Kapitel 18 - Hören - Leitfragen Flashcards
Was nimmt das Ohr als Schall wahr?
Das Ohr nimmt periodische, longitudinale Druckschwankungen der Luft im Frequenzbereich von 16-20.000 Hz als Schall war.
Richtig oder falsch: „Je höher die Schallwellenfrequenz, desto höher der Ton.“?
Richtig!
* Je höher die Schallwellenfrequenz, desto höher der Ton.
* Nur Schalldruckwellen zwischen 20 Hz und 16.000 Hz werden gehört.
Richtig oder falsch: „Menschen hören Infraschall?“
Falsch!
* Infraschall (kleiner 20 Hz) und Ultraschall (größer 16.000 Hz) sind unhörbar
Mit welchem Maß gibt man die Intensität des Schalldruckpegels wieder?
Die Intensität des Schalldrucks wird als Schalldruckpegel in Dezibel (dB SPL) angegeben.
Was bedeutet „Lautstärke“ im Sinne einer Zunahme oder Abnahme des Schalldrucks?
- Zunahmen des Schalldrucks über die Hörschwelle werden als zunehmende Lautstärke empfunden.
- Als Hörschwelle bezeichnet man den für eine Schallwahrnehmung notwendigen Minimalschalldruck. Die Hörschwelle ist stark frequenzabhängig, sie ist am niedrigsten zwischen 2000-5000 Hz.
Richtig oder falsch: „Wenn bei gleichem Schalldruck die Tonhöhe geändert wird, nimmt der Mensch das subjektiv als andere Lautstärke wahr.“
Wird bei unverändertem Schalldruck die Tonhöhe geändert, ändert sich auch die subjektiv empfundene Lautstärke, da nicht nur die Hörschwelle, sondern auch die Lautstärke frequenzabhängig ist.
Was bedeutet „Isophon“?
Sollen alle Tonhöhen gleichlaut gehört werden, so muss der Schalldruck in Abhängigkeit von der Frequenz angepasst werden. Dadurch entstehen Kurven gleicher Lautstärkepegel (Isophone). Bei 1000 Hz stimmen Phonwerte und dB-SPL-Werte vereinbarungsgemäß überein.
* Der Lautstärkepegel wird in Phon angegeben.
Isophone sind Kurven gleicher Lautstärkepegel, d.h. alle Töne auf diesen Kurven werden als gleichlaut empfunden. Die Hörschwelle liegt bei 4 Phon, der Hauptsprachbereich um die 60 Phon.
Richtig oder falsch: „Mit einem (1) Ohr können wir Richtungen wahrnehmen.“
Falsch!
* Das Hören mit 2 Ohren dient der akustischen Raumorientierung und der Verbesserung der Hörbarkeit akustischer Signale in gestörter Umgebung.
* Winzige Laufzeit- und Intensitätsunterschiede des auf die beiden Ohren auftreffenden Schalls werden zum Richtungshören ausgenutzt. Die Richtcharakteristik der Ohrmuschel und die Klangfärbung tragen ebenfalls zur Ortung einer Schallquelle bei.
Richtig oder falsch: „Schall kann sich auch in Flüssigkeiten ausbreiten“
Richtig!
Was ist eine Amplitude?
Es ist die maximale Auslenkung einer harmonischen Schwingung aus der Lage des arithmetischen Mittels
Eine Amplitude ist also die Intensität des Schalldruckes.
Je höher die Amplitude, desto lauter der Schall
Nenne Unterschiede zwischen Ton, Geräusch und Klang!
Töne bestehen aus einer Schallwelle mit einer einheitlichen Frequenz. Klänge enthalten endlich viele ganzzahlige Vielfache der Frequenz des Grundtons. Geräusche enthalten unendlich viele Töne.
Richtig oder falsch: „Die Hörschwelle hängt stark von der Frequenz des Prüftons ab.“
Richtig!
* Misst man bei einer größeren Gruppe gesunder Erwachsener, bei welchem Schalldruckpegel die Hörschwelle liegt, so ergibt sich folgender Befund: Die Hörschwelle hängt stark von der Frequenz des Prüftons ab. Das Ohr ist im Bereich von 2000–5000 Hz (2–5 kHz) am empfindlichsten (in diesem Frequenzbereich liegen auch die Sprachlaute.
* Dort genügt bereits ein sehr niedriger Schalldruckpegel, um die Hörschwelle zu überschreiten. Bei höheren und tieferen Frequenzen sind zum Überschreiten der Hörschwelle höhere Schalldruckpegel notwendig. Besonders im Bereich der tiefen Töne (Basstöne), also der sehr niedrigen Schallfrequenzen, liegen die Hörschwellen um 20–60 dB über denen bei 2000 Hz (2 kHz).
Schau Dir Abb. 18.2. im Detail an, um diese gut für Dich selbst zu verstehen. Was wird abgebildet (Keine weitere Aufgabe) (Nein, es ist nicht teil der Prüfung, dass ihr die Abbildung beschriften müsstet oder Ähnliches, aber es ist sinnvoll, diese für Dich selbst zu verstehen, beim Thema Hören)
Richtig oder falsch: „Die subjektive Hörschwelle eines Tons und die zunehmende Lautstärke hängen nur vom Schalldruckpegel ab.“
Falsch!
* Die (subjektive) Hörschwelle eines Tons und seine bei steigendem Schalldruck zunehmende (subjektive) Lautstärke hängen also nicht nur vom (physikalischen) Schalldruckpegel, sondern auch von der Frequenz des Tons ab.
Wenn ihr in die Disko geht oder auf ein sehr lautes Konzert, dann wäre es sehr, sehr sinnvoll, Ohrstöpsel mitzunehmen. Aber … warum eigentlich?
Ihr könnt sehr schnell eine Schwerhörigkeit entwickeln, wenn der Lautstärkepegel ab 120 Phon überschritten wird. Das ist die Schmerzschwelle und führt zu Hörschäden die oft irreparabel sind. Allerdings ist schon ab 90 Phon eine Möglichkeit vorhanden, dass ihr bei einer Dauerbeschallung schwerhörig werdet. Achtet auf eure Ohren, auch wenn ihr den Satz schonmal gehört habt. Denn der Verlust ist nie wieder zurück zu holen.
Wie funktioniert Richtungshören?
Winzige Laufzeit- und Intensitätsunterschiede des auf die beiden Ohren auftreffenden Schalls werden zum Richtungshören ausgenutzt. Die Richtcharakteristik der Ohrmuschel und die Klangfärbung tragen ebenfalls zur Ortung einer Schallquelle bei.
* Eine Schallquelle im Raum wird beide Ohren reizen. Experimente mit Kopfhörern haben gezeigt, dass über die Richtung aus der der Schall kommt, aufgrund von Zeit- und Intensitätsunterschieden des Hörens der beiden Ohren entschieden wird.
* Die Frage, wieweit sich die Schallquelle vom Hörer entfernt befindet und ob sie vor oder hinter ihm liegt, wird dagegen durch die Klangfärbung entschieden, die der Schall durch Resonanzen und Reflektionen an Kopf und Ohrmuscheln erfährt.
Wie kann das Hörvermögen beim Menschen überprüft werden?
Der wichtigste klinische Hörtest ist die Schwellenaudiometrie; im resultierenden Audiogramm sind Hörverluste in dB nach unten aufgetragen.
* Es werden über Kopfhörer einseitig verschiedene Töne angeboten. Der Test beginnt im sicher unterschwelligen Bereich, und der Schalldruck wird so lange langsam erhöht, bis der Patient eine Hörempfindung angibt. Der dazu benötigte Schalldruck wird in ein Audiogramm eingetragen.
Bei welcher Messung des Hörvermögens muss ein’e Patient’in nicht mitwirken?
Die Messung akustisch evozierter Potenziale (AEP oder BERA) erlaubt die Prüfung der Funktionsfähigkeit der Hörbahn ohne die Mitwirkung des Patienten.
Welche Teile des Ohres sind luftgefüllt?
Luftgefüllt:
1. Außenohr: Ohrmuschel + Gehörgang + Trommelfell
2. Mittelohr: Trommelfell Innenseite + Paukenhöhle mit Gehörknöchelchen (mit Hammer, Amboss, Steigbügel) + Ohrtrompete (eustachische Röhre zu Nasen/Rachen Raum)
Flüssigkeitsgefüllt:
3. Innenohr (“Labyrinth”) im Schädelknochen: Vorhof (Gleichgewicht: Bogengänge) + Cochlea/Schnecke mit Sinneszellen, die Schallwellen in Nervensignale umwandeln
Mittelohr
Was ist und was macht die Tuba Eustachii?
Das Mittelohr besteht aus der luftgefüllten Paukenhöhle mit der darin enthaltenen Gehörknöchelchenkette (Hammer, Amboss, Steigbügel).
Die Paukenhöhle steht durch eine enge, Tuba Eustachii genannten Röhre mit dem Rachen hinter der Mundhöhle in Verbindung. Durch Schlucken wird die Eustachii Röhre kurz geöffnet und die Paukenöhle so belüftet (z.B. beim Druckausgleich beim Fliegen)
Mittelohr
Woraus besteht die Gehörknöchelchenkette und was macht die?
Besteht aus den Knöchelchen Hammer, Amboss & Steigbügel
Diese Knochenkette stellt eine “Brücke” zwischen dem Trommelfell und dem ovalen Fenster des Innenohrs dar.
Die Gehörknöchelchenkette wurde von der Natur
»erfunden«, um eine effektive Schallübertragung von der äußeren Luft auf das Innenohr zu ermöglichen. Bei einem direkten Auftreten des Schalls von der Luft auf die Flüssigkeit des Innenohrs, also von einem Medium mit niedrigem Schallwellenwiderstand (Impedanz) auf ein Medium mit hoher Impedanz, würden die Schallwellen zum weitaus größten Teil (98%) reflektiert werden. Durch die Gehörknöchelchenkette wird eine Impedanzanpassung erreicht, so dass die Reduktion der Schallenergie auf ca. 35% reduziert wird und somit ca. 65% der Energie dem Innenohr zugeführt werden. Der wichtigste Faktor dabei ist die »Bündelung« der Schallwellen von der großen Fläche des Trommelfells auf die Steigbügelplatte, da sich diese beiden Flächen etwa wie 35:1 verhalten und Druck = Kraft/Fläche ist.
Wie heißen die 3 Etagen/Gänge/Skalen der Cochlea?
Im knöchernen Labyrinth des Felsenbeins liegen Gleichgewichtsorgan und Hörorgan eingebettet in einer bindegewebigen Hülle, dem häutigen Labyrinth. Das Hörorgan wird wegen seiner Form auch Schnecke oder Cochlea genannt.
Jede Cochlea-Windung besteht aus 3 »Etagen« oder
Skalen, die alle mit Flüssigkeit (Perilymphe & Endolymphe) gefüllt sind. Die bilden den auditorischen Teil des Innenohrs.
Die drei Skalen heißen:
* Scala vestibuli (enthält Perilymphe)
* Scala media (enthält Endolymphe)
* Scala tympani (enthält Perilymphe)
Was ist ein anderes Wort für Helicotrema?
Die Schneckenspitze heißt Helicotrema (Schneckenloch)
* Scala vestibuli und Scala tympani stehen an der Spitze der Schnecke, dem Helicotrema, miteinander in Verbindung
Was passiert bei einer Impedanzanpassung?
Der Schallwellenwiderstand (Impedanz) wird bei der Luftleitung, also der effektiven Schallübertragung von der äußeren Luft (Medium mit niedrigem Schallwellenwiderstand) auf das mit Flüssigkeit gefüllte Innenohr (Medium mit höherem Schallwellenwiderstand), durch die Gehörknöchelchenkette angepasst, so dass die Schallenergie reduziert wird und so ein Großteil der Energie dem Innenohr zugeführt wird und nicht reflektiert wird. Ohne die Gehörknöchelchenkette würde reflexionsbedingt kaum Schall in das Innenohr gelangen. Die Impedanzanpassung geschieht dabei v. a. durch Druckerhöhung wegen der großen Flächenunterschiede zwischen Trommelfell und Steigbügelplatte.