Disparitäten Flashcards

1
Q

Wofür steht SES?

A

Socio-economic status / Sozioökonomischer Status

Ausstattung mit sozialen und ökonomischen Ressourcen

Laut GG 3.3 keine Diskriminierung oder Bevorteilung wegen Abstammung

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2
Q

Was sind die Kapitalformen nach Bourdieu?

A

Ökonomisches Kapital (Geld oder geldwerte Gegenstände)
Kulturelles Kapital, inkorporiert (erworbendes Wissen/Fähigkeiten)
Kulturelles Kapital, objektiviert (Besitztümer die nur mit entsprechendem inkorporiertem Kapital genutzt werden können - materielle vs. symbolische Aneignung)
Kulturelles Kapital, institutionalisiert (offizielle Abschlüsse)
Soziales Kapital (Netzwerke)

=> können ineinander umgewandelt werden

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3
Q

Was sind Herausforderungen der Disparitätsforschung?

A

Operationalisierung der theoretischen Konstrukte, sodass sie objektiv und verlässlich gemessen werden können, Eignung für internationale Vergleiche, Ordnung/Unordnung der Variablen, Zusammenfassung mehrerer Faktoren?

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4
Q

Wofür stehen ISCED und ISCO?

A

International Standard Classification of Education
(nicht gut für DE geeignet wegen Schul- bzw Berufsausbildung)
International Standard Classification of Occupations

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5
Q

Wie wird in Vergleichsstudien der SES abgetastet?

A

Ökonomisch: Besitztümer, insbesondere Bücher
Inkorporiert: Kulturelle aktivitäten
Bildungsniveau Eltern
Einkommen, subj. Wohlstand(letzteres nicht so zuverlässig)

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6
Q

Was ist ISEI?

A

International Socio-Economic Index of Occupational Status
auch HISEI = Highest ….
Berufe haben einen Wert auf einer SKala von 16 bis 90 - Maß für Umwandlung von Ausbildung in Einkommen

1 der beiden wichtigen Variablen zum Berufsstatus

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7
Q

Was sind EGP-Klassen?

A

Personen werden aufgrund ihrer Beruflichen Stellung distinkten Gruppen zugeordnet
Ursprünglich 9 Klassen, Erzwiss. in DE fasst diese aber zu sechs zusammen
(Obere, untere Dienstklasse, Routinedienstleistungen in Handel und Verwaltung, Selbstständige, Facharbeiter, Un/Angelernte Arbeiter)

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8
Q

Was sind bekannte Indices sozialer Herkunft?

A

Sozialindex (DE) oder ESCS (Indices of Economic, Social and Cultural Status)

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9
Q

Wie ist absolute Armut nach Weltbankdefinition zu verstehen?

A

Extreme Armut = Kaufkraft < 1,25 USD pro Tag
Moderate Armut = Kaufkraft <2 USD pro Tag

jeweils Kaufkraftbereinigung

2001: ca. 1,1 Mrd extrem arm, 2,7 Mrd moderat arm

=> Davon kaum Menschen in westlichen Staaten, dort ist diese Definition nicht hilfreich

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10
Q

Wie definiert die EU relative Armut?

A

1 Berechnung der gewichteten Haushaltsgröße
Vorstand 1 + jde min 14jährige Person * 0,5 + jedes Kind bis 13 * 0,3

2 Berechnung des Nettoäquivalenzeinkommens
Alle Einnahmen / gewichtete Haushaltsgröße

3 Berechnung Armutsgefährdungsgrenze
60% des nationalen Medians des Nettoäquivalenzguthabens (reichtumsgrenze: 200%)

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11
Q

Wo lagen 2007 das mediane Nettoäquivalenzguthaben und die Armutsgefährdungsgrenze in Deutschland? Wie hoch war da die Armutsgefährdungsquote?

A

17.707 €

10624€ /Jahr / 885€/Monat

15 = Quote

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12
Q

Warum sind die Entwicklungschancen von Kindern, die lang in Armut leben deutlich schlechter als der anderen?

A

Gesundheitsfürsorge, Bildungschancen, …

  • gesundheitliche und kognitive Entwicklung betroffen
  • sozialpsychologische Langzeitfolgen durch Exklusion aus sozialen Interaktionen
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13
Q

Seit wann wird in DE regelmäßig armut als Faktor in Bildungsstudien verfolgt?

A

2007 immer in TIMSS/IGLU

Es fällt auf: Familien sind häufiger von Armut betroffen als Haushalte ohne Kinder - Kinder als Armutsrisiko

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14
Q

Wie macht sich der berufliche Status der Eltern in der Lesekompetenz deutlich?

A

Nach EGP-Klassen bereinigt sind armutsgefährdete Kinder ca 1 Lernjahr hinterher am Ende der 4. Klasse (40P)
–> Armutsgefährdung ist in jeder EGP-Klasse Risiko für Bildungserfolg

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15
Q

Was ist ein beliebter Indikator für den SES einer Familie und deren Bildungsaspirationen?

A

Anzahl der Bücher im Haushalt - (0-10/11-25/26-100/101-200/ü200)

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16
Q

Wie korrelieren Zahl der Bücher im Haushalt mit der Lesekompetenz deutscher SuS (IGLU 2011?)

A

Differenz von 40 LP zwischen weniger (527) und mehr als 100 Bücher (568)

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17
Q

Wie korrelieren Zahl der Bücher im Haushalt mit der Mathekompetenz deutscher SuS (TIMSS 2011??)

A

Differenz von 39 LP zwischen weniger (517) und mehr( 555) als 100 Büchern

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18
Q

Wie korrelieren Zahl der Bücher im Haushalt mit der NaWikompetenz deutscher SuS (TIMSS 2011?)

A

Differenz von 44 LP zwischen mehr (515) und weniger (559) als 100 Büchern

z.B. Rumänien 74 LP, viele Staaten aber signifikant weniger Differenzen

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19
Q

Wie entwickelt sich die Korrelation von Zahl der Bücher im Haushalt und Kompetenz in Lesen/Mathe/NaWi im zeitlichen Verlauf in DE?

A

Keine signifikanten Änderungen von 2001 zu 2011 (IGLU) bzw 2007-2011 (TIMSS), tendenziell etwas geringer werdend

20
Q

Was kann bei IGLU 2006 bezüglich der Bundesländer und dem Vorsprung von Kindern mit ü100 Büchern im Haushalt im Leseverstehen beobachten?

A

Disparitäten in Berlin oder Hamburg besonders hoch : 70/63 LP
Bayern besonders gering mit 25 LP

21
Q

Was verrät die Steigung des sozialen Gradientens von Kompetenzen?

A

Wie stark sozoökonomischer status und Kompetenzhöhe korrelieren - in DE sehr steil, zumindest bei Lesekompetenz gibt es keinen Staat ohne derartigen Zusammenhang (PISA 2009 ish), Finnland sehr geringe Steigung

22
Q

Abbildungen zu Kompetenzen in PISA ansehen S.16

A

pls

23
Q

Welche Unterscheide in der mittleren Lesekompetenz sind abhängig der EGP-Klasse bei IGLU 2001/2006/2011 zu erkennen?

A

Obere Dienstklasse hat immer rund 40 LP Vorsprung vor Fach(Arbeiter)klasse

24
Q

Hilft Bildungsexpansion gegen die sozialen Disparitäten?

A

Nein, immer mehr Kinder machen höhere Abschlüsse, die Disparitäten bleiben dabei aber ungefähr gleich

25
Q

Was sind die Herkunftseffekte nach Boudon bzw Becker?

A

Boudon:
primär = Zusammenhang SS und erworbene Kompetenzen
sekundär: Zusammenhang SES und Bildungsentscheidungen (unter Kontrolle primärer Effekte)
Becker für DE:
tertiär = Zusammenhang SES und Lehrkräfteurteile

26
Q

Was ist HLE?

A

Home Literacy Environment: Ressourcen, aktivitäten, Gelegenheiten innerhalb von Familien, die die Entwicklung schulischer Kompetenzen unterstützt

27
Q

Welche Bereiche der häuslichen Leseförderung untersucht IGLU?

A
  • Leseförderliche Aktivitäten vor der Grundschulzeit
  • Leseförderliche Aktivitäten während der Grundschulzeit
  • Vorbildverhalten der Eltern
  • Leseförderliche Ressourcen im Elternhaus
28
Q

Wo liegt DE im Index der Lesesozialisation im Elternhaus? Auf was ist dieser normiert?

A

unter dem internationalen Durchschnitt
(296) vs. 300 300 = norm)
UK sehr erfolgreich wegen Förderprogrammen

29
Q

Abbildungen Seite 19 ansehen pls

A

pls

30
Q

Was fällt aus, wenn die notwendige Kompetenz um zu 50% eine Gym-Empfehlung zu bekommen nach EGP-Klassen aufgeschlüsselt wird?

A

Kinder von Fach(ArbeiterInnen) müssen 1-2 Lernjahre Vorsprung vor den Kindern der oberen Dientsklasse haben, um ebenso wahrscheinlich für das Gymnasium vorgeschlagen zu werden. Dabei sind die für Kinder der Oberen Dienstklasse notwendigen Leistungen UNTER dem Bundesdurchschnitt während die Arbeiterkinder deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegen müssen.
Eltern aus der Fach-Arbeiter Klasse stellen nochmal leicht höhere Ansprüche als die Lehrpersonen, in NaWi beträgt die Differenz zur Oberen Dienstklasse 94LP

31
Q

Was fällt auf, wenn in Pfadmodellen Migrationshintergrund die einzige Variable Größe ist (Einfluss auf abgang vom Gym nach der 6. Klasse)

A

Menschen mit Migrationshintergrund gehen seltener ab - hohe Bildungsaspirationen

32
Q

Mit welchen Bildungsentscheidungen steht der ISEI der Eltern in anti-/proportionaler Beziehung?

A

+ Schullaufbahnpräf. Lehrkraft (.13)
+ Schullaufbahnpräf. Eltern (.14)
- Durchschnittsnote (-.17)
- Abgang nach 6. Klasse (-.09)

33
Q

Wie hoch ist der anteil von im ausland geborenen SuS in DE?

Wie hoch der Anteil von Kindern, die min. ein Elternteil haben, das in einem anderen Land geboren wurde?

A

5%

ca. 25 %, davon ca. 15% beide Eltern

34
Q

Wie hoch war bei IGLU 2006 der Vorsprung von Kindern ohne Migrationshintergrund ggü Kindern mit MH?

A

48 LP
In sehr vielen Staaten ähnlich (nach Signifikanz) - nur sehr wenige Staaten kein signifikanter Unterschied oder gar umgekehrt

35
Q

Wie veränderte sich von IGLU 2001 zu IGLU 2006 der Vorsprung von Kindern ohne Migrationshintergrund ggü Kindern mit MH?

A

DE signifikante Senkung von 7 LP

sehr gemischtes Bild overall

36
Q
Wie veränderte sich von IGLU 2001 zu IGLU 2011 die Lesekompetenz der Gruppen 
kein MH
ein Elternteil
beide Elternteile
?
A

2001-2011 signifikante Zunahme bei Kindern mit beiden Eltern aus Ausland
Beide anderen Gruppen 2006 am besten, keine signifikanten Unterschiede 2001-2011

37
Q
Wie veränderte sich von TIMSS 2007 zu TIMSS 2015 die Mathematikkompetenz der Gruppen 
kein MH
ein Elternteil
beide Elternteile
?
A

kein Elternteil: knapp signifikante Verschelechterung
ein Elternteil: knapp signifikante Verbesserung
beide Elternteile: sig. besser

=> Deutliche Annäherung der Kinder mit beiden Eltern MH an Durchschnitt der Kinder ohne MH

38
Q
Wie veränderte sich von TIMSS 2007 zu TIMSS 2015 die NaWikompetenz der Gruppen 
kein MH
ein Elternteil
beide Elternteile
?
A

keine: nicht sig. Verschlechterung
eins: sig. Verbesserung
beide: sig. Verbesserung

39
Q

Nochmal Erläuterung zu Tabelle auf S. 29 ansehen

A

pls

40
Q

Was ist das “katholische Arbeitermädchen” von heute, wenn es um Bildungsungleichheit geht?

A

Großstadtjunge mit Migrationshintergrund

  • Jungen = “Bildungsverlierer”
  • Mädchen erhalten bei gleicher Leistung tendenziell bessere Noten und werden wahrscheinlicher fürs Gym empfohlen
  • Jungen müssen öfter wiederholen
41
Q

Wie steht DE im Internationalen Vergleich des Leistungsvorsprungs von Mädchen bei der Lesekompetenz da? (IGLU 2011)

A

recht geringe Differenz, sig. unter intern. Mittelwert, kein sig. Unterschied zu EU und OECD-Schnitt
nur 8 LP

42
Q

Wie hat sich der Leistungsvorsprung von Mädchen in der Lesekompetenz in DE von 2001 zu 2011 bei IGLU entwickelt?

A

Abnahme, aber nicht signifikant

43
Q

Wie sieht die geschlechterabhängige Leistungsdifferenz in der Mathematik laut TIMSS 2011 aus?

A

DE: 8 LP Vorsprung der Jungen, kein sig. Unterschied EU und OECD, sig. über internat. Mittelwert

44
Q

Wie hat sich die Leistungsdifferenz geschlechtsabhängig in der Mathematikkompetenz in DE von 2007 zu 2011 bei TIMSS entwickelt?

A

nicht signifikante Abnahme

45
Q

Wie sieht die geschlechterabhängige Leistungsdifferenz in den NaWi laut TIMSS 2011 aus?

A

DE 12 LP Vorsprung der Jungen, recht hoch und über EU, OECD und internat. Durchschnitt damit
EU und OECD Vorsprung Jungen, Internat. leicht Vorsprung Mädchen

46
Q

Wie hat sich die Leistungsdifferenz geschlechtsabhängig in der NaWikompetenz in DE von 2007 zu 2011 bei TIMSS entwickelt?

A

Leichte Abnahme, nicht signifikant