Erbrecht Flashcards
Wie kann man Erbe werden?
durch
Testament, Erbvertrag oder gesetzlicher Erbfolge
Was ist ein Testament?
einseitiges Rechtsgeschäft, das jederzeit wiederrufen werden kann. verschiedene Arten (Privattestament, öffentliches, Nottestament)
Erkläre Privattestament
Schriftlich:
- eigenhändig (handschriftlich): testament muss vom testator eigenhändig geschrieben und unterschrieben werden, keine zeugen notwendig
- fremdhändig (pc oder handschriftlich von dritter person): verstorbene hat durch einen eigenhändig geschriebenen Zusatz die Urkunde als letzten Wille zu bekräftigen (zb Mein letzter Wille), 3 gleichzeitig anwesende Zeugen sind notwendig, die Inhalt des Testaments nicht kennen müssen. Identität muss im Testament enthalten sein und Zeugenzusatz eigenhändig geschrieben sein
Voraussetzungen für Testamentszeugen
müssen
- Sprache verstehen
- geistig in der Lage sein
- über 18 Jahre alt sein
- dürfen keine Begünstigten im Testament oder
- Verwandte sein
Erkläre Testierfähigkeit
Fähigkeit, ein Testament errichten zu können
grundsätzlich alle Personen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben/14-18 unter Mitwirkung eines Gerichtes oder Notar/Personen mit Erwachsenenvertretung unter Mitwirkung des Gerichtes oder Notar
keine Testierfähigkeit:
Personen unter 14
Personen, die geistig nicht dazu in der Lage sind
Erkläre Testierfreiheit und Testierwiederruf
- Verstorbene darf frei über Vermögen verfügen
- jede beliebige Person darf bedacht werden
- gewisse gesetzliche Erben haben Recht auf Pflichtanteil
- kann jederzeit widerrufen werden
- generell gilt zeitlich letztes Testament, wenn kein ausdrücklicher Widerruf erfolgt, Datierung ist also ratsam
Was ist ein Erbvertrag?
verbindlichste Möglichkeit zur Regelung, was nach Tod mit Vermögen passiert, Alternative zu Testament (stärkste Berufungsgrundlage, stärker als Testament)
zweiseitiges Rechtsgeschäft, das nur zwischen Ehegatten und eigetragenen Partnern abgeschlossen werden kann. kann also nicht einseitig abgeändert oder aufgehoben werden
Erkläre gesetzliche Erbfolge
tritt nur dann ein, wenn weder ein Testament nodh ein Erbvertrag vorhanden ist. nächsten Angehörigen sollen versorgt werden, richtet sich nach Liniensystem: 1. Linie = Kinder und Kindeskinder
Erkläre Ehegattenerbrecht
Ehegatte/Partner hat, wenn er zum Zeitpunkt des Todes, gesetzliches Erbrecht, erbt je nachdem welche Linie in Kraft tritt:
erbt neben 1. Linie (kinder) ein Drittel
neben 2. Linie (Eltern): zwei Drittel
3 u. 4. Linie (cousins, etc): alles
Erkläre Pflichteilsrecht
stellt sicher, dass gesetzliche Erben, auch Pflichtteil erhalten, wenn sie im Testament nicht bedacht wurden. diese Personen=Pflichtteilsberechtigt/Noterben. Forderung auf Geld
Wer ist pflichtteilsberechtigt?
- Kinder /Enkel (wenn Kinder tot): erhalten Hälfte vom gesetzlichen Erbteil
- Ehegatten/eingetragene Partner: erhalten Häfte vom gesetzlichen Erbteil
Was ist das formelle Erbrecht?
Erbschaft darf nicht eigenmächtig durch Erben in Besitz genommen werden. Verlassenschaftsverfahren ist notwendig. Erfolgt beim Bezirksgericht
Grober Verlauf Verlassenschaftsverfahren
1.Todesfallaufnahme durch Notar (über Antrag des Bezirksgerichts
2.Hauptverfahren oder Verlassenschaftsverfahren im engeren Sinn
3.Erbantrittserklärung
-bedingte Erbantrittserklärung
-unbedingte Erbantrittserklärung
bei unbedingter: 4. Endbeschluss (Einantwortungsbeschluss)
Erkläre Todesfallaufnahme
zuständige Bezirksgericht nimmt unter Beiziehung eines Notars den Todesfall auf. persönlichen und finanziellen Belange des Verstorbenen werden gesichtet, Erbberechtigten ermittelt, Testamente ausfindig gemacht etc
Erkläre Hauptverfahren oder Verlassenschaftsverfahren im engeren Sinn
ergibt Todesfallaufnahme, dass Aktiva der Verlassenschaft die Begräbniskosten nicht übersteigen, wird Verlassenschaftsverfahren durch einen Beschluss beendet, durch den der Nachlass an denjenigen überlassen wird, der die Begräbniskosten getragen hat. Bei Aktiva bis 5000 Euro kann eine Verlassenschaftsabhandlung unterbleiben