4-Essstörungen Flashcards

1
Q

welche Essstörungen sind nicht in der ICD-10 Klassifikation direkt enthalten?

A

Binge Eating, Pica, Rumination

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Nenne die 4 Diagnosekriterien der Anorexia Nervosa

A

Diagnosekriterium 1: niedriges Körpergewicht (BMI unter 17,5 bzw 10 bei Kindern, Altersperzentile)
Diagnosekriterium 2: Gewichtsverlust selbst herbeigeführt durch z.B. Nahrungsverzicht oder körperliche Aktivität
Diagnosekriterium 3: Körperschemastörung
Diagnosekriterium 4: endokrine Störung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Nenne die 4 Diagnosekriterien der Anorexia Nervosa

A

Diagnosekriterium 1: niedriges Körpergewicht (BMI unter 17,5 bzw 10 bei Kindern, Altersperzentile)
Diagnosekriterium 2: Gewichtsverlust selbst herbeigeführt durch z.B. Nahrungsverzicht oder körperliche Aktivität
Diagnosekriterium 3: Körperschemastörung
Diagnosekriterium 4: endokrine Störung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Welche Formen der Anorexie werden im ICD-10 unterschieden?

A

ohne aktive Maßnahmen zur Gewichtsreduktion (F50.00)
 kein selbstinduziertes Erbrechen und/oder Missbrauch von Laxantien oder Diuretika

mit aktiven Maßnahmen zur Gewichtsreduktion (F50.01)
 selbstinduziertes Erbrechen und/oder Missbrauch von Laxantien oder Diuretika

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

was sind weitere Symptome, die mit Anorexie assoziiert werden?

A

► niedriges Selbstwertgefühl
►kachexiebedingte Depression
► Zwanghaftigkeit
► Ritualisierung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Welche Persönlichkeitsmerkmale werden mit der Anorexie verbunden?

A

► Ehrgeiz und Perfektionismus
► asketische Ideale
► sehr gute Schulleistungen
► Konfliktvermeidung und Harmoniebedürfnis
► (über-) angepasstes Verhalten
► Teilw. soziale Unsicherheit

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

welche Körperbereiche sind von Kachexie betroffen?

A
  • Kerz-Kreislaufsystem
  • innere Organe (Magen-Darm-Trakt, Blutwerte)
  • Haut
  • Endokrinum
  • Bewegungsapparat (Knochen und Muskeln)
  • Nervensystem
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

was ist Pseudoatrophie?

A

morphologische Veränderungen des Gehirns

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

welche Hautveränderungen können im Rahmen einer Anorexie auftreten?

A

► trockene, schuppige Haut
► Lanugobehaarung
► Blaufärbung von Extremitäten, marmorierte Haut
► Haarausfall
► Schwielen an den Fingern, Läsionen am Handrücken

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Welche Veränderungen des Herz-Kreislaufsystems können im Rahmen einer Anorexie auftreten?

A

► verlangsamter Herzschlag
► niedriger Blutdruck
► niedrige Körpertemperatur
 ggf. Vorstellung beim Kardiologen!

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Welche Laborbefunde sind im Rahmen einer Anorexie relevant?

A

► Blutbildveränderungen
► Elektrolytstörungen
► Erhöhung von Leber- und Nierenwerten
► Störung des Fettstoffwechsels
► Unterzuckerung
► Zink-, Eisenmangel
► Störung der Hormonwerte (Schilddrüse, Östrogen, Wachstumshormon)
weitere Symptome: Spontanfrakturen, Wachstumsstörungen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

was sind die Diagnosekriterien für Bulimie?

A

► Gewichtsphobie
► Kognitive Einengung
► Heißhungerattacken mit Kontrollverlust (2x/Wo i. 3 Mo)
► Kompensationsversuche
► 25% der BN beginnen mit anorektischer Phase

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Was sind die Kriterien für eine Binge eating disorder?

A

► wiederholte Episoden von „Essattacken “:
► Gefühl des Kontrollverlustes über das Essen während der Attacke
► Episoden von Essattacken treten mit mindestens drei der folgenden Symptome auf:
► wesentlich schneller essen als normal
► essen bis zu einem unangenehmen Völlegefühl
► essen großer Nahrungsmengen, wenn man sich nicht hungrig fühlt
► alleine essen aus Verlegenheit über die Menge, die man isst
► Ekelgefühle gegenüber sich selbst, Deprimiertheit oder Schuldgefühle nach dem übermäßigen Essen
►es besteht deutliches Leiden wegen der „Essattacken“
►Häufigkeit „Essattacken“: 2x Woche über 6 Monate
►keine kompensatorischen Verhaltensweisen/“Purging- Verhalten“ (Erbrechen, Hyperaktivität, Abführmittel)
►häufig Übergewicht/Adipositas

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

beschreibe die wichtigsten Eckdaten der Epidemiologie von Anorexie

A

► Prävalenzrate 0,3 - 2,2 %
► Hochrisikogruppen: Modebranche, Tänzer/innen, Sportler/innen 25%
► Mädchen: Jungen = 30:1
► Erkrankungsgipfel: 14. – 16. Lj.
► kindliche Anorexia nervosa: 5% aller Erkrankten

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

beschreibe die wichtigsten Eckdaten der Epidemiologie von Bulimie

A

► Prävalenzrate: weibliche Jugendliche 0,4-3%
► Mädchen: Jungen = 5:1
► hohe „Dunkelziffer“!
► Erkrankungsgipfel: 16. – 19. Lj.
► Zunahme seit den 80er Jahren

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Was sind häufige Komorbiditäten von Anorexie?

A

Depression, Angst, Zwang, Schutz vor Suchterkrankungen

16
Q

Was sind häufige Komorbiditäten von Bulimie?

A

Selbstverletzungen, Borderline, Kriminalität, vermehrt Suchterkrankungen

17
Q

was ist der “typische” Verlauf einer Anorexie?

A

► Heilung: 45-50% (neuere Studien bis 80%)
► partielle Besserung: 33%
► chronifizierter Verlauf: 20%
► mittlere Mortalitätsrate: 5,8% (Metaanalyse: 36 Verlaufsstudien im Zeitraum 1960-2011)
► „Cross-over“ in bulimische Störung: 15-20%

18
Q

Welche Faktoren wirken sich positiv auf den Verlauf einer Anorexie aus?

A

► Erkrankung in Adoleszenz
► konfliktfreie Eltern-Kind-Beziehung
► kurze und wenige stationäre Aufenthalte
► kurze Krankheitsdauer vor stationärer Behandlung
► Hoher BMI bei Entlassung (20.-25. BMI-Perzentile!!)
► Engmaschige ambulante Nachsorge und strikte Gewichtskontrolle

19
Q

was ist der “typische” Verlauf einer Bulimie?

A

►Heilung: 30-60%
► chronifizierter Verlauf: 20%
► mittlere Mortalitätsrate: 1,7% (Metaanalyse: 36 Verlaufsstudien im Zeitraum 1960-2011)
► „Cross-over“ in anorektische Störung: 18%

20
Q

Ätiologie Essstörungen

A

genetische Faktoren: Zwillingsstudien
- Konkordanzraten für MZ Zwillinge 52 – 56%
- Konkordanzraten für DZ Zwillinge 5 – 11%
- Familienmitglieder essgestörter Patienten: erhöhtes Risiko für psychiatrische Erkrankungen
Familiäre Faktoren:
- überprotektiv vs. vernachlässigend

21
Q

Was ist der aktuelle Stand der Forschung bzgl. der Therapie Essstörungen?

A

► 50% Heilung;
► 20% weiterhin schwere Symptomatik
►Vergleich Tagesklinik und Station bei Kindern identisch
► Family Based Therapy ist die am besten untersuchte Behandlungsform
► Keine deutlichen Unterschiede zu kognitiver Verhaltenstherapie oder individuell fokussierten Therapie
►Hinweis: Kurz- und Langzeitmessung

22
Q

was sind aktuelle Probleme bzgl der Forschung von Essstörungen?

A

►Drop-out der Studien ist sehr hoch
►Langzeiterfolge nicht ausreichend befriedigend
►Zu wenig evidenzbasierte Studien

23
Q

wie unterscheiden sich der neue und der alte Weg von Behandlungen von Essstörungen?

A

früher: starre regeln, Setting: ausschließlich stationär, passive Rolle der Patientinnen
heute: DBT-A, Funktionsfähigkeit der Patient
innen bestimmt vorgehen

24
was sind die zentralen Herausforderungen in der Behandlung der Anorexie?
biologische Veränderungen Diskrepanz zwischen außen und innen Gegenläufige Motive Mortalität
25
für welche Patientengruppe und wann wurde die DBT entwickelt?
►80er Jahre (Linehan): störungsspezifisches ambulantes Therapiekonzept ►chronisch suizidale Patientinnen mit BPS
26
welche Faktoren integriert die DBT?
►therapeutische Methodik aus Bereichen der VT, und der kognitiven Therapie ►der Gesprächspsychotherapie, ►der Hypnotherapie und dem ZEN
27
wieso ist DBT bei Essstörungen sinnvoll?
- Defizite in der Emotionsregulation - Unangenehme emotionale Spannungen - Inadäquater Umgang mit belastenden Situationen - Defizite in sozialen Fertigkeiten
28
Was sind die Grundannahmen der DBT?
1. Patient*innen geben sich wirklich Mühe. 2. Patient*innen wollen sich verändern. 3. Patient*innen müssen sich stärker anstrengen und härter arbeiten, um sich zu verändern. 4. Patient*innen haben ihre Schwierigkeiten nicht alle verursacht, aber müssen sie selber lösen. 5. Das Leben essgestörter Patient*innen ist so wie es gegenwärtig gelebt wird, nicht auszuhalten. 6. Patient*innen müssen neues Verhalten in allen relevanten Lebensbereichen erlernen. 7. Patient*innen können in der Therapie nicht versagen. 8. Therapeut*innen, die essgestörte Patient*innen behandeln, brauchen Unterstützung.
29
was sind die 4 stages of Treatment bei Essstörungen?
1- Lebensbedrohliches Verhalten 2- Reduktion schwerer emotionaler Störungen 3- Reintegration ins Leben 4- Achtsames Leben führen
30
beschreibe die erste phase der Therapie von Essstörungen KÖRPERLICHE STABILISIERUNG
► Gewichtsrehabilitation ► Definition eines Mindestgewichtes (ca. 20-25. Perzentile) ► 500-1000g Gewichtszunahme/ Woche ► Nahrungsaufbau (ggf. Sondierung/ Trinkpacks, Ruhezeiten) ► Gewichtsstufenplan (positive Verstärkung) ► Gewicht-Halten, Transfer in den Alltag
31
beschreibe die zweite phase der Therapie von Essstörungen
32
beschreibe die erste phase der Therapie von Essstörungen PSYCHOEDUKATIVE INFORMATIONSVERMITTLUNG
► Verständnis der Essstörung ► die Bedeutung des Mindestgewichts ► Folgeschäden von Essstörungen ►soziokulturelle Beeinflussungsfaktoren (Schlankheitsideal)
33
beschreibe die erste phase der Therapie von Essstörungen ERNÄHRUNGSBERATUNG ERNÄHRUNGSTHERAPIE
► Planessen mit Ruhezeiten ► regelmäßiges Wiegen ► Essensexpositionen ► Kochgruppe ► Essen in unterschiedlichen Kontexten ► Familienessen ► Einbeziehung von Sport
34
Beschreibe kurz das Konzept "essen wieder lernen"
► Stage 1 ► Exposition mit Essen zur Verhinderung eines lebensbedrohlichen Zustandes) ► Essen mit Stresstoleranzskills ► Stage 2 ► Umgang mit dysfunktionalen Gedanken und Gefühlen bei der Exposition mit Essen ► parallel wird erarbeitet, ob die Anspannung mit Essen in Zusammenhang mit der Regulation von Emotionen abnimmt ► Stage 3 ► achtsames und genussvolles Essen