AP2 Flashcards
Dualismus (Descartes)
Ausgangspunkt: nur bewusste Kontrolle und freier Wille steuern das menschliche Verhalten dagegen: Dualismus zwei Klassen von Verhalten willkürliches Verhalten (Handeln) unwillkürliches Verhalten (Reflexe)
Nenne drei frühe psychologische Empiriker
Wilhelm Wundt (1832-1920) Georg Elias Müller (1850-1934) Hermann Ebbinghaus (1850-1909)
Was war Sechenows Angriff?
Sechenow (1829-1905)
Reize können nicht nur Reaktionen auslösen, sondern auch gehemmte enthemmen
Stärke der Reaktion muss somit NICHT Stärke des Reizes entsprechen
schwacher Reiz kann starke Reaktion auslösen
willkürliches Verhalten wird ausgelöst durch schwache, unbemerkte Reize
Pavlovs Lösung für das Problem der Variabilität?
Pavlov (1849-1936)
seit Descartes wurden Reflexe als angeboren und strukturell festgelegt angesehen
damit war die Variabilität des Verhaltens nicht durch Reflexe erklärbar.
Pavlov beschreibt erworbene Reflexe, die aufgrund von neuen Assoziationen gebildet werden
damit sind nicht alle Reflexe angeboren
und Variabilität ist erklärbar
John Broadus Watson (1878-1958)
stark von Pavlov beeinflusst
Psychology, as the behaviorist views it (1913)
Behaviorism (1924, 1930)
Gedanken, Gefühle und Intentionen haben keinen Platz
in einer Wissenschaft des Verhaltens
Bekannt für seine Studien zur Konditionierung
Edward Lee Thorndike (1874-1949)
erste systematische Studien des Versuch/ Irrtum-Lernens (instrumentelles Verhalten)
Law of Effect: Gradually, non-successful impulses will be stamped out and the impulses leading to the successful act will be stamped in
Wegbereiter der Operanten Konditionierung
(S-R) -> S* (und wieder von vorne…)
Burrhus Frederic Skinner (1874-1949)
Hauptbegründer der modernen Verhaltensanalyse
The Behavior of Organisms (1939): Unterscheidung von Pavlovs bedingten Reflexen (respondent conditioning) und Thorndikes trial- and-error-Lernen (operant conditioning)
Forderte eine Wissenschaft des Verhaltens
Verstand Gedanken, Gefühle, Erinnern und andere interne Phänomene als Verhaltensklassen, nicht als Gründe des Verhaltens
Einfache Formen der Verhaltensregulation durch Reflexe
Wenn die Reaktion das Auftreten des Auslösers beendet, stoppt die Reaktion
Beispiel: Niesreflex
S: Irritation der Nasenschleimhaut
R: Niesen
Reaktion beendet
Wenn die Reaktion den Auslöser unbeeinflußt läßt (oder sogar verstärkt), wird die Reaktion aufrecht erhalten
Beispiel: Saugreflex
S: taktile Stimulation durch Brustwarze
R: Saugen
Reaktion wird aufrechterhalten
Was sind die einfachsten Formen der Verhaltenssteuerung?
Kinesis: Bewegung relativ zu einer Reizquelle aufgrund unspezifisch gesteigerter Aktivierung durch den Reiz
Bohrasseln (Feuchtigkeit ↑)
Heuschrecken (Feuchtigkeit ↓)
Bespiele für andere Reize: Licht, pH-Wert
Taxis: reflexive Bewegung zu oder weg von einem Reiz
negative Phototaxis bei Regenwürmern
positive Thermotaxis bei Blutegeln
negative Geotaxis bei Baumschnecken
Verhalten wird aufrechterhalten, solange Auslösergradient erhalten bleibt
Salienz
Bedeutsamkeit
Warum handelt es sich beim klassischen konditionieren eher um S-S lernen, als um S-R lernen? (Beispiel)
Bedeutung der CR: Vorbereitung auf US
Beispiel: Angstkonditionierung
Welche Organismen sind im Stande klassische Konditionierung zu zeigen?
Alle Organismen die im Stande sind Reflexe zu zeigen.
die ein Nervensystem haben
Was ist ein Operant?
Ein Operant (Verhalten) wird darüber definiert, welche Konsequenzen er hat. Egal wie das Verhalten aussieht, wenn es die gleichen Konsequenzen hat, ist es der gleiche Operant!
Was ist ein fixed action pattern?
-komplexe, koordinierte Verhaltensweise
-geordnete Sequenz
-gesteuert durch angeborenen Auslösemechanismus AAM
Beispiel: Paarungsverhalten der Stichlinge,
Wie grenzt sich Habituation von sensorischer Adaption und Reizermüdung ab?
Sensorische Adaption tritt in den Sinnesorganen auf, Reizermüdung in den Muskeln.
Habituation (und Sensitivierung) treten im Nervensystem auf.
Was sind Habituation und Sensitivierung?
Modulation der Stärke einer Reaktion.
Können nach wiederholter Reizgabe auftreten.
-Habituation
: Verminderung der Reaktion
-Sensitivierung:
Verstärkung der Reaktion
Habituation ist in der Regel reizspezifisch, Sensitivierung in der Regel reizunspezifisch
Nenne ein Beispiel für Dishabituation
Schachbrett Versuch mit Babys. Beim 10. Versuch zusätzlich zum Schachbrettmuster auch ein lauter, tiefer Ton. Sofortige Steigerung der Aufmerksamkeit.
Was besagt die Zwei-Prozess-Theorie ?
(Groves & Thompson)
Habituation und Sensitivierung als Phänomenen liegen zwei unterschiedliche Prozesse zugrunde
(Habituationsprozess und Sensitivierungsprozess)
Beide Prozesse aktiviert;
das Verhältnis bestimmt, ob Habituation oder Sensitivierung beobachtet werden können
Wo finden der Habituationsprozess und der Sensitivierungsprozess statt?
Habituationsprozess
S-R system (neuronale Verbindung zwischen Sensor und Effektor, also z.B. Reflexbogen)
Sensitivierungsprozess
state system (zentraler Prozess, der die Verarbeitung im S-R system moduliert)
-das S-R system wird jedesmal bei Reaktionsauslösung aktiviert
-das state system wird um so mehr aktiviert, je intensiver bzw. relevanter der Auslöser ist und je anregender die Umgebungsbedingungen sind
Was besagt die Opponent-Process-Theory?
(Solomon, 1974) Standardmuster der Affektdynamik Postulat: Affektauslenkung => kompensatorische Prozesse zwei Prozesse, gegeneinander wirkend primary process, a process opponent process, b process Auslöser => a process a process => b process emotionaler Zustand = Nettoeffekt der beiden Prozesse