Alkohol & Gicht Flashcards
Wie ist ein risikoarmer Alkoholkonsum definiert?
WHO: Frauen: 12g, Männer: 24g pro Tag
DGE: Frauen: 10g, Männer: 20g pro Tag
(10g = 1 Standardglas)
zusätzlich min. 2 alkoholfreie Tage/Woche
Welche 3 Substanzen, die im Alkoholmetabolismus entstehen führen zusammengefasst zu Entzündungsprozessen?
ROS
LPS
Triglyceride
Wie sieht der Alkoholmetabolismus aus?
Ethanol wirkt im Darm bakteriozid
- Störung Mikrobiom –> Dysbiose
- Vermehrte Produktion von Bakterien die LPS (lipopolysaccharide) enthalten = entzündungsfördernder Zellwandbestandteil von Bakterien
- leaky gut
Ethanol kann Zell-Zell-Kontakte im Darm schädigen –> vermehrter Übertritt von EtOH & LPS über die Pfortader in Leber
LPS wird in Leber von Toll-like-Rezeptor-4 erkannt–> löst Entzündungsprozesse aus
In Leber: EtOH wird über Acetaldehyd in Acetat verstoffwechselt
Acetat kann über Acetyl-CoA in FS umgewandelt werden –> Triglyceridvermehrung –> kann zu Fibrose bis Zirrhose führen
Hinzu kommt erhöhte ROS (reaktive Sauerstoffspezies) Produktion durch Umwandlung von EtOH zu Acetaldehyd (begünstigt durch CYP2)–> kann Fibrose bis Zirrhose begünstigen
Welche Rolle spielt Abstinenz bei ALD?
Abstinez = 1. Empfehlung bei Therapie von ALD!
Abstinenz steigert das Langzeitüberleben bei ALD enorm im Vergleich zu nicht-abstinenten Patienten
Was bedeutet ALD?
Alcoholic liver disease
Was sollte bei der Ernährung von ALD Patienten beachtet werden?
Energiebedarf ist signifikant gesteigert
Morbidität, Komplikationsrate & Mortalität deutlich erhöht
erhöhter Bedarf nach exzessivem Alkoholkonsum hält min. 4 Tage nach Abstinenz an
Konsum von Alkohol kann Osteoporose Entstehung fördern
keine langen Nüchternphase (> 4h), insbesondere bei Hospilisation
Welche Mikro- und Makronährstoffmangel liegen häufig bei ALD vor?
unzureichende Protein-, Fett-, Vit. A, Vit. E, Vit B12, Folsäure, Vit.D und Zinkzufuhr
Thiamin-Mangel (Vit. B1) –> Resorptionsstörung & Ethanol-bedingte Hemmung der Phosphorylierung und damit der Überführung in die aktive Wirkform
Welche akuten Symptome hat Vit. B1 Mangel?
Wernicke Enzephalopathie (Hirnmasse nimmt ab) (als Folge: Korskow-Syndrom) bedingt durch Thiaminmangel
- Störung der Vigilanz (Reaktionsbereitschaft)
- Okulomotorikstörung (Störung Augenbewegung)
- Ataxie (unsicherer Gang)
- Autonome Dysregulation (Störung des autonomen Nervensytems –> Neigung zu Ohnmachtsanfällen, Verlust Kontrolle der Harnblase, Mastdarm)
Welche chronischen Symptome hat Vit. B1 Mangel?
Gehirn: Müdigkeit, Depressionen, Gedächtnisschwäche, Hirnfunktionsstörungen, zentralnervöse Störungen
Leber: Appetitlosigkeit, Verdauungsstörungen
Gelenke/Knochen: Leistungsschwäche
Lunge: Atemnot
Herz: schneller Puls, metabolische Azidose
ZNS: Beri-Beri-krankheit
Was wird bei klinischem Verdacht von ALD substituiert?
Glukose –> gegen Unterzuckerung
niedrigschwellige intravenöse Thiamingabe (Vit. B1) über 7 Tage –> Füllen der Speicher
Warum tritt bei ALD häufig Unterzuckerung auf?
Durch die Leberschädigung gibt es weniger Glykogenreserven, wodurch Unterzuckerrungen relativ zügig auftreten können
Aus welchen Schritten besteht die ALD Therapie?
1) Kurzintervention
- bei riskantem Alkoholkonsum & Rauschtrinken
- wie viel wird getrunken/ aufklären über Risiken
- durch Hausarzt, Krankenhaus, Familie
-keine Risiken, NW
2) körperlicher Entzug
- bei Alkohol-Abhängigkeit zur Linderung von Delir & Entzugssymptomen
- meist stationär bis zum Abklingen des Entzugs
3) Qualifizierte Entwöhnung
- bei Alkohol-Abhängigkeit zur Behandlung der Grunderkrankung
meist stationär über 3-6 Wochen
Wodurch sind ca. 90% der Krebstodfälle bedingt?
Überernährung (hyperkalorische Ernährung) 80% der Fälle
Alkohol 10% der Fälle
Welche Krebsrisiken gehen von Alkohol aus?
Alkohol ist ein dosisabhängiger Risikofaktor (Risiko steigt mit Menge)
Humankarzinogen-Klasse 1
Im Vergleich zu vollständiger Abstinenz ist das Krebsrisiko schon bei 10 g/d um 7-24% erhöht!
Brustkrebs: Östrogen-Modulation
Speißeröhrenkrebs: Zellschäden, DNA-Schäden
Leberkrebs: Vit. A-Mangel, Hepatitis, DNA-Methylierung
Dickdarm-/Enddarmkrebs: Folsäure-Mangel
Kehlkopfkrebs
Mundhöhlen-/Rachenkrebs
Was sind Risikofaktoren für Krebs?
Aflatoxine (Schimmelpilze)
verarbeitetes Fleisch
Alkohol
hoher Körperfettanteil
Betacarotin-Supplemente