C5: Privathaftpflichtversicherung Flashcards

1
Q

Was ist alles in einer Hausratversicherung?

A

Hausrat

Fahrnisbauten

Haustiere

Diverse Zusatzversicherungen

  • > Diebstahl auswärts
  • > Schlüsselverlust
  • > Glasbruch
  • > Missbrauch von Karten aller Art
  • > Wertgegenstände (Schmuck, Kunst, Brillen, med. Hilfsmittel, Reisegepäck, etc.)
  • > usw.

Services/DL

  • > Schlüsselservice
  • > Handwerker-Notfall-Service
  • > Velo-Assistance
  • > Cyber-Service
  • > usw.
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2
Q

Was ist alles in der Privathaftpflichtversicherung gedeckt?

A

Privathaftpflicht

Spezialrisiken

  • > Benützen fremder Fz (inkl. Carsahring und Mietautos)
  • > Pferdemiete
  • > Jäger
  • > Nebenberufliche Tätigkeiten
  • > usw.

Gebäudehaftpflicht (teilweise)

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3
Q

Sind Privathaftpflicht- und Hausratversicherung obligatorisch? Was ist der Unterschied bzgl. der Akteure zwischen den beiden?

A

Nein, nicht obligatorisch

Privathaftpflicht -> Haftungsdreieck

Hausrat -> nur zwischen VR und VN

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4
Q

Welche zeitliche Deckung gibt es i. d. R. bei der Privathaftpflichtversicherung (PHP)?

A

Verursacherprinzip, AVB 601

= Während der Vertragsdauer verursachte Schäden

= Anknüpfung an Primärereignis (Handlung oder Unterlassung)

= Typischer Anwendungsbereich: Motorfahrzeug- und Privat- Haftpflichtversicherung

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5
Q

Örtliche Deckung bei der Privathaftpflichtversicherung?

A

Weltweit, AVB 601

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6
Q

Betraglich Deckung bei der Privathaftpflichtversicherung?

A

In der Police festgelegte Deckungssumme; meist 5-10 Mio.

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7
Q

Persönliche Deckung bei der Privathaftpflichtversicherung?

A

AVB 602:

  • VN alleine (Einzelperson); oder
  • VN + Personen im gleichen Haushalt; oder
  • VN + Wochen- oder Wochenendaufenthalter, die regelmässig in den Haushalt zurückkehren (Familienversicherung)

AVB 603

  • Vorsorgeeinrichtung: bei Heirat, eingetragene Partnerschaft oder Konkubinat wird man eingebunden in Versicherung des Partners während max. 1 Jahr
  • > und auch 30 Tage nach Auszug
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8
Q

Modus, Grundsatz + wichtigste sachliche Deckungen bei der Privathaftpflichtversicherung?

A

MODUS
“Klassisch”, d.h. Def. Deckung + Ausschlüsse

GRUNDSATZ
«Versicherung für die Folgen des Verhaltens im privaten Bereich»

DECKUNG KONKRET
Für mich selbst derzeit am Wichtigsten:
- Verschuldenshaftung, OR 41

  • Vertragshaftungen

Im Übrigen:

  • Hilfspersonenhaftung, OR 101
  • Billigkeitshfatung, OR 101
  • Vertrauenshaftungen
  • Werkeigentümerhaftplicht, OR 58
  • Tierhalterhaftplficht, OR 56
  • Familienhaupt, ZGB 333
  • Grundeigentümerhaftpflicht, ZGB 679
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9
Q

Welche Fälle der sachlichen Deckung sind speziell geregelt?

A

• Obhutsschäden (Art. 606 AVB)
= ich behüte irgendeine Sache eines 3.; aus Verschulden beschädige ich es

  • Benützung fremder Motorfahrzeuge (Art. 607 AVB)
  • Benützung von Fahrrädern und ihnen gleichgestellte Motorfahrzeuge (Art. 608 AVB)
  • Benützung von Schiffen und Luftfahrzeugen (Art. 609 AVB)
  • Tankanlagen (Art. 610 AVB)
  • Umweltbeeinträchtigungen (Art. 611 AVB)
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10
Q

Wo sind die Einschränkungen der sachlichen Deckung der PHP festgehalten und in welche Kategorien lassen sich diese unterteilen?

A

AVB 613

Kategorien:
o Wo viele Schäden
o Wo hohe Schäden
o Wo Missbrauch einfach

Im Einzelnen:
• Eigenschäden / «Familienschäden» (Art. 613 lit. a AVB)

  • Schäden aus beruflicher Tätigkeit oder nicht versicherter Nebenerwerbstätigkeit (Art. 613 lit. b AVB)
  • Schäden aus übernommenen Geldwerten (Art. 613 lit. c AVB)
  • Abnützungsschäden und «allmähliche Einwirkung» (Art. 613 lit. d und e AVB)
  • Vertraglich übernommene Haftungen über die gesetzliche Haftung hinaus (Art. 613 lit. f AVB)
  • Motorfahrzeughaftpflicht (Art. 613 lit. g AVB)
  • Reine Vermögensschäden (Art. 613 lit. h AVB)
  • Regressansprüche (Art. 613 lit. i AVB)
  • Strahlenschäden (Art. 613 lit. j AVB)
  • Schäden bei kriegerischen Handlungen (Art. 613 lit. k AVB)
  • Vorsätzliche Begehung von Vergehen und Verbrechen; inkl. Schlägereien und Raufereien (Art. 613 lit. l AVB)
  • Schäden aus der Übertragung von Krankheiten (Art. 613 lit. m AVB)
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11
Q

Was ist die sog. Wunschhaftung? Woran ist zu denken (2)?

A

= Teil der sachlichen Deckung auf Wunsch des VN, AVB 605 c-h

  • Grundsätzlich kann VN nicht haftbar gemacht werden (z. B. Exkulpationsbeweis gelingt)
  • Im Prinzip Ausschluss Schadenübernahme ohne gesetzlichen Haftpflichtanspruch (AVB 613 a)
  • ABER trotzdem Übernahme von Haftung (“Ersatzhaftungen”) in bestimmten Fällen gem. AVB 605 c-h
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12
Q

Welches ist die in der Vorlesung angeschaute Wunschhaftung?

Welche Anspruchsgrundlagen kommen dafür in Betracht und woran ist bei ihnen zu denken?

Weshalb übernimmt der VR diese Wunschhaftung?

A

AVB 605 c

ANSPRUCHSGRUNDLAGEN

  • ZGB 333, Haftung Familienoberhaupt
  • -> CAVE: Exkulpationsmöglichkeit
  • OR 54, Billigkeitshaftung
  • -> CAVE: Richterliches Ermessen + ggf. nur teilweisen Ersatz

GRÜNDE
-> Zwei Spielvarianten, wo Versicherer Schaden übernimmt:

1) Näheverhältnis: man möchte keinen Unfrieden haben, aber es gibt keine gesetzliche Haftung; hier braucht es eine Deckung, die vom Versicherer
2) Kein Verschulden infolge Urteilsunfähigkeit Schädiger (keine Haftung); i. d. R. Kinder, ganz alte Personen. Zwei Haftungen dennoch möglich, ZGB 333; OR 54

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13
Q

Wie ist dieser Fall zu beurteilen bzgl. der Versicherungsdeckung?

Mutter joggen/4-jähriges Kind begleitet/Nebenstrasse, die wenig befahren/Kind fuhr voraus, hatte Abstand von 30-50m/sah vor sich 2 Spaziergänger auf rechter Seite/kam auch Person auf anderer Seite/fuhr in die Beine hintenrein/fiel zu Boden/erhielt Schädelhirntrauma.

A
  • Klar keine Urteilsfähigkeit des Kindes

o Familienoberhaupt: Exkulpation möglich? Wie weit darf Kind vorausfahren?
-> Gericht: Rufdistanz = Exkulpation möglich

= im Prinzip keine Haftung VN, daher keine Leistung des VR

-> ABER: Billigkeitshaftung? -> AVB 605 lit. c

// In casu: Anwalt wollte Haftung Mutter in Strafverfahren feststellen/Eltern wollten dann nicht mehr haften (schliesst Wunschhaftung aus) -> schlechtes Vorgehen

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14
Q

Welche Wunschhaftungen gibt es?

A

AVB 605 lit. c-h:

  • Leistungen für Personen- und Sachschäden durch versicherte urteilsunfähige oder beschränkt urteilsfähige Hausgenossen (im Umfang der Versicherungssumme)
  • Schäden an Sachen von Besuchern, welche diese auf sich oder mit sich tragen (max. CHF 2’000.—)
  • Personen- und Sachschäden durch vorübergehend in Verwahrung gegebene Haustiere (im Umfang der Versicherungssumme)
  • Sachschäden durch Sportausübende während dem Sport- und Spielbetrieb (max. CHF 2’000.—)
  • Schäden von Tages-/Pflegekindern zu Lasten der Tages-/Pflegeeltern (max. CHF 2’000.—), subsidiär zu andern Versicherungen
  • Schäden von privaten Reinigungskräften zu Lasten einer versicherten Person (max. CHF 2’000.—), subsidiär zu anderen Versicherungen
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15
Q

Nochmals, weil wichtig: woran ist unbedingt zu denken, wenn ein urteilsunfähiges Haushaltsmitglied (Klassiker: Kind oder Grosselternteil) einen Schaden begeht und der VN nicht haftpflichtig ist?

A

WUNSCHHAFTUNG i. S. v. AVB 605 c !!!

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16
Q

Welche Zusatzversicherungen gibt es namentlich? Wo schaue ich das nach?

A

ERSICHTLICH IM INHALTSVERZEICHNIS:

  • Verzicht auf Kürzungen wegen grober Fahrlässigkeit (Art. 614 AVB)
  • Schäden an benützten fremden Motorwagen (Art. 701 AVB)
  • Pferdemieter (Art. 702 AVB)
  • Nebenberuflicher Rebbauer (Art. 703 AVB)
  • Jäger (Art. 704 AVB)
  • Nebenberufliche Tätigkeit mit Bruttoertrag > CHF 6’000.— (Art. 705 AVB)
  • Regressschutz für Lehrer und Polizeibeamte (Art. 706 AVB)
17
Q

Sind versichert:

  • Sachschaden?
  • Personenschaden?
  • Reiner Vermögensschaden?
A
  • Sachschaden?
  • > ja, AVB 605 b
  • Personenschaden?
  • > ja, AVB 605 a
  • Reiner Vermögensschaden?
  • > nein, AVB 613 h
18
Q

Können Schadenverhütungskosten auf den VR überwälzt werden?

A

Ja, AVB 612

19
Q

Was versteht man unter der Vertragstreue? Beispiele?

A

Vertragstreue = VN hat nicht mehr viel zu sagen nach Schadeneintritt; Entscheidungen v. a. beim Versicherer («wer zahlt, befiehlt»)

AVB 615 Abs. 2-6, z. B.:

  • > keine Schadensanerkennung ohne Zustimmung VR
  • > Pflicht zur Vollmachterteilung an Zurich bei einem Zivilprozess
  • > Pflicht, Schadenerledigung durch Zurich anzuerkennen
  • > Pflicht, durch Zurich erwirktes, gegen VR ergangenes Urteil anzuerkennen
  • > …
20
Q

Auf welche Leistungen hat der VR bei der PHP im Schadenfall Anspruch vom VR (2)? Und umgekehrt (2)?

A

Leistungen (Art. 615 Abs. 1 AVB)
- Entschädigung begründeter Ansprüche

  • Abwehr unbegründeter Ansprüche
  • Begrenzung durch die Versicherungssumme
  • Abzug des Selbstbehaltes von CHF 200.— oder gemäss Vertrag (Art. 616 AVB)
    16
21
Q

Gebäudehaftpflicht (GHP): Zeitliche und örtliche Deckung?

A

AVB 801

  • Zeitliche Deckung: Verursachungsprinzip (während der Vertragsdauer verursachte Schäden)
  • Örtliche Deckung: Versicherte Standorte in der Schweiz und Liechtenstein (inkl. Enklaven)
22
Q

Gebäudehaftpflicht (GHP): persönliche Deckung?

A

AVB 802, Persönliche Deckung:

  • Eigentümer der versicherten Gebäude, Grundstücke oder Anlagen
  • Bevollmächtigter Vertreter des Versicherungsnehmers
  • Mit der Verwaltung oder Beaufsichtigung des versicherten Gebäudes betraute Personen
  • Arbeitnehmer und Hilfspersonen des Versicherungsnehmers in ihrer Tätigkeit im Zusammenhang mit den versicherten Gebäuden
23
Q

Gebäudehaftpflicht (GHP): betragliche Deckung? Woran denken?

A

Betragliche Deckung: Vereinbarte Versicherungssumme

-> als Einmalgarantie pro Jahr

24
Q

Welches sind die beiden häufigen Anspruchsgrundlagen, aufgrund derer der VN zu haften hat?

A

o ZGB 679, Grundeigentümerhaftplicht
-> v. a. Immissionen auf Nachbargrundstücken

o Werkeigentümerhaftung
-> setzt Werkmangel voraus (z. B. Ziegel fällt vom Dach)

25
Q

Wie die GHP von der PHP (AVB 604 lit. c-h; i, abgrenzen?

A

PHP: Selbst bewohnte Gebäude, Stockwerkeigentümer, Mieter, etc.

26
Q

PHP: Schliche Deckung?

A
  • AVB 804: Haftpflicht aus dem Eigentum von in der Police bezeichneten Gebäuden, Grundstücken sowie im Prinzip alle Teile davon
  • > “dazugehörende Anlagen und Einrichtungen” (Tanks, Aufzüge, Abstellplätze, Einstellhallen, Spielplätze, Schwimmbecken, Freizeiträume, Nebengebäude, Privatstrassen)
  • AVB 805: Haftpflicht aus Stockwerkeigentum, Miteigentum, Gesamteigentum
  • AVB 806: Umweltbeeinträchtigung
  • AVB 807: Bauherrenhaftpflicht
  • Einschränkungen der Deckung (gemäss Art. 809 AVB: v.a. «Klassische Ausschlüsse»)
27
Q

GHP: Versicherte Schäden?

A
  • Sachschaden (AVB 803)
  • Personenschaden (AVB 803)
  • Kein reiner Vermögensschaden (AVB 809 f)
  • Schadenverhütungskosten (AVB 808)
28
Q

Wie ist die Vertragstreue geregelt bei der GHP?

A

Das Meiste funktioniert genau gleich wie bei der Privathaftpflichtversicherung, AVB 810 II-VII:

  • Versicherer übernimmt die Behandlung des Schadenfalls
  • Versicherer vertritt den Versicherungsnehmer gegenüber dem Geschädigten
  • Versicherer ist berechtigt, direkt an den Geschädigten zu leisten (vgl. VVG 60)
  • Verbot der Anerkennung, Abfindung oder Abtretung von Ansprüchen für den Versicherungsnehmer
  • Verbindlichkeit der vom Versicherer vorgenommen Schadenregulierung für Versicherungsnehmer
29
Q

Leistungen des VR an VN im Rahmen der GHP (2) und umgekehrt (2)?

A

Das Meiste funktioniert genau gleich wie bei der Privathaftpflichtversicherung:

  • Entschädigung begründeter Ansprüche, AVB 810 I
  • Abwehr unbegründeter Ansprüche, AVB 810 I
  • Begrenzung durch die Versicherungssumme als Einmalgarantie pro Versicherungsjahr, AVB 810 VII
  • Abzug des Selbstbehaltes von CHF 200.— oder gemäss Vertrag, AVB 811