7 Grundlagen der Ästhetik Flashcards
Ästhetik (Begriff)
abgeleitet vom altgriechischen Wort für „Wahrnehmung/ Empfindung“
eng verbunden mit der Entwicklung der griechischen Philosophie
– Heraklit; Schönheit = Nachahmung d. Natur
– Demokrit; Schönheit = Symmetrie, Harmonie
– Sokrates; Schönheit = moralische Güte
– Platon; verdammt Kunst als Nachahmung, das niemals an „das Wesentliche“ heranreichen kann
„empirische“ Ästhetik
David Hume - 18. Jhd
kritisiert metaphysische Betrachtung d. Schönheit
argumentiert, das ästhetische Urteile subjektiv u. sozial bedingt sind -> argumentiert „the Standards of Taste“ als zeit- u. kulturunabhängig angenehme Empfindungen
geht davon aus, dass bei „korrekter Arbeitsweise des Geistes“ dieselben Reize stets dieselben Empfindungen auslösen müssten
„Ästhetik“ n. Baumgartner
A. G. Baumgartner (1714-1762)
empirische Ästhetik als allg. Wahrnehmungswissenschaft
„Vollkommenheit der sinnlichen Erkenntnis“ = Schönheit (-> alles Schöne ist gut u. wahr)
„Ästhetik“ b. Kant
Gegenposition zu Baumgartner
„Kritik der Urteilskraft“ -> klare Unterscheidung zwischen Gefühl u. Erkenntnis
Schönheit = Zweckmäßigkeit, Angemessenheit
(Wohlgefallen, Geschmacksurteil = irrelevant)
philosophische vs. psychologische Ästhetik
philosophisch -> welche Merkmale machen Kunst ästhetisch ansprechend, was ist „schön“
psychologisch -> was löst die Betrachtung v. Kunst, das „Erleben v. Ästhetik“ im Betrachter aus
Psychophysik
klassische Psychophysik -> Emanzipation d. Psychologie (19. Jhd.)
Fechner verbindet mit dem Begriff das Physische mit dem Psychischen
äußere Psychophysik - befasst sich mit eindeutig physikalischen Reizen u. den ausgelösten Wahrnehmungen
innere Psychophysik- Wahrnehmungen die durch Erregung des neuronalen Systems ausgelöst werden
Fechner
G. T. Fechner (1801-1887)
dt. Psychologe, Physiker, Naturphilosoph
Begründer d. Psychophysik (-> modernen Psychologie) u. experimentellen Ästhetik
Untersuchungen zu empirischer Ästhetik
Goldener Schnitt (Proportionsverhältnis, das als ästhetisch gilt)
Fechner‘s Studien (1866) mit Rechtecken fanden eine Präferenz d. VPN für den goldenen Schnitt
weitere Studien konnten den Effekt nicht replizieren u. Höge (1997) kommt zu dem Schluss, dass der goldene Schnitt ein Mythos ist
„Holbein‘sche Madonna“ (zwei Versionen eines Gemäldes dessen Original nicht feststeht)
Fechner‘s Studie (1871) versuchte die „Echte“ zu ermitteln anhand einer Gegenüberstellung und den Unterschieden in den ausgelösten Empfindungen bei Betrachtern
Fechner legt damit den Grundstein für die empirischen Methoden der Psychologie und gleichzeitig (entgegen d. zeitgemäß dominanten top-down Vorstellungen) für die Untersuchung v. Bottom-up-Prozessen u. Wahrnehmungsprozessen
Wundt
W. Wundt
gründete 1879 das erste psychologische Forschungslabor und damit die experimentelle Psychologie
legte mit seiner „Völkerpsychologie“ (kulturelle Leistungen = Produkt menschlicher kognitiver Prozesse) den Grundstein für die heutige Kulturpsychologie als Wissenschaft
aktuelle Ästhetikforschung
Erkennen v. mehrdeutigen Bildern (Dali‘s Sklavenmarkt/ Voltaire)
Wie kommt es das man zur Wahrnehmung des einen oder anderen Bildes tendiert (vermutlich räumliche Merkmale im Bild)
Rolle v. Komplexität (Zusammenspiel v. Unterschiedlichkeit u. Anzahl versch. Elemente, verhält sich in Musik u. Bild verschieden)
Ästhetik i.d. Psychoanalyse
Freud findet keine Erklärung o. Notwendigkeit v. Schönheit und steht ihr daher mit Skepsis gegenüber, er sieht lediglich dass sie einen wesentlichen Teil d. Kultur darzustellen scheint
Surrealisten nehmen Freud‘s Theorien bzw. den Einfluss des Unterbewusstseins auf die Kunst in ihre Lehren d. „reinen psychischen Automatismus“ auf
„The New Experimental Aesthetics“
D. Berlyne 1970er
Rahmentheorien f. psychologische Ästhetikforschung
Einteilung in 4 Arten v. Informationen:
- semantisch: oberflächliche Wahrnehmung äußerer Objekte
- syntaktisch: Verhältnisse zwischen Elementen eines Objektes
- expressiv: Einflüsse d. internen psychologischen Prozesse d. Künstlers
- kulturell: Einflüsse d. sozialen Umwelt/Überzeugungen d. Künstlers
Zusammenhang v. „Arousal“ u. „hedonic value“
nicht linear -> umgekehrt U-förmig d.h. mehr arousal (allg. psychologische Aktivierung) führt nicht unendlich zu mehr hedonic value (Gefallen), es gibt einen „Sweet Spot“