Fragen Enzyme Flashcards
1
Q
- In vielen Enzym-Tests werden nicht die natürlichen Substrate und Produkte
eingesetzt. Warum ?
A
- Viele Produkte sind schwer nachzuweisen. Einige lassen sich nur schlecht messen,
wohingegen andere schwer von den restlichen Substanzen der Reaktion zu
unterscheiden sind. Daher werden gerne Substrate verwendet, die noch vom Enzym
umgesetzt werden, jedoch leicht messbare Produkte liefern. Beispielsweise finden häufig
Substrate Verwendung, die farbige Produkte liefern, die dann photometrisch detektiert
werden können.
2
Q
- Geben Sie ein Beispiel für eine durch eine Hydrolase katalysierte Reaktion !
A
- Hydrolasen katalysieren eine Reaktion, bei der ein Wassermolekül an einer
Verbindungsstelle addiert wird, die ursprünglich durch das Entfernen eines
Wassermoleküls entstanden ist. Beispiele hierfür sind Ester, Peptidbindungen,
glykosidische Bindungen….
3
Q
- Wie werden Substrate im aktiven Zentrum gebunden ?
A
- Das aktive Zentrum ist ein kleiner Teil des Enzyms, bei dem meist ein dreidimensionaler
Hohlraum durch Aminosäuren unterschiedlicher Regionen und Polypeptidketten gebildet
wurde. Das Substrat wird hier durch zahlreiche nicht-kovalente Wechselwirkungen wie
z.B. elektrostatische Wechselwirkungen, Wasserstoffbrückenbindungen, van der Waals
Kräfte und hydrophobe Wechselwirkungen gebunden. Die Spezifität des Enzyms für ein
Substrat hängt dabei von der präzisen Anordnung der funktionellen Gruppen innerhalb
der Bindungsstelle ab.
4
Q
- Du denkst, ein Substrat passt in die Bindungsstelle wie ein Schlüssel ins
Schlüsselloch… Dein Kumpel ist da anderer Meinung, wer hat Recht ?
A
- Beide haben bedingt Recht. Generell passt ein Substrat präzise in die Bindungsstelle wie
ein Schlüssel ins Schlüsselloch. Allerdings ist die Bindungsstelle eines Enzyms nicht
zwangsweise ein starres Konstrukt, sondern kann durchaus flexibel sein. So kann ein
Substrat auch die Form der Bindungsstelle ein bisschen anpassen, eine Hypothese die als
„Induced Fit“ bekannt ist.
5
Q
- Bei einer enzymatischen Reaktion im Reaktionsgefäß kann es zur Einstellung eines
A
- In der Zelle werden die Reaktionsprodukte in Folgereaktionen umgesetzt, daher erreicht
die Reaktion hier kein Gleichgewicht.
6
Q
- Beschreibe die Michaelis-Menten Gleichung ! Definiere alle Parameter !
A
6. V0 = Vmax(S/(S + KM)) Anfangsgeschwindigkeit: V0 Maximalgeschwindigkeit: Vmax Substratkonzentration: S Michaelis Konstante: KM
7
Q
- Was bedeutet Vmax ?
A
- Die maximale Reaktionsgeschwindigkeit oder Rate der Reaktion bei einer gewissen
Enzymmenge, gesättigt mit Substrat.
8
Q
- Was ist die Obergrenze von kcat / KM ?
A
- Die Diffusionskontrollierte Interaktion von Substrat und Enzym bestimmt die
Obergrenze der Rate. Diese liegt bei 108 – 109
s
-1M-1
.
9
Q
- Wie unterscheiden sich die Zwischenstufen bei Enzymmechanismen mit mehreren
Substraten ?
A
- Bei einem sequentiellen Mechanismus binden beide Substrate und bilden einen
ternären Komplex aus. Bei einem Ping-Pong Mechanismus werden ein oder mehrere
Produkte freigesetzt bevor alle Substrate gebunden sind. Somit werden hier
ausgetauschte Enzymintermediate gebildet.
10
Q
- Nennen Sie ein Beispiel, beidem beide Substrate vor der Katalyse gebunden werden.
A
- Z.B. Laktatdehydrogenase und Kreatinkinase
11
Q
- Denken Sie dass die Reihenfolge der Substratbindung eine wichtige Rolle für die
Enzymkatalyse spielt?
A
- In manchen Fällen, ja. Bei Ping-Pong Mechansimen beispielsweise muss das richtige
Substrat binden um das korrekte Enzymintermediat zu bilden. Bei sequentiellen
Mechanismen kommen sowohl geordnete Substratbindung (z.B. Laktatdehydrogenase),
als auch ungeordnete Substratbindung und Produktfreisetzung vor (Kreatin Kinase).
12
Q
- Wie unterscheiden sich die Typen der Inhibition kinetisch ?
A
- Kompetitive Inhibition kann durch große Mengen an Substrat unwirksam gemacht
werden. Jedoch ist der apparente KM – Wert erhöht. Bei der nichtkompetitiven
Inhibierung kann Substrat an den EI Komplex binden, jedoch ist Vmax vermindert. Bei der
gemischten Inhibierung können beide Werte abweichen.
13
Q
- Was ist ein Affinitätslabel ?
A
- Hierunter versteht man ein Substratanalogon, das strukturell dem Substrat sehr ähnlich
ist, an das aktive Zentrum des Enzyms bindet und chemisch mit einem Rest des aktiven
Zentrums reagiert. Es wird dazu verwendet, die Enzymstruktur und den
Reaktionsmechanismus zu erforschen.
14
Q
- Was sind Übergangszustandsanaloga ?
A
- Diese sehr wirksamen Inhibitoren ahmen die Struktur eines Übergangszustandes im
katalytischen Prozess nach. Sie binden sehr fest an das aktive Zentrum und sind nützlich
bei der Aufklärung der Enzymstruktur und des Reaktionsmechansimus.
15
Q
- Was ist die Herausforderung für eine Protease bei der Hydrolyse einer Peptidbindung?
A
- Die Carboxylfunktion der Peptidbindung ist nicht sehr reaktiv. Die Protease muss
diese Funktion aktivieren um den nukleophilen Angriff von Wasser zu
unterstützen.