Einführung in die Leistungsbewertung Flashcards
1
Q
Leistungsbegriff (Klafki, 1993)
A
- Leistung ist das Ergebnis oder der Vollzug von Tätigkeiten, die mit Anstrengung verbunden sin, Gütemaßstäben unterliegen und beurteilt werden können.
2
Q
KMK-Empfehlungen (2019): Standards für Lehrerbildung: Biwi
A
- Zentrale Aufgabe: Qualität schulischer Bildung weiterzuentwickeln und zu sichern
- Grundlage: Standards für Biwi + Anforderungen für die Fachwissenschaften und Fachdidaktiken
- Kompetenzbereiche: Unterrichten, Erziehen, Beurteilen, Innovieren (mit insgesamt 11 Kompetenzen)
3
Q
Kompetenzbereich: Beurteilen
A
“Lehrkräfte beraten sach- und addressatenorientiert und üben ihre Beurteilungsaufgabe gerecht und verantwortungsbewusst aus.”
4
Q
Leistungsbegriff
A
- Leistung aus pädagogischer Sicht
= “Ergebnis oder Vollzug von Tätigkeiten und Handlungen (einschließlich kognitiver Lernakte), die mit Anstrengung verbunden sind, für die Gütemaßstäbe gesetzt sind oder von den betreffenden Subjekten selbst gesetzt werden und die demzufolge beurteilt werden.”
5
Q
Meritokratisches Prinzip
A
- Prinzip der Leistungsgesellschaft, das Leistung als Grundlage für soziale Positionen sieht
- Unterscheidet zwischen Leistungsstärkeren und Leistungsschwächeren, bei gleichen Chancen für alle
6
Q
Allokation
A
- Verteilung von Bildung- und Berufsprivilegien durch die Schule, unabhängig von der Herkunft
- Leistungsgerechtigkeit als zentraler Faktor
7
Q
Spannungsfeld Leistung
A
- Schulen bewegen sich zwischen Förderung und Selektion
- offizieller Auftrag: Leistung sichtbar machen, dokumentieren & bewerten, um meritokratische Selektion zu legitimieren
8
Q
Mitteilungsform
A
- Format, in welchem dem Schüler oder der Schülerin das Beurteilungsergebnis übermittelt wird
- z.B. Note, verbale Beurteilung, individueller Entwicklungsbericht
9
Q
Bezugsnormen (Bohl, 2022)
A
- Individuell: Fortschritt des Lernenden wird betrachtet
- Sozial: Vergleich der Leistung mit anderen
- Sachlich: Vergleich mit einem festgelegten Standard
10
Q
Fehlerquellen bei der Bewertung (Bohl,2022)
A
- Logischer Fehler: Übertragung von Leistungen aus einem Bereich auf andere
- Reihungsfehler: Reihenfolge von Bewertungen beeinflusst Ergebnisse
- Kontrast- oder Ähnlichkeitsfehler: Lk schließt (unbewusst oder bewusst) von eigenen Fähigkeiten auf verwertbare Anforderungen an SuS
- Milde-/Strengefehler: Unterschiede in der Bewertungsstrenge
- Halo-Effekt: Einzelne Eigenschaften überstrahlen die Gesamtbewertung
- Wissen-um-die-Folgen-Fehler: aktuelle Bewertung wird von zukünftigem Ereignis beeinflusst
- Pygmalion: Wechselwirkung zwischen Vornahmen der Lk und Reaktionen der SuS
11
Q
Zwei- bzw. Drei-Gruppen-Theorie:
A
- zielgleiche Schülerleistungen
- zielgleiche Schülerleistungen mit Nachteilsausgleich
- zieldifferente Schülerleistungen
12
Q
Nachteilsausgleich (Streese, 2022)
A
- Ziel: Individuelle Leistungen mit denen anderer vergleichbar machen, durch Anpassungen (z.B. Zeit, Technik, Raum)
13
Q
Spannungsfeld Nachteilsausgleich
A
- Klassenklima: Leistungen können als ungerecht empfunden werden
- Fehlende klare Vorgaben: Einzelfallentscheidungen notwendig
14
Q
Historische Entwicklung der Leistungsbeurteilung
A
- 19. Jahrhundert: Einführung des Leistungsprinzips als Basis der modernen Gesellschaft
- 1960er Jahre: Kritik und Verteidigung des Leistungsprinzips durch gesellschaftliche Umwälzungen
- 1970er Jahre: Ingenkamps Studie zeigt die geringe Vergleichbarkeit von Noten (“Referenzgruppenfehler”)
- Heutige Zeit: PISA zeigt Reproduktion sozialer Ungleichheit im deutschen Schulsystem