Glossatoren und Postglossatoren Flashcards

1
Q

Ausgangsquelle

Corpus Iuris Civilis

A

Abk. CIC.

Kompilation antiker juristischer Autoren und kaiserlicher Gesetze als abschließende Kodifikation des antiken und nachantiken römischen Rechts.

• Codex Iustinianus:
Sammlung kaiserlicher Gesetze. 1. Fassung 529, nicht überlie- fert;
2. Fassung 534;
Zitierbeispiel: C. 1,14,4, = Codex Buch 1, Titel 14, Fragment 4)

=> Im Mittelalter und in weiten Teilen der frühen Neuzeit war der Codex für die Wissenschaft viel wichtiger als die Digesten

• Institutionen: Einführungslehrbuch. 533; Zitierbeispiel: Inst. 2,1,1 = Institutionen, Buch 2, Titel 1, Paragraph 1

• Digesten: D.h. Sammlung, griechisch Pandekten für alles umfassend.
Ausgewählte Sammlung antiker Rechtsliteratur. 533; Zitierbeispiel: D. 41,1,31,1 = Buch 41, Ti- tel 1, Fragment/Lex 31, Paragraph 1.

• Nachträglich: Novellen. Nov.

=> Gesamtausgabe dieser Quellen als CIC erstmals 1583.

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2
Q

Schule von Bologna

A

Irnerius

ca. 1050-1130
- > als Gründer
- eigener Lehrer: Pepo
- Details zur Person unbekannt

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3
Q

Glossatoren

A

Randhinweise:

  • Erste Kreuzzüge um die Zeit
  • Heute Zeit der Kommentare

Bedeutung der Kommentare
=> Anwalt muss wichtige Kommentare an den relevanten Stellen kenne, sonst fachlich nicht gut
-> mit Azo vergleichbar

Azo (1182/85-1260/63)

- Summa Codicis, Summa Institutionum
(kommentierende Zusammenfassungen zum Codex, sowie zu den Institutionen Justinians)
- hohe Autorität 
-> "Ohne Azo geh nicht zum Palazzo"
- war der Hit unter den Kommentatoren 

Accursius (1182/85-1260/63)

  • Glossa ordinaria
    (umfassende Kommentierung des CIC in 96.940 Glossen)
  • Gesetzesähnliche Kraft

Quidquid non agenoscit glossa, non agnoscit curia
-> Was die Glossa Ordinariat nicht anerkennt, kennt das Gericht nicht an

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4
Q

Postglossatoren

Kommentatoren/Konsiliatoren

A

Bartolus de Saxoferrato (um 1313-1357)
&
Baldus de Ubaldis (1327-1400)

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5
Q

Methode

A

Kommentierung des CIC:

  • Zunächst anhand der gesetzlichen Anordnung
  • > noch keine übergreifende Systematisierung

=> Schwerpunkt lag nicht bei den Digesten, sondern beim Codex

Dann:

  • Zunehmend Systematisierung und Streben nach Widerspruchslosigkeit
  • > sowohl innerhalb der Quellen als auch unter den verschiedenen Kommentierungen
  • > Glossa ordinaria, Kommentatoren
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6
Q

Kommentierungen in Form von Glossen (Kommentaren) zum CIC

A
  • Marginalglosse (Rand)
  • Interlinearglosse (zwischen Zeilen)
  • Ohne CIC als Rechtsquelle, nur Kommentare
  • > Postglossatoren
  • Auch Hinwendung zur Rechtspraxis durch Gutachten
  • > d.h. Konsilien
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7
Q

Quellenproblem

A

Glossen von Azo bzw. Accursius (sog. präaccursische Glossen)
-> liegen fast alle nicht in gedruckter Form vor, sondern nur als Handschriften

Quellenzugriff zusätzlich erschwert, weil
-> zu einzelnen Juristen und Glossen unterschiedliche Handschriften überliefert sind

=> Neuzeitlich gedruckte Editionen von Azo und Nachfolgern reproduzieren nur kleinen Ausschnitt des mittelalterlichen Quellenmaterials

Hinzu kommt:

  • Gedruckte Editionen von Azo und Nachfolgern erst in früher Neuzeit erstellt
  • > geben nur eine ursprüngliche Handschriftenvariante von mehreren wieder

Problem in Forschung ungelöst (aber bekannt)

-> Versuche Quellenlücke zu schließen scheitern in der Vergangenheit
=> Übergroße Komplexität der Aufgabe

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