7. Interkulturelle Aspekte von Krankheit und Gesundheit Flashcards

1
Q

Was ist Kultur?

A
  • die Art und Weise, wie Menschen leben und was sie aus sich selbst und ihrer Welt machen
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2
Q

Worauf basiert Kultur?

A
  • auf Herausbildung von Gewohnheiten innerhalb von Kollektiven
    -> Kommunikation: kulturelle Codes
    -> Denken: Alltagswissen, Lebensregeln
    -> Empfinden: welche Gefühle werden wann und wie gezeigt?
    -> Verhalten und Handeln
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3
Q

Was sind die 5 Kulturdimensionen nach Hofstede?

A
  • Machtdistanz
  • Individualität
  • Maskulinität
  • Unsicherheitsvermeidung
  • Langfristige Orientierung
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4
Q

Welcher Index existiert für die Machtdistanz?

A
  • Machtdistanzindex:
    -> Gradmesser für ungleiche Machtverteilung in der Gesellschaft
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5
Q

Welcher Index existiert für die Individualität?

A
  • Individualismus-Index:
    -> Grad, zu dem sich die Interessen von Individuen in einer Gesellschaft den Interessen der Gruppe fügen
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6
Q

Welcher Index existiert für die Maskulinität?

A
  • Maskulinitäts-Index:
    -> Abgrenzung der Geschlechterrollen voneinander
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7
Q

Welcher Index existiert für die Unsicherheitsvermeidung?

A
  • Unsicherheitsvermeidungs-Index:
    -> Grad der gefühlten Bedrohung durch unbekannte Situationen
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8
Q

Welcher Index existiert für die langfristige Orientierung?

A
  • langfristiger Orientierungs-Index:
    -> Orientierung auf Gegenwart und Vergangenheit (Werte: Respekt für Tradition, Erfüllung sozialer Pflichten u. Wahrung des Gesichts) oder Zukunft und zukünftige Erfolge (Werte: Beharrlichkeit und Sparsamkeit)
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9
Q

Welche Kritik gibt es am 5 Kulturdimensionen Modell nach Hofstede?

A
  • keine repräsentative Stichprobe - Erfassung der Unternehmenskultur
  • geschlossener Kulturbegriff
  • Validität der Items fraglich
    jedoch:
  • zahlreiche unabhängige Wiederholungsstudien, die auch untersch. Untergruppen der Bevölkerung einschlossen, bestätigen Ergebnisse
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10
Q

Wie wird “Migrationshintergrund” definiert?

A
  • Person hat Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mind. ein Elternteil deutsche Staatsangehörigkeit nicht durch Geburt besitzt
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11
Q

Wie wird “Migration” definiert?

A
  • Verlegung des Lebensmittelpunktes über sozial bedeutsame Entfernung hinweg
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12
Q

Inwiefern kann sich der Migrationsbegriff unterscheiden?

A
  • individuell - kollektiv
  • abrupt - allmählich
  • einmalig - mehrfach
  • temporär - definitiv/irreversibel
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13
Q

Welche Gründe für Migration gibt es?

A
  • Krieg, Genozid, Verfolgung, Folter
  • repressive politische Bedingungen
  • Diskriminierung, Exklusion
  • ökonomisch
  • religiös
  • Umweltzerstörung, Naturkatastrophen
  • individuell
  • familiär
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14
Q

Welche Migrationstypen gibt es?

A
  • Arbeitsmigration
  • nachziehende Familienmitglieder
  • Aussiedler
  • politische Flüchtlinge
  • Pensionäre
  • Studierende, Auszubildende
  • Manager, Künstler, Akademiker
  • Transmigration
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15
Q

Wie wird das Akkulturationsmodell nach Berry eingeteilt?

A

Assimilation
+ Orientierung zur Zielkultur
- Orientierung zur Herkunftskultur

Marginalisierung
- Orientierung zur Zielkultur
- Orientierung zur Herkunftskultur

Integration
+ Orientierung zur Zielkultur
+ Orientierung zur Herkunftskultur

Seperation
- Orientierung zur Zielkultur
+ Orientierung zur Herkunftskultur

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16
Q

Was bedeutet Integration nach dem Akkulturationsmodell nach Berry?

A
  • eigene kulturelle Identität bleibt weitgehend erhalten
  • Streben nach Multikulturalität -> eigenes kulturelles Erbe wird in Mehrheitsgesellschaft getragen
17
Q

Was bedeutet Assimilation nach dem Akkulturationsmodell nach Berry?

A
  • hoher Anpassungsdruck an Aufnahmekultur -> Aufgabe oder Ablehnung der eigenen Kultur
18
Q

Was bedeutet Separation nach dem Akkulturationsmodell nach Berry?

A
  • eigene kulturelle Werte und Denkmuster werden bewusst erhalten
  • Ablehnende Haltung gegenüber dominanter Kultur -> kein Kontakt zur Mehrheitskultur
19
Q

Was bedeutet Marginalisierung nach dem Akkulturationsmodell nach Berry?

A
  • bestehende kulturelle Identität wird aufgebrochen
  • gleichzeitige ablehnende Haltung zur Aufnahmekultur
20
Q

Was sind migrationsspezifische Themen?

A
  • Trennungs- und Verlusterfahrungen
  • Heimweg
  • Auflösung des Familienverbands
  • familiäre Konflikte
  • Vereinsamung, Isolation
  • Rollenverlust
  • unsichere Zukunftsperspektive
  • Ambivalenz Neuorientierung - Rückkehrwünsche
  • Umgang mit Diskriminierung und Verunsicherung
21
Q

Was sind Laienmodelle?

A
  • Überzeugungen bezüglich Gesundheit und Krankheit, die in einer Gesellschaft existieren
22
Q

Wovon ist die Ätiologie einer Erkrankung abhängig?

A
  • von Lokalisation:
    -> innerhalb des Individuums
    -> innerhalb der natürlichen Umwelt
    -> innerhalb der sozialen Umwelt
    -> in übernatürlichen Erklärungen
23
Q

Welche migrationsspezifischen Herausforderungen gibt es?

A
  • Zugang zur medizinischen und psychotherapeutischen Gesundheitsversorgung
  • Sprachbarrieren
  • kulturelle Unterschiede und Besonderheiten
  • von der kulturellen Norm abweichende Behandlungserwartung
  • mangelndes Wissen über mentale Gesundheit
  • Stigmatisierung
  • abweichendes Krankheitsverständnis
  • Vorannahmen
24
Q

Wieso kann interkulturelle Kommunikation eine Herausforderung sein?

A
  • direkt übersetzte Floskeln können zu Verwirrung führen:
  • meine Leber fällt: Verlust, Trennung, Trauer
  • mein Nabel sitzt nicht richtig: etwas ist aus dem Gleichgewicht geraten
  • meine Gallenblase ist geplatzt: erschrocken
25
Q

Woraus besteht interkulturelle Handlungskompetenz?

A
  • kognitive Kompetenz
  • affektive Kompetenz
  • pragmatisch-kommunikative Kompetenz
26
Q

Was ist Inhalt kognitiver Teilkompetenz?

A
  • Wissen über andere Kulturen
    -> kultur- bzw. länderspezifisches Wissen
  • kulturtheoretisches Wissen
    -> Wissen über Funktionsweisen von Kulturen, kulturelle Unterschiede und deren Implikationen
  • Selbstreflexivität
27
Q

Was ist Inhalt affektiver Teilkompetenz?

A
  • Interesse und Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Kulturen
  • Empathie und Fähigkeit des Fremdverstehens
  • Ambiguitätstoleranz (Mehrdeutigkeitstoleranz)
28
Q

Was ist Inhalt pragmatisch-kommunikativer Teilkompetenz?

A
  • Einsatz geeigneter kommunikativer Muster
  • Einsatz wirkungsvoller Konfliktlösungsstrategien