Fallbeispiele, mix Flashcards
Schüler X erhält sein Zeugnis mit der Bemerkung “nicht versetzt” (Englisch und Bio 5
ohne Ausgleich). Die Eltern sind der Meinung, dass das nicht rechtens sei, weil die
letzten beiden Klassenarbeiten in Englisch einen Schnitt von schlechter als 4,0 hatten
und sie die Ergebnisse ihres Sohnes (5; 5-6) erst jetzt mitgeteilt bekommen hätten.
Zudem seien in Biologie die 2 Klassenarbeiten nicht ausreichend genug gewertet worden
(der Lehrer hatte wie angekündigt mit der Gewichtung
“Schriftlich : Mündlich : Praktisch = 30 : 40 : 30” gewertet).
Außerdem sei die Benotung der vom Schüler in Bio gehaltenen GFS nicht begründet
worden.
Deshalb legen sie Widerspruch gegen die Noten in Bio und Englisch ein.
Notenbildungsverordnung
§7
Sie haben in Ihrer Klasse 8 eine Doppelstunde, die von einer 5
Minuten Pause
unterbrochen ist. Während dieser Pause verlassen Sie kurz den Unterrichtsraum. Beim
Zurückkehren wird Ihnen mitgeteilt, Schüler A habe Schüler B “grundlos” geschlagen.
Vor dem zweiten Schlag habe B seinen Arm schützend erhoben.
Schüler A verletzte sich daraufhin, weil er mit voller Wucht den Arm des B getroffen
habe.
Sie entscheiden, dass beide Schüler 2 Stunden nachsitzen müssen.
Wie beurteilen Sie diese Entscheidung?
-
Vorgehen bei juristischen Fallbearbeitung
- Feststellung des Sachverhalts
- Zuordnung zu einem gesetzlichen Tatbestand
= Subsumtion (auch Subsumption) - Auswahl der Rechtsfolge: gebundene Entscheidung
oder Ermessen?
Juristische Standardformulierungen
Bedeutung und Bsp
kann, braucht nicht –> ?
grundsätzlich –> ?
soll, in der Regel –> ?
muss, hat zu, ist, wird, darf nicht –> ?
im Einvernehmen mit –> ?
im Benehmen mit –> ?
kann, braucht nicht --> Ermessen BSP: Notengebungsverordnung § 8 SchG § 90 (3)
grundsätzlich
–> Im Normalfall ist den Vorgaben
gemäß zu verfahren. Wenn besondere Umstände vorliegen, die Abweichungen rechtfertigen, kann
nach pflichtgemäßem Ermessen abgewichen werden.
BSP:
Gymnasium VersO § 7
soll, in der Regel --> Bedeutet im Regelfall ein Muss, von dem in begründeten Ausnahmefällen abgewichen werden kann. NVO § 8 VerwV AUV 1.2 e) SchG § 21
muss, hat zu, ist, wird, darf nicht --> Es besteht kein Ermessensspielraum. Abweichungen sind nicht möglich. NVO § 8 SchG § 32 (3) SchG § 51
im Einvernehmen mit
–> Vor dem Rechtsakt muss das Einverständnis einer anderen Stelle vorliegen.
Gymnasium VersO § 1 (6)
im Benehmen mit
–> Vor dem Rechtsakt ist der anderen Stelle die Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben.
ElternbeiratsVO § 8 (1)
Schüler A schaut während eines Diktates/Mathe-Arbeit mehrmals deutlich auf das Blatt seines Nebensitzers.
Was tun?
-
Schüler B hat im Vokabeltest dieselben Fehler wie sein weitaus besserer Nebensitzer (Note 2) und dazu noch einige Lücken sowie weitere Fehler (bei normaler Wertung 4-).
-
Schüler C hat in seiner Englischarbeit die herausgerissene Seite aus dem Schulbuch liegen, die Gegenstand der Klassenarbeit war.
-
Schüler D wird, nachdem er etwa die Hälfte der Physikarbeit geschrieben hat, erwischt, wie er einen Spickzettel ins Mäppchen legt.
-
Schüler E wird 3 Minuten nach Beginn der Erdkundearbeit mit einem Spickzettel erwischt.
-
Schüler F fällt nach 30 Minuten dadurch auf, dass sein Handy piepst. Er nimmt es heraus, schaut auf das Display und löscht dann das Display, ehe es der Lehrer zu Gesicht bekommt. Seine Freundin habe ihm eine SMS geschickt. Nein, er wolle sie nicht zeigen, das gehe niemanden etwas an, das sei ganz privat.
-
Schüler G wird während des schriftlichen Abiturs mit einem Spickzettel erwischt
-
Schüler H hat in einem Deutschaufsatz der Kursstufe wörtliche Zitate aus einer Lektürehilfe stehen (die nicht als solche gekennzeichnet sind, sondern offenbar als eigener Text ausgegeben werden). Insgesamt machen sie ca. 2 Seiten von 8 aus.
-
Die Diktate der Schüler I und J weisen 10 gleiche Fehler auf (außerdem noch 4 weitere), die bei anderen Schülern praktisch nicht vorkommen. Sie saßen bei der Klassenarbeit nebeneinander.
-
Schüler K schaut während der Deutsch-Klassenarbeit (Aufsatz zu einer Lektürestelle) mehrmals deutlich auf die Arbeit seines Nebensitzers.
-
Schüler L hat bei einer von 3 Aufgaben der Mathematik-Klassenarbeit den gleichen falschen Lösungsweg wie sein Nebensitzer.
-