Kapitel 1 - Grundlagen - Leitfragen Flashcards

1
Q

Wie lautet die Definition von biologischer Psychologie

In eigenen Worten

A

Die biologische Psychologie erforscht die Zusammenhänge zwischen biologischen Prozessen und Verhalten unter Berücksichtigung der Lebensprozesse aller Organe des Körpers (nicht nur des Gehirns).

Die biologishce Psychologie vereint die Methodiken der Physiologischen Psychologie und der Psychophysiologie. Verhalten wird als abhängige und unabhängige Variable untersucht. Tier und Humanversuche existieren gleichberechtigt.

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2
Q

Wie lautet die Definition von physiologischer Psychologie

In eigenen Worten

A

Die physiologische Psychologie ist ein Teilgebiet der biologischen Psychologie. Es beinhaltet die interdisziplinäre Forschung über die Beziehung zwischen Gehirn und Verhalten. Dabei werden insbesondere biologische Vorgänge und neuronale Strukturen durch direkte Reizung (pharmakologisch, mechanisch, elektrisch) und mittels Registrierung oder Zerstörung der Hirnaktivität untersucht.

Hier werden vorwiegend Tierversuche angewandt.

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3
Q

Wie grenzt sich die Neuropsychologie von den anderen Teigebieten ab?

A

DIe Neuropsychologie bedient sich der selben Methoden (Läsion, Reizung) wie die physiologische Psychologie. Sie konzentriert sich aber im Gegensatz zur physiologischen Psychologie auf den Menschen. Es werden vor allem Patienten mit Störungen und Ausfällen der Hirntätigkeit untersucht.

Neuropsychologie und Physiologische Psychologie ergänzen und befruchten sich gegenseitig: Ergebnisse aus dem Tierversuch können ihre Übertragbarkeit auf den Menschen durch neuropsychologische Untersuchungen unter Beweis stellen.

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4
Q

Wie unterscheidet sich die Psychophysiologie?

A

Die Psychophysiologie untersucht die Beziehung zwischen biologischen Vorgängen vorwiegend am menschlichen Organismus mithilfe nichtinvasiver Registrier- und Messmethoden.

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5
Q

Wie lassen sich die einzelnen Teilgebiete der biologischen Psychologie zusammengefasst voneinander abgrenzen?

A

Physiologische Psychologie, Neuropsychologie und Psychophysiologie sind Teilgebiete der Biologischen Psychologie.

Die Verhaltensneurowissenschaften überschneiden sich weitgehend mit der Physiologischen Psychologie.

Die kognitiven Neurowissenschaften konzentrieren sich auf die Untersuchung kognitiver Prozesse mit neurowissenschaftlichen Methoden, überschneiden sich daher stark mit Neuropsychologie und Psychophysiologie.

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6
Q

Warum sind die Inhalte der Biopsychologie nicht nur Medizin oder Biologie? Was könnte ein Unterschied sein? Inwiefern ist biologische Psychologie wirklich Psychologie?

A

Biologie ist die Kunde vom Leben oder die Lehre von der belebten Natur und den Gesetzmäßigkeiten im Lebensablauf der Pflanzen, Tiere und Menschen.

Die Psychologie ist die Kunde von den physikalischen Kräften und Gesetzmäßigkeiten, die unser Verhalten, einschließlich Denken und Fühlen, bestimmen. Da Verhalten aber nicht nur von den materiell-körperlichen Voraussetzungen, sondern auch von sozialen Einflüssen abhängt, muss die Psychologie auch die Wirkung dieser sozialen Einflüsse auf das Individuum quantitativ beschreiben.

In der Biologischen Psychologie werden beide Zugangsweisen, die physiologische und die sozial-interaktive, vereint.

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7
Q

Schreiben Sie 5 biologische Systeme auf, die in der Biopsychologie eine Rolle spielen, bzw. biologische Grundlagen und Korrelate unseres Erlebens und Verhaltens sind.

A
  • Nervensystem (ZNS & Peripheres)
  • Herz-Kreislauf System
  • Hormon-System (Endokrines System)
  • Immunsystem
  • Magen-Darm System

Siehe Vorlesung: Biopsychologie Grundlagen, Folien: 16-24

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8
Q

Wie war das noch, was hat Wilhelm Wundt mit Biopsychologie zu tun?

A

Willhelm Wundt war der Gründer der experimentellen Psychologie. Für ihn war die physiologische Psychologie das Zentrum aller psychologischen Forschung, ohne die ein Verständnis von Denk- und Planungsprozessen unmöglich blieb.

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9
Q

Aus Ihrer Sicht, warum ist das Fach Biopsychologie im Psychologiestudium meistens ein Pflichtfach? Wie kann die Biopsychologie in der Psychologie etwas beitragen?

A

Unser Gehirn ist die zentrale Schaltstelle unseres Körpers. Wir als Organismus sind nur durch funktionierende Wechselwirkungen zwischen unseren biologischen Systemen und Organen und dem Gehirn lebensfähig. Die physiologischen Prozesse stehen in enger Wechselwirkung mit unseren psychischen/seelsichen Zuständen und Prozessen (Verhalten, Kognition und Emotion). Ein Verständnis der psychischen/seelsichen Prozesse ist daher bedingt durch ein Verständnis der physischen Zustände und Prozesse.

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10
Q

Was ist ein Elektroenzephalogram?

A

Ein EEG erlaubt präzise Zeitmessungen mentaler Prozesse. Dazu wird die elektrische Aktivität des Gehirns aufgezeichnet. Dabei sind die unterschiedlichen Aktivierungszustände des Gehirns mit räumlichen Verteilungen der elektrischen neuronalen Aktivität verbunden.

Wenn die elektrische Aktivität von der Schädeloberfläche abgeleitet wird, ist die örtliche Auflösung weniger gut als die der bildgebenden Verfahren. Von der Hirnoberfläche abgeleitet, ergibt sich eine bessere Orts- und Zeitauflösung neuroelektrischer Vorgänge.

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11
Q

Wofür steht die Abkürzung fMRT? Und was macht das?

A

Bei der funktionellen Magnetresonanztomografie (fMRT) wird die neuronale Aktivität gemessen. Dazu wird sich die Abhängigkeit von neuronaler Erregung und der damit verbundenen Änderung der lokalen Gewebedurchblutung zu Nutze gemacht und so ein
Kontrast zwischen aktiven und ruhenden Hirnregionen abgebildet.

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12
Q

Wie kann die Seele in einem physischen Körper existieren? Schreiben Sie zwei Paragraphen nach Anleitung des Leib-Seele Problems. Erklären Sie erst den Hintergrund des Leib-Seele Problems und reflektieren Sie Ihre Sicht darauf.

A
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13
Q

Wie könnte man den Zusammenhang zwischen Gehirn und Psyche messen?

A

Mithilfe folgender Methoden:

  • Mikroskopie
  • Bildgebende Verfahren zur Untersuchung des Gehirns:
    „Lokalisaton und Dynamik von Lernvorgängen, von Gedächtnisspeicherung und von sensorischer Reizverarbeitung“
    z.B. Stoffwechselvorgänge, Durchblutungsveränderungen und Energieverbrauch in bestimmten Gehirnregionen; neuronale Aktivität in Raum/Zeit
  • Elektrophysiologische Techniken:
    Elektroenzephalographie (EEG): unterschiedliche Aktvierungszustände des Gehirns, räumliche Verteilung der elektrischen neuronalen Aktvität
    Auch: Herz-Kreislauf-Aktvität (Elektrokardiogramm), muskuläre Aktvität (Elektromyogramm), elektrische Aktvität der Haut (Elektrodermale Aktvität), Augenbewegungen (Okulomotorik)
  • Invasive Verfahren:
    Eindringen unter die Körperoberfläche notwendig, daher: Tierversuch (Ethik)
  • Möglichkeit, bestimmte Gehirnareale bzw. Neuronenpopulatonen selektv zu aktvieren oder zu deaktvieren (Elektrode)
  • Läsionsstudien: Mit Strom Gewebe zerstören, Gewebe entfernen, Verbindungen unterbrechen, psychoaktive Substanzen einbringen
  • z.B. Verständnis von Stoffen (Neurotransmittern) und Verhalten
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14
Q

Was ist affektives Blindsehen?

A

Das Phänomen, bei denen kortikal blinde Personen eine Angstreaktion auf ein nicht bewusst wahrgenommenes Gesicht erlernten.

  • Obwohl die kortikalen Blinden keinerlei bewusste Einstufung des dargebotenen Gesichts vornehmen konnten und dieses visuell auch nicht wahrnehmen konnten, waren bei wiederholter Darbietung des Gesichts nach seiner Paarung mit dem unangenehmen Schrei alle anderen Körper- und Hirnreaktionen, einschließlich des subjektiven Unbehagens, genauso wie es bei Gesunden der Fall war.
  • Die Aktivierung der partietalen Hirnregion, in der körperinterne Angstreaktionen verarbietet werden, war ebenfalls erhöht.
  • Das zeigt, dass Lernen von Angst durch klassische Konditionierung auf allen Reaktionsebenen stattgefunden hat nur die subjektiv-bewusste Einschätzung und Wahrnehmung fehlt. Bewusstes Erleben ist somit nur eine von vielen Reaktionselementen des Verhaltens (hier Angstreaktion).
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15
Q

Nennen Sie einen Vertreter der Phrenologie und erklären Sie kurz, was das ist. In Kürze, was könnte ein Problem der Phrenologie sein?

A

Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelte der österreichische Arzt und Anatom Franz Josef Gall
die Phrenologie. Dabei werden psychische Funktionen bestimmten Hirnabschnitten zugeschrieben, die sich bei häufiger Benutzung wie Abdrücke in den Schädelknochen wiederfinden (rechts oben). Dies wurde allerdings mittels Experimenten wiederlegt.

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16
Q

Was ist ein Fazit der Kontroverse zwischen Lokalisationsmus und Antilokalisationismus?

A
17
Q

Was ist und was macht ein neuronales Zellensemble eigentlich?

A
18
Q

Warum ist in Deutschland die Biopsychologie erst stark und dann schwächer vertreten gewesen?

A
19
Q

Aus Ihrer Sicht, inwiefern könnte das Wissen das Sie in diesem Fach erlangen später in Ihrem Beruf sinnvoll sein?

A
20
Q

Reicht eine rein atomisch-molekulare Betrachtungsweise der Hirntätigkeit aus?

A

Verhalten ist von der Funktionstüchtigkeit anatomisch oft weit auseinander liegender Nervennetze abhängig, deren Verbindungen, Überträgerstoffe und morphologischer Aufbau äußerst heterogen sein können. Solche verhaltensspezifische Nervennetze sind
in ihrer eigenen Aktivität von der Gegenwart spezifischer Umweltsituationen abhängig und von diesen und ihren Konsequenzen modifizierbar (Plastizität des Gehirns). Wir sprechen deshalb nicht mehr von einem »Hirnzentrum«, sondern von dynamischen Knotenpunkten für ein bestimmtes Verhalten oder von neuronalen Ensembles (»neuronal assemblies«).

Daher reicht eine rein anatomisch-molekulare Betrachtungsweise der Hirntätigkeit nicht aus.

Siehe Seite 9 im Buch Birbaumer & Schmidt