3. Vorlesung: Gesundheitspsychologische Prävention Flashcards

1
Q

Was ist die Definition der „Epidemiologie“?

A

„Die Lehre von der Verbreitung bestimmter Erkrankungen und deren Ursachen sowie Konsequenzen gesundheitsbezogener Zustände und Ereignisse ist die Epidemiologie. Es geht also um die Einflüsse, die zu Gesundheit und Krankheit in einer Population führen.“

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Was ist die Definition der „Prävalenz“?

A

„Unter Prävalenz versteht man die Anzahl der Erkrankten in der Bevölkerung (oder in einer Stichprobe)
„Prävalenzrate = Zahl der Infizierten / Anzahl der Gesamtpopulation

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Was ist die Definition der „Inzidenz“?

A

» Eine Inzidenzrate zeigt das absolute Erkrankungsrisiko innerhalb einer bestimmten Population an. Dagegen wird das relative Erkrankungsrisiko wie folgt ermittelt: Personen, die den krankmachenden Faktoren ausgesetzt sind / Personen, die nicht von solchen Faktoren betroffen sind (z.B. riskantes Sexualverhalten);
» Inzidenzrate = Neuerkrankungen / (Zeitraum x Anzahl der Individuen).

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Auf was fokussieren sich die Salutogenese und Pathogenese?

A

(Gesundheitsförderung) Salutogenese: Was macht den Menschen gesund?
(Prävention) Pathogenese: Was macht den Menschen krank?

Prävention -> Pathogenese ->
Risikofaktoren ->
Was macht den Menschen krank?

Gesundheitsförderung -> Salutogenese -> Schutzfaktoren -> Was hält den Menschen gesund?

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Was ist die Definition der „Prävention“?

A

»Prävention (lateinisch praevenire „zuvorkommen”, synonym: Vorbeugung”) bezeichnet Maßnahmen zur Abwendung von unerwünschten Zuständen, die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eintreffen könnten, falls keine Maßnahmen ergriffen werden.
»Prävention findet u.a. in folgenden Bereichen statt: Medizin, Kriminalität, Krisen, Drogenmissbrauch, Gewalt.
»Es kann unterschieden werden zwischen Verhaltensprävention, die gezielt auf das Handeln einzelner Personen ausgerichtet ist und Verhältnisprävention, welche auf das Umfeld, die äußeren Bedingungen ausgerichtet wird.

Verhaltensprävention:
z.B. Rückenschule —> Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur

Verhältnisprävention:
Z. B. Ergonomische Büromöbel, Veränderung des Anteils sitzender Tätigkeit

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Was gibt es für unterschiedliche Präventionsarten?

A

» 1. Primarprävention: die person ist komplett gesund
Neuerkrankungen sollen vermieden werden. Adressaten der Primärprävention sind gesunde Personen oder solche, die noch keine erkennbaren Symptome einer Krankheit aufweisen.
z.B Helmpflicht

» 2. Sekundärprävention die Person besitzt Risikofaktoren
Fortschreiten oder Manifestation einer Krankheit soll vermieden werden.
z.B Regelmäßige Screenings zur Entdeckung von Krebs

» 3. Tertiärprävention: die Person ist vorerkrankt Schäden bei bereits bestehender Krankheit
sollen minimiert oder ein Rückfall verhindert werden. Zielgruppe sind bereits in Behandlung befindliche erkrankte Personen.
z.B Rehabilitationsprogramme

» 4. Quartärprävention (bezeichnet Maßnahmen zur Rückfallprophylaxe): Person war krank, ist nicht mehr krank und soll auch nicht mehr krank werden
z.B unnötige Operation die dem Menschen eher schaden als helfen könnten

»Primordialprävention (richtet sich insbesondere auf gesellschaftliche Risikofaktoren).

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Was gibt es für unterschiedliche Präventionen nach Bevölkerungsgruppen?

A

Prävention nach Bevölkerungsgruppen:
Universal: z.B. Anschnallpflicht für alle gleichermaßen/flächendeckend Selektiv: z.B. Corona-Impfung für Ü60-Jährige, für Risikogruppen
Indiziert: Einzelfallbezogen

Universale, selektive und indizierte Prävention
Universale Prävention richtet sich an die Gesamtpopulation, Beispiele:
• Fernsehspots
• Sicherheitsgurte
• Impfungen

Selektive Prävention ist auf gefährdete Gruppen zugeschnitten, z. B. Personengruppen, die speziellen Risiken ausgesetzt sind. Beispiele:
• Grippeimpfungen für ältere Menschen
• Schutzhelme für Bauarbeiter
• Bestimmte Untersuchungen in der Schwangerschaft

Bei der indizierten Prävention liegt der Schwerpunkt auf Einzel-personen, bei denen individuelle gesicherte Risikofaktoren festgestellt wurden:
• Durchführung der Maßnahmen durch Professionals (z.B. Ärzte, Therapeuten)
• Maßnahmen aufwändig, belastend oder riskant

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Leppin (2007) unterscheidet drei Bereiche von Präventionsmethoden, welche sind das?

A
  1. Psychoedukative Verfahren
  2. Normativ-regulatorische Verfahren
  3. Ökonomische Anreiz- bzw. Bestrafungssysteme

»Psychoedukative Verfahren versuchen, Personen zu Einsichten zu führen und ihre Motivation zu stärken, z.B. durch:
• Aufklärung und Information (z.B. Kampagnen zur Krebsvorsorge)
• Beratung (z.B. Patientenberatung nach einem Herzinfarkt) -> Ernährung, wie umsetzen
• Verhaltens- und Selbstmanagementtraining (z.B. Schulungen zum Umgang mit Schmerzen) -> wenn man einen Schlaganfall hatte, wie binde ich mir die Schuhe

»Bei normativ-regulatorischen Verfahren wird versucht, präventive Ziele über Gesetze und Vorschriften zu erreichen (z.B. Anschnallpflicht)
- Vorgaben die gemacht werden, wieviele Cannabis Pflanzen darfst du anbauen

»Ökonomische Anreiz- bzw. Bestrafungssysteme (z.B. Bonussysteme der Krankenkassen oder
„Strafreiz” durch Erhöhung der Tabaksteuer).
- Wenn Alkohol teurer wird, trinken auch weniger Leute Alkohol

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Was sind die wichtigsten Präventionsinstrumente?

A

• Gesundheitscoaching (Personaltrainer, Fitness-, Ernährungscoach)
• Gesundheitserziehung (Eltern: richtig Zähne putze, Kinder & Jugendliche als Hauptzielgruppe, Sexualerziehung)
• Gesundheitsaufklärung z.B. über BZgA
• Gesundheitsbildung (Schule & Hochschulen)
• Gesundheitsselbsthilfe (Selbsthilfegruppen, Achtsamkeitsübungen, Ratgeber)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Wie lautet die Definition der Gesundheitsförderung nach Ottawa Charta und die 4 Ansätze?

A

„Gesundheitsförderung zielt auf einen Prozess, allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen.”

beinhaltet folgende 4 Ansätze:
•Menschen befähigen, die Bedingungen für eine gesunde Lebenswelt selbst zu schaffen.
•Stärkung und Entfaltung gesund machender Aktivitäten und Ressourcen.
•Empowerment: Befähigung zu selbstbestimmten Entscheidungen und Handeln im gesundheitlichen Kontext
•Partizipation: aktive Einbeziehung der Menschen in einer gesellschaftlichen Organisation in Planung, Durchführung und Kontrolle der Gesundheitsversorgung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Was genau sind „Multikomponentenmodelle“? Was haben sie für Vor- und Nachteile?

A

»In Multikomponentenprogrammen werden verschiedene Einzelmaßnahmen der Verhaltensprävention miteinander kombiniert.

»Vorteile von Multikomponentenmodellen
• Arbeitnehmer bewerten die Ergebnisse von zwei Dritteln der Studien bezüglicher der Senkung von Gesundheitsrisiken als effektiv.
• Dabei scheinen diejenigen Programme Erfolg versprechender zu sein, welche eine individuelle Beratung von Beschäftigten ermöglichen, die ein hohes Gesundheitsrisiko aufweisen.

»Nachteile von Multikomponentenmodellen
• Die Teilnahme an verhaltenspräventiven Programmen ist freiwillig; somit werden nie alle
Beschäftigten
im Unternehmen erreicht (Serxner et al. 2004).
• Es besteht die Tendenz, das Personen mit hohen gesundheitlichen Risiken weniger Bereitschaft zeigen, an BGF Programmen teilzunehmen (z.B. Pelletier 1997).
• Lewis et al. (1996) schätzen, dass über Verhaltenspräventionen nur zwischen 10% und 40% der Personen mit modifizierbaren, gesundheitlichen Risikofaktoren erreichbar sind.
• Stock et al. (1997): Gesundheitsförderungsangebote stoßen bei Frauen auf stärkeres Interesse auf höhere Beteiligung als bei Männern obwohl diese höheren gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sind.
• Die Aufrechterhaltung und langfristige Wirkung der Programmeffekte der Verhaltenspräventionen bleiben in sehr vielen Fällen unberücksichtigt. (Oldenburg et al. 1989).

Fazit:
»Insgesamt wird zumindest die isolierte Durchführung verhaltenspräventiver Maßnahmen trotz ihrer Verbreitung als ineffektiv eingeschätzt (Rosenbrock 1993; Lenhard 1994).
»Kennzeichen aller dieser Maßnahmen ist eine Reduzierung von komplexen Problemen auf wenige Einzelaspekte.
»Da der Fokus auf dem individuellen Verhalten der Mitarbeiter liegt und nicht auf den betrieblichen Strukturen, werden diese stabilisiert, auch wenn sich diese gesundheitsschädigend auswirken.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Was ist der Unterschied zwischen einer Verhaltens- und Verhältnisprävention?

A

Verhaltensprävention:
• Ziel liegt in der Anderung individuellen Verhaltens
• Bsp.: Person soll aufhören zu Rauchen, um einer Krebserkrankung vorzubeugen

Verhältnisprävention:
• Ziel liegt in der Modifikation der physischen und sozialen Umwelt.
• Bsp.: Umgebung von Individuum verändern, z.B. Schaffung System für Vorsorgeuntersuchung.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Was genau ist die Psychosomatik und womit beschäftigt sie sich?

A

»Die Psychosomatik beschäftigt sich mit den Wechselwirkungen psychischer, psychosozialer und biologischer Prozesse im Kontext von Gesundheit und Krankheit.
• Grundlage ist die Annahme, dass spezifische intrapsychische Konflikte die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten spezifischer körperlicher Erkrankungen erhöhen.
• Die Vermittlung erfolgt u.a. über spezifische physiologische Veränderungen (z.B. chronische Unterdrückung von Ärger führt zu Bluthochdruck (vgl.
Alexander, 1939).

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Was gibt es für Physiologische Mechanismen sozialer Unterstützung?

A

»Zur Beantwortung der Frage wie Unterstützung auf die Gesundheit wirken kann, werden grob drei Bereiche unterschieden:

• Affektive Mechanismen (z.B. Erleben von Gesundheitsverhalten )
• Verhaltensmechanismen (z.B. mehr Bewegung in der Gruppe)
• Physiologische Mechanismen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly