AP1 Flashcards
Beschreiben Sie kurz die drei Problemkreise der Methodik des empirischen Vorgehens
Interne Validität:
Wie prüft man schlüssig die Gültigkeit von Aussagen? Externe Validität:
Was sagen diese Aussagen überhaupt aus?
Statistische Prüfung:
Einführung eines rationalen Entscheidungskriteriums
Sie wollen experimentell prüfen, ob Alkohol im Vergleich zu nüchternen Probanden die Leistungsfähigkeit verschlechtert. Was ist hier UV und AV? Beschreiben Sie kurz, wie sie diese Frage im Experiment umsetzen würden. Erklären Sie, wozu die einzelnen Schritte gut sind.
UV = Alkohol im Blut, AV = Leistungsfähigkeit
Zufallsstichprobe aus der Population
Messung der Leistungsfähigkeit (Prä)
In 2 Gruppen aufteilen, dabei
Randomisieren um personengebundene SV zu kontrollieren.
Eine Gruppe trinkt Alkohol, die andere nicht (Kontrollgruppe)
Messung der Leistungsfähigkeit nach dem Versuch (Post)
Beschreiben Sie kurz das wissenschaftliche Vorgehen im Überblick. Wo sind hier induktive Schritte, wo deduktive? Und was bedeutet das?
Beobachtung führt zu Hypothesen (induktiv)
zu statistischen Hypothesen
zur Prüfung im Experiment oder Beobachtung
zur Schlussfolgerung und Theorienbildung
zur Theorie
zu neuen Fragen, Postulaten (deduktiv)
zu statistischen Hypothesen
usw.
(Theoriesysteme können entstehen, durch Zusammenführung mit anderen Theorien)
Was ist ein Modell, was ein Gesetz?
Psychologisches Modell: Annahmen über nicht-beobachtbare Prozesse (mentale Prozesse)
Man kann Vorhersagen daraus ableiten
Psychologisches Gesetz: Beschreibung des Zusammenhangs zwischen beobachtbaren Eingangsgrößen und beobachtbaren Ausgangsgrößen
Beschreiben Sie die wesentlichen Prozesse beim kognitiven Ansatz.
Distale Stimuli (Außenwelt) treffen auf Organismus dann führt subjektive Interpretation zu proximalen Stimuli (Input) zu Informationsverarbeitung zu Handlungsentscheidung (Output)
Was ist ein distaler, was ein proximaler Reiz?
Distaler Reiz: Physikalischer Gegenstand in der Außenwelt, der von den Sinnesorganen wahrgenommen werden kann.
Prozimaler Reiz: Das Abbild, das von den Rezeptoren eines Individuums geschaffen wird
Welche Stufen durchläuft ein Reiz, bevor er bewusst wahrgenommen wird?
Er wird von den Rezeptoren erfasst (Sensation), auf afferenten Bahnen an primäre und sekundäre Hirnzentren übermittelt, dann wahrgenommen (Perzeption)
(und schließlich Klassifiziert: Dem Perzept wird eine Bedeutung auf Grundlage unserer Erfahrung und Erinnerung zugewiesen)
Was besagt das Gesetz der spezifischen Sinnesenergien?
Nicht der äußere Reiz bestimmt die Qualität der Wahrnehmung, sondern die Eigenart des gereizten Sinnesorgans.
Alle Nerven funktionieren auf vergleichbare Weise.
Art der erlebten Information hängt davon ab, welche Nerven stimuliert werden. (Bei Stimulation des Auges entsteht ein visuelles Perzept)
Verschiedene Zentren im Gehirn sind für verschiedene Sinne zuständig
Nennen Sie die fünf wichtigsten Sinne, den adäquaten Reiz, den Rezeptor und die Empfindung.
Sehen - Lichtwellen - Stäbchen und Zapfen der Retina - Farben und Helligkeiten
Hören - Schallwellen - Haarzellen des Corti-Organs - Geräusche, Töne
Geruch - Geruchstragende Substanzen - Haarzellen des olfaktorischen Epithels - Düfte
Geschmack - lösliche Substanzen - Geschmacksnerven der Zunge - Geschmacksempfindung
Empfindung der Haut - Äußerer Kontakt - Nervenendungen in der Haut - Berührung, Schmerz, Wärme, Kälte
Was untersucht die Psychophysik?
Reiz-Erlebniszusammenhänge.
Grenzen der Sensitivität.
Wechselbeziehung zwischen subjektivem psychischem Erleben und quantitativ messbaren, also objektiv physikalischen Reizen als den auslösenden Prozessen.
Beschreiben Sie kurz das Vorgehen bei dem Konstanzverfahren, dem Grenzverfahren und dem Herstellungsverfahren. Was sind Vor- und Nachteile dieser Verfahren?
Konstanz: Standardreiz vorgegeben, Zufällige Reihenfolge der Vergleichsreize, Proband beurteilt übereinstimmung, etc., Wiederholung der einzelnen Reize. Vorteil: Sehr genau, Nachteil: Sehr Zeitaufwendig
Grenz: Kleine Schritte um Schwelle zu erkennen, Auf- bzw. Absteigend. Relativ genau, relativ schnell
Herstellung: Proband ist aktiv eingebunden, pendelt selbst um Schwelle herum. Vorteil: sehr schnell, Nachteil: relativ ungenau
Was besagt das Weber’sche Gesetz?
Dass der eben merkliche Unterschied zweier
Reize (∆S) zur absoluten Größe des Standardreizes (S) in
konstantem Verhältnis steht: (=Weber-Quotient,
Weber-Konstante)
Unterschiedsschwelle wächst mit zunehmender Reizgröße, bzw. unsere Empfindlichkeit für Unterschiede nimmt mit zunehmender Reizgröße ab.
Was ist eine Absolutschwelle, was eine Unterschiedsschwelle?
Absolutschwelle: entspricht der kleinsten Reizintensität, die nötig ist, damit ein Beobachter zuverlässig einen Reiz wahrnimmt. (min. 50%)
Unterschiedsschwelle: Die kleinste Differenz, die nötig ist, um zwei Reize verlässlich von- einander zu unterscheiden. „Eben merklicher Unterschied“ (just noticible difference, jnd)
Was ist das Feschner’sche Gesetz?
Besagt, dass die Erlebnisstärke (E) proportional zum Logarithmus der physikalischen Intensität (S) des Reizes wächst.
Hieraus ergibt sich, dass für eine Erhöhung der empfundenen Stärke eines Reizes um einen bestimmten Betrag, mitunter einer vervielfachung der physikalischen Reizintensität nötig ist.
E = a x log(S) + b
Beschreiben Sie den Grundansatz der Signalentdeckungstheorie. Welche Ereignisse werden unterschieden, welche Stufen der Wahrnehmung bzw. Entscheidung?
Die Signalentdeckungstheorie berücksichtigt neben der durch einen Reiz ausgelösten Empfindungsstärke auch den zugehörigen Entscheidungsprozess. Statt klarer Wahrnehmungsschwelle:
Zwei-Stufen-Prozess:
-sensorische Aktivität: Wie stark ist die physiologische Reaktion, die ausgelöst wird?
-davon unabhängiger kognitiver Entscheidungs-
prozess: Wie sicher muss ich mir sein, bevor ich reagiere (abhängig von Instruktionen/Konsequenzen)
Sie berücksichtigt auch weiter den Einfluss motivationaler Komponenten, wie Wunsch, Erwartung und Gewohnheit.
(Wenn wir uns ein bestimmtes Ereignis wünschen, spiegelt sich das in unserer Reaktionsbereitschaft)
-Pay-off-matrix
-Reiz-Reaktions-Matrix: Reiz vorhanden/nicht vorhanden, wahrgenommen/nicht wahrgenommen
Was ist ein Adaptationseffekt?
Nach der Adaptationsleveltheorie (adaptation level the- ory) beurteilen wir die Stärke eines erlebten Reizes nicht allein nach seiner physikalischen Intensität, sondern in Bezug auf ein subjektives Adaptationsniveau.
Bezugssystem, Ankerreiz.
-Pole: Reizintensitäten in der Nähe des oberen Pols als stark beurteilt und in der Nähe des unteren als schwach
-Neutrale Mitte zwischen den Polen: Adaptationsniveau
Was ist ein adäquater Reiz?
Die Reizform, auf die ein Sinnesorgan optimal (bei minimaler Reizenergie) reagiert, wird adäquater Reiz genannt (Aber auch nicht adäquate Reize können Erregung des Sinnesorgans auslösen…)
Skizzieren Sie kurz die für das Sehen wichtigen Bestandteile des Auges. Welche Funktionen haben diese Bestandteile?
• dioptrischer Apparat
- besteht aus Cornea (Hornhaut), Pupille, Linse
• Pupille
- Öffnung ist in ihrer Größe regulierbar
- Reguliert einfallende Lichtintensität auf ein möglichst gleichbleibendes Niveau
• Cornea (Hornhaut)
- Durchsichtig
- Fokussiert einfallendes Licht, erzeugt Bild auf der Retina (Netzhaut)
• Linse
- Auch: fokussiert einfallendes Licht, erzeugt Bild auf der Retina
- In ihrer Form und Brechkraft veränderbar
- Durch Formveränderung: Scharfeinstellung des Bildes = Akkomodation
- Bewirkt durch Ziliarmuskel
- Wird dicker und runder: Fokussierung naher Objekte
- Wird flacher und dünner: Fokussierung ferner Objekte
• Retina (Netzhaut)
- Bildet zusammen mit Aderhaut den Augenhintergrund
- Umwandlung (Transduktion) und Codierung des vom dioptrischen Apparat auf die Netzhaut
fokussierten Bildes in elektrische Nervenimpulse
- Besteht aus Stäbchen (Hell-Dunkel-Sehen) und Zapfen (Farbsehen)
Fovea: Punkt des schärfsten Sehens (höchste Dichte der Zapfen)
Blinder Fleck: hier keine Fotorezeptoren, trotzdem kompensiert Gehirn diese Lücke, daher ist diese partielle lokale Blindheit nicht bemerkbar
Was passiert im Auge, bevor die Informationen im Sehnerv weitergeleitet werden?
• Licht fällt durch die Pupille ein und wird gebündelt
• Hornhaut und Linse fokussieren das einfallende Licht -> erzeugen das auf dem Kopf stehende Bild auf
der Retina (Netzhaut)
• Zur Scharfstellung wird die Form der Linse m.H. der Ziliarmuskeln verändert (Akkomodation)
• Das auf dem Kopf stehende Bild wird in den Fotorezeptoren in elektrische Nervenimpulse umgewandelt
(Transduktion) und codiert
• Horizontalzellen bündeln dann die Informationen aus den Fotorezeptoren
• Bipolarzellen verstärken und bündeln Informationen aus den Horizontalzellen und Fotorezeptoren
• Amakrinzellen verarbeiten die Infos der Bipolar- und Horizontalzellen
• Ganglienzellen verstärken und leiten Informationen über Axone weiter ins Gehirn
Nennen Sie die beiden Arten von Seh-Rezeptoren und beschreiben Sie kurz wesentliche Eigenschaften.
• Stäbchen:
- Für Hell-Dunkel-Sehen und Dämmerungssehen
- Sprechen auch auf sehr schwache Lichtintensität an
- Langsame, aber starke Dunkeladaption
- Nur farblose Empfindungen
- Ca. 120 Mio. im Auge
- Vor allem in der Retinaperipherie (peripheres Sehen)
- Umgeben Punkt des schärfsten Sehens (Fovea)
- Können bei Dunkelheit Punkte, die wir nicht fixieren (die also nicht auf die Fovea fallen) besser
wahrnehmen, da sich in der Fovea keine Stäbchen befinden
- Konvergenzschaltung
• Zapfen:
- Für Farbsehen
- Arbeiten am besten bei Tageslicht und sehr hoher Lichtintensität
- Schnelle, aber begrenzte Dunkeladaption
- Farbige Empfindungen (3 Typen)
- Ca. 6 Mio. im Auge
- Genau gegenüber der Linse, bei der Fovea
- Fovea ist Bereich des schärfsten Sehens, hat höchste Dichte der Zapfen (feinste Reizauflösung)
- Lineare Schaltung
Welche Art der Rezeptoren ist vor allem bei Dunkelheit aktiv?
Stäbchen
Woran liegt es, dass man mit Zapfen kleinere Unterschiede erkennen kann als mit
Stäbchen?
• Zapfen: linear verschaltet
- Weiß genau, wo Licht auftrifft, weil es linear (1:1) weitergegeben wird (genauso, wie es
auftrifft)
- Wenn zwei Lichtpunkte auftreffen, die nicht direkt nebeneinander liegen -> kann sie klar
als zwei Reize unterscheiden, weil der Rezeptor dazwischen frei bleibt
• Stäbchen: Konvergenzschaltung
- Aus vielen Stäbchen wird eintreffendes Licht in einer einzigen Nervenzelle gebündelt
- Weiß durch die Bündelung nicht genau, wo Licht aufgetroffen ist (kennt nur den ungefähren
Bereich)
- Braucht deshalb aber auch nicht so viel Licht, weil Reiz nicht so stark sein muss
Was geschieht mit den Informationen aus der rechten und linken Seite des Sehfelds bei der Weiterleitung in den visuellen Cortex?
- Die in beiden Augen innenliegenden (näher an der Nase) Sehnervenanteile werden im Chiasma Opticum zur kontralateralen Seite gekreuzt
- Was ins linke Blickfeld trifft (und damit auf die rechtsliegenden Rezeptoren in den Augen) wird im rechten visuellen Cortex verarbeitet
- Was ins rechte Blickfeld trifft (und damit auf die linksliegenden Rezeptoren in den Augen) wird im linken visuellen Cortex verarbeitet
Was ist die Reizgrundlage für die Wahrnehmung von Farben?
• Die Reflektion von verschiedenen Wellenlängen des Lichts, deren Strahlen auf die Zapfen in der Retina
treffen