2. Begriffsbestimmungen + Historie Flashcards

1
Q

Was ist der Unterschied zwischen Prävention und Gesundheitförderung im Kontext BGM?

A

Prävention (Risikoschutz):
=> Vermeidung bzw. Vorbeugung von Krankheiten durch Reduktion von krankheitsspezifischen Risikofaktoren

Gesundheitsförderung:
=> Förderung der Gesundheit durch Stärkung der Ressourcen, Verhütung der Entstehung von Krankheiten
=> zielt auf einen Prozess ab, allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und die damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen

=> 2 unterschiedliche Ansätze, die dasselbe Ziel anstreben: Steigerung des gesundheitlichen Wohlbefindens der Bevölkerung, Verhinderung von Krankheiten

=> unterscheiden sich aber in ihren Ansatzpunkten und Zielrichtung

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2
Q

Welche 3 Präventionsarten gibt es?

A

Primärprävention: Krankheitsvermeidung, -verhütung (Erhalt von Gesundheit bei noch Gesunden) z.B. Schutzimpfung

Sekundärprävention: Krankheitsfrüherkennung, Vorsorge (Intervention bei Erkrankungen in frühen Stadien)

Tertiärprävention: Verhütung des Rückfalls, Rehabilitation

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3
Q

Was sind die Ansatzpunkte und Zielrichtungen in der Prävention?

Was sind sie in der Gesundheitsförderung?

A

Prävention:
=> Orientierung an Pathogenese (Was macht krank?)
=> Ausgangspunkt: spez. Krankheiten
=> Ziel: Risikominimierung für diese Krankheit
=> Zielgruppe: Risikoträger oder Erkrankte
===> Gesundheitsrisiken

Gesundheitsförderung:
=> Orientierung an Salutogenese (Was hält gesund?)
=> Ziel: Ressourcen für die Gesundherhaltung aufbauen und stärken
=> Zielgruppe: Gesamtbevölkerung
=> thematisch breiter angelegt
==> ergänzt die Prävention (da Zielgruppen angesprochen werden, die z.B. einer Verhaltensänderung wenig aufgeschlossen sind)
===> Gesundheitsressourcen

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4
Q

Was ist der Unterschied zwischen BGF und BGM?

A

BGF = alle gemeinsamen Maßnahmen von AG, AN und Gesellschaft zur Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz/ krankheitsspezifische Stärkung der Ressourcen für Gesunderhaltung im Betrieb

=> Praktische Umsetzung der im BGM geplanten Einzelmaßnahmen in verschiedenen Bereichen (Bewegung, Entspannung, Stressbewältigung, Ernährung, Ärztliche Gesundheitschecks, Impfangebote, Gesundheitstage)
_____________________________________________________
BGM = Entwicklung betrieblicher Rahmenbedingungen, Strukturen und Prozesse/ Managementinstrument zur nachhaltigen, konkret bedarfs- und lösungsorientierten Steigerung des personellen und organisationalen Leistungspotentials

Ziele:
=> Erhaltung und Förderung der Gesundheit & des Wohlbefindens der Beschäftigten
=> gesundheitsförderliche Gestaltung von Arbeit und Organisation
=> Befähigung zum gesundheitsförderlichen Verhalten der MA

=> Konzeption, Planung, Umsetzung und Evaluation
=> setzt eine Stufe höher an als BGF
=> steuert Prozesse der BGF, beinhaltet weitere Teilgebiete/Handlungsfelder (Arbeits-/Gesundheitsschutz, BEM…)

=> BGF als wichtiger Baustein des BGM
____________________________________________
=> Unterschied:
BGF = einzelne Maßnahmen
BGM = ganze Strukturen werden konkret verändert

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5
Q

Was versteht man unter dem integrativen Managementsystem?

A
  1. Politik, Ziele, Strategiewahl
    => Ausrichtung des Unternehmens auf das Ziel Gesundheit, Einbettung in betriebliche Abläufe
  2. Organisation
    => Entwicklung von Strukturen und Prozessen, die Voraussetzung für die Umsetzung der Strategie sind
  3. Planung und Umsetzung
    => Operatives Management von Risikokontrolle und Gesundheitsförderung, Vorbereitung und Realisierung des Prozesses der gesundheitsbezogenen Interventionen
  4. Leistungsmessung und -überprüfung
    => Evaluation der betrieblichen Gesundheitsförderung
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6
Q

Gesundheitsmanagement umfasst neben Interventionen ein breites Spektrum an Prozessen und Strukturen.

Auf welchen drei Ebenen finden diese statt?

Welcher der Ebenen ist meistens das Problem?

A

normative Ebene

strukturelle Ebene

operative Ebene

=> struktrelle Ebene meistens das Problem

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7
Q

Erläutere die Normative Ebene des BGM

A

=> Konzeption von Zielen und Schwerpunktsetzung im BGM

=> Politische Strategie, “Marschrute” soll festgelegt werden

=> Im Idealfall: Verankerung der Ziele in der gesamten Organisation
Bsp.: Erarbeitung eines gemeinsamen Leitbildes

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8
Q

Erläutere die Strukturelle Ebene des BGM

A

=> Entwicklung von Strukturen und Prozessen die BGM unterstützen

=> Umsetzung auf verschiedenen Hierarchieebenen

=> Überprüfung bestehender Strukturen/ Schaffung neuer Strukturen und Prozesse (Bsp.: Festlegung Verantwortlicher für Steuerkreise Gesundheit, Schaffung von Arbeitskreisen etc.)

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9
Q

Erläutere die Operative Ebene des BGM

A

=> Planung und Umsetzung

=> Konzipierung, Abstimmung und Realisierung von konkreten Maßnahmen (Bsp.: Durchführung von Arbeitsgestaltungsmaßnahmen/ Trainingsprogrammen

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10
Q

Was sind die drei Handlungsfelder (Säulen) im BGM im engeren Sinne?

A

Arbeitsschutz, Arbeitssicherheit: Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit erhalten => Primärprävention
(AG Pflicht, AN Pflicht)

Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM): Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit wiederherstellen => Sekundär- und Tertiärprävention
(AG Pflicht, AN freiwillig)

Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF): Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit fördern => Gesundheitsförderung
(Freiwillig für AG und AN)

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11
Q

Was sind die BGM-Handlungsfelder im weiteren Sinne?

Was muss dabei beachtet werden?

A

Weitere Verzahnung von BGM mit betrieblichen Handlungsfelder:
=> Arbeitsgestaltung
=> Organisationsentwicklung/-gestaltung
=> Personalentwicklung/ Human Ressource Management
___________________________________________
=> Alles Maßnahmen müssen aufeinander abgestimmt und miteinander koordiniert werden

=> BGM kann Methoden und Instrumente der Arbeitsgestaltung sowie Personal- und Organisationsentwicklung nutzen, muss jedoch auch alle dort angesiedelten Aktivitäten/Maßnahmen auf ihre gesundheitliche Relevanz hin überprüfen & ggf. modifizieren

=> sowohl wirtschaftliche als auch humanitäre Ziele sind relevant!!

=> Entwicklung eines überbetrieblichen Netzwerks und Pflege von Kooperationen (v.a. kleine und mittlere Betriebe)

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12
Q

BGM-Handlungsfelder im weiteren Sinne:

Erläutere das betriebliche Handlungsfeld Arbeitsgestaltung und nenne Beispiele

A

=> Alle Maßnahmen der gesundheitsförderlichen Gestaltung von Arbeitsaufgaben und Arbeitsbedingungen, auch Überprüfung bereits bestehender Regelungen

Gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung kann z.B. bedeuten:
- ggf. Entscheidungsbefugnisse erhöhen
- Reduktion von Unterbrechungen/ Störungen bei der Arbeit
- Familienfreundliche Arbeitszeitregelungen
- Formen der Arbeits(auf-)teilung innerhalb eines Teams

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13
Q

BGM-Handlungsfelder im weietren Sinne:

Erläutere das betriebliche Handlungsfeld Organisationsentwicklung/-gestaltung und nenne Beispiele

A

=> gezielte Veränderungen, die die Organisation, deren Strukturen und Prozesse betreffen

Bsp.:
- Outsourcing von Teilbereichen
- Neuverteilung von Aufgaben innerhalb des Unternehmens
- Erweiterung/ Aufgabe von Geschäftsfeldern
- Veränderung in Technologien, Arbeitsabläifen, Arbeitsstrukturierung

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14
Q

BGM-Handlungsfelder im weiteren Sinne:

Erläutere das betriebliche Handlungsfeld Personalentwicklung/Human Ressourcen Management

A

=> Maßnahmen zur Kompetenzentwicklung des Personals
-> Aufbau, Erhalt, Weiterentwicklung fachlicher, methodischer, sozialer und personaler Kompetenzen durch Aus-, Fort- und Weiterbildung

=> Ziel = Verbesserung der Arbeitsleistung, jedoch auch Erhöhung von Arbeitszufriedenheit, Arbeitsmotivation und Identifikation mit den Unternehmenszielen

Bsp.:
- Stressmanagement-/Zeitmanagementseminare
- Führungskräfteschulung: wertschätzender Umgang mit MA
- Wiedereingliederungsmaßnahmen

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15
Q

Wie läuft ein betrieblicher GeFö-Prozess ab?

A

=> je nach Betrieb, Größe, Voraussetzungen sind Abweichungen möglich, gewährleistet sein muss jedoch die logische Abfolge von:

  1. Analyse
  2. Maßnahmenplanung
  3. Umsetzung
  4. Evaluation
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16
Q

Wann und von wem wurde die Luxemburger Deklaration verabschiedet?

A

November 1997

=> Europäisches Netzwerk für Betriebliche Gesundheitsförderung (ENWHP) = Zusammenschluss von 31 Organisationen (gegründet 1996)

17
Q

Was ist die Luxemburger Deklaration?

A

=> das wohl wichtigste Dokument für die betriebliche Gesundheitsförderung

  • Einigung auf eine gemeinsame Definition betrieblicher Gesundheitsförderung (europaweit anerkannt)
  • Formulierung von Grundsätzen

=> damit wurde ein in Europa einheitliches Verständnis der BGF beschlossen: ganzheitlicher Ansatz, der alle gemeinsamen Aktivitäten betrieblicher sowie außerbetrieblicher Akteure zur Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens am Arbeitsplattz umfasst

18
Q

Wann kann Arbeit nach dem ENWHP-Verständnis krank machen?

Was kann Arbeit aber auch?

A

wenn…

…gesundheitsgefährdende Bedingungen herrschen

…Beschäftigte nicht ausreichend qualifiziert sind

…zu wenig Unterstützung von den Kollegen vorhanden ist

=> Arbeit kann jedoch auch die beruflich und persönliche Entwicklung fördern

19
Q

Was sind die Faktoren, die BGF beeinflussen will?

A

=> Unternehmensgrunsätze/-leitlinien, die in den MAs einen Erfolgsfaktor sehen

=> Unternehmenskultur/Führungsgrundsätze mit MA-Beteiligung

=> Arbeitsorganisation, die ein ausgewogenes Verhältnis zw. Arbeitsanforderungen und Einflussmöglichkeit sowie soziale Unterstützung bietet

=> Eine Personalpolitik, die GeFö-Ziele verfolgt

=> Integrierter Arbeits- und Gesundheitsschutz

20
Q

Was sind die Leitlinien der Luxemburger Deklaration für eine erfolgreiche und nachhhaltige BGF?

A

Partizipation:
=> Einbezug der gesamten Belegschaft

Integration:
=> Berücksichtigung der BGF bei allen wichtigen Entscheidungen & in allen Unternehmensbereichen

Projektmanagement:
=> Systematische Durchführung: Bedarfsanalyse, Prioritätensetzung, Planung, Ausführung, kontinuierliche Kontrolle und Bewertung der Ergebnisse

Ganzheitlichkeit:
=> Verhaltens- und verhältnispräventive Maßnahmen
=> Verbindung von Risikoreduktion und Ausbau von Schutzfaktoren & Gesundheitspotenzialen