Anaerobe Protozoen Flashcards

1
Q

Gardia lamblia

A

Infektion fäko-oral

Erreger Giardiose
→ Pathogenität variiert sehr stark
→ meisten Infektion subklinisch, andere entwickeln akute oder chronische Diarrhöe
→ schwere Durchfälle, Bauchschmerzen, Resorptionsstörungen

parasitische Einzeller, weltweite Verbreitung in Menschen, Haus- und Wildtieren

bewohnen Oberfläche des oberen Dünndarms, heften sich an Darmepithel

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2
Q

Trichomonas vaginalis

A

in Genitalien von Menschen

Erreger Trichomonose (Geschlechtskrankheit)

bei 80% aller befallenen Frauen unangenehme Erkrankungen → Entzündungen mit Schleimhauterosionen, jucken, brennen

wenn keine Therapie → kann chronisch werden

50% aller Männer → keine Symptome, spielen als Übertrager eine Rolle

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3
Q

Entamoeba histolytica/ Entamoeba dispar

A

Errerger der Amöbenruhr → einer der wichtigsten Tropenkrankheiten

Kann starken Durchfall hervorrufen → nur 10% aller Personen in deren Stuhl Zysten nachgewiesen werden zeigen Krankheitssymptome (E. histolytica)

Art lebt in meisten Fällen als Kommensale (E. dispar)

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4
Q

Nennen Sie 5 prinzipiellen Übertragungswege für Parasiten mit je einem Beispiel.

A

Fäkal-oral
- sehr kleine Wahrscheinlichkeit für Parasiten, durch hohe Produktion an Nachkommen kompensiert
- Bsp.: Entamoeba histolytica

Sexuell
- Transmission gekoppelt an reproduktives Verhalten des Wirts
- Bsp.: Trichomonas vaginalis

Nahrungskette
- Relativ zielgerichtet, über Räuber-Beute-Verhalten
- Bsp.: Trichinella spiralis

Perkutan
- Relativ zielgerichtet, können durch Chemotaxis Haut durchdringen (nur Parasiten)
- Bsp.: Hakenwürmer, Schistosoma

Hämatopharge Arthropoden
- Sehr zielgerichtet
- Bsp.: Plasmodium über Anopheles, Leishmania über Sandmücken

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5
Q

Beschreiben Sie den Lebenszyklus von Trichomonas. Wie wird der Parasit auf den Menschen übertragen?

A

T. vaginalis bei Menschen in Genitalien (Scheide, Harnröhre, Prostata) → besiedelt Oberfläche der Schleimhäute

Infektion erfolgt über direkten Kontakt (ungeschützten Geschlechtsverkehr) → Trichomonose = Geschlechtskrankheit

Kein Zysten-Stadium da direkte Übertragung von Mensch zu Mensch in Trophozoitenform

Freischwimmende Fressstadien verwandeln sich bei Kontakt zu Zielzellen im Harn- oder Geschlechtstrakt zu anheftenden, amöboiden Formen

Unter Kulturbedingungen werden Schwarmbildungen, sog. „Pseudozysten“ beobachtet

Vermehrung durch Längsteilung der Trophozoiten

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6
Q

Wie wird Gardia auf den Menschen übertragen, wo hält der Parasit sich auf und wie schützt er sich vor adaptiver Immunität?

A

Giardia duodenalis → weltweite Verbreitung in Menschen, Haus- und Wildtieren

8 Genotypen: A&B Mensch und Tier (zoonotische Übertragung), C-H nur Tier

Bewohnen Oberfläche des oberen Dünndarms → haften sich mit ventralen Haftscheibe aus fibrillärem Material an Darmepithel

Infektion über vierkernige Zysten, aus denen je zwei Trophozoiten schlüpfen

Verbreitet über verschmutztes Oberflächenwasser oder Kontakt von Person zu Person (fäko-oral)

Infektionsraten am höchsten in warmen Klimaten und schlechter sanitärer Versorgung

Schützt sich vor adaptiver Immunität durch Antigenvariation

Oberfläche der Trophozoiten und Flagellen mit Schicht eines variablen Oberflächenproteins → VSP (variant-specific surface protein) besetzt

Auf Oberfläche eines Klons ist eine Variante des Oberflächenantigens exprimiert → variiert unter dem Druck der Antikörperantwort

VSP von G. duodenalis bildet Zink- und andere Metallionen → widerstandsfähig gegen Proteasen

Wenn erkannt, IgA-Antwort → Oberflächencode wird gewechselt

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7
Q

Beschreiben Sie den Prozess der Gewebsinvasion und die molekularen Prinzipien der drei Virulenzfaktoren bei E. histolytica.

A

Gewebsinvasion:

  • Trophozoiten adhärieren mit Lektin über CRD an Darmepithel
  • Amoebapore werden sezerniert → bilden Poren in Membran → ungerichteter Einstrom von Ionen → osmotischer Tod
  • Cystein-Proteasen spalten
  • Wandern durch entstandene Gewebslücke in tiefere Bereiche der Schleimhaut
  • Angelockte Neutrophile werden abgetötet und ihre lytischen Inhaltsstoffe tragen zur Gewebeauflösung bei

Virulenzfaktoren

  1. Lectin: Adhärenz (Bindung) → erkennen Kohlenhydrate auf Darmepithel + senden das Signal, dass sie da sind
  2. Amoebaporen Proteine: Zellabtötung → Fügen Löcher in die Doppellipidschicht ein
  3. Cystein Proteasen: Proteolyse (aus Papain) → Extrazelluläre Matrix wird zerstört
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8
Q

Beschreiben Sie den Lebenszyklus von Entamoeba. Wie wird E. spp. auf den Menschen übertragen?

A

Übertragung: Fäkal-oral

Infektion durch vierkernige Zysten, aus denen im unteren Dünndarm eine vierkernige Amöbe schlüpft

Durch Kern- und Plasmateilungen entwickeln sich 8 Trophozoiten → besiedeln den oberen Dickdarm

Können hier als Kommensalen leben (ohne Angriffe auf Wirtsgewebe) und sich durch Zellteilung vermehren

Aus kommensalisch lebenden Formen können sich größere Trophozoiten mit aktiverem Stoffwechsel entwickeln

Lysieren Epithelzellen des Darmes, dringen in Schleimhäute ein und greifen Blutgefäße an

Resultiert in schwerem, blutigem Durchfall mit Trophozoiten drinnen

Mit dem Blutstrom werden Amöben im Körper verschleppt → verursachen Abszesse in z.B. Leber

Zystenbildung → Trophozoiten stellen Nahrungsaufnahme ein, runden sich ab und scheiden Zystenwanderung ab

Im Lauf der Zystenreifung führen Kernteilung zur Bildung von vier Kernen

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9
Q

Wie unterscheidet sich E. dispar von E. hystolytica?

A

Morphologisch sind beide nicht zu unterscheiden

Sequenzunterschiede von E. dispar zu E. histolytica bei codierenden Genregionen 5%
→ 20% der Basenpaare der Introns unterscheiden sich

Wesentlicher Unterschied = E. dispar exprimiert die Cystein-Protease CP5 nicht
→ Lebt als Kommensale im Dickdarm des Menschen

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10
Q

Wie wird eine Infektion mit E. histolytica behandelt? Wie wirken die Medikamente?

A

Nitroimidazol-Derivate = Therapie gegen alle anaeroben Protozoen

Wirkweise:

  • Reduktion der Nitrogruppe durch anaeroben Stoffwechsel
  • Dadurch entstehen hochwirksame, zytotoxische Metaboliten → Schädigen Amöben-DNA → können nicht mehr replizieren

→ Schäden z.B. Verlust der helikalen Struktur, Strang-Brüche, Hemmung DNA-Synthese

  • Hochwirksam, bislang wenig Resistenzen beschrieben
  • Keine Nebenwirkungen, da Mammalia keine anaeroben Zellen im Körper
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