Entwicklungsmeilensteine Flashcards
Körpermotorik?
Bis spätestens 18. Monat Fähigkeit aufrecht ohne Hilfe gehen
Wichtige Fähigkeiten: Unterarmstütz (3.Mon), Hochziehen (6. M), Langhangeln (15. Mo), freies Sitzen (9. Mo), Stehen (12.), Gehen (15-18.)
2. Jahr Kind rennt sicher, umsteuert Hindernisse
3. Jahr beidbeiniges abhüpfen von der untersten Treppenstufe
4. Jahr koordiniertes Treten und Steuern eines Dreirads (Freies Fahrradfahren dank Laufräder früher in der Entwicklung)
5. Jahr Treppen werden beim Auf und Abgehen freihändig und mit Beinwechsel bewältigt
Handmotorik?
Feinmotorik
Faustgriff, Scherengriff, Pinzettengriff (muss bei Schuleintritt gekonnt werden)
Entwicklungsgang der Handfunktionen läuft mit hoher individueller Variabilität
2. Jahr: Buchseiten werden einzeln umgedreht, Bonbons werden geschickt ausgewickelt aus dem Papier
3. Jahr: kleine Dinge werden präzise mit den vordersten Fingeranteilen ergriffen & an anderer Stelle wieder auf-/eingesetzt
4. Jahr: Malstift wird korrekt zwischen den ersten 3 Fingern der Hand gehalten
5. Jahr: Kinderschere kann benutzt werden. Kleben, einfaches Basteln möglich. Vorlagen werden sauber ausgemalt
Sinnesorgane? (Auge + Ohr)
Sehen: ab 12. Monat komplett Visuelle Neugier wichtig -> erster prognostischer Hinweis auf spätere kognitive Entwicklung
Hören: ab 24. SWW Gehör perfekt ausgebildet, Cochlea ab 9-12 Monaten, Hörgeräte 3-6 Monate
Sprachentwicklung?
- Lallphase: ab 6. Woche, unabhängig davon, ob Kind hört und Muttersprache
- Lallphase: ab 6.-8. Monat, Silbenketten, Eigen-Fremdstimulation
erstes Sprachverständnis mit 10-12 Monaten (Ball, nein)
Spracherwerb beginnt mit Sprachverständnis
Können taube Babys auch lallen?
Ja, aber ohne Gehör keine Sprache!
Können Babys ihre Muttersprache erkennen?
Neugeborene bevorzugen Stimme und Sprache der Mutter, können aus mehreren Fremdsprachen Muttersprache erkennen
spricht die Mutter nach Geburt eine andere Sprache als in der Schwangerschaft, wird diese vom Kind nicht erkannt
Sprachentwicklung zeigt große individuelle Variabilität, besonders in den ersten 2 . Jahren
Wann ist die sensible Phase des Spracherwerbs?
sensible Phase des Spracherwerbs zwischen 2.-5. Lebensjahr
Wie erfolgt Kognition?
Was ist die Basis?
Kognition: kann nur über eine sich immer wieder anpassende Auseinandersetzung mit der Umwelt erfolgen
Basis: angeborenen individuelle kognitive Ausstattung + Lebensbedingungen des Aufwachsens
Kind hat angeborene Fähigkeit, sich mit neuen Objekten oder Situationen spielerisch und mit Vergnügen auseinanderzusetzen
Wann ist die magische Phase?
zwischen 2.-5. Lebensjahr „magische Phase“, für das Kind bewusst erlebte Realität
Was passiert bei Störungen der Mentalisierungsfähigkeit?
Gewalttätigkeit vor dem Hintergrund gehemmter Mentalisierung:
Fehlattribuierung
Kein psychischer Spielraum, im Zuge dessen sich die Zuschreibungen und Überzeugungen bei näherer Prüfung als unwahr erweisen könnten
Körper und Motorik werden als Regulierung von Erregungszuständen genutzt
Niedrige Hemmschwellen
Ohne Mentalisierung wird Beschämung vernichtend (keine Trennung zwischen physisch und psychisch)
Welche Bereiche umfasst der ET 6-6?
Sechs Entwicklungsbereiche für Säuglinge, Kleinkinder und Vorschulkinder im Alter von 6 Monaten bis 6 Jahren
Entwicklungsprofil umfasst Körper-und Handmotorik, kognitive Entwicklung, Sprachentwicklung, Sozialentwicklung über die Elternauskunft sowie emotionale Entwicklung
Wie wird der ET 6-6 interpretiert?
Entwicklungsprofil mit bereichsspezifischen Entwicklungsquotienten, das globale Einschätzung individueller Stärken oder Defizite sowie Visualisierung typischer Muster ermöglicht
Zusätzlich können anhand gelöster Aufgaben absolvierte Meilensteine der Entwicklung überprüft werden
Interpretation
+/-1 Standardabweichung um Altersgruppenmittelwert: „unauffälliger Bereich“
Abweichungen > 1 bis 2 Standardabweichungen: „überdurchschnittliche Leistungen“ bzw. „unterdurchschnittliche Leistungen“ („Entwicklungsdefizite“ bzw. „Risikobereich“ differentialdiagnostische Abklärung bzw. Beobachtung)
Abweichungen > 2 Standardabweichungen: „weit überdurchschnittliche Leistungen“ bzw. „weit unterdurchschnittliche Leistungen“ („gravierende Entwicklungsdefizite“ deutet auf Beeinträchtigung hin, Abklärungsbedarf)
Interpretation
auch bei unauffälligen Testwerten Überprüfung umschriebener Leistungsdefizite bzw. -stärken:
Wurden sehr leichte Items (pi> .80) nicht gelöst? ggf. isolierte Beeinträchtigungen en Testwerten ist dennoch eine Überprüfung auf spezifische Stärken
Wurden schwierige Items (pi< .30) gelöst? ggf. individuelle Ressourcen (nutzbar in Beratung & Förderung)
Welche profiltypen gibt es beim ET 6-6?
- leichte globale Entwicklungsverzögerung, die sich auf allen Entwicklungsdimensionen zeigt: Testwerte streuen um Risikobereich bzw. unteren „unauffälligen Bereich“ Entwicklungsdefizite sind im Entwicklungsverlauf vermutlich wieder aufzuholen
- in einigen thematisch zusammengehörigen Entwicklungsdimensionen starke Abweichungen, die gezielte Förderung notwendig machen (z.B. Körper-und Handmotorik; Sprache und Sozialentwicklung)
- in einem global unauffälligen Profil in einigen Bereichen isolierte Entwicklungsrückstände (evtl. nur auf Itemebeneidentifizierbar), die auf Teilleistungsschwächehinweisen
globale Entwicklungsverzögerung, die sich in allen Bereichen mit deutlichen Abweichungen (> 2 Standardabweichungen) zeigt breit angelegte Förderung - Entwicklungsakzeleration: in weiten Bereichen deutlich über dem Durchschnitt liegen