AP2 Flashcards

1
Q

Dualismus (Descartes)

A
Ausgangspunkt: nur bewusste Kontrolle und freier Wille steuern das menschliche Verhalten
dagegen: Dualismus
zwei Klassen von Verhalten
willkürliches Verhalten (Handeln) 
unwillkürliches Verhalten (Reflexe)
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2
Q

Nenne drei frühe psychologische Empiriker

A
Wilhelm Wundt (1832-1920) 
Georg Elias Müller (1850-1934) 
Hermann Ebbinghaus (1850-1909)
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3
Q

Was war Sechenows Angriff?

A

Sechenow (1829-1905)
Reize können nicht nur Reaktionen auslösen, sondern auch gehemmte enthemmen
Stärke der Reaktion muss somit NICHT Stärke des Reizes entsprechen
schwacher Reiz kann starke Reaktion auslösen
willkürliches Verhalten wird ausgelöst durch schwache, unbemerkte Reize

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4
Q

Pavlovs Lösung für das Problem der Variabilität?

A

Pavlov (1849-1936)
seit Descartes wurden Reflexe als angeboren und strukturell festgelegt angesehen
damit war die Variabilität des Verhaltens nicht durch Reflexe erklärbar.
Pavlov beschreibt erworbene Reflexe, die aufgrund von neuen Assoziationen gebildet werden
damit sind nicht alle Reflexe angeboren
und Variabilität ist erklärbar

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5
Q

John Broadus Watson (1878-1958)

A

stark von Pavlov beeinflusst
Psychology, as the behaviorist views it (1913)
Behaviorism (1924, 1930)
Gedanken, Gefühle und Intentionen haben keinen Platz
in einer Wissenschaft des Verhaltens
Bekannt für seine Studien zur Konditionierung

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6
Q

Edward Lee Thorndike (1874-1949)

A

erste systematische Studien des Versuch/ Irrtum-Lernens (instrumentelles Verhalten)
Law of Effect: Gradually, non-successful impulses will be stamped out and the impulses leading to the successful act will be stamped in
Wegbereiter der Operanten Konditionierung
(S-R) -> S* (und wieder von vorne…)

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7
Q

Burrhus Frederic Skinner (1874-1949)

A

Hauptbegründer der modernen Verhaltensanalyse
The Behavior of Organisms (1939): Unterscheidung von Pavlovs bedingten Reflexen (respondent conditioning) und Thorndikes trial- and-error-Lernen (operant conditioning)
Forderte eine Wissenschaft des Verhaltens
Verstand Gedanken, Gefühle, Erinnern und andere interne Phänomene als Verhaltensklassen, nicht als Gründe des Verhaltens

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8
Q

Einfache Formen der Verhaltensregulation durch Reflexe

A

Wenn die Reaktion das Auftreten des Auslösers beendet, stoppt die Reaktion
Beispiel: Niesreflex

S: Irritation der Nasenschleimhaut
 R: Niesen

Reaktion beendet
Wenn die Reaktion den Auslöser unbeeinflußt läßt (oder sogar verstärkt), wird die Reaktion aufrecht erhalten
Beispiel: Saugreflex

S: taktile Stimulation durch Brustwarze
 R: Saugen

Reaktion wird aufrechterhalten

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9
Q

Was sind die einfachsten Formen der Verhaltenssteuerung?

A

Kinesis: Bewegung relativ zu einer Reizquelle aufgrund unspezifisch gesteigerter Aktivierung durch den Reiz
Bohrasseln (Feuchtigkeit ↑)
 Heuschrecken (Feuchtigkeit ↓)

Bespiele für andere Reize: Licht, pH-Wert

Taxis: reflexive Bewegung zu oder weg von einem Reiz
negative Phototaxis bei Regenwürmern
 positive Thermotaxis bei Blutegeln
 negative Geotaxis bei Baumschnecken
Verhalten wird aufrechterhalten, solange Auslösergradient erhalten bleibt

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10
Q

Salienz

A

Bedeutsamkeit

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11
Q

Warum handelt es sich beim klassischen konditionieren eher um S-S lernen, als um S-R lernen? (Beispiel)

A

Bedeutung der CR: Vorbereitung auf US

Beispiel: Angstkonditionierung

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12
Q

Welche Organismen sind im Stande klassische Konditionierung zu zeigen?

A

Alle Organismen die im Stande sind Reflexe zu zeigen.

die ein Nervensystem haben

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13
Q

Was ist ein Operant?

A
Ein Operant (Verhalten) wird darüber definiert, welche Konsequenzen er hat.
Egal wie das Verhalten aussieht, wenn es die gleichen Konsequenzen hat, ist es der gleiche Operant!
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14
Q

Was ist ein fixed action pattern?

A

-komplexe, koordinierte Verhaltensweise
-geordnete Sequenz
-gesteuert durch angeborenen Auslösemechanismus AAM
Beispiel: Paarungsverhalten der Stichlinge,

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15
Q

Wie grenzt sich Habituation von sensorischer Adaption und Reizermüdung ab?

A

Sensorische Adaption tritt in den Sinnesorganen auf, Reizermüdung in den Muskeln.
Habituation (und Sensitivierung) treten im Nervensystem auf.

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16
Q

Was sind Habituation und Sensitivierung?

A

Modulation der Stärke einer Reaktion.
Können nach wiederholter Reizgabe auftreten.
-Habituation
: Verminderung der Reaktion
-Sensitivierung:
 Verstärkung der Reaktion
Habituation ist in der Regel reizspezifisch, Sensitivierung in der Regel reizunspezifisch

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17
Q

Nenne ein Beispiel für Dishabituation

A

Schachbrett Versuch mit Babys. Beim 10. Versuch zusätzlich zum Schachbrettmuster auch ein lauter, tiefer Ton. Sofortige Steigerung der Aufmerksamkeit.

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18
Q

Was besagt die Zwei-Prozess-Theorie
?

A

(Groves & Thompson)
Habituation und Sensitivierung als Phänomenen liegen zwei unterschiedliche Prozesse zugrunde
(Habituationsprozess und Sensitivierungsprozess)
Beide Prozesse aktiviert;
das Verhältnis bestimmt, ob Habituation oder Sensitivierung beobachtet werden können

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19
Q

Wo finden der Habituationsprozess und der Sensitivierungsprozess statt?

A

Habituationsprozess
S-R system (neuronale Verbindung zwischen Sensor und Effektor, also z.B. Reflexbogen)
Sensitivierungsprozess
state system (zentraler Prozess, der die Verarbeitung im S-R system moduliert)
-das S-R system wird jedesmal bei Reaktionsauslösung aktiviert
-das state system wird um so mehr aktiviert, je intensiver bzw. relevanter der Auslöser ist und je anregender die Umgebungsbedingungen sind

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20
Q

Was besagt die Opponent-Process-Theory?

A
(Solomon, 1974)
Standardmuster der Affektdynamik
Postulat: Affektauslenkung => kompensatorische Prozesse
zwei Prozesse, gegeneinander wirkend
 
primary process, a process

opponent process, b process
Auslöser => a process
 
a process => b process
emotionaler Zustand = Nettoeffekt der beiden Prozesse
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21
Q

Nenne zwei Beispiele für Prägung

A

Nachlaufprägung bei Enten und Hühnern
(Prägung in der sensiblen Phase, zwischen 5 Stunden und 25 Stunden nach der Geburt)
Gesang lernen bei Singvögeln
(auditorische Matritze - erst grob, dann arteigener Gesang gehört, dadurch genaue Matritze)

22
Q

Paradigma der klassischen Konditionierung

A

US bzw. UCS → UR bzw. UCR
(unkonditionierter Stimulus) (unkondionierte Reaktion)

              CS                       →                      CR (konditionierter Stimulus)          (konditionierte Reaktion)
23
Q

Was spricht dafür, dass KK Signallernen ist?

Also nicht Assoziationslernen…?

A
  1. CR hat antizipatorische Funktion!
    Bsp. Ratten: US Schock -> UR startle
    CS Ton/Licht -> CR Freeze (Vorbereitung auf UR)
  2. Effektivität verschiedener Prozeduren: short delayed conditioning funktioniert am Besten, simultaneous conditioning funktioniert nicht.
  3. Blocking Effekt spricht gegen Assoziation!
24
Q

5 Standardprozeduren der Klassischen Konditionierung

A
  1. short delayed: CS kurz vor US, US beginnt noch während oder spätestens Ende des CS (funktioniert am besten)
  2. Trace (Spuren): US beginnt nach Ende des CS (funktioniert)
  3. long delayed: Wie 1. nur dass CS lange dauert (funktioniert selten)
  4. simultaneous: CS und US beginnen und enden gleichzeitig (funktioniert nicht)
  5. backward: CS beginnt kurz nach Ende des US (funktioniert nicht)
25
Q

Wann ist (Klassische) Konditionierung am effektivsten?

A

Wenn CS zuverlässig signalisiert, dass US bald auftritt.

Signalwert nimmt mit zunehmendem ISI (Inter-Stimulus-Intervall) ab, deswegen funktioniert long delayed nicht so gut.

26
Q

Was ist konditionierte Hemmung?

A

Lernen, die Abwesenheit eines unkonditionierten Stimulus vorherzusagen.
Nutzen: Stressreduktion (vorhersagen, wann KEINE schlechten Dinge passieren)
Bsp. Regenwolken (CS+) -> nass werden (US)
Regenschirm (CS-) -> Ausbleiben von US

27
Q

Was ist Belongingness?

A

-Es scheint genetische Prädispositionen für die selektive Assoziation bestimmter Kombinationen on CS und US zu geben (Preparedness) [CS muss aus gleichem biologischen Verhaltenssystem sein wie US]
-Damit Stimulus zu CS wird, muss er von geringerer biologischer Bedeutung als US sein
-man braucht relevante Reize (klass. Kond. eingebunden im Verhaltenssystem)
-Bsp: Garcia & Koelling – Stimulusrelevanz
 visuelle Reize in Verbindung mit Nahrung als US, auditive Reize besser für Schock als US

28
Q

Nenne 3 Konditionierungsmechanismen

A

-Konditionierung höherer Ordnung
-Sensorische Vorkonditionierung
-Gegenkonditionierung
(-Bsp. Pearce &Dickinson = Aversive Eigenschaften eines kurzen Schocks reduziert oder umgekehrtes Verhalten, wenn Schock mit Nahrung gepaart)

29
Q

Was ist der Blocking Effekt?

A

• Bsp: 2 Gruppen: 1. Gruppe auf Licht und Schock konditioniert, 2. Gruppe auf Licht, Ton und Schock. Beim Hinzufügen von Ton bei Gruppe 1 bringt nichts, weil Licht zum Signal von Ton wurde
• Licht erhällt max. Signalwert, kein „Platz“ mehr für Ton
 Konditionierung in Phase1 blockiert Konditionierung in Phase 2
Konditionierung nur, wenn Signal (CS) mehr Informationen enthält, als CS zuvor
Ton gibt nicht mehr Info als Licht
Konkurrenz der verschiedenen CS

Konditionierung als Prozess zur Informationsbeschaffung

30
Q

Was besagt das Rescorla-Wagner Modell?

A
  • Mathematisches Modell, dass besagt wie viel Signalwert ein CS in einem Konditionierungstrial erhält (bzw. wie viel Verhaltenskontrolle vom US auf den CS übertragen wird)
  • In einem Trial wird nur einen Anteil, des verfügbaren Signalwerts auf den CS übertragen. Dieser prozentuale Anteil ist abhängig von der Salienz (Bedeutsamkeit, Überraschung) des CS
  • Kummulativ. Bei jedem Trial der gleiche Anteil (z.B. .15) Maximum ist 1 (100%)
  • ein unerwartet großer US ist Basis für exzitatorische Konditionierung -> CS gewinnt an “assoziativem” Wert
  • ein unerwartet kleiner US ist Basis für inhibitorische Konditionierung -> CS verliert an “assoziativem” Wert
  • Wenn Intensität des aktuellen US der Intensität der Erwartung des Individuums entspricht, findet keine Konditionierung statt

• Überraschungseffekt hängt davon ab, wie sehr US von der Erwartung des Organismus abweicht

31
Q

Nennen Sie eine ungewöhnliche Vorhersage des Rescorla Wagner Modells

A

-Verlust des assoziativen Wertes des CS trotz Paarung mit US:
• Stimuli verlieren ihren assoziativen Wert, wenn sie zusammen in einem Konditionierungstrial präsentiert werden, nachdem sie separat präsentiert wurden

Bsp:
A -> US [A+B]->US
B -> US Folge: [A+B] führt zu Signalverlust

-wenn US bei [A+B] konstant bleibt, verlieren A und B assoziativen Wert
Verlust bleibt bestehen bis VA+VB=λ

32
Q

Was ist operante Konditionierung?

A
  • Die Fähigkeit, Beziehungen zwischen eigenem Verhalten und dessen Konsequenzen zu identifizieren
  • (Spontan) auftretendes operantes Verhalten kann entweder positive oder negative Konsequezen haben. Abhängig von den Konsequenzen ergibt sich eine veränderte Wahrscheinlichkeit, das Verhalten in Zukunft erneut zu zeigen.
  • Verhalten ist nicht von einem Auslöser gesteuert
  • Konsequenzen selektieren das Verhalten

dikriminivater Hinweisreiz
• Sd ist nicht der Auslöser des Verhaltens sondern signalisiert den Kontext, indem das Verhalten gezeigt wird oder nicht  ob Konsequenzen kommen oder nicht

33
Q

Was ist instrumentelle Konditionierung?

A
  • Verhalten wird als Instrument eingesetzt, um einen bestimmten Zustand herbei zu führen. Das kann dann entweder erfolgreich sein (=Verhalten wird gestärkt) oder auch nicht (=Verhalten wird gelöscht). Abhängig davon ergibt sich eine veränderte Wahrscheinlichkeit, das Verhalten in Zukunft erneut zu zeigen
  • ist Zielgerichtet
  • Das Verhalten wird gezeigt, weil ähnliche Verhaltensweisen vorher schon die gleiche positive Konsequenz hatten
  • Verhalten ist Auslöser gesteuert
34
Q

Was besagt das Law of Effect?

A

• Wird ein Verhalten/eine Reaktion in Gegenwart eines Stimulus (S) von einer befriedigenden Konsequenz gefolgt, dann wird die S-R- Assoziation gestärkt
• Folgt dem verhalten eine unbefriedigende Konsequenz, wird die S-R- Assoziation geschwächt
[S – R ] S*

35
Q

Was ist das Premack Prinzip?

A
  • Reaktionen sind auf einen Verstärler nur besonders, da sie mit höherer Wahrscheinlichkeit auftreten als die instr. Reaktion, der sie folgen
  • Reaktionen im Zusammenhang mit üblichen Verstärkern stellen Handlungen dar, die Tiere mit hoher Wahrscheinlichkeit ausführen
  • Bsp: Tiere in Nahrungverstärkungsexperimenten Nahrungsdepriviert zeigen höchstwahrscheinlich Essverhalten
  • Instrumentelle Reaktionen sind Aktivitäten mit geringer Auftrittswahrscheinlichkeit
  • z.B Hebeldrücken bei Nahrungsdeprivation
  • leicht anwendtbar, bestreitet die Existenz eines Unterschieds zwischen Verstärkern und instr. Verhalten
  • Effektivität eines Verstärkers ist relativ

Formale Formulierung des Premack Prinzips:
Bei 2 gegeben Verhaltensweisen mit untersch. Wahrscheinlichkeit (H und L)
-führt die Möglichkeit, das Verhalten höherer Wahrscheinlichkeit H nach dem Verhaten niedriger Wahrscheinlickeit L auszuführen
 Verstärkung des Verhaltens L
(L gefolgt von H verstärkt L)

-Die Möglichkeit das Verhalten niedriger Wahrscheinlichkeit L nach dem Verhalten H auszuführen  keine Verstärkung von H
(H gefolgt von L verstärkt H nicht)

36
Q

Was besagt die Verhaltensdeprivationshypothese?

A

Der Restringierte Zugang zu einer angenehmen Verhaltensweise macht sie zum Verstärker
• Durch Verhaltensdeprivation kann sogar Verhalten mit geringer Wahrscheinlichkeit zur Verstärkung von Verhalten mit hoher Wahrscheinlickeit benutzt werden
o ( VERLETZUNG DES PREMACK PRINZIPS)
o Höhe der Wahrscheinlichkeit ist nict entscheidend, sondern welche Restriktion auf welches Verhalten wirkt
• Wenn ich ein Verhalten nicht ausführen darf, wird es schon dadurch verstärkt, dass man es nicht ausführen darf
• Z.B. Kinder dürfen nicht immer Süßigkeiten essen, deswegen wollen sie immer welche essen
• Zeigt, dass Verhaltensdeprivation wichtiger ist, als untersch. Reaktionswahrscheinlichkeiten

37
Q

Was ist Extinktion?

Was ist ein Extinction burst?

A
  • Lernprozess, nach dem die bedingte bzw. operante Reaktion nicht mehr gezeigt wird, da der Verstärker stoppt
  • Kein Vergessen oder Verlenen, sondern zusätzliches Lernen
  • Wirkung des Reizes wird vorübergehen und kontextabhängig außer Kraft gesetzt

Extinction burst:
Erhöhung der Verhaltesrate während der Extinktionsphase ohne Verstärker

38
Q

Was ist Spontanerholung?
Was Erneuerung?
Was Disinhibition?

A

Spontanerholung:
• Reaktion auf einen konditionierten Reiz, die längere Zeit nicht ausgelöst wurde (aufgrund von Extinktion), tritt einige Zeit später wieder spontan auf
Zeigt, dass das Verhalten nicht gelöscht ist, sondern nachhaltig gehemmt wird
Hemmung wird bei Spontanerholung aufgehoben

Erneuerung (Renewal)
• Reaktivierung durch Kontextveränderung
Vorher erlerntes Verhalten (entweder durch Akquisition oder Extinktion) kann durch Veränderung des Kontexts reaktiviert werden
• Bedingungen sollten ähnlich zu den Bedingungen sein, unter denen das Verhalten erlernt wurde
• Extinktionsähnliches Veralten kann reaktiviert werden (somit einer Spontanerholung entgegenwirken), indem Hinweisreize präsentiert werden, die während der Extinktionsphase vorhanden waren
• Bsp: Irrationale Ängste in der Therapie „geheilt“, sobald der Kontext dann aber wechselt, treten Ängste wieder auf

Disinhibition
• Wird nach (abgeschlossender) Extinktion vor dem CS ein neutraler Reiz präsentiert, kann es passieren, dass die CR wieder auftritt
• Erklärung: Der ablenkende Reiz unterbricht die fragile Inhibition

39
Q

Was sind Paradoxe Belohnungseffekte?

A

Paradocxial Reward Effects
• Wenn die Abnahme eine Reaktion während der Extinktionsphase auf das unerwartete Ausbleiben des Verstärkers zurückzuführen ist, dann sollte Extinktion nach dem Training das größere Erwartungen einer Belohnung weckt, schneller auftreten
1. Overtraining Extinction Effect
 Intensiveres Training führt zu schnellerer Extinktion ( 500 Trials vs. 100 Trials)

2.Magnitude Reinforcement Extinction Effect:
 Reaktionsrate nimmt nach Verstärkung mit einem größeren Verstärker schneller ab
 Bsp: Wenn ich 100 Euro oder 20 Euro kriege, dann beides aufhört, bin ich mehr enttäuscht wenn ich 100 bekommen habe

3.Partial Reinforcement Extinction Effect (PREE)
 Extinktion verläuft nach intermittierender Verstärkerplan wesentlich langsamer und ist mit weniger Frustrationsreaktionen verbunden als nach einem Plan mit kontinuierlicher Verstärkung

40
Q

Welche Folgen kann ein Operant haben?

A
  • Positive Verstärkung –(man fügt etwas positves hinzu) - z.B. Lob, Geschenk
  • Negative Verstärkung - -(nicht Bestrafung!!, man nimmt etwas unangenehmes weg) z.B. Regenschirm, Schmerztabletten
  • Postive Bestrafung (Punishment) - -(man fügt etwas unangenehmes hinzu) z.B. Gewalt, Schreien
  • Negative Bestrafung (omission training) -(etwas positives wird weggenommen) z.B. Handyentzug, Führerscheinentzug,…
41
Q

Was besagt die Verhaltenssystemtheorie?

A

Der Organismus und sein Verhalten ist biologisch eingebtettet und aus dieser Perspektive muss man ihn auch betrachten
• Konditionierungsprozedur wird am gerade aktivierten Verhaltenssystem durchgeführt
• Effektivität ist abhängig von der Kompatibilität
• Beispiel: Mäuse können kein Basketball lernen, Ratten schon
o Éxplorationsverhalten kann bei Hamstern durch Nahrung verstärkrt werden, Körperpflege nicht

42
Q

Nennen und erklären Sie 4 Faktoren, die Einfluss auf die Effektivität von Verstärkern haben

A

1.Größe und Qualität
• Obwohl sich Größe und Qualität des Verstärkers logisch unterscheiden, kann eine Veränderung der Größe eines Verstärkers auch eine Veränderung seiner Qualität bewirken
• Bsp: Hutt versuchte diesen Effekt mit einer flüssigen Nahrungsverstärkung (wasser, Milch und Mehl) zu isolieren
Verbesserung der Qualität durch Zucker
Verschlechterung der Qualität durch Zitronensäure

2.Verlagerung in der Qualität oder Quantität eines Verstärkers
Effektivität eine Verstärkers nicht nur von eigenen Eigenschaften abhängig, sondern auch vom Abgleich dieses Verstärkers mit frühreren Verstärkern
Bsp: Crespi: erst kleine Futtermengen, dann Verlagerung

3.Kontingenz (kausaler Zusammenhang)
Welche Konsequenzen treten mit welcher Wahrscheinlichkeit auf welches Verhalten auf
-Wenn konstant, erhalten wir stabile Verhaltenssteuerung
• Je höher der kausale Zusammenhang, desto besser das Lernen
• Bsp: Hoher kausaler Zusammenhang zwischen Wäsche waschen und gewaschender Kleidung

4.Kontiguität (zeitlicher Zusammenhang)
Reaktionshäufigkeit nimmt mit zunehmnder Verzögerung der Verstärkung ab
(Bei Verzögerter Verstärkung ist nicht ganz klar, welche Reaktion verstärkt wurde)

43
Q

Was sind Operants?

A

Verhaltensklassen, die die selben Konsequenzen haben
-verschiendene Operants werden in versch. Kontexten realisiert, haben verschiedene Kontingenzen und wenn sie gleiche Konsequenzen haben, gehören sie zum gleichen Operant

44
Q

Was sind diskriminative Hinweisreize?

A

• Hinweisreize, die signalisieren, welche Konsequenzen das Verhalten hat
• charakterisiert Kontext
• ändern die Auftretenswahrscheinlichkeit für das Zeigen eines Operants
• basierend auf den bisherigen Erfahrungen mit differentieller Verstärkung
o Ein Operant wird in einer Situation verstärkt (Sd) aber in einer anderen nicht (SΔ)
Diskr. Hinsweisreiz -> Operant Klasse -> pos. Konsequenz

45
Q

Beschreiben und Vergleichen Sie die 4 Verstärkerpläne und nennen Sie Beispiele

A
Fixed Ratio: 
•	FR
•	Fester Quotenplan
•	Es wird nach jeder n-ten Reaktion ein Verstärker verabreicht 
->	n=Höhe der Quote
•	stabile und hohe Verhaltensrate, nachdem Verhalten einmal etabliert wurde
-geringe Löschungsresistenz
-Akkordarbeit

Variable Ratio:
• VR
• Individuum erhält im Durchschnitt für n-Reaktionen einen Verstärker
-sehr hohe Reaktionsrate, hohe Löschungsresistenz
-slot machine

Fixed Interval:
• FI
• Erste Reaktion, die nach festgelegter Zeitspanne auftritt wird verstärkt
-sehr geringe Reaktionsrate, geringe Löschungsresistenz
-warten auf den Bus

Variable Interval
• VI
• Zeit, die vor Verabreichen des Verstärkers verstreichen muss, varriert von Verstärker zu Verstärker
-geringe Reaktionsrate, hohe Löschungsresistenz
-Briefkasten checken

46
Q

Wodurch wird die verstärkende Wirkung erzielt? Skizziere die Entwicklung von Thorndike bis Bliss Point!

A

Thorndike (Instrumentelle Konditionierung): Verhalten wird als Instrument eingesetzt, um einen bestimmten Zustand (Ziel) herbei zu führen. Das kann dann entweder erfolgreich sein (=Verhalten wird gestärkt) oder auch nicht (=Verhalten wird gelöscht). Abhängig davon ergibt sich eine veränderte Wahrscheinlichkeit, das Verhalten in Zukunft erneut zu zeigen

Skinner (Operante Konditionierung): (Spontan) auftretendes operantes Verhalten kann entweder positive oder negative Konsequezen (in Form von Reizen) haben. Abhängig von den Konsequenzen ergibt sich eine veränderte Wahrscheinlichkeit, das Verhalten in Zukunft erneut zu zeigen.

Consummatory Response Theory: Die erlaubte Reaktion (das Essen, nicht das Futterpellet) ist der Verstärker.

Premack Prinzip: L-Verhalten gefolgt von H-Verhalten verstärkt L-Verhalten.

Response Deprivation Hypothesis: Der restringierte Zugang zu einer angenehmen Verhaltensweise macht sie zum Verstärker.

Bliss Point: Abweichung von der dynamischen Gleichgewichtsverteilung des Verhaltens wirkt verstärkend.

47
Q

Was besagt das Matching Law?

A

Gesetz der Anpassung bzw. Übereinstimmung von Verstärkerraten und der Gesamthäufigkeit
• „Verhalten wird in den Relationen gezeigt, in denen es belohnt wurde.“
o Dann sind Reaktionen im hohen Maße vorhersehbar
• Beispiel:
Katze, die an einem Mäuseloch ca 6 Mäuse die Woche fängt und an einem anderen nur 2, wird auf Dauert ¾ ihrer Zeit vor dem 1. Loch verbringen und 1/3 ihrer Zeit vor dem anderen optimale Mäuseanzahl und Überlebenschancen
• Formel:
R(A) / (RA + RB) = rA / (rA + rB) R = Rate der Verhaltensantwort ; r= Verstärkerrate
• Problem
Funktioniert nur, wenn R und r gleiches Verhalten und gleiche Verstärkung hat aber versch. Verstärkerpläne
o Kontextabhängig
o Veränderung der Kosten über die Zeit

48
Q

Was ist der Unterschied zwischen globaler und lokaler Verhaltensanpassung?

A

Global:

  • natürliche Selektion als Mechanismus
  • Informationsspeicherung läuft genetisch
  • Zeitverlauf über Generationen hinweg (langsame Anpassung)
  • Anpassung an stabile Umweltbedingungen

Lokal:

  • neuronale Plastizität als Mechanismus
  • Informationsspeicherung (und -Gewinn) neuronal
  • Zeitverlauf an Situationen
  • Anpassung an variable Umweltbedingungen
49
Q

Welche Konsequenzen hat das Modell der erlernten Hilfslosigkeit?

A
  • erschwertes Lernen einer positiven R-C Kontingenz

- reduzierte Motivation zur Ausübung von Kontrolle

50
Q

Erkläre das SORKC Modell

A

S (Stimulus) bezeichnet eine äußere oder innere Reizsituation. Der Stimulus erfasst die das Verhalten auslösenden Bedingungen (In welcher Situation tritt das Verhalten auf?).

O (Organismusvariable) bezeichnet die individuellen biologischen und lerngeschichtlichen Ausgangsbedingungen bzw. Charakteristika der Person auf den Stimulus.

R (Reaktion bzw. Verhalten) bezeichnet die Reaktion auf den Stimulus nach der Verarbeitung durch den Organismus auf kognitiver, motorischer, vegetativer und affektiver Ebene.

K (Kontingenz) bezeichnet die Regelmäßigkeit des Auftretens der Konsequenz nach der Reaktion.

C (Konsequenz) bezieht sich auf das Einsetzen einer Verstärkung oder Bestrafung als Folge eines Verhaltens (Was folgt auf das Verhalten?).

Im SORKC-Modell sind die zentralen Lernmechanismen vereinigt: Während sich S und R auf die klassische Konditionierung (ein Reiz löst ein bestimmtes Verhalten aus) beziehen, umfassen R und C das operante Lernen (positive bzw. negative Konsequenzen steuern ein Verhalten). Im Falle der klassischen Konditionierung ist S ein konditionierter Stimulus (CS), im Falle der operanten Konditionierung wäre S ein diskriminativer Stimulus (SD, SΔ), der anzeigt, ob im Falle einer Reaktion eine Konsequenz (C) erfolgt.[9]

51
Q

Reizkontrolle - Was bestimmt, welcher der verschiedenen „features of stimulus situation“ Kontrolle über das operante Verhalten erlangen?

A

Sensorische Kapazität und Orientierung - Bestimmt welche Stimuli in die sensorische Umwelt eines Organismus integriert werden
• Kommt der Organismus überhaupt in Kontakt mit dem Stimulus?

Überschattung - Verhaltenskontrolle ist abhängig von Gegenwart anderer Hinweisreize in der Situation
->Wettbewerb zwischen Stimuli für den Zugang zu Lernprozessen
• Stärkerer Stimulus wird schneller konditioniert

Verstärkungsart - Bestimmte Stimuliarten erlangen durch positive Verstärkung mit höherer Wahrscheinlichkeit Kontrolle als durch negative Verstärkung
• Verhaltenssystem beachten:
Appetetive Situationen -> Visuelle Stimuli
Aversive Situationen -> Auditorische Stimuli

Art der operanten Reaktion - Qualität –Lage-Effekt
-> Nach Lage differenzierte Reaktionen eher kontrolliert durch räumliche Eigenschaften auditorischer Stimuli

-> Nach Qualität differenzierte Reaktionen eher kontolliert durch die Qualität auditorischer Stimuli

52
Q

Was ist Reizdiskriminationslernen?

A

Reizdiskrimination = Reizunterscheidung
• Veränderung durch Reizkontrolle durch Lernerfahrung

Reizdiskriminationstraining:
o Organismen werden mit min. zwei verschiedenen Stimuli konfrontiert, wobei Verstärkung nur in gegenwart eines der Stimuli erfolgt
o S+/SD: Stimulus, der die Verfügbarkeit von Verstärkung signalisiert
o S-/SΔ: Stimulus, der das Ausbleiben von Verstärkung signalisiert
Ziel:
o Organismen zeigen operante Reaktion in Gegenwart von S+ und unterdrücken diese in Gegenwart von S-
o Reizdiskrimiationsprozeduren führen zur Kontrolle des Verhaltens durch Stimuli, die signalisieren, wann Verstärkung verfügbar ist und wann nicht (Infortmationsbeschaffung)