Abruf und Vergessen Flashcards

1
Q

Was sind die beiden konkurrierenden Sichtweisen zum Vergessen?

A
  1. Zerfall
  2. Retroaktive Interferenz
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2
Q

Was versteht man unter Zerfall?

A

Die Gedächtnisspur “erodiert”/”verblasst” mit der Zeit.

Nur die Dauer des Retentionsintervalls (RI) zählt, nicht, was währenddessen passiert.

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3
Q

Was versteht man unter Retroaktiver Interferenz?

A

In der Zwischenzeit neu angelegte Gedächtnisinhalte stören den Abruf der älteren.

Zentral hierfür ist die Ähnlichkeit.

Entscheidend ist nur, wie viel neue Gedächtnisinhalte während des Retentionsintervalls angelegt werden.

Interferenz ist offenbar entscheidender, der Zerfall weniger. Vor allem aber stören ähnliche Ereignisse, nicht die Ereignisse insgesamt.

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4
Q

Was passiert bei Interferenz?

A

Es wird unterschieden zwischen Verfügbarkeit und Zugänglichkeit. (s. Reproduktion und Rekognition) Vieles ist verfügbar, aber nicht immer zugänglich. Die Gedächtnisspur wird also nicht gelöscht, sondern ihre Auffindbarkeit ist durch vorher oder nachher gelerntes ähnliches Material gestört. Cues können helfen.

Lange wurde geglaubt, dass neues Material das alte überschreibt und damit löscht.

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5
Q

Welche Arten von Abrufcues gibt es?

A
  • Externale Cues: kontextuell, aus der Umwelt
  • Internale Cues: innere Zustände

s.a. Clustering, Organisation von Wissen im Gedächtnis

Gedächtnisinhalte müssen anhand von Cues abrufbar sein. Das Gedächtnis ist nicht sequenziell organisiert, sondern wie eine Bibliothek (z.B. Autorname, Buchtitel, Schlagwörter…)

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5
Q

Welche Arten von Abrufcues gibt es?

A
  • Externale Cues: kontextuell, aus der Umwelt
  • Internale Cues: innere Zustände

s.a. Clustering, Organisation von Wissen im Gedächtnis

Gedächtnisinhalte müssen anhand von Cues abrufbar sein. Das Gedächtnis ist nicht sequenziell organisiert, sondern wie eine Bibliothek (z.B. Autorname, Buchtitel, Schlagwörter…)

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6
Q

Was sind externale Cues?

A

Hintergrund- und Randaspekte einer Episode, die (zufällig) auch präsent sind.

Daher der Lerntipp, immer dasselbe T-Shirt zu tragen etc.

z.B. Aspekte eines Raums, Schriftart, Hintergrundfarbe, Kleidung des Versuchsleiters

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7
Q

Wann sind Kontexteffekte am größten?

A
  • bei wenig zusammenhängendem oder sinnlosem Lernmaterial
  • wenn die Unterschiede im Kontext sehr groß sind

z.B. Taucherexperiment mit Lernen und Abruf an Land vs. unter Wasser

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8
Q

Was sind internale Cues?

A

Innere Zustände und Stimmungen

z.B. nüchtern/betrunken, glücklich/traurig

“State-dependent Memory”

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9
Q

Was versteht man unter Retrieval-induced forgetting?

Abruf-induziertes Vergessen

A

Darunter versteht man die Inhibition konkurrierender Information.

Alle mit einem Cue assoziierten Gedächtnisspuren werden aktiviert, wie wählt das Gehirn also aus diesen? Die Aktivation einer Spur hemmt die anderen (Wettlaufmodell). Die Spur mit der größten Aktivation, die also am stärksten mit dem Cue assoziiert ist, setzt sich durch. Die anderen sind inhibiert und somit besonders schlecht abrufbar (=zentrale kritische Vorhersage).

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10
Q

Wie nennt man es, wenn bei der Enkodierung nur die Essenz gemerkt, die Details aber vergessen werden?

A

Abstraktion

Es wird selektiv Bedeutung extrahiert. Die Gedächtnisspur ist unvollständig und bei Abruf müssen Details rekonstruiert werden. Die Wiedergabe ändert sich hier systematisch, z.B. anhand kultureller Erwartungen oder anhand vorhandenen Wissens zu ähnlichen Situationen, d.h. Rekonstruktion anhand anderer Gedächtnisinhalte.

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11
Q

Wie kommt es zu einem Rückschaufehler?

A

Späteres Wissen kann bei der Rekonstruktion nicht ignoriert werden, daher werden oft Erinnerungen, die näher an der korrekten Antwort/dem tatsächlichen Ereignis liegen, abgerufen.

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12
Q

Was ist Quellenkonfusion?

A

Dominante Erklärung für fehlerhafte Rekonstruktion, bei der die Zielinformation gespeichert wird, der Kontext aber “vergessen”. Die Information ist nicht (mehr) episodisch, sondern semantisch gespeichert. Sie ist noch abrufbar, die “Quelle” aber nicht mehr. So kommt es zu Verwechslung.

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13
Q

Was ist das DRM Paradigma?

A

Deese-Roediger-McDermott-Prozedur (DRM)

Assoziierte Wortlisten, das kritische Wort ist nicht Teil der Liste, aber stark mit der Liste assoziiert. Daher kommt es oft zu Falscherinnerung an das kritische Wort, mit hoher subjektiver Sicherheit.

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14
Q

Wie kommt es zu Falscherinnerungen?

A

Enkodierung: Assoziierte Wörter –> Aktivierungsausbreitung zum kritischen Wort, es wird also beim Lernen aktiviert, man “denkt daran”. Somit wird es zum Teil der Gedächtnisspur. Beim Abruf der Spur wird die Quelle verwechselt.

Misinformation Effect (Loftus): Explizite Warnungen vor irreführenden Fragen und Anreize helfen nicht. Quellenkonfusion Grundlage. Dieser Effekt funktioniert auch ohne Fehlinformation allein durch leicht unterschiedliche Formulierung.

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15
Q

Was passiert bei der Rekonstruktion?

A

Bei der Gedächtnissuche ist nur die Essenz auffindbar, die Details fehlen. Sie werden mit Weltwissen, kulturellen Erwartungen, Schemata etc. ergänzt und daran angepasst. Zudem werden Gedächtnisinhalte aus anderen Quellen genutzt, z.B. Assoziationen bei der Enkodierung (DRM), Falschinformationen, suggestive Formulierungen etc.

Eine Erinnerung ist keine Kopie der Originalinformation/-episode.