6 Partnerwahl & Attraktivität Flashcards
Erklärungsansätze für die Rolle v. Attraktivität in Hinblick auf Partnerwahl
evolutionspsychologisch -> Fokus biologische Aspekte & Fortpflanzung
allgemeinpsychologisch -> Fokus Gesichtsattraktivität
sozialpsychologisch -> Status, Kontexteffekte etc.
Evolutionstheorie von Darwin vs. Lamarck
Darwin -> Ausschlussprinzip d.h. die schlechtest angepassten Individuen überleben nicht, geben ihre genetischen Merkmale also nicht weiter
Lamarck -> vorteilhafte Merkmale entstehen durch Einflüsse der Lebensumgebung und Anpassung über Generationen
Evolutionspsychologie
erklärt Verhalten in Bezug zu den Anpassungsbedingungen unter denen es sich entwickelt hat
geht davon aus, dass Partnerwahl nach biologisch „einprogrammierten“ Kriterien erfolgt
sieht Attraktivität als Zeichen für Gesundheit, Fruchtbarkeit, „gute“ Genetik
Geschlechtsunterschiede i.d. Evolutionspsychologie
Fokus auf „biologisch-funktionelle“ heterosexuelle Beziehungen führt zu Annahmen von fundamentalen Unterschieden zwischen Männern und Frauen
Frauen müssen mehr Ressourcen in die Aufzucht v. Nachkommen investieren (Schwangerschaft, Stillzeit, etc.) -> würde Präferenzen für Status & soziale Kompetenzen (verlässliche, liebevolle, etc. Männer) vorhersagen
Männer sollten im Sinne d. Effizienz d. Evolutionstheorie Präferenzen für Anzeichen v. Fruchtbarkeit und guter Genetik entwickeln (-> physische Gesundheit etc.)
Buss‘ Ergebniss zu geschlechterspezifischen Präferenzen in der Evolutionspsychologie
beide Geschlechter präferieren sozial kompetente („nette“) Partner
Frauen haben eine relative Tendenz auf Status zu achten
Männer haben eine relative Tendenz auf physische Attraktivität zu achten
Grammer‘s Befunde zu Geschlechterunterschieden in der Partnerwahl
Präferenz für Status im Bezug auf die Partnerwahl in Abhängigkeit des Einkommens der Befragten
-> Frauen zeigten in allen Bedingungen Präferenzen für Status, sogar zunehmend mit steigendem Einkommen
-> Männer zeigten gleichbleibende Präferenzen für den Status weiblicher Partnerinnen
—> Nachweis einer Asymmetrie der Statuspräferenz
Präferenz für jüngere (d.h. „fruchtbare“) Partnerinnen bei Männern?
Tendenz zu jüngeren Frauen, aber nur 3-5 Jahre Unterschied, „Fruchtbarkeitsthese“ eher nicht anzunehmen
Fruchtbarkeit als biologisches Merkmal in der evolutionspsychologischen Erklärung der Partnerwahl
Operationalisierung als „Hüft-Taillen-Index“ b. Singh -> Befund, dass „optimales“ Verhältnis tatsächlich am stärksten präferiert wird
Swami u. Tovee fanden, dass Relevanz d. BMI womöglich zu wenig beachtet wurde
allgemeinpsychologische Ansätze der Gesichtsattraktivität
Forschungsrichtung: Wahrnehmung v. Attraktivität - Faktoren die Attraktivität bestimmen - Ann. dass Attraktivität mit Gesundheit positiv korreliert ist
bisherige Befunde:
keine allg. Prinzipien für Attraktivität, eher statistisch signifikante Präferenzen (pers. Vorlieben + gesellschaftliche Standards)
Attraktivität hat sozialpsychologische Auswirkungen: attraktive Menschen werden eher verstärkt, länger betrachtet, allgemein positiver eingeschätzt und behandelt, haben eher höheres Einkommen
Durchschnittshypothese d. Attraktivität
Grundidee: durchschnittliches Gesicht stellt einen Mittelwert einer Population dar u. bedeutet damit genetische Stabilität
Befund: „gemorphte“ Durchschnittsgesichter in Studien werden im allgemeinen attraktiver bewertet als jedes der einzelnen Gesichter aus denen es zusammengesetzt ist
Prototypikalitätshypothese d. Gesichtsattraktivität
Grundidee: Gesichtsattraktivität hängt zusammen mit gender-stereotypen Merkmalen
Penton-Voak - Studie zu Attraktivität v. maskulineren/feminineren Gesichtern für Frauen in Abhängigkeit ihres Zyklus -> feminine Merkmale werden mit Fähigkeiten für Nachwuchs zu sorgen assoziiert und für längerfristige Partnerschaften bevorzugt
Symmetriehypothese d. Attraktivität
Grundidee: Durchschnittsgesichter sind attraktiv weil sie symmetrisch sind (Hinweis auf Gesundheit)
Befunde: Symmetrie ist nicht die Erklärung für Attraktivität, hat aber einen positiven Einfluss die Attraktivitätsbewertung
fluktuierende Asymmetrie
Versuch einen Marker für genetische Fitness festzulegen
bezeichnet den Grad der Abweichung von symmetrisch entwickelter Physiologie (als Anzeichen störender Entwicklungseinflüsse wie z.B. schlechte Genetik)
Sozialpsychologische Ansätze d. Partnerwahl
beziehen die Kontextabhängigkeit der Beteiligten mit ein (u. können so z.B. weiter als evolutionspsychologische Ansätze gehen u. Homosexualität etc. miteinbeziehen)
Austauschtheorie
geht davon aus, dass harmonische Partnerschaften auf Ähnlichkeiten basieren - Befunde fanden eine systematische Abstufung wonach demographische Ähnlichkeiten der stärkste Prädikator sind, Mittel allg. psychologische Merkmale (z.B. Intelligenz) und am schwächsten Persönlichkeitsmerkmale
Erklärung ist, dass eine grundsätzliche Tendenz besteht einen Partner mit „hierarchisch besserem Status“ zu suchen, wenn das nicht gelingt stellt ein „Gleichgestellter“ die beste Wahl dar
Cheerleader-Effekt
Walker u. Vul ( 2014 inspiriert v. HIMYM)
Individuen wirken attraktiver im Gruppenkontext
- man nimmt die Gesichter nicht getrennt sondern als Gesamtes wahr
- individuelle Merkmale „verschmelzen“ zu einem Durchschnittsgesicht
- Durchschnittsgesichter wirken attraktiver