10-Prävention Flashcards

1
Q

Wie viel % der europäischen Bürger:innen sind von einer psychischen Störung betroffen?

A

38,2%

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2
Q

Liegt die Prävalenz psychischer Störungen im Kinder- und Jugendalter in Deutschland im weltweiten Vergleich über- oder unter dem Durchschnitt?

A

Über! DE 17,6% und weltweit 13,4%

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3
Q

Wie viele KiJus in Deutschland leiden an einer psychischen Erkrankung?

A

1,8 Millionen

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4
Q

Wie viel Prozent der psychischen Störungen sind bereits im 14. LJ manifest?

A

50%

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5
Q

Wie viel Prozent der Kijus sind 6 Jahre nach der ersten Erhebung noch immer psychisch auffällig?

A

über 40%

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6
Q

was sind die 3 häufigsten psychischen Störungen?

A

Angst (16%)
Alkoholsucht 11%
Depression 8%

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7
Q

welche drei Präventionsformen werden unterschieden? nenne je 2 Unterformen!

A

Primärprävention: universelle Prävention und selektive Prävention

Sekundärprävention: indizierte Prävention, Fallerkennung und standardmäßige Behandlung

Tertiärprävention: Compliance der Langzeitbehandlung und Nachsorge & Reha

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8
Q

Was sind die 4 Stufen des mehrstufigen Interventionskonzeptes von At Risk?

A

1: Screening
2: Diagnostik
3: Therapie
4: Eskalation

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9
Q

Was ist die Ottawa Charta?

A

aus dem Jahr 1986 von der WHO, Schlüsseldokument für die Gesundheitsprävention

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10
Q

Was ist MaiStep?

A

Mainzer Schultraining zur Essstörungsprävention

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11
Q

Was sind Mängel an MaiStep nach der Analyse von Bürger aus 2015?

A

► unzureichende Evaluation der Programme
► methodische Schwächen (keine Kontrollgruppen, keine Randomisierung, keine adäquate Evaluation)
► unzureichende Aussagekraft über den Erfolg der Programme (Inferenzstatistik, Effektstärken)
► unklar, weshalb und ob die Programme aufgrund ihrer Inhalte überhaupt erfolgreich waren (möglicherweise durch nicht erfasste Mediatoren)

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12
Q

Was sind die Phasen einer idealen Entwicklung eines Präventionsprogrammes?

A

0: Entwicklung
1: Feasibility
2: Efficacy-Prüfung
3: Effektivness Prüfung
4: Broad Dissemination

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13
Q

Was sind die groben Ergebnisse der Studie von Bürger et al aus dem Jahr 2019?

A

► 2,1- bzw. 1,8-fach erhöhtes Risiko einer partiellen Anorexia nerovsa
► 1,7- bzw. 1,8-fach erhöhtes Risiko einer partiellen Bulimie nerovsa
Wirkung (Mediator/Moderator)?
► Interoceptive Awareness

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14
Q

Definition Suizid

A

willentlich und im Bewusstsein der Irreversibilität des oder selbst herbeigeführte Beendigung des Lebens

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15
Q

Suizidversuch Definition

A

Selbstinitiierte Verhaltenssequenz, welche zum Zeitpunkt des Handlungsbeginns erwartet, dass das Verhalten zum Tode führt

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16
Q

Suizidgedanken Definition

A

Gedanken, das eigene Leben durch ein entsprechendes Verhalten zu beenden

17
Q

Definition Suizidplan

A

►konkretes Verhalten und Zeitpunkt, mittels derer das Leben beendet werden soll
►Merke: Suizidpläne führen 3x häufiger zum Tod

18
Q

Wie häufig sind Suizide im Kuju bereich?

A

Suizide als Ursache für tödliche Verletzungen treten bereits in der Altersgruppe der 5- bis 15-jährigen Schüler auf (21 Fälle in 2009). In der Altersgruppe der 15- bis 20-Jährigen sind Suizide seit Jahren die zweithäufigste Todesursache: im Jahr 2009 allein 194 Sterbefälle.

19
Q

Wie häufig begeht ein Mensch in Deutschland Suizid?

A

alle 53 Minuten

20
Q

wann besteht die höchste Suizidgefahr?

A

► sechs Monate nach dem erste Suizidversuch besteht die höchste Wiederholungsrate
► 15% wiederholen innerhalb des ersten Jahres nach dem ersten Suizidversuch einen zweiten
► Risiko ist damit mehr als das 100-fache höher als in der Normalbevölkerung

21
Q

was ist der Unterschied zwischen “echten” abscheidsbriefen und “unechten”?

A

► Echte
►mehr Einzelheiten
►Schmerz und Leid wird geschildert
►bringen dennoch neutraler im Ton psych. Schmerz zum Ausdruck ►häufiger Gebrauch des Wortes Liebe
► Unechte
►weniger Einzelheiten
►führen Gründe für die Tat an ►sprechen häufiger über den Akt

22
Q

Was sind die häufigsten Suizidmethoden 10-20 Jähriger?

A

► Erhängen: 243 Fälle
► Sich werfen/legen vor sich bewegende Objekt/KFZ: 132 Fälle
► Sturz aus großer Höhe: 97 Fälle ► Vergiften: 60 Fälle
► Erschießen: 14 Fälle
► Ertränken: 5 Fälle
► Sonstige: 29 Fälle

23
Q

Was ist der Werther-Effekt?

A

► 1774 wurde nach der Veröffentlichung von Goethes Buch „Die Leiden des jungen Werther“ eine Selbstmordwelle beobachtet
► Selbstmörder kleideten sich wie Werther oder trugen Goethes Buch bei sich
► Stadtrat von Leipzig verbot im Januar 1775 die Verbreitung des Werkes (dieses Verbot galt bis 1825)
► „es wird ein Buch verkauft, welches den Titel führt „Leiden des jungen Werthers“. Diese Schrift ist eine Empfehlung des Selbstmordes.“
Begriff „Werther – Effekt“ wurde 1974 von dem Soziologen David Philipps eingeführt
► untersuchte die Selbstmordrate der Jahre 1947-1967
► ein Anstieg der Selbstmordrate in den USA zeigte sich, wenn der Suizid prominenter Personen auf der Titelseite der New York Times thematisiert wurde
► je prominenter die Person desto höher war die Anzahl der Suizidenten
(z.B. Tod von Marilyn Monroe)

24
Q

was hat die golden gate Brücke mit Suizid zu tun?

A

Gilt als ein Beispiel für bekannte anti-suizid-maßnahmen–> es wurde ein Fangnetz angebracht, um die Leute zu halten

25
Was sagen Kritiker bzgl. des Werther-Effekt?
►Berichte und Filme beeinflussen lediglich den Zeitpunkt und die Art der Suizide ►Suizide hätten auch ohne auslösendes Ereignis statt- gefunden ►in der Öffentlichkeit wird nicht ausreichend das Thema des Suizids diskutiert ►Das Problem sei eher die eindimensionale Darstellung der Medien 24 ►z.B. werde selten der Zusammenhang zwischen psychiatrischen Erkrankungen und Suizid aufgeführt und ►nach der Berichterstattung auf Hilfsangebote hingewiesen.
26
Was für Richtlinien gibt es für die Darstellung von Suiziden in den Medien?
► „Centers for Disease Control and Prevention“ (aus Jamison 2002) ►vereinfachende Erklärungen vermeiden ►wiederholte oder übermäßig ausführliche Berichterstattung vermeiden ►sensationelle Aufmachung verhindern ►detaillierte Berichte über die Suizidmethode unterlassen ►Suizid nicht als Mittel zur Erreichung von Zielen darstellen ►keine Glorifizierung von Suiziden oder Suizidversuchen ►Verhinderung der Betonung positiver Eigenschaften der Suizidenten
27
Was ist der Papageno-Effekt?
► Suizidpräventive Wirkung von Berichterstattung ► Bericht über Betroffene, die eine suizidale Krise bewältigt haben ► Empathische Beschreibung individueller Probleme ► Aufzeigen konkreter Alternativen und Lösungsansätze ► Nennung professioneller Hilfsangebote ► Darstellung von Kennzeichen einer suizidalen Gefährdung
28
Was sind Warnzeichen im Kindes- und Jugendalter für Suizid?
►vorangegangene Suizidabsichten oder konkrete Suizidversuche (stärkster Prädiktor) ►Vernachlässigung des eigenen Aussehens ►persönliche Wertgegenstände werden verschenkt ►starke Beschäftigung mit dem Thema Tod durch z.B. Zeichnungen, Briefe, Gedichte und Aufsätze ►offene oder Suizidabsichten z.B. „Ohne mich seit ihr besser dran!“►kontaktfreudige ziehen sich plötzlich zurück (Isolation, sozialer Rückzug) ►gedankliche Auseinandersetzung mit Suizidmethoden ►übermäßiger Alkohol und Drogenkonsum ►plötzlich gehobene Stimmung bei bis dahin depressiven Kindern oder Jugendlichen
29
Was sind einige "Do´s" für Patientengespräche bzgl. Suizid?
► Haben Sie keine Angst einen Jugendlichen mit möglichen Suizidverdacht anzusprechen. ► Suizide werden durch Ansprechen nicht wahrscheinlicher! ► Besprechen Sie sich als Erstes mit einer Kollegin/ einem Kollegen über den möglichen Verdacht. SONDERN: ► Ernst nehmen ► Genau nachfragen, konkret („sich umbringen“, Selbstmord, Suizid) ► Nach einem konkreten Handlungsplan fragen (wenn ja dann ist das Risiko größer) ► Fragen was den Patienten noch am Leben erhält ► bagatellisierendes und abweisendes Verhalten bedeutet nicht das nicht, dass der Suizid überwunden ist ► Kann sich ein Jugendliche nicht deutlich distanzieren, KJP einschalten (Dienstarzt), auch gegen ausdrücklichen Willen des Patienten! (PsychKG)
30
Was sind einige therapeutische Strategien im Umgang mit suizidalen Patienten
► Rapport herstellen - Spiegeln, Validieren ► (Er)klären ► Zeit gewinnen - Aufgaben, Pro & Contra ► Konfrontation ► Anti-Suizidvereinbarung ► Kontingenzplan ► Therapeutische Methoden (DBT-Skills, „therapeutische“ Verhaltensanalysen, kogn. Umstrukturierung, Aktivitätsaufbau, Problemlösen, Stressbewältigung) ► Notfallplan
31
Was für Medikamente helfen bei akuter Suizidalität?
► Benzodiazepine: z.B. T avor®, axiolytisch und sedierend ► Niederpotente Neuroleptika: z.B. Melperon, Pipamperon, sedierend