7. Ansätze zur Versorgungssteuerung Flashcards

1
Q

Was wird unter Managed Care verstanden?

A
  • gesteuerte Versorgung
  • Versorgungsprinzip, das auf effiziente Allokation von Mitteln und Ressourcen zielt
  • jeder Patient erhält richtige Art und Menge von präventiven und kurativen medizinischen Leistungen
  • überflüssige und fragwürdige Leistungen werden in diesem Prozess ausgeschlossen
  • Managed Care wird in Vielzahl von zum Teil sehr unterschiedlichen Organisationsformen angeboten
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2
Q

Was sind die Instrumente von Managed Care?

A
  • Gestaltung von Verträgen (selektive Kontrahierung mit ausgewählten Anbietern, Versicherungsverträge etc.)
    -> Bsp.: Hausarztmodelle, integrierte Versorgung
  • Gestaltung von Vergütungssystemen (für niedergelassene Ärzte, Krankenhäuser)
    -> Bsp.: prospektive diagnosebasierte Fallpauschalen (gDRGs)
  • Steuerung von Qualität und Kosten (Positivlisten, clinical pathways, Case Management, Disease Management Programme)
  • Evaluationsverfahren (vergleichbar: Health Technology Assessment, ökonomische Evaluation, Outcome Forschung)
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3
Q

Was versteht man unter Care Management?

A
  • Versorgungsmanagement
  • im Zentrum steht Steuerung der Gesundheits- und Sozialversorgung in bestimmter Region oder spezifischer Bevölkerungsgruppe
  • Ziel ist das Ausrichten von Strukturen, Prozessen und Leistungsangeboten an dem zuvor erhobenen Bedarf in einer ausgewählten Region oder von einer definierten Personengruppen
  • so soll bedarfsgerechte, effektive und effiziente Leistungserbringung garantiert werden
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4
Q

Was versteht man unter Care Management?

A
  • Versorgungsmanagement
  • im Zentrum steht Steuerung der Gesundheits- und Sozialversorgung in bestimmter Region oder spezifischer Bevölkerungsgruppe
  • Ziel ist das Ausrichten von Strukturen, Prozessen und Leistungsangeboten an dem zuvor erhobenen Bedarf in einer ausgewählten Region oder von einer definierten Personengruppen
  • so soll bedarfsgerechte, effektive und effiziente Leistungserbringung garantiert werden
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5
Q

Was sind Merkmale von Care Management?

A
  • Gestaltung der Versorgung von konkreten Patientengruppen
  • Strukturen und Leistungen werden an einem zuvor erhobenen Bedarf ausgerichtet
  • bedarfsgerechte Dienstleistungen werden auf regionaler oder institutioneller Ebene gestaltet und gesteuert
  • Steuerungsverfahren sind entweder
    -> populationsorientiert (z.B. Disease Management)
    -> Fallorientiert (z.B. Case Management)
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6
Q

Was ist integrierte Versorgung?

A
  • integrierte Versorgungsgestaltung
  • Ansatz zur Stärkung der patientenzentrierten Versorgung durch die umfassende Bereitstellung von hochwertigen Leistungen im Lebensverlauf, mit dem Ziel, sowohl individuelle als auch populationsbezogene multidimensionale Bedürfnisse zu erfüllen
  • die Leistungen werden von einem multidisziplinärem Team von Leistungsanbietern settingübergreifend koordiniert, um Effizienz und optimale Ergebnisse zu erreichen
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7
Q

Was sind die Aspekte für die integrierte Versorgung?

A
  • Integration des Behandlungsprozesses
  • Kooperation bzgl. Behandlungsinhalten und -zielen
  • Koordination der Aktivitäten und Disziplinen
  • Kommunikation über Diagnostik und Therapie
  • Informationstransfer und Vernetzung zwischen den Leistungserbringern
  • medizinische Integration z.B. über Leitlinien
  • organisatorische Integration z.B. bzgl. Behandlungspfaden
  • strukturelle Integration z.B. über elektronische Patientenakte
  • wirtschaftliche Integration z.B. über gemeinsames Budget der Leistungserbringer
  • rechtliche Integration z.B. über Versorgungsverträge
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8
Q

Was sind Besonderheiten von bevölkerungszentrierten Ansätzen?

A
  • Steuerung der Versorgung einer gesamten Bevölkerung
  • Evidenzbasiert (also eher standardisiert)
  • langfristig/vorausschauend
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9
Q

Auf welche Defizite reagieren bevölkerungszentrierte Ansätze?

A
  • unzureichende Qualitätssicherung
  • Desintegration und Diskontinuität
  • keine flächendeckende wohnortnahe Versorgung
  • (Qualifikation der Gesundheitsberufe ist Voraussetzung)
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10
Q

Welche Anwendungsbeispiele und Zielgruppen gibt es für bevölkerungszentrierte Ansätze?

A
  • gesamte Bevölkerung einer Region/geografische Einheit
  • “Gesundes Kinzigtal”
  • Gesundheitskioske
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11
Q

Was sind Besonderheiten von gruppen- und krankheitszentrierten Ansätzen?

A
  • Gruppen- oder diagnosespezifische Steuerung der Versorgung
  • evidenzbasiert (also eher standardisiert)
  • langfristig/vorausschauend
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12
Q

Auf welche Defizite reagieren gruppen- und krankheitszentrierte Ansätze?

A
  • unzureichende Qualitätssicherung
  • Desintegration
  • Diskontinuität
  • (Qualifikation der Gesundheitsberufe ist Voraussetzung)
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13
Q

Welche Anwendungsbeispiele und Zielgruppen gibt es für gruppen- und krankheitszentrierte Ansätze?

A
  • komplexe und homogene Bedarfslagen z.B. ältere Patienten
  • Disease Management Programme
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14
Q

Was sind Besonderheiten von individuenzentrierten Ansätzen?

A
  • individuenzentrierte/fallbasierte Steuerung der Versorgung
  • langfristige und individuelle Versorgungsplanung
  • individueller Verlauf, weniger Standardisierung
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15
Q

Auf welche Defizite reagieren individuenzentrierte Ansätze?

A
  • Desintegration
  • Diskontinuität
  • fehlende Partizipation
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16
Q

Welche Anwendungsbeispiele und Zielgruppen gibt es für individuenzentrierte Ansätze?

A
  • Hochrisikopatienten und vielseitige Bedarfslagen
  • Bsp.: patient-centered medical home, Case Management
17
Q

Was ist die “Chronic Care Crisis”?

A
  • epidemiologischer Wandel: Versorgung zu wenig auf steigende Prävalenz von chronischen Erkrankungen vorbereitet
  • zu wenige evidenzbasierte diagnostische/therapeutische Vorgehensweisen in der klinischen Versorgung
  • Patienten mehrheitlich passive Objekte
    -> wenig Patientenorientierung/Partizipation
    -> wenig Unterstützung von Selbstmanagement + Versorgungsdefizite: Desintegration und Diskontinuität und deren Folgen
18
Q

Was ist das Chronic Care Modell?

A
  • Gemeinwesen
    -> Ressourcen
    -> Rahmenbedingungen
  • Gesundheitssystem
    -> Stärkung der Patientenrolle
    -> Gestaltung des Versorgungssystems
    -> Entscheidungsunterstützung
    -> klinische Informationssysteme
  • informierter und aktiver Patient & vorbereitetes und proaktives Versorgungsteam sorgen für produktive Interaktionen
    => (das alles) führt zu optimierten Ergebnissen
19
Q

Welche Arten von Ergebnissen müssen optimiert werden?

A
  • klinische Ergebnisse (z.B. Symptome oder Laborergebnisse)
  • patientenseitige Ergebnisse (z.B. Lebensqualität, Zufriedenheit mit der Versorgung)
  • wirtschaftliche Ergebnisse (z.B. Kostensenkung, Kosteneffizienz)
20
Q

Woraus bestehen die produktiven Interaktionen zwischen Patient und Versorgungsteam?

A
  • informierter und aktiv(iert)er Patient
    -> Gesundheitskompetenz: umfassende Kenntnisse
    -> Shared Decision Making: Bewertung von Handlungsoptionen
    -> Rolle des “Gestalters” (Managers)
  • vorbereitetes “proaktives” Versorgungsteam
    -> besonders qualifiziert für chronische Erkrankungen
    -> systematisches Erfassen der Behandlungsergebnisse
    -> vorausschauende Planung
  • produktive Interaktionen
    -> partnerschaftliche Kommunikation
    -> Shared Decision Making: partizipative Entscheidungsfindung
    -> Paternalismus in der medizinischen Versorgung
21
Q

Welche Rolle hat das Gesundheitssystem in der integrierten Versorgung (CCM)?

A
  • Stärkung der Patientenrolle
    -> Hilfe zur Selbsthilfe (enabeling)
    -> Unterstützung des Selbstmanagement (empowerment)
  • Ed Wagner: “How do we help the patients live with their conditions?”
  • Gestaltung des Versorgungssystems
    -> Verantwortliche und effektive Aufgabenteilung
    -> z.B. Case Management, spez. Sprechstunden
    -> Schnittstellen definieren
  • Ed Wagner: “Whos on the health care team and in what ways do we interact with patients?”
  • Entscheidungsunterstützung
    -> Evidenzbasierte Leitlinien
    -> Entscheidungshilfe für Patienten
    -> Kooperation mit Spezialisten
  • Ed Wagner: “What is the best care and how do we make it happen every time?”
  • klinische Informationssysteme
    -> Patientenregister, Monitoringsysteme
    -> individuelle Patientenpässe, Therapiepläne
    -> Remindersysteme
  • Ed Wagner: “How do we capture and use critical information for clinical care?”
22
Q

Welche Rolle hat das Gemeinwesen in der integrierten Versorgung (CCM)?

A
  • kommunales Umfeld und individuelle Lebenswelt
    -> lokale Ressourcen und gemeindenahe Dienste
    -> übergreifende Initiativen (Präventionskampagnen)
    -> Entscheidungsstrukturen der Kommunal-, Landes- und Bundespolitik zur Gesundheitsversorgung