Ertragswertverfahren Flashcards
Was ist die Grundidee des Ertragswertverfahren?
- Kapitalwert bestimmt Unternehmenswert
- zukünftige Einnahmen/Ausgaben auf Stichtag diskontiert
- ermöglicht alternativenvergleich
- Renditevergleich
- Ertragswert= Wie viel Geld in Alternative, um gleiche Einnahmen/Überschüsse wie Bewertungsobjekt
Welche beiden Phasen im Ertragswertverfahren existieren?
Detailphase
- 3-5 Jahre
- (Nachschüssige) Diskontierung der finanziellen Überschüsse bis Planungshorizont
Ferne Phase
- Kapitalisierung ewige Rente mit/ohne Wachstum
- zusätzliches Diskontieren nötig
Was ist das Ziel der Vergangenheitsanalyse des Ertragswertverfahren?
- Erkenntnisse über die bisherige Ertragskraft des Bewertungsobjekts
- Schaffung von Grundlagen für die Beurteilung der Planung
Wie wird die Vergangenheitsanalyse der Ertragswertverfahren durchgeführt?
- Bereinigung der Vergangenheitszahlen
- Bereinigung außerordentliche Aufwendungen/Erträge
- Periodengerechte Zuordnung aperiodische Erträge/Aufwendungen
- Eliminierung der nicht betriebsnotwendiges Vermögen Erträge/Aufwendungen
- z.B.: Vergleich Rohertragsquote
- Analytische PH
- Einfluss Vorrat/Forderung
- Einfluss Cashflow auf Unternehmen
- Gefahren für Going Concern auf Liquiditätsmanagement
- Ab wann Break Even
- Parametrisierung der Zahlen durch Kennzahlen
- unternehmensspezifische Erfolgsfaktoren
- Horizontale/vertikale Analyse der Entwicklung der Erfolgsfaktoren
- Identifikation möglicher externer, gesamtwirtschaftliche Einflussfaktoren auf Erfolg der Vergangenheit
- Regressions/Trendanalyse
- Kennzahlensystem
- Gewichtung, Fokussierung auf Wesentliches
Welche Plausibilitäten werden bei den Ertragswertverfahren geprüft?
Logische Plausibilität
- BWL sinnvolle Verknüpfung der Teilpläne
- Absatzplan
- Produktionsplan
- Investitionsplan
- Finanzplan
- Umsetzung Teilpläne integrierte Plan-GuV und Plan-Bilanzen
Inhaltliche Plausibilität
- Plausibilität Planungsprämissen
- Vergleich Vergangenheit durch Zeitreihenanalyse
- Vergleich Gesamtwirtschaft bzw. Branche durch Benchmarking
- Einschätzung Realisierbarkeit der Planung
Was ist die Ausschüttungsäquivalenz?
- Alternativinvestition in Unternehmensanteile bietet typisierten Anteilseigner keine Vollausschüttung, sondern Kursgewinne und Dividenden
- Aber: Entscheidungsalternativen müssen Grundsatz der Ausschüttungsäquivalenz erfüllen
- Wegen Neufassung Alternativinvestition ist Äquivalenzgrundsätzen genügende Ausschüttungsannahme zu treffen
Was lässt sich empirisch bzgl. des Ausschüttungsverhalten beobachten?
- Vollausschüttungshypothese entspricht nicht empirisch beobachtbaren Ausschüttungsverhalten von Unternehmen: durchschnittliche Ausschüttungsquote börsennotierter Unternehmen lag 2009 bei 61%
- Herleitung Risikozuschlag aus Kapitalmarktdaten impliziert Herleitung der Ausschüttungsquote aus Kapitalmarktdaten, damit nicht „Äpfel mit Birnen“ verglichen werden
Wie werden die Ausschüttungsquoten in den Planungsphasen der Ertragswertverfahren bestimmt?
Detailplanungsphase (Phase I)
- Ausschüttungsplanung gemäß Unternehmenskonzept
- Ausschüttungsverhalten der Vergangenheit
- Ausschüttungsquote der Alternativinvestition (Peer Group bzw. Kapitalmarkt)
#### Normjahr/Terminal Value (Phase II)
- „Ausschüttungsäquivalenz“: Ausschüttungsquote der Alternativinvestition (Peer Group bzw. Kapitalmarkt)
- Wachstumsbedingte Thesaurierung
- kapitalwertneutrale Verwendung
Was ist das Kriterium der Kapitalwertneutralität?
- Die Anlagerendite thesaurierte Mittel muss so gewählt werden, dass die erwirtschafteten Beträge nach Abzug von Steuern auf Unternehmensebene eine Rendite in Höhe des Kalkulationszinssatzes erzielen (kapitalwertneutrale Wiederanlagerendite)
- Nachvollziehbar ist darzulegen
- ab welchem Planjahr ist Fortführungsphase
- warum in Phase nur noch kapitalwertneutrale Renditen erwirtschaftet
- Phasen des Wettbewerbsvorteils –> Überrenditen erzielt werden
Was ist die Aufgabe des Kapitalisierungszinssatzes?
- Bewerten heißt vergleichen
- Durch Ertragswert findet Alternativenvergleich statt –> Vergleich Einnahmen- bzw. Ertragsüberschüsse aus zu bewertenden Unternehmen mit der Rendite einer Alternativanlage
- Kapitalisierungszinssatz = Rendite der Alternativanlage
- Alternativanlage im Wesentlichen äquivalent, sonst „Äpfel mit Birnen“
Wie wird der Kapitalisierungszinssatz bestimmt?
- Szenarioanalyse / Simulation der Volatilität zukünftiger Finanzüberschüsse
- Voraussetzung: gute Kenntnis und Technologie
- Alternativanlage: Wie volatil sind Renditen des untersuchten Vermögenswertes im Vergleich zu anderen am Markt?
- Ex-Post-Modelle: CAPM, Tax-CAPM, Multifaktor-Marktmodelle
- Ex-Ante-Modelle: Bestimmung des interner Zinsfußes eine Anlage auf Basis der Markterwartungen
- Dominierend: Ex-Post
Welche Komponenten hat das CAPM?
- Basiszinssatz
- Risikozuschlag
- Wachstumsabschlag
Was ist der Basiszinssatz der CAPM?
- repräsentiert Verzinsung laufzeitäquivalente, liquide Anleihe ohne Ausfall/Zinsänderungsrisiko
- Ausgangspunkt: Zinsstrukturkurve für Staatsanleihen der Deutschen Bundesbank oder EZB
- Ableitung fristenadäquate Zerobondfaktoren –> konstante Zahlungsströme –> Basiszinssatz
Was ist der Risikozuschlag des CAPM?
- höheres Risiko = höhere verlangte Zinsen –> Risikoäquivalenz
- RusslandKrieg: Marktrisikoprämie 6-8%, Hinweispflichten im Bewertungsverfahren
- Ausgangspunkt: Kapitalmarkt empirisch beobachtbaren durchschnittlichen Risikoprämien
- durchschnittliche Risikoprämie: anzupassen auf Risikostruktur Unternehmen -> Risikozuschlag gleicht Volatilität aus
- Geschäftsrisiko und Finanzierungsrisiko/Kapitalstrukturrisiko
Welche Risikoarten gibt es im CAPM?
- Unsystematisches Risiko: Kann diversifiziert werden
- Systematisches Risiko: Bleibt trotz Portfolioselektion bestehen, kann nicht diversifiziert werden