Kapitel 11: Monopol Flashcards

1
Q

Monopol

A
  • Ein Monopolmarkt hat nur einen Anbieter und viele Nachfrager. • Der Monopolist hat Marktmacht, d.h. er kann durch seine Produktionsentscheidung den Marktpreis beeinflussen.
  • Genauso wie der Anbieter bei vollständiger Konkurrenz muss auch der Monopolist keine ’strategische’ Interaktion mit anderen Unternehmen berücksichtigen.
  • Die Nachfragekurve des Monopolisten ist die (fallend verlaufende) Marktnachfragekurve.
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2
Q

Warum gibt es Monopole?

A
  • Patente (z.B. für ein neues Medikament, Software)
  • Gesetzgebung (z.B. Post- und Telefonmonopole)
  • Kartellabsprachen (z.B. OPEC)
  • Steigende Skalenerträge/fallende Durchschnittskosten (z.B. regionale Versorgungsunternehmen, Gas, Strom).
  • Netzwerkeffekte (z.B. Facebook, Ebay, Twitter)
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3
Q

Gewinnmaximierung vom Monopolisten

A

• Der Monopolist maximiert, wie wir es immer für Unternehmen unterstellen, seinen Gewinn = Erlös - Kosten = r(y)−c(y).
• Bei vollständiger Konkurrenz gilt r(y) = p·y, d.h. der Preis ist unabhängig von der Produktionsmenge y. Beim Monopol hingegen haben wir r(y) = p(y)·y, wobei p(y) die inverse Nachfragefunktion darstellt:
Π(y) = p(y)·y−c(y) = r(y)−c(y)

• Bedingung erster Ordnung: Grenzerlös = Grenzkosten dΠ(y)/ dy = d(p(y)y) /dy − dc(y)/ dy = 0 ⇔ MR(y) = MC(y)

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4
Q

Grenzerlöse Monopolisten

MR

A

-MR=marginal Revenue
gibt die Veränderung des Erlöses an, wenn der Monopolist eine zusätzliche Einheit verkauft:

MR(y) =d(p(y)y)/ dy= p(y) + y *(dp(y) /dy)
• Erster Term: Erlös durch Verkauf der zusätzlichen Einheit (Mengeneffekt)
• Zweiter Term: Preisreduktion für alle anderen Einheiten, die verkauft werden sollen (Preiseffekt).
• Abhängig davon welcher Effekt dominiert, steigt bzw. sinkt der Erlös bei einer Mengenerhöhung

• Im Monopoloptimum gilt dagegen, dass der Grenzerlös kleiner als der Preis ist (wenn das Gesetz der Nachfrage gilt):
MR(y) = p(y) + ydp(y) /dy< p(y)
• Da somit p > MC(= MR) folgt, wird zu wenig produziert.

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5
Q

Ineffizienz des Monopols

A

Der Monopolist bietet weniger Output zu höheren Preisen an, als Unternehmen am Wettbewerbsmarkt

Nicht Pareto effizient

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6
Q

Exkurs Elastizitäten

A

Elastizitäten messen die „Empfindlichkeit“ einer Variablen bezüglich einer anderen. • Die Elastizität einer Funktion y(x) bezüglich der Variablen x ist definiert als

€y,x =dy/ y /dx/ x=dy/ dx ·x/ y

  • Die Elastizität gibt die prozentualle Änderung von y an, wenn x um ein Prozent erhöht wird.
  • Maß für die Stärke einer Änderung, nicht nur die Richtung wie bei komparativer Statik

|y,x| = 0: y ist vollkommen unelastisch, d.h. y reagiert nicht auf eine Änderung von x.
• 0 < |y,x| < 1: y ist unelastisch, d.h. y ändert sich relativ weniger stark als x.
• |y,x| = 1: y ist proportional elastisch, d.h. die relative Änderung von y ist gleich der von x.
• |y,x| > 1: y ist elastisch, d.h. y ändert sich relativ stärker als x.
• |y,x|→∞: y ist vollkommen elastisch, d.h. die relative Änderung von y ist unendlich hoch.

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7
Q

Preiselastizität der Nachfrage

A

Wir konzentrieren uns im folgenden auf die Preiselastizität der Nachfrage: yi,pi = dyi /dpi · pi /yi
• Diese misst die Empfindlichkeit der nachgefragten Menge von Gut i bezüglich des Preises für Gut i.
• Eine andere Möglichkeit der Messung der Empfindlichkeit ist z.B. die Steigung der Nachfragekurve.
• Diese hat den Nachteil, dass der Messwert von der (willkürlich) gewählten Maßeinheit der Nachfragemenge abhängt.
• Die Elastizität ist als Quotient von Prozentsätzen unabhängig von den gewählten Maßeinheiten.

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8
Q
  • Monopolistische Preisbildung und Preiselastizität der Nachfrage
A

• Die Preiselastizität der Nachfrage ist
e =p(y)/ y ·dy/ dp(y)
• Also gilt: MR(y) = p(y)(1 + 1/e) bzw.

MR(y) = p(y)(1− 1/ |e|)

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9
Q

Amoroso-Robinsongleichung

A
  • Im Gewinnmaximum muss MR = MC gelten. Der Ausdruck p(y)·(1− 1/ |e|)= MC(y)
  • Der Ausdruck wird Amoroso-Robinso Gleichung genannt. Aus ihr kann man ablesen, dass der Monopolist niemand im unelastischen Bereich der Nachfragefunktion anbieten wird

Daraus ergibt sich:
1 /|e|< 1 ⇒|e| > 1
• Intuitiv: Im Bereich einer unelastischen Nachfrage
• führt eine Preiserhöhung zu einem nur schwachen Nachfragerückgang, bzw. ermöglicht eine Reduktion der Produktion eine starke Preiserhöhung.
• Dies führt zu höheren Erlösen, während die Kosten sinken. Der Gewinn steigt. Die ursprüngliche Situation kann also nicht gewinnmaximal sein.

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10
Q

Höhe des Preisaufschlags

A
  • Die Höhe des monopolistischen Preisaufschlags (auf die Grenzkosten bzw. den Wettbewerbspreis) hängt von der Preiselastizität der Nachfragefunktion ab.
  • Je elastischer die Nachfragefunktion, umso geringer ist der Preisaufschlag.
  • Im Fall einer unendlich preiselastischen Nachfrage sind Monopol- und Wettbewerbspreis gleich.

p(y)(1− 1 |e|)= MC(y) ⇒ p(y)− p(y)/ |e| = MC(y) ⇒ p(y)−MC(y) = p(y)/ |e| ⇒ p(y)−MC(y) p(y) = 1/ |e|

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11
Q

Lerner Index

A

(p(y)−MC(y)) /p(y)=1 /|e|

  • Die linke Seite ist der prozentuale Preisaufschlag des Monopolisten auf die Grenzkosten.
  • Dieser ist umso kleiner, je größer die Preiselastizität der Nachfrage.
  • Dieser Term heißt Lerner-Index und ist ein Maß für die Marktmacht des Monopolisten.

• Intuition: Bei unelastischer Nachfrage (z.B lebensnotwendigen Medikamenten, last-minute Flügen) sind die Konsumenten weniger in der Lage dem Preis auszuweichen, indem sie auf den Kauf des Gutes verzichten.

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12
Q

Preisdiskriminierung ersten Grades

A
  • Jede Einheit wird zu einem anderen Preis verkauft; der Monopolist kann zwischen den Käufern diskriminieren.
  • Dies erfordert, dass der Monopolist den Käufer mit der höchsten Zahlungsbereitschaft für das Produkt ermitteln kann, den Käufer mit der zweithöchsten usw.

Die Erträge sind: p(y’)−MC(y’),p(y`’’)−MC(y’’) und Null

  • Damit die Möglichkeit der Preisdiskriminierung wirkungsvoll eingesetzt werden kann, muss das Unternehmen Informationen über die Zahlungsbereitschaft der Konsumenten besitzen. Diese hängt vor allen Dingen auch vom Einkommen der Konsumenten ab.
  • Teilweise setzen Onlinehändler gezielt Software ein, die es ihnen ermöglicht, Rückschlüsse auf das Einkommen der Kunden und damit deren Zahlungsbereitschaft zu ziehen.
  • Beispielsweise sammeln sie Informationen über die zuvor besuchten Seiten, um herauszufinden, ob der Kunde evtl. Konkurrenzseiten besucht hat und somit möglicherweise Preise vergleicht.
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13
Q

Preisdiskriminierung 3. Grades

A
  • Alle Einheiten eines Produktes werden an die Personen einer Gruppe zum selben Preis verkauft. Der Preis kann sich aber zwischen den Gruppen unterscheiden.
  • z.B., Rentner- und Studentenermäßigung, Happy-hours in Bars und Restaurants, Nationalität, …
  • Zwei Märkte, 1 und 2.
  • y1 ist die angebotene Menge auf Markt 1. Die inverse Nachfragekurve für Markt 1 ist p1(y1).
  • y2 ist die angebotene Menge auf Markt 2. Die inverse Nachfragekurve für Markt 2 ist p2(y2).
  • Für gegebene Angebotsmengen y1 und y2 ergibt sich der Unternehmensgewinn als Π(y1,y2) = r(y1) + r(y2)−c(y1 + y2)
  • Im Gewinnmaximum folgt: MR1(y1) = MC(y1 + y2) und MR2(y2) = MC(y1 + y2) und somit MR1(y1) = MR2(y2)
  • Ist zum Beispiel MR1(y1) > MR2(y2), dann sollte eine Outputeinheit von Markt 2 auf Markt 1 verschoben werden, um den Gesamterlös zu erhöhen.
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14
Q

Preisdiskriminierung 3. Grades- Auf welchen Markt den Preis erhöhen?

A

MR1(y1) = p1(y1)(1− 1 /|e1|)
MR2(y2) = p2(y2)(1− 1 |e2|9
MR1(yM 1 ) =MR2(yM 2 ) = MC(yM 1 + yM 2 )

• Also gilt:
p1(y1)(1− 1 |e1|)= p2(y2)(1− 1 |e2|)
• Folglich gilt p1(yM 1 ) > p2(yM 2 ) genau dann, wenn:
1− 1 |e1| < 1− 1 |e2| =⇒|e1| < |e2|
• Der Monopolist setzt den höheren Preis auf dem Markt mit der weniger (preis-)elastischen Nachfrage.

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