3. Thermische Behaglichkeit, normative Grundlagen Flashcards

1
Q

FangerModell - „Zerlegung“ der Berechnungsgleichung

A

M-W = (S_D + E_SW) + (R_D + R_W) + (C+R)
M = Körpereigene Energieerzeugung (Wärme)
W = Nutzbare mechanische Leistung der Muskeln (Exergie)
S_D = Wärmeverlust durch Wasserdampfdiffusion durch die Haut (insensibel)
E_SW = Wärmeverlust durch Verdunstung von Schweiß an der Körperoberfläche (sensibel)
R_D = Trockener Wärmeverlust der Atemluft
R_W = Feuchter Wärmeverlust der Atemluft
C = Wärmeveruste durch Konvektion an der Körperoberfläche (Bekleidung)
R = Wärmeverlust durch Strahlung an der Körperoberfläche (Bekleidung)

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2
Q

S_D
R_D
R_W
E_SW

A

S_D = 0,00305(5733-6,99(M-W)-p_D)
R_D = 0,0014M(34-ϑ_a)
R_W = 0,000017M(5867-p_D)
E_SW = 0,42*((M-W)-58,15)

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3
Q

C (Wärmeverlust durch Konvektion)

A

C = f_cl * h_c * (ϑ_cl - ϑ_a)
h_c = 12,1 * √ϑ_rel (Erzwungene Konvektion)
h_c = 2,4 * (ϑ_cl-ϑ_a)^0,25

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4
Q

R (Wärmeverlust durch Strahlung)

A

R = 3,96 * 10^-8 * f_cl * ((ϑ_cl + 273)^4 - (ϑ_r + 273)^4)
f_cl = 1,00 + 1,29 * I_cl (für I_cl ≤ 0,078)
f_cl = 1,05 + 0,645 * I_cl (für I_cl > 0,078)

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5
Q

FangerModell - Wertebereiche und Quellen der Eingangsgrößen

A

M = 46 bis 232 Wm^-2 (Energieumsatz)
I_cl = 0 bis 0,31 m² * K/W (Bekleidungsisolation)
t_a = 10 bis 30° (Lufttemperatur)
t_r = 10 bis 40° (mittl. Strahlungstemperatur)
ϑ_ar = 0 bis 1 m/s (rel. Luftgeschwindigkeit)
p_a = 0 bis 2.700 Pa (Wasserdampfpartialdruck)

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6
Q

Berechnung PMV – L
(L = Wärmetransport von Hautoberfläche durch Kleidung bis zur Kleidungsoberfläche)

A

L = M - W - (S_D + E_SW) - (R_D + R_W) - (C + R)

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7
Q

L [W/m²]

A

L [W/m²] beschreibt den Wärmetransport (thermal Load) von der Hautoberfläche durch die Bekleidung bis an die Bekleidungsoberfläche (bzw. auch durch die Atmung) unter Einbeziehung der allgemeinen Energiebilanzgleichung.

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8
Q

PMV Berechnung
(Predicted Mean Vote)

A

PMV = (0,303exp(-0,036M) + 0,028)*L

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9
Q

Definition des Aktivitätsgrades

A

Beschreibt den körpereigenen Energieumsatz / Energieerzeugung als Folge der Umwandlung chemischer Energie in mechanische und thermische Energie
- ist ein Maß für den Energieaufwand der Muskelarbeit und ermöglicht die Zuweisung numerischer Kennziffern zu bestimmten Tätigkeiten
- wichtige Größe zur Bestimmung des thermischen Wohlbefindens
- wirksame mechanische Leistung der Muskeln W (nutzbare Arbeit) ist gering (oft gleich null)
—> gesamter Energieverbrauch bei der Verrichtung mechanischer Arbeit W entspricht somit quasi der gesamten Wärmeerzeugung M des Körpers

  • Die wirksame mechanische Leistung der Muskeln W (auch nutzbare Arbeit) ist gering. Bei den meisten Arbeitstätigkeiten ist diese i.d.R. so gering, dass sie gleich null gesetzt wird und erst ab 4.0 bis 4.5 met berücksichtigt wird.
  • Entspannt sitzend M = 58 W/m² oder 1,0 met
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10
Q

Thermische Isolationswerte für typische Bekleidungskombinationen

A

1 clo = 0,155 m²K/W

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11
Q

Total daily energy expenditure TDEE

A
  • Activity energy expenditure
  • TEF (thermic effect of food)
  • RMR (resting metabolic rate, basal metabolic rate)
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12
Q

Activity energy expenditure

A

Anteil an der TDEE mit der größten Bandbreite zwischen 15 % (sitzende Tätigkeit) bis 50 % (Leistungssport)

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13
Q

TEF (thermic effect of food)

A
  • Verdauung, Aufnahme und Speicherung von Nährstoffen. Bei ausgewogener Diät etwa 10 % der TDEE.
  • Ausbeute der Umsetzung Brennwert in Wärme:
  • Kohlenhydrate 5-10 %
  • Fette 0-3 %
  • Protein 20-30 %
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14
Q

RMR (resting metabolic rate, basal metabolic rate):

A

Aufrechterhaltung der Grundfunktionen des Organismus, Anteil an TDEE etwa 70 %

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15
Q

Stoffwechsel des Menschen

A

Activity energy expenditure (genetic traits, age, sex, environmental stimuli)
Termic effect of food (diet composition, age, physical activity, obesity, insulin resistance)
Resting metabolic rate (fat-free mass, fat mass, sex, age, genetic traits)

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16
Q

Berechnung PPD – Predicted Percentage Dissatisfied

A
  • Kenngröße zur Bewertung des globalen thermischen Komforts
  • Vorausgesagter Prozentsatz Unzufriedener
  • Erlaubt eine quantitative Voraussage des Prozentsatzes von Personen, die mit einem bestimmten Umgebungsklima unzufrieden sind
  • Unzufriedene sind in DIN EN ISO 7730:2005 mit -1 > PMV > +1 definiert
  • Beruht auf über 1000 Probanden Befragungen
  • Max Wert von 10% in Gebäuden
17
Q

Adaptive Komfortmodell

A

Das adaptive Behaglichkeitsmodell berücksichtigt neben verhaltensbedingten Anpassungen (z.B. Veränderung der Kleidung) auch die zeitliche Entwicklung des Außenklimas der vergangenen Tage (gleitender Mittwelwert)

Diese Anpassung kann physiologisch, psychologisch und/oder verhaltensbezogen erfolgen
Physiologisch geschieht dies längerfristig, und kann Tage bis Wochen dauern. Unterscheidung der Begriffe Akklimation (kurzfristig) und Akklimatisierung (langfristig)

18
Q

Tools zur vereinfachten Bestimmung

A

Gleitender Mittelwert
Alpha-Werte
0,8
langsamere/gedämpfte Reaktion, stärkere Gewichtung der weiter zurück liegenden Tage
0,6
schnelle Reaktion, Fokus auf den direkt vorangegangen Tagen

19
Q

Wie können PMV und adaptive Modelle verbunden werden und wo liegen mögliche Schwierigkeiten

A

Black Box Ansatz und Erweiterung um adaptiven Koeffizienten: Koeffizient λ umfasst hierbei alle Einflussfaktoren, die bei Fanger nicht berücksichtigt werden (Kultur, Klima, Verhalten) nicht allgemeingültig
Erwartungsfaktor e, abhängig vom Außenklima, liegt zwischen 0,5 …1,0
Adative Thermal Heat Balance Model: physiologisch, Verhaltensbezogen (Bekleidungsgrad), psychologische Anpassung