Brandt: Neue Ostpolitik Flashcards

1
Q

Passierscheinabkommen

A

1963

  • Ergebnis aus Verhandlungen zwischen (West-)Berliner Senat und und DDR-Behörden
  • Westberliner durften Verwandte im Ostteil der Stadt besuchen

Auffassung der DDR:
völkerrechtlicher Vertrag

Auffassung der BRD:
verwaltungstechnische Angelegenheit

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2
Q

Große Koalition

A

1966-69

Bündnis auf Zeit” → nur geschaffen, um akute Krisen zu bewältigen:
wirtschaftliche Rezession, Rechtsradikalismus

  • wirtschaftliche Konsolidierung
  • innenpolitische Reformen & Modernisierung

—> stellt Regierungsfähigkeit der SPD unter Beweis

außenpolitisch jedoch unbeweglich

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3
Q

außerparlamentarische Opposition (APO)

A

GroKo ab ‘66: Parteien machen über 90% des Bundestages aus

—> parlamentarische Oppositionfehlt

ohne APO währe Brandts Kabinett wohl nicht möglich gewesen

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4
Q

Jungend- bzw. 68er Bewegung

A

Aufbegehren gegen altes System, “gesellschaftliche Verkrustung” (Teil der APO)

  • Studentenbewegung “Unter den Talaren - Muff von 1000 Jahren”
  • gegen Notstandsgesetze/Notstandsverfassung
  • Vietnamkrieg, Kubakrise
  • gegen atomare Aufrüstung und Krieg
  • Aufarbeitung der Nazivergangenheit der Tätergeneration
  • antiautoritäre Bewegung → Hinterfragen der gesellschaftlichen Machtverhältnisse und klassischen Rollenbilder

ähnliche Prozesse auch in vielen weiteren Industriestaaten

langfristige Auswirkungen auf Umgangsformen und Lebenseinstellungen

“große” gesellschaftliche Umwälzungen bleiben aber aus

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5
Q

Kabinett Brandt: innen- und außenpolitische Ausrichtung, Ziele, Daten

A

1969-74

Innenpolitik: “Mehr Demokratie wagen

Außenpolitik: “Wandel durch Annäherung

Erkenntnis:
ohne Krieg werden Grenzen Europas nicht zu ändern sein

Schlussfolgerung:

  • *Status Quo** muss zunächst akzeptiert werden (langfristig überwunden)
  • *Nachbarschaft** kann aber erträglicher gemacht werden

Ziele:

  • Zusammenhalt der Deutschen erhalten
  • menschliche Kontakte ermöglichen
  • Sicherung West-Berlins
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6
Q

Außenpolitik Brandts: Reaktion der nationalen und internationalen Öffentlichkeit

A

international & Teile der BRD:

  • Zuspruch
  • Beitrag zur Ost-West-Entspannung

Kritik in der BRD:

  • CDU hadert mich Oppositionsrolle
    → permanent im “Kampfmodus”
  • Ausverkauf Deutschlands
    • Oder-Neiße-Linie
    • de facto Anerkennung der Zwei-Staaten-Theorie
      Zugeständnisse gingen zu weit
  • Vorwurf: SPD sympathisiere mit UdSSR
  • BRD würde sich vom Westen abwenden und dem Osten zuwenden
    • NATO werde zerbröckeln, UdSSR Herrschaft über Europa erlangen
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7
Q

Misstrauensvotum gegen Brandt

A

1972: versuchtes Misstrauensvotum gegen Brandt

galt als sicher, da einige FDP-Abgeordnete zur CDU übergetreten waren

scheitert, da Stasi Abgeordnete besticht

trotzdem: keine Mehrheit im Parlament → Vertrauensfrage: Auflösung Bundestages & Neuwahlen

—> größter Sieg für SPD jemals in Geschichte der BRD (45,8 %)

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8
Q

Moskauer Vertrag

A

1970

Ergebnisse:

  • friedliche Beziehungen zwischen allen europäischen Staaten fördern
  • **Gewaltverzicht*
    besonders für BRD wichtig → Berlin
  • Anerkennung der Grenzen aller europäischen Staaten, keiner erhebt Gebietsansprüche
    • Anerkennung Oder-Neiße-Linie
    • Anerkennung Grenze zwischen BRD & DDR

BRD:

Vertrag stünde nicht im Widerspruch zur deutschen Wiedervereinigung

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9
Q

Warschauer Vertrag

A

1970

Normalisierung der Beziehungen zu Polen

Austausch von Botschaftern

Gewaltverzicht

verbliebene Deutsche dürfen ausreisen

Anerkennung Oder-Neiße-Linie

keine Gebietsansprüche

Unverletzlichkeit der Grenzen

Polen: Verzicht auf weitere Reparationen

Ehrenkranzniederlegung im Warschauer Ghetto → Kniefall Brandts

weltweite und polnische Rezeption:
positiv
unterstreicht Wille zur Versöhnung

Deutschland (z.T.):
Unverständnis
Geste sei übertrieben, unangebracht

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10
Q

Viermächteabkommen

A

über Berlin 1971

Ziel: Sicherung West-Berlins

BRD knüpft Ratifizierung der Ostverträge (Warschau, Moskau) an Lösung für West-Berlin

Ergebnisse:

Bestätigung Rechte der vier Mächte, einseitige Änderungen der bestehenden Lage sind nicht möglich

—> Sicherung der Anwesenheit der Westmächte in Berlin

DDR: muss Transitverkehr (BRD/West-Berlin) ungehindert ermöglichen

Erleichterung für Reisen in die DDR für West-Berliner

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11
Q

Verkehrsvertrag

A

1972

  • Reiseerleichterungen zwischen BRD & DDR*
  • DDR-Bürger dürfen für dringende familiäre Angelegenheiten in die BRD reisen
  • Bundesbürger dürfen mehrmals im Jahr Verwandte in der DDR besuchen
  • auch touristische Reisen sind möglich
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12
Q

Grundlagenvertrag

A

1972

normale gutnachbarliche Beziehungen zwischen beiden Staaten

Souveränität & Selbstständigkeit beider Staaten

Gleichberechtigung

Unverletzlichkeit der Grenzen

Gewaltverzicht

Austausch ständiger Vertretungen

Zusammenarbeit fördern

Bemühungen zur Abrüstung vorantreiben

Prinzipien der UN-Charta

—> Zusammenarbeit zum Wohle der Menschen trotz unterschiedlicher Ansichten

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13
Q

Grundlagenvertrag: Kritik

A
  • keine verbindlichen Vereinbarungen für Freiheitsrechte (Meinung, Information, Freizügigkeit)
  • Widerspruch zur dt. Einheit, da Anerkennung Zwei-Staaten-Theorie
  • erweckt Eindruck, als sei DE nun mit Teilung einverstanden
  • keine explizite Regelung für Berlin
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14
Q

KSZE-Schlussakte

A

Helsinki 1975

territoriale Integrität

Unverletzlichkeit der Grenzen

Gewaltverzicht

Souveränität

Gleichberechtigung

Selbstbestimmungsrecht der Völker

Menschenrechte

UN-Charta

Nichteinmischung in Angelegenheiten anderer Staaten

friedliche Regelung von Streitfällen

Ankündigung von Militärmanövern

Zusammenarbeit in Wissenschaft, Kultur, Technik, Umwelt etc.

—> reine Absichterklärungen, kein verbindlicher Vertrag

—> trotzdem: Solidarnosc und andere Bürgerrechtsbewegungen berufen sich später darauf

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