Fairness Flashcards
was ist eine Organisation?
Eine Organisation ist..
* ein soziales Gebilde
* welches dauerhaft ein Ziel verfolgt und
* eine formale Struktur aufweist,
* mit deren Hilfe Aktivitäten der Mitglieder auf das verfolgte Ziel ausgerichtet werden
sollen (Kieser & Walgenbach, 2007)
was bedeutet Partizipation ?
Partizipation sei die Gesamtheit der Formen, d. h. direkte (unmittelbar
persönliche) oder indirekte (mittelbar über Vertreter oder Institutionen), und
Intensitäten, d.h. von geringfügigen bis umfassenden, mit denen Individuen,
Gruppen, Kollektive durch selbstbestimmte Wahl möglicher Handlungen ihre
Interessen sichern“
dimensionen der Partizipation
De jure – De facto: rechtlich / tarifvertraglich festgelegt vs. praktiziert
* Direkt – indirekt: direkter Einbezug oder Wahl von Repräsentanten
* Intensität: von Information bis umfassenden Entscheidungsbefugnissen
* Inhalt / Reichweite: Ökonomische Entscheidungen,
Personalentscheidungen
de jure und de facto partizipation
rechtlich / tarifvertraglich festgelegt vs. praktiziert.
de facto bedeutet gelebt gelebte Partizipation
Intensität von Partizipation
(1) Nicht beteiligt (keine oder wenig Information wird geteilt)
(2) Informationen werden vor einer Entscheidung gegeben
(3) Informationen werden vor einer Entscheidung gegeben
und es kann Stellung dazu genommen werden
(4) Meinung wird berücksichtigt
(5) An Entscheidung gleichberechtigt teilhaben
(6) Eigenständig entscheiden
was ist Indirekte Partizipation
Betriebsrat
* Im Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) sind die
Rechte auf eine Arbeitnehmervertretung niedergelegt.
* BetrVG §7: Ab 5 Beschäftigten besteht das Recht
einen Betriebsrat zu wählen. Wahlberechtigt sind
Personen über 18 Jahren der Belegschaft sowie auch
Zeitarbeitnehmer, die länger als 3 Monate im Betrieb
arbeiten
* BetrVG §8: Wählbar sind alle Wahlberechtigten, die
mindestens seit 6 Monaten im Betrieb beschäftigt
sind.
* BetrVG §9: Größe des Betriebsrates richtet sich
nach der Anzahl der wahlberechtigten Personen
* BetrVG §13: In der Regel wird der Betriebsrat für 4
Jahre gewählt.
Auswirkungen von Partizipation
Kognitiver Erklärungsansatz
Bei partizipativen Strukturen
* werden mehr Informationen ausgetauscht
* Entwicklung eines gründlicheren Problemverständnisses
* Entscheidungen besser da Mitarbeiter ihr eigenes Wissen/Erfahrungen
einbringen können
* Umsetzung von Entscheidung wird verbessert
* Erweiterung der Qualifikation
Partizipation wirkt sich direkt auf die Produktivität aus
(Zufriedenheit ist Nebenprodukt)
Auswirkungen von Partizipation
Motivationaler/Affektiver Erklärungsansatz
- durch Partizipation werden Bedürfnisse höherer Ordnung befriedigt (z.B.
Autonomie, Selbstbestimmung, Anerkennung, Gleichberechtigung) - Förderung von Kooperationsbereitschaft, Anwachsen von Motivation und
Reduktion von Widerstand - Partizipation hat v.a. bei jenen positive Auswirkungen, wo Bedürfnisse nicht
durch andere Aspekte der Arbeit befriedigt werden
→ Partizipation wirkt sich zunächst auf die Zufriedenheit und Motivation
aus, als Folge dann auf die Produktivität aus
nenne Negative Auswirkungen von Partizipation
- Arbeitszeitausdehnung (selbstverordnete Überstunden)
- Überforderung
- Es besteht die Möglichkeit, dass Partizipationserwartung frustriert wird -
Bezug zum Kontext der gelernten Hilflosigkeit - evtl. negative Laufbahn-Implikationen für Interessenvertretung
- Konflikt zwischen direkter und indirekter Mitbestimmung
was ist Organisationale Demokratie
Teilhabe nicht nur an operativen Entscheidungen sondern auch an
taktischen und strategischen Unternehmensentscheidungen
* Förderung des unternehmerischen Denkens und Erhöhung der
Wettbewerbsfähigkeit
* Förderung humanistisch motivierter Ziele
(Persönlichkeitsentwicklung)
* Förderung wirtschafts- und gesellschaftspolitischer Ziele
Formen demokratischer Unternehmen
Soziale Partnerschaftsunternehmen
* Großunternehmen mit indirekter paritätischer
Mitbestimmung
* Konventionell geführte Belegschaftsunternehmen /
Produktivgenossenschaften
* Demokratische Reformunternehmen
* Selbstverwaltete Unternehmen in Belegschaftsbesitz
bzw. basisdemokratische Produktivgenossenschaften
* kommunitäre, kibbutzähnliche Arbeits- und
Lebensgemeinschaften
wirkungen von Demokratischen organisationsformen
– Gesundheit
– Arbeitsleistung
– Engagement
* Daneben können demokratische Organisationsformen auch zur Förderung des
allgemeinen gesellschaftlichen und politischen Engagement der Beschäftigten
beitragen
Instrumentalitätsannahme
warum ist Fairness wichtig ?
Gerechtigkeit ist relevant um unsere Eigeninteressen durchzusetzen
* in sozialen Tauschprozessen den bestmöglichen individuellen
Gewinn zu erzielen
* Geht langfristig nur über Kooperation
* Grundannahme: rational handelnder Mensch (Ökonomische Rationalität, Sullivan,
1989; Kontroll Model,Thibaut & Walker, 1975)
– Kontrollstreben und Maximierung eigener Vorteile
* Kontrolle über Entscheidungen
* Kontrolle über Prozesse
Relationaler Ansatz
warum ist fairness wichtig
- Streben nach positiver sozialer Identität als Mitglied einer Gruppe
- Faire Behandlung signalisiert → respektiertes Mitglied der
Gemeinschaft - Fairness = Grundbaustein kooperativen Handelns
Deontologischer Ansatz
warum ist Fairness wichtig
Gerechtigkeit geht über ökonomische oder soziale kognitive
Prozesse hinaus und basiert auf abstrakten moralischen Prinzipien
* Erweiterung der “should” Komponente der Fairness Theory
* Gerechtigkeit ist selbst Zweck und nicht nur Mittel zum Zweck – wir
verurteilen andere, die wir als unfair wahrnehmen, auch wenn wir
nicht selbst betroffen sind
Distributive Fairness)
die faire Verteilung von Ressourcen
Prozedurale Fairness
Verfahrensprozesse
Interaktionale Fairness
zwischenmenschliche Interaktionen
was sagt das Multiple needs modell
Menschen haben das Bedürfnis nach:
a) Zugehörigkeit,
b) Kontrolle,
c) Sinnhaftigkeit
d) Selbstwert
Ungerechte Behandlung
➢ Angriff auf diese Bedürfnisse
➢ Ungleichgewichtszustand als Stress erlebt
Wahrnehmung von gerechtigkeit nach der Equitly theory
Adams postulierte, dass eine Person A dann eine Situation als gerecht
erlebt, wenn das Verhältnis zwischen ihrem Beitrag (IA) und ihrem Ergebnis
(OA) mit jenem Verhältnis einer anderen Person B übereinstimmt.
* Beispiel:
– Person A 10 Stunden arbeitet→ 200 Euro verdient
– Person B für 5 Stunden (gleichwertige Arbeit) 100 Euro
– Verhältnis gleich → gerech
Fairness theorie Drei Bewertungsprozesse,
um eine Situation als unfair zu erleben:
Ungünstiger Zustand (Wahrgenommene / antizipierte Alternativen wären besser
gewesen) – would
2) Verantwortliche/r (Accountability!) hätte anders handeln können – could
3) Die Benachteiligung wird als Verletzung ethischer / moralischer Normen
zwischenmenschlichen Umgangs aufgefasst. Verantwortliche/r hätte anders
handeln sollen - should
soziale ausstauschtheorien
Kognitive Referenz-Theorie
Bedeutsamer Zielzustand wird antizipiert
✓ Verhalten anderer/eigenes Ergebnis weicht von diesem Zustand ab
✓ Ein anderer (der erwartete) Ergebniszustand wäre möglich gewesen
➢ Unfairness & negative Emotionen (Ärger) werden erlebt
was ist ein Psychologischer Vertrag ?
Psychologische Verträge können definiert werden als
„an individual‘s belief in mutual obligations between that person and another
party such as an employer […]. This belief is predicated on the perception that
a promise has been made and a consideration offered in exchange for it,
binding the parties to some set of reciprocal obligations“
Typologie psychologischer Verträge
Transaktional
Transaktional
– kurze Dauer
– rein ökonomischer Austausch
– enger, klar definierter Aufgabenbereich
– geringer persönlicher Bezug zum Unternehmensgeschehen
Typologie psychologischer Verträge
Relational
Relational
– längerer Zeitraum
– gekennzeichnet durch Loyalitat und Vertrauen
– Veranschaulichung: die Ehe
– die Beziehung an sich steht im Vordergrund
– Beiträge sind weniger klar definiert
– impliziter Anteil an Versprechen ist größer