Aufmerksamkeit 3 Flashcards
Durch welche Einflüsse wird die Ausrichtung der Aufmerksamkeit gesteuert?
- Passung mit mentaler Einstellung: Augenblicklich Relevantes: Fokus der Aufmerksamkeit im AG oder chronisch Relevantes (Bezug zur eigenen Person etc.
- Auffällige perzeptuelle Ereignisse
Auffällige perzeptuelle Ereignisse (Ludwig & Gilchrist 2002)
Finden Sie den roten Balken in der Ecke; zwei Manipulationen: simultan mit rotem Balken zusätzlicher Distraktor und zweite Bedingung: Distraktor wird auch rot.
Ergebnisse: bei unähnlichem Distraktor nicht besonders längere Reaktionszeiten, bei ähnlichem Distraktor hingegen deutlich längere Reaktionszeit, unabhängig von Abruptheit. Einige Eigenschaften können uns ablenken, aber nicht in jeder Situation zu jeder Zeit gleich stark (-> Cocktail-Party-Effekt)
Fokus der Aufmerksamkeit im AG und Ablenkung (Mannan et al 2010)
1 Wort im AG behalten + visuelle Suche nach einem schrägen Balken. Balken wurden mit Farben eingekreist (die ablenken). Manipulation: Wort ist eine Farbe, ein Kreis dieser Farbe wird präsentiert -> erschwerte Suche -> Augen bewegen sich nicht zuerst zum schrägen Balken (Ziel) sondern schneller zum Distraktor der genannten Farbe. Was wir im AG fokussiert haben beeinflusst die Steuerung der Aufmerksamkeit massgeblich und wovon wir uns ablenken lassen
Automatische Entdeckung bei visueller Suche (Schneider & Shiffrin 1977)
Lange Übung mit Suchaufgaben, Variable Zuordnung: Ziel-Stimuli und Distraktoren für jede Aufgabe neu zufällig gezogen oder Konsistente Zuordnung: Dieselben Stimuli sind immer entweder Ziele oder Distraktoren. Nur bei konsistenter Zuordnung kann man lernen, in der anderen nicht. Ergebnisse nach >4000 Durchgängen: für kleine Stimulussets ähnliche Reaktionszeiten, bei grösseren Sets blieb die Reaktionszeit für konsistente Zuordnung gleich, bei variabler Zuordnung steigt sie. Mit grösserem Memory Set wird der Effekt stärker.
Ablenkung nach Automatisierung (Shiffrin & Schneider 1977)
Nach ca. 2000 Durchgängen mit konsistenter Zuordnung: Zielreize Ziffern, Distraktoren Buchstaben. Neue Aufgabe: Variable Zuordnung, Zielreize und Distraktoren: Buchstaben, sollten nur unten-rechts und oben-links beachten, ignoriere die anderen! Gelegentlich wurden aber Ziffern an ignoriertem Ort gezeigt. -> Wird durch das lernen im Vorherigen Durchgang die Ziffern trotzdem beachtet? Ergebnis: bei nur Buchstaben 80& korrekt, aber bei Zahl als Distraktor nur noch 60 % korrekt -> lange Lernerfahrung nach Zahlen suchen führt zu stärkerer Distraktion durch Zahlen, die nicht kontrolliert werden konnte.
Kontrollierte vs. Automatische Prozesse (Schneider & Schiffrin 1977)
Kontrollierte Prozesse: Steuerung durch Absicht, vermeidbar, benötigen Ressourcen, ungeübte Aufgaben, langsam, seriell-Automatische Prozesse: Steuerung abhängig von Absichten, nicht vermeidbar, benötigen kaum Ressourcen, sehr geübte Aufgaben, schnell, parallel-Bsp: Stroop-Effekt: Farbwörter, die in anderen Farben dargestellt werden, bei diesen angeben, in welcher Farbe sie dargestellt sind: hohe Schwierigkeit -> verlangsamte Reaktion-Automatisches Lesen der Wörter (hoch automatisierter Prozess)-Konflikt mit Farbe -> Verlangsamung-Aufgabe „Wort lesen“ ist unabhängig von Farbe, in welcher das Wort dargestellt wird, auch wenn inkongruent -> Reaktionszeit bleibt immer gleich. -Lesen der Wörter nicht abhängig von Bedingungen
Wie wird Automatisierung ermöglicht?
Durch Übung, konsistente Zuordnung von Stimuli zu Reaktionen
Priming-Effekte bei Metakontrast (Vorberg 1997)
Prime (roter Pfeil) wird gezeigt, neutrale Maske ohne Richtung wird darüber gelegt, Target (blauer Pfeil) wird gezeigt. Test des Primings: Reaktionszeit auf Frage nach Richtung des blauen Pfeils, Test der bewussten Wahrnehmung: Berichten der Richtung des Roten Pfeils.
Je grösser das SOA zwischen Prime und Maske desto grösser der Priming Effekt. Bei langer Maske vs. Kurzer Maske wird der rote Pfeil nicht mehr bewusst erinnert. Der Priming-Effektk ist unabhängig von der Zeit der Maske, die bewusste Wahrnehmung ist unabhängig vom SOA -> doppelte Dissoziation
Aufmerksamkeit und „bewusste“ Wahrnehmung (Merikle & Joordens 1997)
Wenn Prime kurz gezeigt wird und er identisch mit späterem zu erkennenden Reiz ist, wird er häufiger fälschlicherweise wiedererkennt, umgekehrt bei längerer Darstellung des Primes -> bewusste Verarbeitung. Bewusste und unbewusste Verarbeitung führt zu unterschiedlichen Ergebnissen. -Ablenkung der Aufmerksamkeit durch gleichzeitige Aufgabe: identifizieren, wenn über Kopfhörer drei ungerade Zahlen nacheinander kommen. -> Bei Ablenkung wurde trotz langer Darstellung des Primes der gleiche Effekt erzielt wie bei kurzer Darbietung des Primes -> Widerspiegelung des Patterns.-Ohne vs. Mit bewusster Wahrnehmung ist sehr ähnlich zur Bedingung geteilte vs. Volle Aufmerksamkeit.
Auf welche Stimuli können wir flexibel reagieren?
Nur auf bewusst wahrgenommene