ANA Kinder Flashcards
Anatomie
FG: <= 36+6 SSW; VLBW <=1500g; ELBW<=1000g RG: ab 37+0 SSW NG: Geburt bis 28. LT SG: > 28. LT bis 12. LM Kleinkind 2.-3.LJ Vor-/Schulkind 4.-5.LJ., ab 6.LJ Jugendliche(r) ab 12.Lj
Anatomie - ATMUNG UND ATEMWEGE
Hochsitzender Kehlkopf, weiche U-förmige
Epiglottis, tiefer liegende Stimmbänder →
erschwerte Intubation
Geringer Durchmesser von Kehlkopf,
Trachea → Schleimhautverletzung und
Schwellung gefährliche Obstruktion
Engste Stelle ist subglottisch gelegener
Ringknorpel
Kurze Trachea (bei NG 4cm)→ Gefahr der
einseitigen Intubation
NG haben einen schwierigen und
empfindlichen Atemweg
Lungenvolumen des NG bezogen auf KOF wesentl.
kleiner → geringere Gasaustauschfläche
Kleine Lunge, großes Abdomen, geringe FRC
(funktionelle Residualkapazität) → geringe O2-Reserve,
geringe Apnoetoleranz
NG haben viel weniger O2-Reserven und sind stärker
hypoxiegefährdet als Erwachsene
O2-Bedarf des NG mit 7ml/kgKG/min doppelt so hoch
wie beim Erwachsenen
Alveoläre Ventilation doppelt so hoch 125ml/kg zu
60ml/kg
Atemzugvolumen ca. gleich, 6-7ml/kg
Atemfrequenz 30-40 bei NG
Anatomie - Herz-Kreislauf-System
HF ca. 140/min beim NG; 120-160/min; <90/min Bradykardie,
>200/min Tachykardie
Bradykardie fast immer hypoxiebedingt, immer Alarmsignal;
Therapie Ventilationsoptimierung, O2; <60/min mechan. CPR, da
funktioneller Kreislaufstillstand, ggf. Supra; Atropin nur bei
überschießendem Vagusreiz
Myokard wenig kontraktile Fasern, d.h. HZV-Steigerung über
Frequenzzunahme, Tachykardien werden rel. gut vertragen, Medis
mit NW Herzfrequenzsteigerung werden gut vertragen
Blutdruck: FG MAD (mittlerer arterieller Druck) =
Schwangerschaftswoche, NG ca. 60-70/40-50mmHg, Kinder über 1
LJ ca. 80-90/60, ab Jugendlichenalter normale Erwachsenenwerte
Blutvolumen bei NG 90ml/kg
NG haben 50-90% HbF (fetales Hämoglobin), wird in
ersten Lebensmonaten umgestellt auf HbA (adultes
Hämoglobin)
HbF bindet O2 bei niedrigerem paO2, gibt weniger O2
in der Peripherie ab → FG+NG brauchen Hb-Werte von
14-20g/dl, Transfusionsgrenze bei 11 bzw. 12g/dl
Anatomie - Gehirn
Autoregulation der Hirndurchblutung wahrscheinlich
erst nach 3.LM ausgereift, d.h. Einhaltung der
Blutdrucknormwerte
pCO2 45-50mmHg, sonst Gefahr der zerebralen
Minderdurchblutung
Besonders empfindlich sind FG
Anatomie Temp.regulierung
FG, NG haben dünne Haut, wenig Subkutanfett, zur
Körpergröße relativ große KOF
Starke Auskühlung bei kalter Umgebung, nassem Kind,
Zugluft
Verbrennung von braunem Fett zur Temperaturerhöhung
O2-verbrauchend, kann Hypoxie auslösen
Warme Umgebung, ggf. Abtrocknen bei NG, Bair-Hugger,
Kopf abdecken
Wärmen mit Bair-Hugger kann auch zu Hyperthermie führen
Immer Temperatur messen
Prämed und Vorberitung
Anamnese meist Fremdanamnese über Eltern
Vorerkrankungen, Vor-Operationen, familiäre
Erkrankungen und Narkosezwischenfälle, Allergien
Je nach Alter SS- und Geburtsanamnese, Impfungen,
Passivrauchen, Infekte der oberen Atemwege
Labor, Untersuchungen nur bei Anamnese
Nüchternheit: Kinder<1J, 2-4-6h für H2O, MM/Formula, feste Nahrung;
Kinder>1J 2-6h H2O, feste Nahrung
Eutektische Mischung Lokal-Anästhetikum: Lidocain 2,5% + Prilocain 2,5%
in Öl-Wasser-Emulsion zur lokalen Hautanästhesie vor Venenpunktion; 60
min auftragen, 10min vor Punktion entfernen
Glukose 20-40% einige Tropfen p.o. 2min vor Venenpunktion
Midazolam: ab 6M, ggf. früher, 0,5mg/kg p.o., ggf. mehr; mind. 20-30min
vor Eingriff
Plan B bei unkooperativen Kindern: Midazolam rektal 1mg/kg, nasal
0,2mg/kg, S-Ketamin nasal 2mg/kg, rektal 3-4mg/kg, Clonidin 2-4µg/kg
p.o., 5µg/kg rektal
Nicht medikamentöse Maßnahmen: Tablet, Elternanwesenheit, ….
Medikamente
Sevoflurane: inhalative Einleitung möglich, gute Reflexdämpfung in
oberen Atemwegen, Bronchodilatation, wenig kardiale
Auswirkungen; nachteilig bei hohen Konzentrationen epilepsieähnl.
EEG, Übelkeit/Erbrechen, Trigger für Maligne Hyperthermie
Desflurane: schnelles Aufwachen, gute Steuerbarkeit; nachteilig,
keine inhalative Einleitung!!, starke Reizung des Atemweges mit
Laryngo-, Bronchospasmus, Übelkeit/Erbrechen, MH-Trigger
N2O/Lachgas: inhalative Einleitung möglich, Anosmie, analgetische
Wirkung; nachteilig Übelkeit/Erbrechen, Diffusionshypoxie, bei
kardialen Vorerkrankungen; kontraindiziert bei Ileus
sehr seltene, lebensbedrohliche Komplikation einer Narkose, ausgelöst durch best.
Triggersubstanzen: Inhalationsanästhetika, Succinylcholin
genetische Veranlagung, best. Muskelerkrankungen
Mutation eines Rezeptors in Skelettmuskelzelle, Triggersubstanzen lösen massive,
unkontrollierte Calciumfreisetzung innerhalb der Muskelzelle aus; Aktivierung der
Muskelfasern, starken Steigerung des Zellstoffwechsels, erhöhter
Sauerstoffumsatz, erhöhte CO2- und Wärmeproduktion; Zellschaden und
Zelluntergang
Symptomatik: Herzrhythmusstörungen, Elektrolytentgleisungen, Hyperthermie,
massiv erhöhte CO2-Produktion, metabolische Azidose, Rhabdomyolyse,
Nierenversagen, ohne Therapie Multiorganversagen
Therapie: sofortige Unterbrechung der Narkosemittel-Zufuhr; Dantrolen; darunter
Letalität ca. 5%
Propofol: ab 4Wo zugelassen; 3-5mg/kg, 5-10mg/kg/h
bei TIVA mit oder ohne Opiat; gerne genommen wegen
antiemetischer Wirkung, sehr guter Reflexdämpfung in
oberen Atemwegen; kaum RR-Abfall; nachteilig
Injektionsschmerz, PRIS-Gefahr
(Propofolinfusionssyndrom)
Thiopental: auch bei FG,NG, 3mg/kg, bei älteren
Kindern 5-8mg/kg; wenn Kontraindis gegen Propofol
Fentanyl: keine Altersbeschränkung, 3µ/kg zur
Einleitung, weiter nach Bedarf; bei Kinder
langsame Injektion, sonst Hustenreiz,
Thoraxrigidität
Sufentanil: 0,3µ/kg, wie oben
Remifentanil: ab 1LJ zugelassen; zur
Dauerapplikation bei TIVA 0,3µ/kg/min;
Thoraxrigidität bei Bolusgabe
Rocuronium: 0,5-0,9mg/kg
Mivacurium: 0,2mg/kg, schnelleres Anfluten,
deutlich kürzere Wirkung
Cisatracurium: 0,1mg/kg
Succinylcholin: bei NG, SG 2mg/kg;
umfangreiche NW, nur im Notfall
Beatmung
Beatmungsbeutel je nach Gewicht des Kindes:
0,5l bis 10kg, 1l bis 20-25kg, >25kg 2l
Atemfilter in unterschiedlicher Größe zur
Totraumreduktion
Beatmungsdruck so niedrig wie möglich, 15mmHg,
sonst Magen aufgebläht, abdomineller Druck ↑,
Atelektasen ↑, Verschlechterung der respiratorischen
Situation und Beatmung; ggf. Magen entlüften
Frequenz ca. 20-30, orientiert am endexspiratorischen
CO2 mit ca 40mmHg
Ggf Güdel, Rachentubus bei schwieriger
Maskenbeatmung
Larynxmaske
Sehr beliebt für Kindernarkosen, wenig Irritation des
Atemweges, leichte Handhabung
Größe nach Gewicht des Kindes, Gr. 1bis 5kg, 1,5 5-
10kg, …..
Für Kinder < 3Mo nicht so gut geeignet, jede 2. LAMA
hier fehl plaziert, Tubus zur Atemwegssicherung
geeigneter
Intubation
nasal bei NG, SG wegen sicherer Fixierbarkeit, bei geplanter Nachbeatmung
wegen besserer Tubustoleranz
Tubusgröße: FG, NG, SG nach Alter und Gewicht, z.B. 3-4kgKg 3,5erTubus;
„was durch Nase passt, passt durch Glottis“; kleiner Finger des (älteren)
Kindes = Tubusinnendurchmesser; immer eine Tubusgröße kleiner und
größer bereitlegen; bis zum 6.Lj ungeblockte Tuben; sonst immer Cuffdruck
messen, so niedrig wie möglich
Tubustiefe: „schwarze Markierung verschwunden“; Auskultation unsicher,
v.a. mit großem Stethoskop; ca. 1kg-2kg-3kg, nasal 8/10/12cm; bei
Nachbeatmung Röntgenthorax zur Tubuslagekontrolle
Beatmungsgeräteeinstellung
Druckkontrollierte Beatmung
Tidalvolumen 8ml/kg, AF je nach Alter 15-40/min
PEEP 5mmHg
Bei FG, NG O2 so niedrig wie möglich, SO2 80-85% bei FG
ausreichend (beachte SO2-Grenzen Neo7), bei NG 97-99%
Endexspiratorisches CO2 Normokapnie, bei FG, NG 45-
50mmHg
Beachte Totraum so gering wie möglich
Monitoring
Standard: EKG, SO2-Messung, NIBP-Messung, TempMessung, bei FG, NG präkordiales Stethoskop (?)
Erweitert wie üblich
Volumentherapie
Bei allen Altersklassen Vollelektrolytlösungen
Kinder<1J VE mit 1% Glukose als PÄD-Lsg
Fastenperiode so kurz wie möglich
Bei kurzen, kleinen Eingriffen 10ml/kg/h
Kinder<20kg Dosiersysteme
Bei langen Eingriffen, FG, NG, großen Volumenumsätzen genauere
Bilanzierung
HA, HAES grundsätzlich möglich, 10ml/kg
Bei FG, NG Kristalloide, Blut (10-20ml/kg), FFPs
Volumenstatus von FG, NG sehr schwierig einzuschätzen
Ileuseinleitung
i.v. Zugang vorher obligat, keine Maskeneinleitung
Präoxygenieren (?)
Sauger bereit, ggf Magen absaugen
Übl. Medis, Succi?, Rocuronium!
Vorsichtige Maskenbeatmung, immer bei FG, NG, SG; bei
älteren, stabilen Kindern ggf.; Hypoxierisiko höher als
Aspirationsrisiko
Mögl. nasale Intubation bei geplanter Nachbeatmung; im
Zweifel Verfahren mit meister Routine
Regionalanästhesie
Wundrandinfiltrationen Kaudalblock Kaudale, lumbale, thorakale Periduralanästhesie als Katheterverfahren Axillärer Plexus Meistens Anlage in Sedierung o. Narkose Bessere Analgesie und Reduzierung von Opiatnebenwirkungen