Gesundheitspsychologische Diagnostik: TTM & Adhärenz Flashcards
Exploratory Factoranalysis (EFA)
Beschreiben und Zusammenfassen korrelierter manifeste Variablen durch wenige latente Faktoren („bottom up“)
Einsatz: keine konkreten Hypothesen über Faktorzahl und Itemzuordnung zu Faktoren (hypothesengenerierend)
Confirmatory Factoranalysis (CFA)
schätzt für theoriebasiertes Modell anhand empirischer Daten die Modellparameter & prüft seine Passung (Modellfit) („top down“)
Einsatz: Hypothesen zu Faktorzahl, Itemzu-
ordnung (hypothesenprüfend) und Vergleich konkurrierender (geschachtelter) Modelle
Annahme Faktoenanalyse
hinter Variablen stehen Faktoren, die beobachtete Itemkorrelationen verursachen
Item Pra stufe
ich habe keine Probleme an deine etwas geändert werden müsste
item con stufe
ich glaube dass ich bereit bin bei mit’r selbst etwas zu verändern
item act stufe
endlich habe ich angefangen an meinem Problem zu arbeiten
Messung der Stages of Change: Hauptkomponentenanalyse der FEVER-Items mit Varimax-Rotation
Scree-Test: 3 oder 4 Faktoren (20.0%, 15.6% & 12.6% Varianz) Faktor 1: „Action“ • Cronbach‘s = .86 (ohne I2contemp & I24precontemp ) • Trennschärfen: .39 - .76 Faktor 2: „Contemplation“ • Cronbach‘s = .78 • Trennschärfen: .41 - .68 Faktor 3: „Precontemplation“ • Cronbach‘s = .72 • Trennschärfen: .33 - .55
Messung der Stages of Change: Fazit für FEVER
Anwendungsbereich
generischer TTM-Fragebogen→breites Einsatzspektrum
Art des Verfahrens
Selbstbeurteilung, misst 3 der 6 TTM-Stufen: Precontemplation, Contemplation und Action
Objektivität
Durchführung & Auswertung standardisiert
Interpretation: keine Zuweisung von Personen zu einzelnen TTM- Stufen (allgemeines Problem dimensionaler TTM-Messkonzepte!)
Reliabilität
Cronbach‘s Alpha akzeptabel ( > .70)
Validität
faktorielle Validität: 3-d-Struktur belegt✓ Known-Group-Validität: Selbstzugewiesene höhere Action- &
niedrigere Precontemplation-Scores als Fremdzugewiesene✓
Prädiktive Validität: Behandlungsabbruch korreliert positiv mit Precontemplation – Weiterführen positiv mit Contemplation✓
Normierung keine
Messung der Stages of Change: Probleme mit dimensionalen Messungen
• Stages-Fragebögen : oft nur Operationalisierung von 3-4 stages of change möglich
• Problem: einfache Stufenzuordnung mit Fragebogen nicht möglich→Heuristik:
Person dem Stadium zuordnen, auf deren Skala sie höchsten Wert hat
• Grub (2005): 99 Tinnituspatienten mit heuristischer Klassifikation
– Ergebnis 1: höheres Stadium mit geringer Tinnitus-Beeinträchtigung
– Ergebnis 2: höhere spezifische Selbstwirksamkeitserwartung am Maßnahmenende
Fazit 1: generische und krankheitsspezifische dimensionale Stages of Change- Messungen mit angemessenen Testgütekriterien → für Verlaufsdiagnostik
Fazit 2: mit kategorialen Algorithmen (→4 geschlossene Fragen zu TTM in 5. VL), nicht aber mit dimensionalem Vorgehen (Skalen) sind alle TTM-Stufen messbar
Fazit 3: für spezifische Anwendungen ggf. eigene TTM-Skalen entwickeln
(Non-)Compliance:
(Nicht-)Einhaltung der Therapievorgaben durch den Patienten
• Kritik: klassisches Compliance-Konzept nicht zeitgemäß→Patient
als Experte seiner Krankheit→erfordert kooperativere Konzepte
Adhärenz (Adherence):
Einhalten der gemeinsam von Patient
und Behandlungsteam gesetzten Therapiemaßnahmen
Konkordanz (Concordance):
Übereinstimmung der Therapieziele und –maßnahmen des Patienten und des Behandlungsteams
Persistenz (Persistence):
Zeitraum zwischen Beginn & Abbruch der Therapie durch den Patienten
Primäre Non-Compliance:
Verweigern der aktiven Mitwirkung an Therapie nach Untersuchung & Beratung, durch Nichteinlösen des Rezeptes
Sekundäre Non-Compliance:
Abweichungen von der verordneten Therapie nach einlösen des Rezeptes durch…
• Unterlassung (z.B. Vergesslichkeit)
• D†osierungsfehler(Unter-oderÜberdosierung)
• F†requenzfehler (Anwendung anstatt 4x nur 2x tgl.)
• N†ichtbeachten des Einnahmezeitpunktes
• †Horten von Arzneimitteln – Einsatz bei Bedarf