Grundlagen des Prozessmanagements - 2 Flashcards

1
Q

Welche Prozessarten gibt es?

A

Führungsprozesse

Leistungsprozesse (Kernprozesse)

Unterstützungsprozesse

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2
Q

Erläutere Leistungsprozesse (Kernprozesse).

Nenne zwei Beispiele.

A

=> Erfüllung der Kundenbedürfnisse und -anforderungen sowie der Kundenaufträge
- operativ (Leistungserstellung)
- strategisch (Bestandteile des Leistungspaktes)
__________________________

=> dienen der direkten Wertschöpfung

=> starten mit dem Input durch den Kunden und enden mit dem Output an den Kunden
- Input: direkte Anfrage des Kunden/Kundenwünsche
- Output: im Idealfall zufriedengestellter Kunde

=> zur Definition eines Leistungsprozesses sollte die Frage gestellt werden: Welche Produkte/Leistung will der Kunde von uns?

=> sind wichtig für den Aufbau von Wettbewerbsvorteilen, tragen maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens bei

=> Jeder Leistungsprozess stiftet für den Kunden einen wahrnehmbaren Nutzen, für den er zu zahlen bereit ist

=> sind unternehmensspezifisch & im Idealfall nicht imitierbar und sollten deshalb nie outgesourct werden!

=> Zufriedenheit des Kunden erreicht das Unternehmen mittels der Leistungsprozesse

=> Leistungsprozesse dienen der direkten Leistungserbringung für den externen Kunden

Bsp. PH-Musterklinik: Aufnahme des Patienten, Diagnostik, Therapie der Erkrankung, Pflege und Betreuung des Patienten, Entlassung…

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3
Q

Erläutere Unterstützungsprozesse.

Nenne zwei Beispiele.

A

=> Schaffung erforderlicher Rahmenbedingungen (MA, IT, Systeme usw.)

=> Erfüllung gesetzlicher Auflagen (Rechnungswesen usw.)
______________________________________

= Supportprozesse

=> beziehen sich weitestgehend auf interne Prozesse und weisen demnach keine direkten Schnittstellen zum externen Kunden auf

=> sind branchenübergreifend einsetzbar => Outsourcing möglich

=> sind auch von hoher Wichtigkeit, der Wert von Unterstützungsprozessen wird jedoch häufig erste dann erkennbar, wenn sie ausfallen wie z.B. EDV

Bsp.: Warenbeschaffung, Datensicherung, Lagerung, Arbeitsmarktsicherheitsmanagement, Buchhaltung…

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4
Q

Erläutere Führungsprozesse.

Nenne zwei Beispiele.

A

=> generelle Unternehmensrichtlinien und -leitsätze

=> Steuerung des Dienstleistungsunternehmens
______________________________

= Managementprozesse

=> “Lenkrad” der Organisation

=> dienen als Rahmen, um die Kernprozesse realisieren zu können - übergeordnete Steuerung und Koordination der Kern- und Unterstützungsprozesse

=> legen die strategische Ausrichtung des Unternehmens fest

Bsp.: Verbesserungsmanagement, Finanzplanung, Personalmanagement

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5
Q

Zu welcher Prozessart kann man BGM dazuzählen?

A

kommt darauf an:

=> Führungsprozesse, wenn es um Managementprozesse geht

=> Supportprozesse, wenn es mehr um operative Dinge geht, wie z.B. Rückenschulkurse

=> Kernprozesse eher nicht

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6
Q

Was ist eine Prozesslandkarte?

A

darin erfolgt die Zusammenführung aller Prozesse (= Prozessmodell)

  • für die Gestaltung gibt es keine genauen Vorgaben, hier haben die Organisationen Gestaltungsfreiheit => keine allgemeingültige Musterlösung
  • je nach Unternehmen wird das QM den Unterstützungs- oder Führungsprozessen zugeordnet
  • Auf den unteren Ebenen sind die Prozessbeschreibungen zu finden, ein wichtiger Knotenpunkt von Dokmentationen
    ________________________________
  • Neben der Erstellung der Prozesslandkarte und ggf. Neustruktierung von Prozessen ist es Aufgabe des “Prozessteams”, bestehende Prozesse zu lenken und ständig zu verbessern
  • Einführung von Kennzahlen zur Beurteilung des aktuellen Zustands und zur Überwachung des Fortschritts
  • ständige Verbesserung durch den PDCA-Zyklus, ein Mittel des Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP)
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7
Q

Wie geht man bei einer Prozesslandkarte vor?

A
  • Beteiligung der für die Organisation wichtigsten Personen erfolrderlich (ideal: mittleres und oberes Management [Einbindung von Wissen bzgl. Organisationssteuerung])
  • klare Abgrenzung von Leistungsprozesse gegenüber Unterstützungs- und Führungsprozessen
    Bsp.: Reklamationsmanagement per se ist kein Leistungsprozess (da keine direkte Wertschöpfung), sondern ein Unterstützungsprozess
  • bei der Zuordnung der Prozesse darauf achten: Trennung zwischen
    => Personen, die etwas ausführen
    => Inhalte, die ausgeführt werden
  • In der Praxis müssen viele Prozesse nochmals in Teilprozesse und einzelne Prozessschritte untergliedert werden, da diese Prozesse im Rahmen des QMs dokumentiert werden müssen (Transparenz und Reproduzierbarkeit!)

=> es muss das richtige Maß an “Aufsplittung” der Prozesse gefunden werden, damit diese nicht zu unübersichtlich wird und die Möglichkeit zur Messung und Überwachung der Prozesse gegeben ist

=> Teilprozesse erhalten i.d.R. eine eigene Prozessbeschreibung
=> Prozessschritte werden z.B. in Arbeitsanweisungen festgehalten

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8
Q

Was versteht man unter KVP (Kontinuierlicher Verbesserungsprozess)/Kaizen?

A

Ursprung = japanische Autoindustrie

=> zielt grundsätzlich auf die Verbesserung der vollständigen Wertschöpfungskette ab, beginnt jedoch mit Verbesserungen in jeder Organisationseinheit im Unternehmen

Ziel = durch viele kleine Schritte einen langfristig großen Erfolg erzielen

=> Alle MA auf allen Hierarchieebenen im Unternehmen müssen eingebunden werden!

Philosophie: Kein Tag ohne Verbesserung

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9
Q

Was sind die fünf Grundlagen des Kaizen?

A
  • Prozessorientierung
  • Kundenorientierung
  • Qualitätsorientierung
  • Kritikorientierung
  • Standardisierung
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10
Q

Grundlagen des Kaizen:

Erläutere die Prozessorientierung.

A
  • stetige Verbesserung in den Prozessen macht diese beherrsch- und kontrollierbar
  • nicht (nur) die Ergebnisse stehen im Vordergrund, sondern auch die Prozessoptimierung, denn schlechte Ergebnisse können durch Veränderungen im Prozess behoben werden
  • Verschwendung jeglicher Art (Material, Ressourcen und Zeit) soll vermieden werden

(vgl. alle bisherigen Argumente für eine prozessorientierte Ausrichtung des Unternehmens)

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11
Q

Grundlagen des Kaizen:

Erläutere die Kundenorientierung.

A

Unterscheidung:
=> externer Kunde: Endverbraucher
=> interner Kunde: z.B. weiterverarbeitende Abteilung Produkt geht von Abteilung A zu Abteilung B, innerhalb eines Systems) -> Was kann ich bestmögiches tun, damit die weiterverarbeitende Abteilung bestmöglich weiterarbeiten kann

=> m Fokus: Schnittstellen zw. Abteilungen, da hier häufig Fehler entstehen (B meldet A Fehler zurück)

=> regelmäßige (externe) Kundenbefragungen werden durchgeführt

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12
Q

Grundlagen des Kaizen:

Erläutere die Qualitätsorienterung.

A

=> eng verwoben mit dem TQM, Ziel = totale Kontrolle der Qualität

=> es werden ständig und produktionsbegleitend z. T. aufwendige Messverfahren zur Überwachung der Qualität angewandt

=> alle Kennzahlen für die Messung der Qualität sind genau festgelegt

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13
Q

Grundlagen des Kaizen:

Erläutere die Kritikorientierung.

A

=> Kritik wird als Möglichkeit zur kontinuierlichen Verbesserung gesehen, sie ist nicht nur erlaubt, sondern erwünscht

=> ausgeprägtes Vorschlagswesen bei den MA, da diese die Abläufe und Probleme im Unternehmen am besten kennen

=> Im Idealfall Aufgreifen der Vorschläge und Umsetzung von Verbesserungen sowie Übergang dieser in den PDCA-Zyklus

=> Kritik wird als Chance verstanden, sehr positiv gesehen

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14
Q

Grundlagen des Kaizen:

Erläutere die Standardisierung.

A

=> Bei Umsetzung und nachgewiesener Eignung einer Verbesserung wird diese als Standard festgelegt

=> zuerst SDCA-Zyklus, dann Übergang in den PDCA-Zyklus

(SDCA-Zyklus = Standardize, Do, Check, Act)

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15
Q

Kaizen-Werkzeuge:

Erläutere die 5S-Methode.

A
  1. Sortieren
    => alle Arbeitsgegenstände, Materialien, Handbücher etc., die nicht (mehr) benötigt werden, werden entfernt (Fragen: Wofür ist der Gegenstand, Wann wurde er das letzte Mal benutzt?)
    => Systematisierung z.B. über “red tag-Methode” (Roter Punkt)
  2. Systematisieren
    => alle Arbeitsgegenstände, Materialien etc., die noch da sind, bekommen ihren festen Platz (sollte für den Arbeitsablauf frei zugänglich sein)
    => es sollte durch geeignete Markierungen (Beschriftungen, Fotos etc.) für jeden schnell erkennbar sein, was sich wo in welcher Anuahl befindet (Bsp.: Beschriftung der Schubladen in der Lehrküche)
    => Ziel = unnötige Suchzeiten minimieren
    => auch bei digitalen Anwendungen sehr hilfreich -> übersichtliches und für alle nachvollziehbares Ordnersystem
  3. Saubermachen
    => alle Arbeitsgegenstände werden regelmäßig gereinigt und gleichzeitig auf ihre Funktionalität hin überprüft (bsp.: Überprüfung Luftdruck der Reifen bei Transportwägen)
    => so können Fehler und Schäden schnell erkannt und beseitigt werden
    => falls Gegenstand nicht zu reparieren: Punkt 1 Sortieren anwenden
    => sauberer Arbeitsplatz dient auch sinnbildlich für eine hohe qualitative Arbeit
  4. Standardisieren
    => die ersten drei S werden zum Standard, zu dem sich jeder MA per Vereinabrung verpflichtet
    => der sortierte, systematisierte und saubere Zustand soll so erhalten bleiben (wird von verantwortlichen Person kontrolliert)
  5. Selbstdisziplin
    => tagtägliche und konsequente Einhaltung der genannten S
    => 5 S muss zur Routine werden und von allen beteiligten Personen als sinnvoll erachtet werden

=> Bei konsequenter Einhaltung der 5 S kann einer Verschwendung jedglicher Art entgegengewirkt werden

=> Methode ist oft im “Lean Management” zu finden (= Managementform, die durch Verschlankung Effizienzsteigerung, Kostenersparnis und Optimierung von Prozessen hervorrufen soll)

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16
Q

Welche weiteren Kaizen-Werkzeuge gibt es?

A

3 Mu: verschwendung/Überlastung/Unregelmäßigkeit der Prozesse vermeiden

Poka Yoke: Überprüfung jedes Schritts einer Dienstleistung im Hinblick auf Fehler (Fehler, die nicht bemerkt werden/ Fehler, die erst während ihrer Entsteheung bemerkt werden & auf Vergesslichkeit beruhen), Festsetzung von Richtlinien zur Vermeidung dieser Fehler