Das Parlament und sein Verhältnis zur Exekutive Flashcards

1
Q

Was sind die vier Kernfunktionen jedes Parlaments?

A
  1. Repräsentaton: deskriptive vs. substantielle
  2. Rechtssetzung: „Legislative“ = Erlass allgemeinverbindlicher Regeln
  3. Kontrolle/Aufsicht: checks & balances, Machtgleichgewicht
  4. Wahlen: Bestellung anderer hoher politischer Ämter -> indirekte
    Legitimationskette
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2
Q

Welche Dimensionen der Repräsentation gibt es?

A
• Parteien
• Geschlecht
• Alter
• Sprache
• Stadt-Land
• Policies/Inhalte
\+ Religion?
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3
Q

Wie sieht der Nationalrat jetzt aus?

A

über 25% SVP, fast 20% SP, fast 15% FDP, etwas weniger GPS, danach CVP, GLP und BDP.
Seit 60 Jahren hat der Bundesrat nicht mehr so wenige Wähler vertreten.

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4
Q

Wie wird der Stimmanteil berechnet?

A

• Kantone mit unterschiedlicher Anzahl Sitze im NR (1–35)
• Dementsprechend Wählerinnen mit 1–35 Stimmen für Kandidatinnen
(falls Zeile beschrieben) bzw. Liste/Partei (falls bezeichnet)
• Zur interkantonalen Vergleichbarkeit berechnet das Bundesamt für
Statistik/BFS die Anzahl fiktiver Wählerinnen pro Partei & Kanton
• Schweizweiter Stimmanteil einer Partei = Summer aller kantonalen
Wählerinnen dieser Partei (1–26)/Total Wählerinnen * 100

–> nachlesen

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5
Q

Wie sieht die Rechtsetzung der Bundesversammlung?

A

Art. 148 Stellung: Die Bundesversammlung übt unter Vorbehalt der Rechte von Volk und Ständen die oberste Gewalt im Bund aus.
Gleichgestellte Kammern.

Art. 163 Form der Erlasse der Bundesversammlung: Die Bundesversammlung erlässt rechtsetzende Bestimmungen in der Form des Bundesgesetztes oder der Verordnung. Die übrigen Erlasse ergehen in der Form des Bundesbeschlusses; ein Bundesbeschluss, der dem Referendum nicht untersteht, wird als einfacher Bundesbeschluss bezeichnet.

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6
Q

Was sind die Elemente pro starke Rechtssetzungsfunktion?

A

• Bundesrat kein Monopol auf agenda setting, Sessionen fix
• Jedes einzelne Mitglied eines Rates kann jederzeit Anträge stellen
• Parlamentarische Initiative stösst eigenen Prozess an
• Seit 1991 permanente Legislativkommissionen (13 SR, 25 NR), aktuell:
1. RK: Rechtsfragen
2. SiK: Sicherheitspolitik
3. SPK: Staatspolitik
4. WAK: Wirtschaft & Abgaben
5. SGK: Soziale Sicherheit und Gesundheit
6. WBK: Wissenschaft, Bildung & Kultur
7. KVF: Verkehr & Fernmeldewesen
8. UREK: Umwelt, Raumplanung & Energie
9. APK: Aussenpolitik

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7
Q

Was sind die Elemente pro schwache Rechtssetzungsfunktion?

A
  • Bundesrat: Professionalisierung & Ausbau der Verwaltung
  • Direkte Demokratie, v.a. fakultatives Referendum ab 1874
  • Vernehmlassung & Einfluss starker Verbände vor & während parlamentarischer Beratungen
  • ZweikammersystemàAusgleich & Kompromiss, sonst Scheitern
  • Aussenpolitik zunehmend wichtigeràParlament bloss Ja/Nein
  • Parlamentarierinnen zwar zeitlich sehr engagiert aber ohne eigene professionelle Unterstützung
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8
Q

Wurden mit der Zeit eher weniger oder mehr (%) Bundesratsvorlagen vom Parlament verändert?

A

1971-1975 35% verändert
1991-1995 43%
1996-2005 44%
2006-2017 40%

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9
Q

Wie vergleicht sich die Grösse der Parlamentsdienste mit der Bundesverwaltung?

A

218 Stellen in den Parlamentdienste

38’223 Mitarbeiterinnen beim Bund

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10
Q

Welche Koalitionen scheinen jetzt nach den Wahlen möglich?

A

1) FDP Mitte oder Rechts, 3 Blöcke (links, mitte, rechts)
2) Mitte Links VS SVP
3) Mitte Links VS SVP+FDP
4) SP+GP VS Mitte-Rechts
5) SP+SVP (??!!) VS Rest

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11
Q

Wie sieht es aus mit der Kontrollfunktion des Parlamentes?

A
  • Stetiger Ausbau der ursprünglich eher schwachen Kontrollfunktion des Parlaments im Zuge von Skandalen & Affären: Mirage, Fichen, …
  • Heutige Kontrollinstrumente:
  • ständige Aufsichtsorgane wie Geschäftsprüfungskommissionen (GPK NR und GPK SR), Parlamentarische Verwaltungskontrolle (PVK) & Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK)
  • ad hoc Kontrolle durch parlamentarische Untersuchungskommission (PUK)
  • parlamentarische Instrumente: Anfrage, Fragestunde, Interpellation
  • Mittel zur Kontrolle das eine, Wille zu deren Nutzung das andere…
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12
Q

Wer kann die Vereinigte Bundesversammlung wählen?

A

Bundesrat, Bundesgerichte, Bundesanwaltschaft, Aufsichtsbehörde über die Bundesanwaltschaft, General

Formell sind diese Wahlen völlig frei, faktisch eher bestätigend.

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13
Q

Zusammenfassung?

A
  • Schweizer Parlament formell stark aber faktisch schwach: • «oberste Gewalt» vs. Vorbehalt Volk & Stände (BV 148.1)
  • Bundesrat = vorbereitend, viel mehr Ressourcen & Konkordanz
  • Nationalrat = Ausdruck Schweizweiter (fiktiver!) Parteistärke
  • Repräsentation: am besten für Spracheßterritorial bestimmt! • Parteimässig fragmentiert aber dafür (zunehmend) diszipliniert
  • Andere wichtige Merkmale:
  • Entwicklung vom «Rede-» zum «Arbeitsparlament»
  • Milizsystem weitestgehend Fiktion
  • Bikameral aber weitestgehend ähnliche Mehrheiten
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