Beim Geruch hingegen sind die Moleküle fast ausschließlich organisch und flüchtig in Gasform => wird erst an Rezeptoren gelöst und die Reizquelle ist oft auch weiter entfern

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4
Q

Leifrage - Klausurrelevant

Richtig oder falsch: Die Zuordnung einer chemischen Struktur eines Stoffes zu seiner Schmeckwirkung ist nicht möglich.

A

Richtig!
- Die Zuordnung der chemischen Struktur eines Stoffes zu seiner Schmeckwirkung ist nicht möglich. So schmecken neben Zuckern auch Bleisalze süß, die wirksamsten Süßreize sind Süßstoffe wie Saccharin oder die Aminosäure Aspartam.

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5
Q

Leifrage - Klausurrelevant

Richtig oder falsch: Unsere Wahrnehmungsschwelle für bittere und saure Stoffe liegt sehr hoch.

A

Falsch!
- Bitter schmeckende Stoffe werden schon bei sehr niedrigen Konzentrationen wahrgenommen.
- In einer ähnlichen Größenordnung liegt der Schwellenwert für süß
- Die Schwellen für sauer und salzig schmeckende Stoff liegen in gleichen Größenordnungen wie die von Rohrzucker und Traubenzucker, also auch noch recht niedrig.

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6
Q

Leifrage - Klausurrelevant

Welche Funktion hat der Geschmackssinn bei Menschen?

A

Geschmack:
- Nahrungskontrolle, Gefahrenerkennung, Verträglichkeit: Über den Geschmack wird die Nahrung auf Verträglichkeit geprüft
- Steuerung der Nahrungsaufnahme und Verarbeitung (Speichel): Die Verdauungsdrüsen werden antizipatorisch und reflektorisch aktiviert.
- Emotionale Steuerung: Geschmack hat eine besondere psychophysiologische Funktion als primär positiver Verstärker oder als primärer Bestrafungsriez. Lust auf Süßes ist angeboren, ebenso Ablehnung von Bitterem und gustofaziale Reflexe. Aversionen und Vorlieben können aber auch durch Lernen erworben werden.

Geruch:
- Nahrungskontrolle
- Umweltkontrolle, Hygiene, Gefahrenerkennung
- Bei Tieren: Futtersuche
- Kommunikation, Fortpflanzung, soziale Funktion

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7
Q

Leifrage - Klausurrelevant

Wähle 1 Antwort: Es kommt zu keinen Geschmacksempfindungen bei A) Ramsey Hunt Syndrom, B) Hypogeusie, C) Ageusie, D) Maleusie.

A

Ageusien ist ein Sammelbegriff aber hier die Antwort!

Läsionen der zentralen Geschmacksbahnen und -areale können zu Einschränkungen des Geschmackssinns führen. Liegen die Wahrnehmungsschwellen über dem Normalbereich, spricht man von Hypogeusie. Bei Ageusien kommt es zu keinen Geschmacksempfindungen. Als Dysgeusien werden dem Reiz nicht entsprechen de oder ohne Reiz auftretende, meist unangenehme Geschmacksempfindungen bezeichnet.

Derselbe Virus, der Windpocken verursacht, kann in seltenen Fällen einseitig die Hirnnerven befallen und bewirkt dann auf der betroffenen Seite einen völligen Ausfall des Geschmacks, genannt Ramsey-Hunt-Syndrom. Die Patienten bemerken dies aber nur unter experimentellen Bedingungen, denn die Gegenseite wird viel sensitiver für Geschmacksreize. Dies wird dadurch verursacht, dass die üblicherweise auch vorhandene Hemmung von der kranken Seite wegfällt und damit die afferenten Nerven und/oder deren Synapsen leichter erregbar sind.

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8
Q

Leifrage - Klausurrelevant

Richtig oder falsch: Steroidhormone beeinflussen Sinneszellen und Neurone der Riechbahn.

A

Sinneszellen und Neurone der Riechbahn werden von Steroidhormonen beeinflusst.

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9
Q

Leifrage

Richtig oder falsch: Menschen die Chemotherapie bekommen können eine Aversion entwickeln, gegen alles was mit der Behandlung zusammenhängt, zb Gerüche im Behandlungsraum.

A

Richtig!

In diesem Zusammenhang ist wichtig, dass die enge
anatomische Verbindung des Geruchs- und Geschmackssinns mit dem limbischen System und dem Hypothalamus den beiden Systemen eine Sonderstellung in Lernprozessen verleiht.

Im Bereich der Medizin stellt diese Art von Konditionierung ein Problem in der Bestrahlungstherapie von Krebsgeschwülsten dar: Röntgenstrahlung und andere Strahlungsarten stellen wirksame US dar, die offenbar Geschmackssensoren oder deren zentrale Verschaltung so reizen, dass die Patienten eine ausgeprägte Ekelaversion gegen alles entwickeln, was mit der Behandlung zusammenhängt, einschließlich der gedanklichen Vorstellung und Antizipation der nächsten Behandlung.

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9
Q

Leifrage - Klausurrelevant

Richtig oder falsch: Ein einziges Duftmolekül kann viele Ionenkanäle öffnen bei der Transduktion.

A

Richtig!:

Wie beim Geschmackssinn beginnt die Transduktion in den Riechzellen damit, dass sich in der Schleimschicht des Riechepithels Riechstoffmoleküle an spezielle Rezeptormoleküle der Zilienmembranen binden. Die Bindung eines Riechstoffmoleküls an ein Rezeptormolekül öffnet dann über eine intrazelluläre Signalkaskade Ionenkanäle für kleine Kationen (Natrium, Kalium). Die intrazelluläre Signalkaskade besitzt einen großen Verstärkungsfaktor, so dass ein einziges Duftmolekül viele Ionenkanäle öffnen kann (dies erklärt die sehr niedrigen Schwellenwerte für manche Duftstoffe). Durch die resultierenden Ionenflüsse kommt es zu einem depolarisierenden Sensorpotenzial.

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10
Q

Leifrage - Klausurrelevant

Welche Störungen des Geruchssinns fallen Dir ein?

A

Fehlt der Geruchssinn vollständig, so spricht man von (genereller) Anosmie (bei vielen Tierarten führt Anosmie zu schweren Störungen des reproduktiven Verhaltens). Bei einer partiellen Anosmie, von der oben schon die Rede war, können einige Geruchsqualitäten wahrgenommen werden, andere nicht. Bei einer Hyposmie ist die Geruchsempfindlichkeit herabgesetzt, entwder für einige (partielle Hyposmie) oder für alle Riechstoffe (vollständige oder generelle Hyposmie). Das Gegenteil ist die generelle oder partielle Hyperosmie. Auch Fehlwahrnehmungen, Parosmien, und Geruchswahrnehmungen ohne Vorhandensein von Riechstoffen, also Geruchshalluzinationen, Phantasosmien, kommen vor. Schließlich werden Geruchsagnosien beobachtet, bei denen die fehlende Geruchswahrnehmung nicht durch eine Störung der Geruchsaufnahme und -verarbeitung, eine Sprachstörung oder ein intellektuelles Defizit verursacht zu sein scheint. Fällt das gesamte Riechepithel aus, z. B. durch Abscheren der Fila olfactoria im Siebbein bei einem Unfall, so bleiben die vom Nervus trigeminus vermittelten stechenden und brenzligen Geruchsempfindungen übrig, ebenso die aus dem Rachenraum möglichen Geruchsempfindungen, die von den Nn. glossopharyngeus und vagus vermittelt werden

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11
Q

Leitfrage - Klausurrelevant

Richtig oder falsch: Es gibt keine Adaptionsprozesse beim Geschmackssinn.

A

Bei langdauernden Reizen nimmt die Empfindungsstärke deutlich ab, d. h. der Geschmackssinn zeigt eine deutliche Adaptation.

Diese ist sicher z. T. neuronal, also nicht nur durch Sensoradaptation bedingt. Es darf aber dabei nicht übersehen werden, dass durch die Sekretion der in sichtbaren Spüldrüsen die Konzentration eines Reizstoffes an den Geschmacksknospen herabgesetzt und auf diese Weise eine Änderung der Empfindungsstärke verursacht werden kann.

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