6. Leichte Sprache und evidenzbasierte Gesundheitsinformation Flashcards

1
Q

Warum sind verständliche Gesundheitsinformationen wichtig?

A
  • Verbreitung von niedriger Gesundheitskompetenz
  • geringe Literalität in der Bevölkerung
  • ethischer und rechtlicher Anspruch

=> damit Patienten Entscheidungen treffen können, benötigen sie Informationen
- Qualität der Informationen, sowie angemessene Vermittlung dieser rückt in Fokus

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2
Q

Welche Herausforderungen gibt es hinsichtlich der Gesundheitskompetenz?

A
  • Anstieg der Lebenserwartung
  • Zunahme chronischer Erkrankungen
  • Wandel der Patientenrolle
  • Komplexität des Gesundheitssystems
  • wachsende soziale Ungleichheit
  • kulturelle Diversifizierung der Gesellschaft
  • Informationsflut in der digitalen Informations- und WIssensgesellschaft
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3
Q

Was ist die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK)?

A
  • Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen
  • 2006 von Generalversammlung der Vereinten Nationen beschlossen
  • 2008 in Kraft getreten
  • 2009 von Deutschland ratifiziert
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4
Q

Was sind die Inhalte der UN-Behindertenrechtskonvention?

A
  • Bekräftigung der allgemeinen Menschenrechte
  • Vielzahl bestimmter Regelungen für Menschen mit Behinderungen
  • Maßnahmen, um Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigen Zugang zur physischen Umwelt, zu Transportmitteln, Information und Kommunikation zu gewährleisten
  • Nichtdiskriminierung
  • volle und wirksame Teilhabe an Gesellschaft
  • Chancengleichheit
  • Zugänglichkeit
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5
Q

Was ist “Einfache Sprache”?

A
  • bleibt grundsätzlich komplex, jedoch sprachliche Abänderung eines Textes und Vereinfachung von Texten auf sprachlicher und inhaltlicher Ebene, sodass er leichter zu lesen ist
  • keine Veränderung des Inhalts
  • Erklärung von Fremdwörtern
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6
Q

Wer ist die Zielgruppe von “Einfacher Sprache”?

A
  • v.a. Menschen mit begrenzten lese- und Sprachkompetenzen
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7
Q

Was ist “Leichte Sprache”?

A
  • kurze Hauptsätze
  • kaum Nebensätze
  • bekannte Wörter
  • großes und klares Schriftbild ohne Serifen
  • einfache Illustration
  • Regeln und Gütesiegel
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8
Q

Wer ist die Zielgruppe von “Leichter Sprache”?

A
  • v.a. Menschen mit kognitiven Behinderungen, Menschen mit Lese- und Lernschwierigkeiten
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9
Q

Was sind die wichtigsten Regeln der “Leichten Sprache” bezüglich der Lexik?

A
  • leicht verständliche, anschauliche, vertraute, einfache Wörter
  • abstrakte Begriffe möglichst umgehen
  • Vermeiden von: Fach-/ Fremdwörter, Abkürzungen, Redewendungen, Metaphern, Synonyme
  • anhand von Beispielen erklären
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10
Q

Was sind die wichtigsten Regeln der “Leichten Sprache” bezüglich der Morphologie?

A
  • kurze Wörter benutzen
  • Komposita mit Bindestrichen trennen
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11
Q

Was sind die wichtigsten Regeln der “Leichten Sprache” bezüglich der Syntax?

A
  • kurze, einfache Hauptsätze mit jeweils nur einer Aussage
  • Perfekt statt Präteritum
  • wenn möglich: keine Verneinungen
  • kein Konjunktiv, Genitiv oder Passiv
  • Zuordnung der Pronomen beachten
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12
Q

Was ist das Patientenrechtgesetz und was sind Inhalte dessen?

A
  • trat 2013 in Kraft
  • stärkt Position der Patienten gegenüber Leistungserbringern und Krankenkassen
  • Festlegung von Behandlungs- und Arzthaftungsrecht
  • Förderung der Fehlervermeidungskultur
  • Stärkung der Verfahrensrechte bei Behandlungsfehlern
  • Stärkung der Rechte gegenüber Leistungsträgern
  • Ausbau von Patienteninformationen
  • Stärkung der Patientenbeteiligung
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13
Q

Wann werden evidenzbasierte Gesundheitsinformationen benötigt?

A
  • Vermittlung von Wissen zu einer Erkrankung, Eingriffen, Vorsorge, Bewältigungsstrategien, Angehörigenunterstützung
  • präferenzsensitive Entscheidungen (solche, die von Person zu Person untersch. ausfallen können z.B. unterschiedliche Ziele, Prioritäten, Erwartungen und Kontexte)
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14
Q

Was sind Ziele evidenzbasierter Informationen?

A
  • Voraussetzung für informierte Entscheidung
  • Verbesserung der Versorgung (und Prävention sowie der Gesundheitsförderung)
  • aktuellste Forschungsergebnisse vermitteln
  • ermöglichen Menschen, ihr Wissen über Gesundheit und Krankheit zu verbessern und eigenständig oder gemeinsam mit anderen Entscheidungen über Gesundheitsfragen zu treffen
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15
Q

Was sind Merkmale evidenzbasierter Gesundheitsinformationen?

A
  • Qualität: aktuellster Wissenstand
  • Vermittlung: unverzerrt, verständlich und zielgruppenspezifisch
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16
Q

Was sind Grundsätze evidenzbasierter Gesundheitsinformationen?

A
  • Systematische Recherche entsprechend der für die Zielgruppe relevanten Fragestellungen
  • Begründete Auswahl der für die Fragestellung geeigneten Evidenz
  • Unverzerrte Darstellung der für Patient*innen relevanten Ergebnisse, wie zum Beispiel: Sterblichkeit (Mortalität), Beschwerden, Komplikationen (Morbidität) und gesundheitsbezogene Lebensqualität
  • angemessene inhaltliche und sprachliche Darstellung von Unsicherheiten
  • Entweder Verzicht auf direktive Empfehlungen oder klare Trennung zwischen der Darstellung von Ergebnissen und der Ableitung von Empfehlungen
  • Berücksichtigung aktueller Evidenz zur Kommunikation von Zahlen, Risikoangaben und Wahrscheinlichkeiten
  • Transparente Darstellung der Angaben über Verfassende und Herausgebende der Gesundheitsinformation und deren Finanzierung
17
Q

Was sind Kriterien evidenzbasierter Gesundheitsinformationen bezüglich des Inhalts?

A
  • Informationen
  • Metainformationen
  • Qualität der wissenschaftlichen Beweislage
  • patientenrelevante Endpunkte
  • Berücksichtigung von Alters- und Geschlechtsunterschieden
18
Q

Was sind Kriterien evidenzbasierter Gesundheitsinformationen bezüglich der Darstellung?

A
  • Darstellung von Zahlen und Ergebnissen
  • sprachliche Darstellung von Risiken
  • grafische Darstellung von Daten
  • Verlust und Gewinn/Nutzen und Schaden
  • Bilder und Zeichnungen
  • keine Narrative/Erfahrungsberichte
  • kulturelle/zielgruppenspezifische Besonderheiten
  • Layout-Aspekte/Format
  • Sprache
19
Q

Was sind Kriterien evidenzbasierter Gesundheitsinformationen bezüglich des Prozesses?

A
  • Prozess der Informationserstellung unter Einbezug der Zielgruppe