5. VL - Herbivorie Flashcards

1
Q

Herbivorie

A

Trophische Interaktion bei der Tiere lebendes

pflanzliches Gewebe konsumieren

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2
Q

Detritivorie:

A

Organismen ernähren sich von toten Pflanzen oder

Tierresten

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3
Q

Welche Typen von oberirdischen Herbivoren gibt es?

A

Grazer
• größere Herbivore
• Graslandökosysteme (Zebra, Kühe)
• Tundra – Flechten/Moose (Rentiere)

Browser
• Blätter und Zweige
• je nach Körpergröße unterschiedliche Stockwerke
• Nashorn, Giraffe

Granivore
• Samenfresser
• Käfer, Vögel, Nagetiere

Frugivore
• fleischige Früchte
• Reptilien, Vögel, Säugetiere

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4
Q

Bsp für Granivor

A

Kängururatte

frisst bevorzugt große Samen –> fördert Gräser mit kleinen Samen

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5
Q

Einfluß von Herbivoren auf Phytomasse (NPP)

A

Oberirdische Herbivore haben den größten Einfluß auf die NPP in Grassteppen & flechtenbewachsenen Hartböden.

Unterirdische Herbivore können Totalausfall bewirken aufgrund der stark negativen Effekte durch die Schädigung der Wurzel

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6
Q

Welche unterirdischen Herbivore gibt es?

A

Bsp. Nematoden
1. Ektoparasiten (EK)
• kurzes Stylet > Epidermis, Wurzelhaare
• langes Stylet > Gewebe der Wurzelspitze

  1. Wandernde Endoparasiten (WE)
    • bewegen sich frei im Parenchym
    • Pratylenchus (Getreide,
    Karotten, Kaffee)
  2. Sedentäre Endoparasiten (SE)
    • stationär am Zentralzylinder
    • Gallen, Zysten
    • Kartoffelälchen, Zuckerrübenälchen
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7
Q

Welche Funktionellen Gruppen von Herbivoren gibt es?

A
  1. kauende Fresser
  2. Saftsauger
  3. Minierer
  4. Gallbildner
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8
Q

Was fressen oberirdische Herbivoren bevorzugt?

A

für junge Triebe und Blätter aufgrund des dort höheren Gehaltes an Nährstoffen

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9
Q

Welche zwei oberirdischen Großgruppen mobiler Herbivoren gibt es?

A
  • große, wenig selektiv fressende Arten => polyphag

* kleine, selektiv fressende Arten => oligophag, monophag

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10
Q

Herbivoreneffekt auf aquatische und terrestrische Systeme

A

(durch Hebivoren entnommene Primärproduktion)

Aquatische Systeme:

  • Phytoplankton - hoch (79 % der Primärproduktion)
  • Makrophyten - mittel (30% der Primärproduktion)

Terrestrische Systeme
- Oberirdisch - gering (17% der Primärproduktion)

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11
Q

Herbivoren-Fraßpflanzen-Komplex (konsumierte Phytomasse in terrestrischen Ökosystemen)

A

von terrestrischen Herbivoren konsumierte Phytomasse:

  • 3 - 10% in Waldökosystemen
  • 30 - 50% in Grasland-Ökoystemen
  • starke Schwankungen (z.B. Wanderheuschrecken, Rentierzug)
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12
Q

Wie groß sind die Blätter nach Kompensationswuchs nach Herbivorenbefall?

A

30-60% kleiner als ursprüngliches Blatt

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13
Q

Können Nadelbäume und Laubbäume Herbivorenfraß gleichermaßen gut kompensieren?

A

Nein

Laubbäume überleben, Nadelbäume oft nicht

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14
Q

Indirekte Effekte der Herbivoren

A
  • Dichte einzelner Pflanzenarten
  • Konkurrenzverhältnis zwischen Pflanzenarten
  • Zusammensetzung der Pflanzengemeinschaft
  • Verlauf der Sukzession
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15
Q

Effekte der Dichte von Herbivoren auf die Pflanzengemeinschaft

A

Moderate Dichten&raquo_space;>
• fördern Produktivität (Wachstum)
• erhöhen Diversität der Pflanzen
(Erhaltung der Wachholderheide durch moderate Beweidung)

Hohe Dichten&raquo_space;>
• kein Kompensationswachstum
• nur “ungenießbare” Pflanzen oder starke r-Strategen überdauern
(Effekte des Rentierzuges in der Tundra)

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16
Q

r-Strategen

A

Arten die bei der Fortpflanzung eine hohe Reproduktionsrate aufweisen

17
Q

Phytophage

A

pflanzenfressende Kleinlebewersen

18
Q

Was besagt das Fretwell-Oksanen-Modell?

A

Herbivoren-Einfluss variiert systematisch mit der Produktivität des Ökosystems - ecosystem exploitation hypothesis

19
Q

Auf welche Probleme stoßen Herbivoren bei der Nährstoffbeschaffung und welche Lösungen haben sie gefunden?

A

• Pflanzennahrung reich an Kohlenhydraten, arm an Proteinen

Kohlenhydrate vorwiegend als unverdauliche Cellulose,
Herbivore haben i.d.R. keine Cellulasen

• effektive Nutzung nur mittels Symbionten, d.h. spezialisierter
Mikroorganismen (Bakterien, Pilze) und Einzeller (Protozoa)

• endosymbiontische Verdauung

  • Symbionten zersetzen Cellulose
  • anareobe Gärung (Zucker > anorganische Säuren, Alkohole)
  • Pansen der Wiederkäuer, Enddarm der Termiten
20
Q

mit wachsendem Stickstoffgehalt erhöht sich auch…

A

der Befall durch Phytopharge

Bsp. Befall durch Schildläuse

  • Ausmaß des Befalls
  • Überlebenrate der Nymphen
  • Zahl der Weibchen mit Eiern
  • Anzahl Eier pro Weibchen

–> großes Problem bei Bedüngung

21
Q

Welche sekundären Abwehrstoffe gibt es bei Pflanzen?

A

Stickstoffhaltige Verbindungen

Terpenoide

Phenole

22
Q

Problem bei der Produktion Sekundärer Pflanzenstoffe?

A

sehr konstenspielig

Trade-off zwischen Wachstum und Produktion sek. Pflanzenstoffe

23
Q

Herbivore als Selektionsfaktor führt zu…?

A
  1. schnell wachsende Pflanzenarten mit geringer Abwehrkraft
  2. langsam wachsende Pflanzenarten mit hoher Abwehrkraft

(mechanism of defence: quantity or quality)

24
Q

Welche Arten von Spezialisierungen gibt es bei Herbivoren?

A
  • Monophag –> Nutzung einer Pflanzenart
  • Oligophag –> Nutzung mehrerer nah verwandter Pflanzenarten
  • Polyphag –> breites Wirtspflanzenspektrum
25
Q

Effektivität von sekundären Pflanzenstoffen ist eingeschränkt da…

A

• Toxizitätswirkung auf einzelne Herbivore beschränkt,
andere bleiben unbeeinflußt
• Entgiftungsmechanismen v.a. bei herbivoren Insekten
weit verbreitet
• 90% der herbivoren Insekten sind “Spezialisten”

26
Q

Blattflächenindex (LAI- leaf area index)

A

gesamte Blattfläche/überschattete Bodenfläche = Blattflächenindex (LAI)

27
Q

wie tolerieren und kompensieren Pflanzen Phytomasse-Verlust durch Herbivorie?

A

• Einfluss auf Gesamtindividuum:

  • Fraß an alten Blättern oder Schattenblättern ohne Wirkung
  • teilweise Entlaubung führt zu besserer Versorgung der übrigen Blätter mit Wasser und Nährstoffen

• Selektionseffekt auf Nachkommen:

  • Fraß von Blüten und Früchten verringert deren Abortionsrate –> Überlebende sind besser versorgt
  • „fittere“ Embryonen werden verbreitet
  • Austrieb schlafender Meristeme wird durch Fraß stimuliert
  • Reservoir von Nährstoffen in Kompartimenten die schwer zugänglich sind (Wurzeln, Knollen, Zwiebeln)
28
Q

welche Verteidigungsmechanismen haben Pflanzen?

A
  1. strukturelle Verteidigung (i.d.R. konstitutiv)
    - wirkt vorbeugend
    - vor Kontakt mit Herbivoren aktiv
    - behaarte Blätter, Dornen, Stacheln, Sklerenchymreichtum
  2. chemische Verteidigung (induziert)
    - Abwehr setzt direkt als Reaktion auf Beschädigung ein
    - Prädatoren der Herbivoren werden angelockt
29
Q

Welche chemischen Verteidigungsmechanismen haben Pflanzen?

A
  1. Mechanische Verletzung durch Fraß
    • Beschädigung zerstört Zellwände
    • löst Signalkaskade aus
  2. Produktion von Botenstoffen (Elicitoren)
    I. exogen: - Glutamin im Speichel von Insektenlarven
    => Fettsäureamide
    II. endogen: - meist Jasmonsäure (Pflanzenhormone)
  3. Anlockung von „Helfern“
    • Bodyguards (Parasiten, Parasitoide)
    • Mobilisierung höherer trophischer Ebenen (Räuber i.e.S.)
30
Q

Nennen Sie ein Beispiel dafür, wie die Landschaft durch eine Schlüsseldominante herbivore Art geprägt werden kann

A

afrikanischer Elefant

• ernährt sich vorwiegend von Gehölzen

  • reduziert Baumvegetation
  • stärkt Wuchskraft der Gräser
  • fördert Grasfresser (Antilope, Zebra)

• bei mittleren Dichten strukturbildend für die SavannenLebensgemeinschaft
des südlichen Afrika

31
Q

Nennen Sie ein Beispiel dafür, wie die Landschaft durch eine herbivore Schlusssteinart geprägt werden kann

A

Biber

• in Nordamerika und punktuell auch Europa landschaftsprägend

• veränderte Dynamik der Gewässer
- staut Wasserläufe > Feuchtgebiete entstehen

• verhindert Sukzession der Vegetation
- Fraß der Rinde von Weichhölzern

32
Q

Wodurch zeichnet sich eine Schlüsseldominante Art aus?

A

• bestandsbildend (dominant)

• großer Einfluß auf Struktur einer
Biozönose

33
Q

Wodurch zeichnet sich eine Schlusssteinart aus?

A

• inidviduenarm

• Aufrechterhaltung der Funktion einer
Lebensgemeinschaft

34
Q

Symbiontischer Effekt von Frugivoren (Endochorie)

A

• Samen mit nahrhaftem Fruchtfleisch

  • Zucker, Fruchtsäuren
  • kleine Samen mit harten Schalen
  • Darmpassage oft obligat für Keimung

• Verbreitungsstrategie

  • verschiedene Tierarten angelockt
  • tragen Samen in unterschiedliche Habitate

• Anlockungstrategie

  • unreif: grün (unauffällig), hart
  • reif: attraktive Gerüche und Farben, hoher Gehalt an Zucker

Bsp: Zedernseidenschwanz (Bombycilla cedrorum)
Beeren der Eberesche

35
Q

Endochorie

A

“Verdauungsausbreitung”

ein Mechanismus den Pflanzen zur Samenausbreitung nutzen (Durch Frugivore)

36
Q

Zoochorie

A

(Ausbreitung von Samen durch Tiere)

  • Säugetiere, Vögel, Insekten
  • durch die Nahrung aufgenommen und später ausgeschieden
  • im Rahmen der Nahrungsversorgung deponiert und vergessen
37
Q

Versteckausbreitung durch Granivore

A

• meist krautige Pflanzen

  • Haselwurz (Asarum)
  • Veilchen (Viola)
  • Lerchensporn (Corydalis)

• Elaiosom

  • Anhängsel des Samens
  • eiweißhaltig, fettreich

• Myrmekochorie

  • Ausbreitung durch Ameisen
  • tragen Samen in den Bau
  • Elaiosom als Futter für Brut

Bsp.:Schöllkraut (Chelidonium majus)
Elaiosome – weiße Bereiche