Grundlagen MiBi Flashcards
Was sind die drei phylogenetischen Domänen des Lebens?
Bakterien, Archaeen, Eukaryoten
Was sind die wichtigsten morphologischen Einteilungskriterien von Bakterien?
Form: Kokken (Diplokokken, Staphylokokken, Sterptokokken…), Bazillen (Streptobazillus, Diplobazillus…), knospende Bakterien, andere Formen (Vibrio..)
Bitte erläutern Sie, worin sich Bakterienzellen von eukaryotischen Zellen
unterscheiden
Bakki: Zellwand (fast alle) Zellmembran Bakterienchromosom (Circulär) (Nukleotid) frei im Zytoplasma (statt Zellkern) Zirkuläre Plasmid-DNA (häufig) Ribosomen Fakultativ: äußere Membran, Schleimhülle, Pili, Flagellen
Welche Phasen des bakteriellen Wachstums können bei begrenzten Ressourcen
unterschieden werden?
Lag Phase, Log (exponentielle) Phase und stationäre Phase
Welche drei Möglichkeiten des natürlichen Gentransfers zwischen Bakterienzellen gibt
es und wie sind diese charakterisiert?
► Konjugation über sog. Pili Pili erzeugen Plasmabrücke, Austausch meist von Plasmiden = horizontaler Gentransfer v. a. bei Gram-negativen Bakterien ► Transduktion Gentransfer über Bakteriophagen v. a. bei Gram-positiven Bakterien ► Transformation Aufnahme freier DNA aus der Umgebung sehr selten
Was sind die morphologischen Besonderheiten von Pilzen?
Zellwände aus Chitin (nicht Cellulose) keine Fotosynthese, sondern saprophytische Lebensform bestehen meist aus Hyphen („Zellfäden“), die netzartiges Mycel bilden Fruchtkörper (Karposoma): Fortpflanzungsorgan mehrzelliger Pilze sichtbarer „Pilz“ ist nur Fruchtkörper
Welche Pilzgruppen werden in der medizinischen Mykologie mit dem DHS-System
beschrieben?
► medizinische Bedeutung: „DHS-System“
Dermatophyten: keratine Pilze befallen Haut/Nägel/Haare
Hefen: meist Schleimhautbefall, aber auch systemisch (Candida-Sepsis)
Schimmelpilze: meist systemisch (Aspergillen-Pneumonie)
Was versteht man unter Bakteriophagen?
Phagen, welche virales Genom enthalten und durch Bindung an Bakterien diese durch Transfektion mit viraler DNA infizieren können.
Durch welche Besonderheiten sind Viren/Virionen charakterisiert?
► nicht-lebende, infektiöse organische Strukturen
extrazelluläre Verbreitung durch Übertragung
extrazelluläre Viren heißen Virionen
Vermehrung nur innerhalb geeigneter Wirtszellen
alle Viren enthalten Replikationsprogramm (DNA, RNA),
aber keinen Stoffwechsel (ø Zytoplasma, Ribosomen, Mitochondrien)
Wie verläuft die Virusreplikation von RNA- und DNA-Viren?
Durch Insertion der viralen DNA in Wirtszellen.
Dort entweder Integration in Wirtsgenom und Vererbung/Vermehrung in diesem oder lytischer Zustand: Zerstörung der Wirtszelle und Produktion und Freisetzung neuer Viren
Wie verteilt sich quantitativ der Antibiotika-Verbrauch in Deutschland auf Tier- und
Humananwendung?
80% Tier, 20% Mensch (80 %: ambulant
20 %: stationär;
davon 80 %: peripher 20 %: intensiv)
Was beispielhaft drei typische Wirkmechanismen von Antibiotika?
Störung der Zellwandsynthese (Bsp. Penicillin)
Störung Proteinsynthese (Ribosomeninhibition) (Chloramphenicol, Tetracycline)
Störung RNA-Synthese (Rifampicin)
Wie unterscheiden sich bakterizide und bakteriostatische Wirkung?
Bakterizide: Töten Bakterien ab
Bakteriostatika: Verhindern Bakterienvermehrung, verbleibende Bakterien werden von (kompetentem) Immunsystem eliminiert
Was bezeichnen im Kontext der Antibiotika-Anwendung Konzentrations- und
Zeitabhängigkeit?
Zeitabhängigkeit entscheidend: t > MHK optimal: 40% der Therapiedauer > MHK keine erhöhte Wirksamkeit durch Konzentration Applikation: mehrmals täglich
Konzentrationsabhängigkeit entscheidend: c > MHK möglichst: kurzfristig hohe cmax optimal: cmax/MHK > 10 Applikation: 1-2x/tgl.
Welche Parameter beeinflussen in klinischem Setting die Auswahl eines geeigneten
Antibiotikums?
klinische Situation
individuelle (!) Nutzen-Risiko-Abwägung
(Schwere der Infektion, Folgen Therapienihilismus)
Grunderkrankungen
Immundefizienz, Allergien/Autoimmunerkrankungen,
Diabetes, GC-Therapie, Tumor, Demenz
Art & Eintrittswahrscheinlichkeit
Organfunktionen (Leber, Niere, GI-Trakt)
Kompartimente (Adipositas, Mangelernährung)
Alter (Pädiatrie, Geriatrie)
Schwangerschaft
Patientenwille (Therapielimitation?)