11. Disease Management Programme (DMP) Flashcards
Was sind Besonderheiten der gruppen- und krankheitszentrierten Ansätze?
- Gruppen- oder diagnosespezifische Steuerung der Versorgung
- Evidenzbasiert (also eher standardisiert)
- langfristig/vorausschauend
Was sind Defizite, auf die gruppen- und krankheitszentrierte Ansätze reagieren?
- unzureichende Qualitätssicherung
- Desintegration
- Diskontinuität
- (Qualifikation der Gesundheitsberufe ist Voraussetzung)
Was sind Anwendungsbeispiele und Zielgruppen der gruppen- und krankheitszentrierten Ansätze?
- komplexe und homogene Bedarfslagen, z.B. ältere Patienten
- Disease Management Programme
Was sind Beispiele für Gruppen- und krankheitszentrierte Ansätze?
- MVZen
- ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV)
- DMPs
- SPZen
- sozialmedizinische Nachsorge
Inwiefern sind MVZen gruppen- und krankheitszentriert?
- es gibt allgemeine MVZen (bevölkerungszentriert)
-> seit 2004: fachübergreifende ärztlich geleitete Einrichtungen - und fachgleiche MVZen (krankheitszentriert)
-> seit 2015 nach GKV-Versorgungsstrukturgesetz = Zusammenschluss von selbstständigen/angestellten Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen unter einheitlicher Trägerschaft
=> Versorgung aus einer Hand
Was sind Ziele von MVZen?
- Zusammenarbeit unter einem Dach
-> räumliche Integration - interdisziplinäre Kooperation
- Verbesserung der Versorgungsqualität und -integration, effiziente Ressourcennutzung
-> insb. bei gemeinschaftlicher Trägerschaft KH-niedergelassene Mediziner
Wieso haben MVZen unzureichende Beurteilbarkeit und warum gibt es Kritik an der Innovationskraft?
- fehlende Daten über Art, Organisationsformen, Intensität und Inhalt sowie Outcomes der Kooperation
- nahezu 2/3 der MVZen bestehen aus zwei bis vier Ärzten
- kaum Einbezug anderer Gesundheitsprofessionen
- vorwiegend im urbanen Raum etabliert
-> Versorgungsproblem des ländlichen Raums wird selten adressiert
Was versteht man unter ambulanter spezialfachärztlicher Versorgung (ASV)?
- seit 2012: spezialisierte medizinische Versorgung (seltener) Erkrankungen mit schweren Verlaufsformen und folgenden Charakteristika:
-> disziplinübergreifende Kooperation
-> spezielle Qualifikation
-> spezifische Ausstattung - Festlegung durch den G-BA: EK, Zuweisung, Behandlungsumfang, spezifische Qualifikationen, Kooperationsvereinbarungen, räumliche und organisatorische Anforderungen, Mindestmengen
- Prüfung von Qualität, Inanspruchnahme und Wirtschaftlichkeit sowie Anpassungserfordernisse
Was sind Ziele der ASV?
- Verbesserung sektorenübergreifende Kooperation und Vernetzung
Was sind Nachteile der ASV?
- Mechanismen nicht definiert
- Verträge v.a. in dicht besiedelten Regionen und durch Maximalversorger
- Adressatenkreis/Versorgungsbereich sehr klein
Was versteht man unter Disease Management?
- System koordinierter Maßnahmen zur Gesundheitsversorgung und Informationen für Patienten
-> Krankheitsbilder: substanzielle Effekte durch aktive Beteiligung der Patienten an der Behandlung
-> Unterstützung der Arzt-Patienten-Beziehung und des Behandlungsschemas - fortlaufende Prüfung der klinischen, humanitären und ökonomischen Behandlungsergebnisse
Was sind Ziele des Disease Managements?
- Verbesserung der Gesundheitslage und Prävention von Krankheitsverschlechterungen und Komplikationen durch EBM (Leitlinien) und Patienten-Empowerment-Strategien
Wie kann Disease Management definiert werden?
- systematischer, sektorenübergreifender und populationsbezogener Ansatz zur Förderung einer kontinuierlichen, evidenzbasierten Versorgung von Patienten mit chronischen Erkrankungen über alle Krankheitsstadien und Aspekte der Versorgung hinweg
Was sind allgemeine Ziele von Disease Management?
- Abbau von Fragmentierung und Koordinierungsdefiziten von Unter-, Über- und Fehlversorgung
- Überwindung somatischer und akut-medizinischer Fixierung der Versorgung
- Verhaltensänderung bei Leistungserbringern und Patienten
- Verbesserung der Versorgung, Vermeidung von Folgeschäden und Komplikationen
- Sicherstellung bedarfsgerechter, wirtschaftlicher Versorgung
- Reduzierung Gesamtbehandlungskosten
Was sind Elemente vom Disease Management?
- Integriertes Versorgungssystem
-> Koordination der Versorgung über gesamten Krankheitsverlauf - EBM-orientiert
- IT-unterstütztes klinisches und administratives Informationssystem
-> regelt Art und Umfang der Versorgung sowie Zeitpunkt und Leistungserbringer - Ergebnisorientiertes Vergütungssystem
- Qualitätsmanagement
- Patienteninformation und -schulung, Gesundheitsförderung
-> erhöhte Adhärenz, weniger Gesundheitsrisiken - Identifikations- und Risikostratifizierungsverfahren
- Kooperationsmodelle für Leistungserbringer