15. Botschaftsargumente/ Emotionale Appelle Flashcards
Merkmale starker Argumente
- Claim-Aussagen/Markenbenefits: („Kellog‘s Haferflocken verringern das Risiko von Darmkrebs“) –> konkretere Aussage, warum was gut ist
- Evidenz/Begründung: („…, weil die Haferflocken zu 100% aus natürlichen Ballaststoffen bestehen“) –> man ist in der Pflicht das zu belegen
- Autorisierung (Beweise, Belege): („Medizinische Studien haben bewiesen, dass Menschen, die sich mit ballaststoffreichen Lebensmitteln ernähren, zu 60% weniger an Darmkrebs erkranken als Menschen, die sich nicht so ernähren) –> weitere Begründung, objektivere Instanz
- Wahrscheinlichkeit: (Einschränkung der „absoluten“ Gültigkeit des Claims durch „könnte“, „wahrscheinlich“,…) erhöht die Glaubwürdigkeit des Kommunikators, nicht unbedingt notwendig –> wenn man kein Glaubwürdigkeitsproblem hat, soll man das lieber weglassen
Formen und Wirkweise von vergleichender Werbung
Indirekter vs. direkter Vergleich
- Indirekter Vergleich
- Alleinstellung
- Werbung mit Warentests
- Brand-X Vergleiche
- Besteckter Bezug
- Direkter Vergleich
- Leistungsbezogener Vergleich
- Kritisierend vergleichende Werbung
- Anlehnen vergleichende Werbung
- Persönlicher Vergleich
- Leistungsbezogener Vergleich
Wirkungsweisen
- Vergleichende Werbung erhöht die Aufmerksamkeit und Wahrnehmung, die Einstellung zur beworbenen Marke, Kaufabsichten und Kaufverhalten
- Vergleichende Werbung verringert die Glaubhaftigkeit der Werbebotschaft, die Einstellung zum Werbemittel
- Verstärkung der Wirkung auf die Einstellung zur Marke bei Marken mit niedrigerem Marktanteil als die Vergleichsmarke (–> Assoziation bzw. Differenzierung) –> Differenzierung von Besonders starken Marken
- Einsatz von Glaubwürdigkeitsverstärkern (z.B. zweiseitige Argumente) verstärkt die Einstellung zur Marke
Drei theoretische Ansätze zur Wirkweise 2‐seitiger Botschaften
Inoculation Theory
Bildung einer kognitiven Resistenz durch die „Impfung“ gegenüber negativen Argumenten auf Grund der Einbeziehung von Gegenargumenten in die Botschaft.
- Wenn man von anderen konfrontiert wird, ist man geimpft durch das Gegenargument, das die Werbung mitbringt
- Motivation, weil es ungewöhnlich ist
- Auseinandersetzung mit positiven und negativen Argumenten
- Überzeugung durch die Widerlegung
Attributionstheorie, insb. Korrespondenztheorie
- Zweiseitige Botschaften führen zu einer Attribution auf die tatsächliche Überzeugung des Werbetreibenden und nicht auf die Notwendigkeit, das Produkt zu verkaufen.
- Die Wahrnehmung der Glaubwürdigkeit wird erhöht und dadurch auch die Einstellung zum Werbetreibenden, zur Werbebotschaft und zur Marke.
–> objektives Bild des Produkts –> glaubwürdiger
Optimal Arousal Theory
Moderat neuartige und interessante Stimuli, die etwas vom Adaptionsniveau abweichen, führen zu höherer Aktivierung und positiven Einstellungseffekten.
–> ungewöhnlich –> erhöht Aufmerksamkeit und Motivation; unten peripherer Weg
Entstehung von Humor
Kognitiv (Inconcruity-Theorien): Komisch wirkende Inkongruenzen des Stimulus erzeugen einen Überraschungswert, der bestimmte Erwartungen an eine bestimmte Situation bei den Rezipienten bricht –> wird nicht erwartet
Affektiv (Release-and-relief-Theorien): Humor als Ventil für aufgestaute und überschüssige physische und psychische Spannungen; Lachen als ein Phänomen der Abfuhr seelischer Erregung (auch Freud’sche Humortheorie genannt) –> Sachen, die verboten sind, man spricht Dinge mit Humor an, die sozial unerwünscht sind
Interpersonal bzw. sozial (Superiority-Theorie): Soziale Überlegenheitsgefühle bedingen den Humor, aggressive Gefühle oder Triebe können abreagiert werden, z.B. durch die Belustigung über Missgeschicke anderer Personen; z.B. Witze über vermeintlich Minderintelligente wie Ostfriesen, Blondinen oder Mantafahrer
Merkmale von Furchtappellen und Beziehung Furcht und Persuasion
„…those contents of a persuasive communication which allude to or describe unfavorable consequences that are alleged to result from failure to adopt and adhere to the communicator´s conclusions” (Hovland 1953: 60)
Varianten: Androhung negativer physischer („Rauchen schadet Ihrer Gesundheit“) oder sozialer Konsequenzen („Mund- und Körpergeruch macht einsam“)
Klassischer Furchtappelle mit zwei Elementen: Information über drohende Gefahr (Furchtauslösung, z.B. AIDS-Infizierung) und Empfehlung, wie Gefahr zu beseitigen ist (Verhaltensempfehlung, z.B. Kondome benutzen)
Klassischer Furcht-Trieb-Ansatz: steigende Furcht führt zu einer sich stärker an Empfehlungen annähernden Einstellung
–> positive lineare Beziehung
Durch Furcht aktivierte defensive Vermeidungsprozesse: Stärke der Furchtappelle führt zu Ignorieren, Minimieren oder Verleugnen der Bedeutung der Bedrohung
–> negative lineare Beziehung (desto weniger folge ich das –> ignoriere das Problem)
Erweitertes Furcht-Trieb-Modell / Zwei-Faktoren-Ansatz: wenig oder extrem viel Furcht führt zu geringer Einstellungs- und Verhaltenskonformität
–> kurvilineare Beziehung (Lambda-Hypothese)
siehe Bild dazu (!)