Adipositas Flashcards

1
Q

Definition Adipositas

A

BMI: > 30

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Q

Definition Übergewicht

A

BMI: > 25

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3
Q

Was sind Adipositas-bedingte Begleiterscheinungen?

A

Diabetes Mellitus Typ2 (gestörte Glukoseintoleranz)
Koronare-Herz-Krankheiten
Chronische Niereninsuffizienz
Dyslipidämie
Bluthochdruck
NAFLD (Non alcoholic fatty liver disease)
Krebs
Schlaf-Apnoe
Athrose
Depression

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4
Q

Was gehört zum metabolischen Syndrom?

A

Adipositas
Hypertonie
Insulinresistenz/DM2
Dyslipidämie (Fettstoffwechselstörung)

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5
Q

Was ist die zentrale Ursache einer Adipositas?

A

Störung der Energiehomöostase
–> positive Energiebilanz (Aufnahme höher als Verbrauch)

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6
Q

Risikofaktoren für Adipositas

A

Genetik (geringe Rolle)
Verhalten/ Umwelt
- ZNS
-Mikrobiom
-Erkrankungen
-Medikamente
etc.
–> begünstigen Störung der Energiehomöostase

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7
Q

Nachteile vom BMI

A

Ungenauigkeiten:
Erhöhte Muskelmasse (Leistungssportler, Bodybuilder)
Sarkopenie (Muskelgewebe zu Gunsten von Fettgewebe ersetzt –> Mehr Fett- als Muskelmasse)

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8
Q

Was sind alternative Messmethoden zum BMI?

A

Taillenumfang (Frauen: < 88cm, Männer: < 102cm)
genauer:
Messungen der Körperzusammensetzung (Caliper, BIA, Calorimetrie…)/ Bildgebung (DXA, MRT..)

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9
Q

Wie wird der BMI berechnet?

A

Körpergewicht in kg/ Körpergröße im Quadrat

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10
Q

Medical History - Was sollte bei Anamnese gefragt werden?

A

Körpergewicht Historie
Alter, Geschlecht, Rasse, Ethnizität
Direkte Probleme im Zusammenhang mit erhöhter Fettmasse (Arthrose, Schlaf Apnoe?..)
Folgekomplikationen? (DM2, Hypertonie, Dyslipidemie, Gicht)
Essstörung?
Operationen, die zu Immobilität führen? OP an Schilddrüse?
Psychatrische Erkrankungen?
Schlafstörungen

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11
Q

Klinische Herangehensweise zur Adipositas Diagnose

A

Befragung:
1) Medical Historie
2) Review of Systems (ROS)
3) Family History
Untersuchung

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12
Q

Review of Systems - Frage nach körperlichen Symptomen

A
  • Frage nach vorhandenen nicht Adipositas-bedingten Erkrankungen (Schwangerschaft, CVD..) ggf. kontraindiziert bei medikamentöser Behandlung!
  • Vorhandensein von Grunderkrankungen, die Adipositas begünstigen (Migräne, Insulinresistenz, Depressionen)
  • Symptome die für adipositas-bedingte Komplikationen hindeuten können (Abgeschlagenheit, Schnarchen, Brustschmerzen…)
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13
Q

Family History

A

Übergewicht/Adipositas?
Andere metabolische Erkrankungen?
Kardiovaskuläre Erkrankungen?
Krebs?
Psychische Erkrankungen?

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14
Q

Sozioökonomisch & kulturelle Historie

A

Umgang mit Essen?
Freizeitgestaltung?
Stress?
Trauma?
Geographische Lokation?
Finanzielle Lage?
Zugang zu gesundem Essen & Ernährungswissen?
Arbeitsalltag?
Familienstand?

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15
Q

Ernährungs Historie

A

Gab es schon mal Gewichtsreduktionen?
Wurden bereits Diäten ausprobiert? Welche?
Aktuelle Ernährungssituation mit 72h-Recall aufzeichnen
Wann wird wo wie viel gegessen? In welchen Situationen?

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16
Q

Verhaltenshistorie

A

Wird nachts/abends gegessen?
Heißhungerattacken?
emotionales Essen?
Gibt es Bereitschaft zur Änderung des Gewichts/Essverhalten?

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17
Q

Körperliche Aktivität Historie

A

Wie viel Alltagsbewegung?

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18
Q

Welche Messungen können bei der Untersuchung vorgenommen werden?

A

Körpergröße
Gewicht
Taillenumfang (wenn BMI bereits > 35 –> kein Sinn)
Bluthochdruck
Pulsmessung
Halsumfang
Routineuntersuchung (Pilzinfektionen, Hautveränderungen…)

19
Q

Adipositasgrade

A

I BMI: 30-35
II BMI: 35-40
III BMI: >40 (induziert Adipositaschirugie)

20
Q

Laboruntersuchung

A

Urin (Infektionen? Mikroalbumine Frühzeichen für Diabetes/Nierenschädigung)
Nüchternglukose (< 100mg/dl gut, 100-125 mg/dl Prädiabetes, >126mg/dl Typ2 DM)
Hämoglobin A1c wird unter Einfluss von hohem Blutzucker glykiert >5,7% gut; 5,7-6,4 Prädiabetes; >6,5 Typ2 DM)
Nüchtern-Lipid-Werte (Triglyceride, LDL, HDL..)
Leberenzyme (Beurteilung NAFLD ja/nein)
Kreatinin (ist Nierenfunktion eingeschränkt?)
Harnsäure (Prädisposition für Gicht)
Thyroid stimulierende Hormon (TSH) Schilddrüsenfunktion erhöht= Unterfunktion

21
Q

Empfehlungen Physikalische Aktivität

A

150-300 Minuten moderat intensive Aktivität pro Woche
oder 75-150 Minuten intensives aerobes Training
> 10.000 Schritte am Tag gilt als aktiv

22
Q

Welche Maßnahmen werden zur Gewichtsreduktion empfohlen?

A

> 150 Minuten Aktivität im aeroben Bereich /Woche (Walken, Radfahren etc.)

Diät: reduzierte Kalorienzufuhr (Frauen: 1200-1500 kcal, Männer: 1500-1800kcal)

Ernährungsberatung (min 14 Sitzungen)

Tägliche Überwachung der Nahrungsaufnahme & körperlicher Aktivität

23
Q

Welche Maßnahmen werden zur Aufrechterhaltung des Gewichts empfohlen?

A

200-300 Minuten Aktivität im aeroben Bereich/Woche

kalorienreduzierte Diät

Ernährungstherapie monatlich oder häufiger für min. ein Jahr

gelegentliche Überwachung der Nahrungsaufnahme & körperlicher Aktivität

24
Q

Ernährungstherapie (Prüfungsrelevant)

A

Low Carb
Low Calorie
welche Rolle Ballaststoffe
Welche Fette verwenden (Was omega 3 FS auf sich)
Welche Supplemente machen Sinn
Praxisempfehlungen DDG S2 Diabetes

25
Q

Multimodale Therapie

A

70% Abnehmerfolg durch Ernährung
30% durch Sport
High Intensity Lebensstilmodifikation
medikamentöse Behandlung nur geringe Effekte (Nebenwirkungen)

26
Q

Liraglutide als Medikamentöse Behandlung

A

GLP1 Analogon so modifiziert das es nur langsam abgebaut wird (proteolytischer Schutz)
weniger Appetit
Magenentleerung wird reduziert
gute Effekte in Kombi mit Fitnessprogramm in Studie gezeigt

27
Q

Inkretineffekt bei Bariatrischer Chirugie

A

Inkretine= in L-Zellen des Dünndarms produzierte hormonähnliche Substanzen wie z.b. GLP1
hoch für Stoffwechsel zur Gewichtsreduktion gut, weil runterregulation Appetit, erhöht Insulinsensitivität, zentralnervöse Wirkungen

28
Q

Auswirkung von Adipositas auf das kardiovaskuläre Risiko

A

Entscheidend ist das Fettverteilungsmuster
kritisch: Apfeltyp (abdominelle Adipositas) –>viszerales Fett ist endokrin sehr aktiv (erhöhte Hormonproduktion –> induziert Insulinresistenz)
weniger kritisch: Birnentyp

29
Q

Waist-to-Hip-Ratio

A

Frauen:
niedriges Risiko für metabolische Komplikationen < 0,85
moderates Risiko 0,85-0,9
hohes Risiko > 0,9

Männer:
niedriges Risiko < 0,9
moderates Risiko 0,9-0,95
hohes Risiko > 0,95

ausagekräftigere Prädikation von Mortalität als BMI
abdominelle Adipositas = w >0,85, m> 0,9

30
Q

Wie ist der Zusammenhang von Adipositas & Krebs?

A

mehr Fettgewebe –> Leptin-Anstieg –> mehr Insulin –> Insulinresistenz –> vermehrte Bildung & Aktivierung von IGF-1

Die starken Wachstumsfaktoren IGF-1 & Insulin wirken auf Epithelzellen proliferationsteigernd, hemmen Apoptose & induzieren genomische Instabilität (fördern Mutationen) [Epithelgewebe = Ausgangspunkt für Karzinome]

Anstieg von Estradiol & Testosteron –> stimuliert Epithelzellen zusätzlich –> Induktion von Sexualhormon-abhängigen Tumoren

31
Q

Woraus besteht die Basistherapie und was ist das Ziel?

A

Ernährung + Bewegung + Verhalten/Psyche
Ziel: realistischer Gewichtsverlust & Vermeidung von JoJo-Effekt

32
Q

Was sind die 3 Säulen der Gewichtsreduktion?

A

Ernährungsweise (Was esse ich?)
Ernährungsverhalten (Wie & warum esse ich?)
Bewegungspensum (Wie und wie oft bewege ich mich?)

33
Q

Was sind ernährungstherapeutische Möglichkeiten der Gewichtsreduktion?

A
  • Fettreduzierte Kostform (DGE)
  • Kohlenhydratreduzierte Kostform (LOGI-Methode)
  • kombinierte Fett- & Kohlenhydratreduktion
    -Proteinanteil sollte 20-25% betragen (Erhalt Muskelmasse, Sättigung)
    -Formula-Diät (zum Einstieg, max. 3 Monate)
34
Q

Was ist Orlistat?

A

Lipase-Inhibitor
Hemmung gastrointestinaler Lipasen –> Hemmung der Fettverdauung (30% Resorption von Cholesterin & FS)
unwirksam bei fettarmer Diät oder Meal Skipping
NW: Fettstühle, Stuhlinkontinenz

35
Q

Was sind Verfahren der bariatrischen Chirugie?

A

Endoskopischer Magenballon (eigentlich eher auf bariatrische Chirugie vorbereitend)
Magenband
Schlauchmagen
Magen-Bypass

36
Q

Magenballon (gastric balloon)

A

Einsatz meist vorbereitend vor bariatrischer Chirugie
nicht-operativ, endoskopische Einbringung eines Ballons mit NaCl-Lösung gefüllt
reduziertes Magenvolumen –> frühere Sättigung (Dehnungsrezeptoren)
Entfernung nach 6-12 Monaten
NW: Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen

37
Q

Magenband

A

Silikonring/-band um Magenfundus (Übergang Ösophagus zu Magen)
Durchmesser der Öffnung veränderbar
NW: OP-Risiko, Nahrungsbrocken können Magendurchgang verschließen, Portinfektion, Erbrechen, Verrutschen des Bandes = erneute OP, Band-Migration = Band schneidet in Magen ein

38
Q

Schlauchmagen

A

Magenvolumen wird durch Magenresektion um 80-90% reduziert
frühere Sättigung
Einfluss auf GI-Hormone
dauerhafte Vit.B12 Substitution erforderlich!
NW: irreversibel, OP-Risiko, postoperativ: Nachblutungen, Leckagen, Thromboembolien
Vorteil: Resorption von Arzneimitteln kaum beeinflusst

39
Q

Magenbypass (Roux-en-Y-Bypass)

A

Vormagen von Restmagen abgetrennt & mit Dünndarmschlinge verbunden (alimentäre Schlinge)
separater Dünndarmabschnitt zum Auffangen von Verdauungssäften aus dem Restmagen (bilodigigestive Schlinge)
Gewichtsverlust durch:
- geringere Nahrungsaufnahme
-Malabsorption durch verkürzten Dünndarm
-systemische Wirkung (Mikrobiota, hormonell, metabolisch)
NW: komplexe Malabsorption (Vitamine, Spurenelemente, Proteine), Dumping Syndrom

40
Q

Was ist Frühdumping?

A

direkt nach dem Essen
Speisebrei gelangt unverändert in Dünndarm
Hyperosmolarität bewirkt Flüssigkeitseinstrom
Vasomotorischer Blutdruckabfall/ Kollaps

41
Q

Was ist Spätdumping?

A

2-4h nach Essen
KH gelangen unverzögert in Dünndarm
Resorption & steiler BZ-Anstieg
steile Insulinsekretion
Insulin-Overshoot bewirkt Hypoglykämie

42
Q

Was sagen die S3-Leitlinien in Bezug auf medikamentöse Behandlung bei Adipositas?

A

medikamentöse Behandlung nur in Kombi mit Basistherapie
wenn, dann nur mit Orlistat
keine Amphetamine (NW: Herzinfarkt, Schlaganfall, Psychosen, Abhängigkeit)

43
Q

Was versteht man unter Dumping-Syndrom?

A

Sturzentleerung von Nahrung in den Dünndarm durch gestörte Reservoirfunktion des Magens durch fehlenden Pylorus