4. Rechtliche & gesetzliche Grundlagen Flashcards
Was ist das Präventionsgesetz vom 25. Juli 2015? (Wie wird es noch genannt?)
Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und Prävention
Was sind die Ziele des Präventionsgesetztes von 2015?
- Verhinderung und Verminderung von Krankheitsrisiken
- Förderung des selbstbestimmten gesundheitsorientierten Handelns
- Verbesserung des Zusammenwirkens von BGF und Arbeitsschutz
Was sind die Aufgaben des Präventionsgesetztes von 2015?
- regelt neue Aufgaben und Ausgabevolumen für die gesetzliche Krankenkassen
- verplichtet zur Zusammenarbeit mit gesetzlicher Unfallversicherung
- Verpflichtung zur Einrichtung von landesweiten BGF-Koodinierungsstellen
Präventionsgesetz von 2015: Wie wird das Ausgabevolumen für die einzelnen Bereiche geregelt?
Wie ist die Tendenz des Ausgabevolumens?
durch ständige Novellierungen des Gesetztes
- Tendenz überall steigend
Was wurde 2019 im Rahmen des Präventionsgesetztes eingeführt?
“Pflege-Euro” für BGF in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen
Auf welchen zwei Wegen kann die Krankenkasse konkret unterstützen?
- mittelbar: Leistungsbringer sind Externe
- unmittelbar: Leistungsbringer ist die Krankenkasse
Wann liegt bei einer Krankenkasse eine mittelbare Unterstützung vor?
durch betriebsübergreifende Strukturen (z.B. durch qualifizierte externe Kursanbieter, (Teil-)Erstattung der entstandenen Kosten…)
wenn folgende unternehmensseitigen Bedingungen gegeben sind oder die Bereitschaft besteht, sie im Laufe des Prozesses zu schaffen:
- Unternehmensleitlinie zur BGF vorhanden (KMU: Absichtserklärung)
- Beteiligung der Beschäftigten bzw. deren Vertreter am gesamten Prozess
- GeFö-Maßnahmen basieren auf einer Ist-Analyse
- Maßnahmen werden durch ein internes Gremium gesteuert
- Es findet eine regelmäßige Auswertung und Begleitung statt
- Ergebnisse von Maßnahmen werden dokumentiert
=> Nachweis über diverse Dokumentationsverfahren notwendig
Was sind mögliche unmittelbare Leistungen von Krankenkassen?
- Analyseleistungen (Arbeitssituationsanalysen, Befragungen etc.) zur Bedarfsermittlung
- Beratungen zur Gestaltung gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen
- Beratung zur Ziel- und Kompetenzentwicklung
- Unterstützung beim Aufbau eines Projektmanagements
- Moderation von Arbeitsgruppen, Gesundheitszirkeln etc.
- Qualifizierung/Fortbildung von Multiplikatoren in Prävention und GeFö
- Umsetzung verhaltenspräventiver Maßnahmen - Vorgaben durch §20
- Unterstützung der internen Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
- Dokumentation, Evaluation und Qualitätssicherung
Was ist der grobe Ablauf eines Gesundheitsförderungsprozesses laut dem Leitfaden für Prävention?
- Vorbereitungsphase
- Nutzung/Aufbau von Strukturen
- Analyse
- Maßnahmenplanung
- Umsetzung
- Evaluation
-> Analyse - Maßnahmenplanung…
Ablauf GeFö-Prozess:
Was passiert in der Vorbereitungsphase?
- Unterstützung des Interesses der betriebe an BGF durch Krankenkassen oder BGF-Koordinierungsstellen
- Sensibilisierung und Motivierung zum Entwicklen eines gemeinsamen Verständnisses von betrieblicher Gesundheitsförderung
- Am Ende steht die Grundsatzentscheidung, in einen Gesundheitsföerderungsprozess einzutreten
Ablauf GeFö-Prozess:
Was passiert in der Nutzungs-/Aubauphase von Strukturen?
- Zusammenführung aller betrieblicher Akteuere , die mit der Gesundheit der MA befasst sind
- Gründung eines betriebsinternen Steuerungsgremiums, z.B. Arbeitskreis Gesundheit
- Ausnutzung bestehender Strukturen im Betrieb wie z.B. Arbeitsschutzausschuss (Pflichtgremium für Betriebe mit > 20 MA!)
Ablauf GeFö-Prozess:
Wie sieht das Steuerungsgremium Arbeitsreis Gesundheit aus? (Aus welchen Akteuren besteht er?)
- Betriebsleitung
- Führungskräfte
- BGM-Koordinator
- Personalverantwortlicher/Personalentwickler
- Personal-/Betriebsrat
- Betriebs-/Werksarzt
- Arbeitssicherheit
- ggf. Schwerbehindertenvertretung
- ggf. Gleichstellungsbeauftragter
- ggf. externe (Sucht/Konflikt-) Beratung
+
- ggf. Krankenkassenmitarbeiter für die Zeit der Förderung durch GKV
- ggf. MA aus dem Controlling
- ggf. MA des zuständigen Unfalssversicherungsträgers
…
=> Bestimmung einer Person für die innerbetriebliche Koordination aus dem AK Gesundheit
=> Einbringung der jeweiligen Expertise und Sichtweise der Einzelakteuere
=> Zusammensetzung des AK Gesundheit kann entsprechend variieren
=> Erfolgreicher Strukturaufbau:
- Grundverständnis von BGF bzw. BGM
- Verständigung über die Zielsetzung
- Grundsätzliches Einvernehmen über die weitere Vorgehensweise
=> Kleinbetriebe: Regelmäßige Rücksprache der Verantwortlichen mit Inhaber, Steuerung BGF durch Unterstützung auf überbetrieblicher Ebene (Innung)
Ablauf GeFö-Prozess:
Was passiert in der Analyse-Phase?
=> Ermittlung des Handlungsbedarfs durch Erhebung der gesundheitlichen Situation
=> Systematische Ermittlung von Belastungen und Ressourcen für alle Betreibsteile/Beschäftigtengruppe
=> Mögliche Datenquellen:
- AU-Geschehen im Betrieb (Gesundheitsberichte diverser KK, eigene Fehlzeitenanalysen…)
- Ergebnisse Gefährdungsbeurteilung
- Fallauswertungen BEM (anonymisiert)…
=> Weitere Analyseintrumente:
- Arbeitsplatzbegehungen
- Mitarbeiterbefragung
- Arbeitssituationsanalyse
- Gesundheitszirkel…
Ablauf GeFö-Prozess:
Was passiert in der Maßnahmenplanung?
- Auswertung/Interpretation der gewonnenen Daten durch Steuergremium
- Ableitung spezifischer Ziele
- Erstellung eines Maßnahmenplans für die einzelnen Arbeitsbereiche/Personengruppen
- Kombination verhaltens- und verhältnisbezogener Maßnahmen!!
- Orientiert an Risikenreduktion, vor allem jedoch auch an Stärkung von Schutzfaktoren
- Erstellung einer Reihenfolge bei der schrittweisen Umsetzung der Maßnahmen, Festlegung von Fristen und Verantwortlichen
Ablauf GeFö-Prozess:
Was passiert bei der Umsetzungsphase?
- schrittweise Umsetzung der vom Steuerungsgremium festgelegten Maßnahmen
- Im Leitfaden Prävention verankerte oder darüber hinaus gehende Maßnahmen (keine GKV-Unterstützung)
BGF = Umsetzung der im betrieblichen Gesundheitsmanagementprozess konzipierten Maßnahmen auf individueller Ebene
- Verhältnispräventive Maßnahme und Verhaltenspräventive Maßnahmen