3.4 Komplexchemie Flashcards
Komplexe (=Koordinationsverbindungen)
Moleküle/Ionen ZL<span>n</span>, in denen an ungeladenes/geladenes Zentralatom Z mehrere ungeladene/geladene Gruppen L angelagert sind
homoleptisch,heteroleptisch
homoleptisch: alle Liganden gleichartig
heteroleptisch: verschiedene Liganden
Bindungsarten in Komplexen
kovalent, ionisch, koordinativ(dativ)
koordinativ: Bindungselektronen stammen ausschließlich von einem Bindungspartner (Lewis-Konzept)
Lewis-Säure, Lewis-Base, Säure-Base-Komplex
Lewis Säure: Elektronenpaar-Akzeptoren
Lewis-Base: Elektronenpaar-Donatoren
Säure-Base-Komplex(=Säure-Base-Adukt,Koordinationsverbinung)
Lewis-Säure + Lewis-Base → Säure-Base-Komplex
Z + :L → Z-L
Koordinationszahl
Anzahl der σ-Bindungen zwischen Ligand und Zentralatom
Koordinationspolyeder
seltene/häufige KZ?
Wann sind niedrige/hohe KZ bevorzugt?
räumliche Anordnung(polyeder) der Ligandenatome, die direkt an Zentralatom gebunden sind (für alle KZ mehrere räuml. Anordnungen möglich)
häufig: KZ=4,6: häufig (Tetraeder,Oktaeder); KZ=2,8: seltener; KZ=3,5,7:selten
niedrige KZ: bervorzugt bei: -elektronenreich/kleines Zentralatom -großen Liganden
hohe KZ: bervorzugt bei: -elektronenarmen/großen Zentralatom -kleinen Liganden
Koordinationszahl und Koordinationspolyeder

Cluster Verbindungen
Metall-Metall-Verbindungen zwischen mindestens 3 Metallatomen
jedes der Metallatome ist mindestens an zwei andere Atome gebunden
Zähnigkeit
Was sind Haftatome?
Was sind Chelatliganden?
Zähnigkeit: Koordinationszahl des Liganden gegenüber einem oder mehreren Metallatomen (eine Bindung: einzähnig, zwei Bindungen: zweizähnig, …)
Haftatome: Atome, die unmittelbar an Zentralatom gebunden sind
Chelatliganden: 2 oder mehrzähnig ⇒mehrere Verbindungen zu Zentralatom ⇒Stabilität
Oxidationszahl des Zentralions
Ladung, die es haben würde, wenn alle Liganden samt bindenden Elektronenpaaren entfernt werden
Gesamtvalenzelektronenzahl einens Komplexes
Valenzelektronenzahl des Metallatoms + Elektronen, die die Liganden beisteuern
Übersicht Arten von Isomerie
Stereoisomerie
Stereoisomerie: Unterschiedliche räumliche Anordnung von L um ZA, bei gegebener Koordinationsgeometrie
Bsp.: cis-trans Isomerie (Diammindichloridoplatin(II):cis: Cis-Platin,orangegelb,trans:hellgelb )

Nomenklatur:
(dick gedruckt: besonders prüfungsrelevant (hat er dazu gesagt))
Name der Liganden:-Anionen: “o” an Name des Anions -neutrale Liganden: -H2O: aqua; NH3: ammin; CO: carbonyl; NO nitrosyl;
Zahl der Liganden: mono, di, tri, tetra, penta, hexa, ….
Ox-Zahl des Metalls: am Ende des Namens in runden Klammern
kationische und neutrale Komplexe

anionische Komplexe

Was ist Kryolith?
Na3[AlF6] - Trinatrium-hexafluoridoaluminat
Wofür steht die Abkürzung (en) ?
en = Ethylendiamin NH2CH2CH2NH2
Was ist EDTA ? (Name + Summenformel +Struktur)
Welche Zähnigkeit besitzt der Ligand?
Ordnen Sie die Stabilität mit den Metallen: Fe,Ca,Mg,K,Hg
Ethylendiamintetraacetat [(O2CCH2)2N(CH2)2N(CH2CO2)2] 4-
sechszähnig ⇒ Oktaedrisch
Stabilität: besonders stabil mit zwei- und dreiwertigen Metallionen
pKß: Fe3+ >Hg2+ > Ca2+ > Mg2+ >> K+

Überblick über Ligandtypen

Stabilität (thermodynamisch, kinetisch, thermisch)
thermodynamisch: (Grenzfall: instabil ⇔ stabil)
Ausmaß in dem eine Verbindung aus anderen Verbindungen gebildet wird, wenn System im GGW__;
Maß: GGW-Konstante K
kinetisch:(Grenzfall: inert ⇔ labil)
Maß der Geschwindigkeit mit der Umwandlungen eintreten, die zur Einstellung des GGW führen
Maß: Reaktionsgeschwindigkeitskonstante k
thermisch:
Temperatur der Zersetzung bzw. Ligandenabspaltung aus dem Festkörper
Reaktionen von Komplexen
Reaktionstypen:
- Ligandensubstitution
- Ligandenumwandlung
- Redoxreaktion
- Photoreaktion
Komplexbildung als Stufenreaktion
Bruttokompexbildungskonstante ßk
Komplexbildung ist eine Stufenreaktion. Die einzelnen Schritte sind charakterisiert durch die individuellen Komplexbildungskonstanten Ki
Bsp: 4 stufig siehe Bild im Anhang
Bruttokomplexbildungskonstante ßk:
[M(H2O)p]m+ + nL ⇔ [MLn]m+ +pH2O
ßk= [MLn]m+ / [Maqm+]*[L]n = K1 * K2 *… *Kn
Logarithmische Darstellung: pK = -lg(K) bzw lg(ß)
Was besagt der Chelateffekt?
Wieso ist er ein reiner Entropieeffekt?
Chelate besitzen eine höhere Stabilität als Komplexe einzähniger Liganden mit gleichen Ligandatomen
stabiler je mehr mehrzähnige Liganden ⇔ lgßk wird größer
Entropieeffekt: mehrzähniger Ligand verdrängt gleichzeitig mehrere einzähnige Liganden (z.B 2 Moleküle H2O durch 1 (en)) ⇒ Erhöhung der Zahl freier Moleküle⇒ Entropiezunahme
Erläutern Sie die komplexometrische direkte Titration
Analyt wird direkt mit einem Komplexbildner (z.B. EDTA) titriert
Komplexierung muss:
- schnell und quantitativ
- im geeigneten pH-Bereich
- mit passendem Indikator
ablaufen
Erläutern Sie die indirekte Titration
nicht so wichtig
Versetzen der Lösung mit bekanntem Überschuss an Komplexbildner
Rücktitration mit einer Lösung eines zweiten Metallions
Bsp: Überschuss an EDTA, Rücktitration von EDTA mit MgSO4 Maßlösung
Erläutern Sie die Verdrängungstitration ( Substitutionstitration)
Zugabe eines Komplexes zur Analysenlösung. Der Analyt verdrängt Metallion aus dem Komplex welches dann direkt titriert werden kann.
Bsp: Bestimmung von Hg2+ durch [(Mg)EDTA]2- Überschuss. freigesetztes Mg2+ mit EDTA rücktitrieren.
Wichtig hierbei! : Stabilitätskonstante des Hg2+EDTA- Komplexes muss größer sein als die von Mg2+-EDTA.
Was sind die Einschränkungen der koplexometrischen Titration
einzähnige Liganden sind nicht als Maßlösung geeignet, da ein kontinuierlicher Übergang statt “Sprung” (in der Titrationskurve)
z.B Titration von in Wasser gelöstem Cu mit Ammoniak (sowohl Wasser als auch Ammoniak sind einzähnige Liganden)
[Cu(H2O)4]2+ + 4NH3 → [Cu(NH3)4]2+ +H2O
⇒ Als Maßlösungen nur mehrzähnige Liganden(Chelatbildner) - im Allgemeinen Verhältnis 1:1 von zu bestimmenden Metall und Komplexbildner
Was sind Komplexometrie-Indikatoren und welche Bedingungen müssen sie erfüllen?
- selbst Komplexbildner
- Bedingungen
- Komplexbildungskonstante geringer als die vom Titrant!
- ⇒Metall-Indikatorbindung schwächer als Metall-Komplexbildnerbindung
- Indikatorkomplex muss eine andere Farbe aufweisen als der freie Indikator(Umschlagsbereich und Farbe oft pH-abhängig!)
- Komplexbildungskonstante geringer als die vom Titrant!
Beispiel: Eriochromschwarz:
[MgInd]-(Indikatorkomplex ist rot) +H+ → HInd2-(freier Indikator ist blau) + Mg2+
Erläuterung: EDTA entzieht Mg aus MgInd-Komplex ⇒ Farbwechsel
Was besagt die 18-Valenzelektronenregel und wie wird die Elektronenanzahl ermittelt
thermodynamisch stabile Komplexe liegen vor, wenn das Metallatom über 18 VE verfügt (Edelgaskonf.); oft aber nicht immer erfüllt
Elektronenanzahl = eingebrachte Bindungselektronen der Liganden + Elektronenanzahl des Metallatoms in der passenden Oxidationsstufe
Was ist die Grundaussage der Ligandenfeld-Kristall-Theorie?
Wie erklärt sie die Farbigkeit der Übergangsmetalle?
5 entartete d-Orbitale werden aufgespalten (siehe Grafik)
Bei übergangsmetallen ist die Aufspaltung im Bereich von der Wellenlänge sichtbaren Lichts ⇒ Sie erscheinen farbig

Was sind Low-Spin/High-Spin Komplexe
Wie hängt die Stärke des Liganden damit zusammen
P:= Spinpaarungsenergie
Low-Spin-Komplex: Spinpaarungsenergie < Aufspaltungsenergie
High-Spin-Komplex: Spinpaarungsenergie > Aufspaltungsenergie
Starke Liganden bilden eher Low Spin Komplexe, Schwache Liganden eher High-Spin-Komplexe
Erläutern Sie die Begriffe paramagnetisch/diagmagnetisch
paramagnetisch: ungepaarte Elektronen: Anziehung im magnetischen Feld - Messung mit magnetischer Waage
diamagnetisch: Abstoßung aus magnetischen Feld ( sehr geringer Effekt)
Ferromagnetismus, Antiferromagnetismus, Ferrimagnetismus
Ferromagnetismus: Parallele Ausrichtung der Spins
Antiferromagnetismus: antiparallele Ausrichtung der Spins
Ferrimagnetismus: Ungleiche Größe oder Zahl antiparalleler magnetischer Momente
(Veranschaulichung in der Grafik)

Ringprobe ( Reaktionsgleichungen)
Nitrat-Nachweis(oder Eisenkationen) in wässriger Lösung
- 3Fe2+ +NO3- + 4H+ → NO + 3Fe3+ + 2H2O
- Komplexbildung: [Fe(H2O)6]2+ + NO → [Fe(H2O)5NO]2+ +H2O
gebildeter Komplex: Pentaaquanitrosyleisen(II)-Komplex ⇒brauner Ring am Reagenzglas