Definitionen Flashcards
Biozönose
Lebengemeinschaft
Gemeinschaft von lebenden Wesen, für eine den durchschnittlichen äußeren Lebensverhältnissen entsprechenden Auswahl und Anzahl von Arten und Individuen welche sich gegenseitig bedingen und durch
Fortpflanzung in einem abgemessenen Gebiet dauernd erhalten
Biotop
Lebensraum
Das Biotop ist die Lebensstätte einer Biozönose
Biosphäre
Lebensraum der Erde
globales System aus verschiedenen abgrenzbaren Ökosystemen der Erde die untereinander in Kontakt stehen
Ökosystem
eine Umgebung, in der die Organismen mit ihrer spezifischen Umwelt in Wechselbeziehungen treten
Habitat
typischer Standort einer Art, z.B. Wälder (nach Linné)
Assoziation
Pflanzengemeinschaft: Regionen mit ähnlichem Klima beherbergen ähnliche Lebensformtypen (nach Humboldt)
Synusien
abgrenzbare Teillebensgemeinschaft an Kleinstandorten innerhalb des Biotops aus Artengruppen des gleichen Lebensformtyps, z.B. Moossynusium aus Baumstumpf und Moosgesellschaft
funktionelle Gruppe / ökologische Gilde
Arten mit einheitlichem Lebensform- und Ernährungstypus, z.B. Sukkulenten, Helophyten (Sumpfpflanzen), Saftsauger, Blütenbesucher
minimum dynamic area (MDA)
Minimallebensraum = Flächenbedarf x Individuendichte → minimaler Aktionsradius ist abhängig von nach Körpergröße und Lebensformtyp
minimale überlebensfähige Populationsgröße
minimum viable populations size (MVP) = kleinste Populationsgröße einer Art in einem Lebensraum, die trotz Auswirkungen demographischer und umweltstochastischer Faktoren, sowie Naturkatastrophen mit einer Wahrscheinlichkeit von 99% einen Zeitraum von 1000 Jahren überlebt (bei Wirbeltieren etwa 100, bei Wirbellosen etwa 10.000)
Primärproduktion
Prozess bei dem durch Photosynthese organische Verbindungen und damit Biomasse aufgebaut wird [Energie/Fläche/Zeit]
Bruttoprimärproduktion (BPP)
gesamte organismische Substanz, die im Laufe eines Zeitrums durch photoautotrophe Pflanzen gebunden wird
Nettoprimärproduktion (NPP)
BPP – Respiration
Konvergenz
Parallelismus = Entwicklung ähnlicher Merkmale (Übereinstimmung in der äußeren Gestalt) bei nicht miteinander verwandten Arten (systematisch verschiedene taxonomische Gruppen) durch Anpassung an ähnliche Funktion oder Umweltbedingungen → Merkmale lassen sich auf ihre Funktion zurückführen
Analogie
Ähnlichkeit in Form und Funktion (Körperstrukturen, Organe, Stoffwechselwege, Verhaltensweisen) entstanden durch Wechselspiel von konvergentem Evolutionsdruck und Entwicklungskorridoren, Rückschlüsse auf ähnliche Umweltbedingungen und Lebensweisen, gleicher Selektionsfaktoren, überlappende ökologische Nischen (vgl. Grabbeine von Grillen und Maulwürfen)
Homologie
Übereinstimmung aufgrund gemeinsamem evolutionären Ursprungs, jedoch oft mit unterschiedlicher Funktion (vgl. Wirbeltier-Gliedmaßen)
Biom
Großlebensraum der Biosphäre zu dessen Abgrenzung Pflanzenformationen herangezogen werden → die den Biomen entsprechenden klimazonentypischen Landschaftsräume bezeichnet man als Zonobiome
Pflanzenformationen
Kategorien für Pflanzen mit physiognomisch ähnlichem Erscheinungsbild, welche die dominierenden Gestalttypen der Vegetationszone darstellen
Population
Gruppe von Individuen einer Art, die einen bestimmten Raum bevölkert und einen weitgehend geschlossenen Genpool bildet (Fortpflanzungsgemeinschaft)
Individuum
Entfaltung eines Organismus nach der Befruchtung bis hin zur Produktion von Keimzellen (von Zygoto bis Zygote)
Lebenstafel
Übersicht über altersspezifische Sterberate incl der Lebenserwartung einzelner Altersklassen einer Population
Stabilität
Beständigkeit eines Systems gegenüber äußeren Einwirkungen
Eigenschaft eines Systems, seine Funktion in einem Fließgleichgewicht aufrecht zu erhalten
Tendenz, nach einer Störung wieder in den ursprünglichen Zustand zurückzukehren
Symbiose
Beziehung zwischen Individuen zweier Arten zum gegenseitigen Vorteil, welche gegenseitige Abhängigkeit und räumliche Nähe bedingt.
Eusymbiose
Beziehung unmittelbar lebensnotwendig
Mutualismus
nicht unmittelbar zwingende Partnerschaft.
Herbivorie
trophische Interaktion, bei der Tiere lebendes pflanzliches Material nutzen
• tötet Beute nicht, frisst nur Teile derer
• breites Beutespektrum, Basis immer photoautotrope Organismen
• großen Einfluss auf Ökosystem-Prozesse
Detrivorie
Organismen ernähren sich von toten Pflanzen- oder Tierresten
Trophische Stufe
Stellung innerhalb eines Nahrungsnetzes
Nahrungskette
Linearer Fluss von Energie und Nährstoffen
Nahrungsnetz
Abbild einer Lebensgemeinschaft nach ihrer trophischen Struktur
trophische Art
Grundelement eines Nahrungsnetzes, meist eine Artengruppe mit ähnlicher Ernährungsweise = Nahrungsgilde oder funktionelle Gruppe
Omnivore Art
Art, die sich von Organismen mehrerer trophischer Ebenen ernährt
Nahrungsgilde
Grundelement eines Nahrungsnetzes, meist eine Artengruppe mit ähnlicher Ernährungsweise
Vektor
Überträger von Erregern von Infektionskrankheiten vom Hauptwirt (Reservoirwirt) zu einem anderen Organismus, ohne selber zu erkranken (indirekter, horizontaler Infektionsweg)
Reservoir
primärer Lebensraum, in dem der Erreger gewöhnlich auftritt und eine Entwicklungsnische besetzt
Vehikel
unbelebter Überträger (Wasser, Gülle, medizinische Geräte), welcher Erreger ungerichtet auf ein neues Zielmedium transportieren kann (Lebensmittel oder Wirt)
Konnektanz
Maß für die Komplexität eines Nahrungsnetzes,
Anzahl realisierter Verknüpfungen in Relation zu maximal möglicher Anzahl an Verknüpfungen