Grundlagen vegetarischer Ernährung Flashcards
Was bedeutet Vegetarismus?
Ernährungsweise, bei der ausschließlich oder überwiegend pflanzliche Lebensmittel verzehrt werden und keine Lebensmittel aufweist, für die ein Tier sterben musste
Was bedeutet “alternative Ernährung”? Was sind deren Gemeinsamkeiten?
Sind als dauerhafte Ernährung angelegt, Vegetarismus zählt dazu
Gemeinsamkeiten: bevorzugen pflanzliche Lebensmittel; favorisieren saisonale, regionale Lebensmittel aus ökologischem Anbau; lehnen hochgradig verarbeitete Produkte ab; missbilligen bestimmte Produktionsverfahren und Techniken (Zusatzstoffe, Gentechnik, Bestrahlung); wenden beim Kochen schonende Zubereitungsverfahren an; streben eine ganzheitliche Sichtweise an
Formen vegetarischer Ernährung
Welche gehören nicht dazu?
• Hauptkriterium für die Zuordnung vegetarischer Ernährungsweisen zu verschiedenen Gruppierungen ist die Lebensmittelauswahl
- Vegetarier: essen kein Fleisch und keinen Fisch
- (Omnivore: Mischkost- bzw. Allesesser)
- Lakto-Ovo-Vegetarier: essen Milch und Milchprodukte und Eier
- Lakto-Vegetarier: essen Milch und Milchprodukte, aber keine Eier
- Ovo-Vegetarier: essen Eier, aber keine Milch und Milchprodukte
- Veganer: verzichten auf sämtliche tierische Lebensmittel
• Nicht Vegetarier: Pescatarier (essen Fisch), Vollwertköstler (gelegentlich Fleisch), Rohköstler, Pudding-Vegetarier (Vegetarier mit Nährstoffmängeln und Gesundheitsproblemen), Semi-Vegetarier (rotes Fleisch wird nicht konsumiert), Flexitarier (Fleisch aus nicht artgerechter Tierhaltung wird gemieden)
Was sind Gründe für eine fleischlose Ernährung?
Welche Motivgruppen lassen sich daraus ableiten?
Gründe für eine fleischlose Ernährung: Vegetarismus ist:
○ Erlösend (hilft Heil zu erlangen, schlechtes Karma zu vermeiden, sich geistig zu reinigen
○ Ethisch
○ Moralisch (Gebot nicht zu töten und der Nächstenliebe)
○ Gesundheitlich orientiert
○ Soziologisch-politisch (Protest gegen die Gesellschaft und für Tierrechte)
Motivgruppen:
• Ethik (Tierleid, Tierrechte, ökologische Argumente, Welternährung)
• Religion
• Gesundheit (Antibiotikarückstände, Zusatzstoffe)
• Umwelt
• (Selbstinszenierung: Trend der Individualisierung, Zugehörigkeit)
Wie ist der typische Vegetarier?
weiblich, jung, gebildet, lebt urban
Was sind epigenetische Veränderungen?
kleine chemische Markierungen am Erbgut, können durch Ernährung ausgelöst werden und sind vererbbar (Adipositas, Stoffwechselerkrankungen)
Was besagt der Mere-Exposure-Effekt?
○ Ausprägung von Vorlieben durch wiederholten Kontakt mit neuen Geschmackseindrücken durch biologisches Sicherheitsprinizip (könnte giftig sein)
○ Die Fixierung auf wenige bekannte Lebensmittel birgt Risiko für unzureichende Nährstoffversorgung
Was bedeutet die spezifisch-sensorische Sättigung?
○ Entstehung einer Abneigung bei ständig wiederholtem Geschmackseindruck
Damit soll einseitiger Ernährung und Nährstoffmangel vorgebeugt werden
Wozu dienen der Mere-Expose-Effekt und die spezifisch-sensorische Sättigung?
Nahrungssicherheit
Vielfalt bei der Nahrungsauswahl
Welche genetischen Veränderung sind im menschlichen Körper im Laufe der Evolution passiert?
○ Laktosetoleranz ist nur durch eine Genmutation möglich geworden
○ Veränderungen im Immunsystem beim Übergang zur Sesshaftigkeit durch enges Zusammenleben von Mensch und Tier
○ Aufhellung der Haut zur Verbesserung der Vitamin-D-Synthese bei dunkelhäutigen Einwanderern in Regionen mit geringerer UV-Licht-Intensität
Was sind anatomische und physiologische Merkmale, die für eine überwiegend pflanzliche Ernährung sprechen?
○ Größenverhältnisse von Magen-, Dünn- und Dickdarm
○ Bestimmte Muskelfasern (Tänien) im menschlichen Dickdarm sind typische Merkmale für Pflanzenfresser
○ Unfähigkeit Vitamin C selbst zu bilden
○ Vorkommen des Enzyms Amylase zum Stärkeabbau im Speichel
Was ist unser evolutionäres Erbe bis heute?
○ Unsere Ernährung trägt zu Entstehung der Wohlstandskrankheiten bei
○ Zu fett, zu süß, zu hochkalorisch
○ Unser Körper ist auf Überleben mit knappen Ressourcen getrimmt und auf hohe Energieeffizienz, geringen Verbrauch, große Speicherkapazität
○ Es kommt auf das Essverhalten und den Lebensstil an, viel Bewegung, wenig Stress, ausreichend Sonnenlicht, genügend Schlaf
Was ist für Ernährungserhebungen ausschlaggebend?
inwieweit eine Kostform zur Bedarfsdeckung essenzieller Nährstoffe beiträgt und welche präventivmedizinische Wirkung ihr zukommt
Wofür werden Erhebungen durchgeführt?
zur Ermittlung von Defiziten und Informationen zum Lebensmittelverzehr
liefern Daten, aus denen Nährstoffzufuhr (Istzufuhr) bestimmt wird > Vergleich Istzufuhr mit Sollmengen > Abschätzung Erfüllung der Referenzmengen für Nährstoffzufuhr
Was für Erhebungsmethoden gibt es?
• Indirekte Methode: Erfassen von Pro-Kopf-Verbrauch auf Grundlage von Statistiken
• Direkte Methode: epidemiologische Studien:
○ Retrospektive Methoden: Fragenbogen/Interviewer, Befragung zu vergangenem Verzehr (24h/Tage/Wochen/Monate); Nachteil: starke Abhängigkeit von Erinnerungsvermögen
○ Prospektive Methoden: Verzehrsprotokolle, Foto- und Videoaufnahmen, aktueller Lebensmittelverzehr wird ermittelt, Nachteil: zeitaufwendige Erhebung und Auswertung der Daten, Gefahr von Under- oder Overreporting
Um Nachteile auszugleichen meist Kombination verschiedener Methoden