1. Wahrnehmung

Question 1

Wahrnehmung Definition

Answer 1

Aufnahme und Verarbeitung physikalischer und chemischer Reize in den Sinnesorganen, Weiterleitung in den Nervenbahnen und entstehende Eindrücke und Erlebnisse

Question 2

Was ist das psychophysische Wahrnehmungssystem?

Answer 2

Verantwortlich für die Wahrnehmung von Reizen der Außenwelt (im Gegensatz: Schmerzreiz)

Question 3

Welche 2 Ursprungsorte kann ein Reiz generell betrachtet haben?

Answer 3

extern- Außenwelt vs intern- Körperinneres

Question 4

Beschreibe die generelle Funktionsweise von Sinnesorganen

Answer 4

Reizaufnahme durch Sinneszellen, (idR) Umwandlung in elektrische Impulse und Weiterleitung ins Gehirn

Question 5

Nenne 4 zentrale Funktionen der Wahrnehmung

Answer 5

Orientierung im Alltag, Adaptionsfunktion (Anpassung an die Lebensumgebung), Überlebensfunktion (Schutzverhalten zB Flucht), soziale Wahrnehmung (gelingende Kommunikation und Kooperation

Question 6

Nenne die 5 Sinneskanäle

Answer 6

Sehen Hören Schmecken Fühlen Riechen

Question 7

Nenne 3 weitere Sinne neben “den 5 Sinnen”

Answer 7

Muskelsinn, Gleichgewichtssinn, Schmerzrezeptoren im Körperinneren

Question 8

Was ist die Epistemologie

Answer 8

Erkenntnistheorie als Teil der Philosophie
Fragt nach Richtigkeit und Zustandekommen von Erkenntnis und Wissen

Question 9

Wie entstehen Sinnesverzerrungen in der Regel?

Answer 9

durch den psychophysischen Transformationsprozess subjektiver Empfindungen oder registrierter Reize zum Zweck des “Sinnergebens”

Question 10

Was versteht man unter optischen Täuschungen?

Answer 10

Verzerrungen beim Sehen von Objekten

Question 11

Was ist die Müller-Lyer-Täuschung?

Answer 11

von Franz Müller-Lyer
gleichlange Linien mit verschieden gerichteten Eingränzungspfeilspitzen
Die Winkel wirken als Kontext in die Wahrnehmung der Linien mit ein -> Die Linien werden verschieden lang wahrgenommen
<———————–>
>———————–<

Question 12

Was hat Einfluss auf Wahrnehmungsprozesse?

Answer 12

Aufmerksamkeit und Konzentration

Question 13

Nenne die 3 Analyseebenen zur Erforschung von Wahrnehmungsprozessen

Answer 13

äußere Reize, körperinnere Weiterleitung und Transformation, psychologische Organisation und Empfindung

physikalisch, physiologisch und psychologisch ist auch treffend

Question 14

Welche 4 Naturwissenschaften sind an der Wahrnehmungsforschung beteiligt?

Answer 14

Physik, Chemie, Hirnforschung und Physiologie

Question 15

Welcher Naturwissenschaft ist die Physiologie zuzuordnen?

Answer 15

Teilgebiet der Biologie

Question 16

Was ist ein Trichromat?

Answer 16

zB Menschen und Bienen. Lebewesen mit 3 Farbrezeptoren

Question 17

Nenne Beispiele für Dichromaten

Answer 17

Hunde und Katzen - haben nur zwei Farbrezeptoren

Question 18

Wo liegt das sichtbare Lichtspektrum für Menschen?

Answer 18

400-700nm

Question 19

Was ist eine Halluzination?

Answer 19

falsche/ eingebildete Wahrnehmung, die für real gehalten wird
es besteht keine äußere Reizgrundlage und sie kann in allen 5 Sinnen vorkommen

Question 20

Nenne 2 Gründe für Halluzinationen

Answer 20

starker Drogeneinfluss (idR optische Halluzination)
Psychose

Question 21

Was ist Reizdeprivation?

Answer 21

sensorisch oder psychisch
sensorisch: Entzug äußerer Reize
psychisch: Nichterfüllung psychischer Grundbedürfnisse, zB Isolationshaft

Question 22

Welche Folgen hat Reizdeprivation?

Answer 22

nach 2-3h weiße Schlieren in visueller Wahrnehmung und Unruhe

Question 23

Welche Funktion hat das Bewusstsein in der Wahrnehmung?

Answer 23

sensorischer Filter - Fokus lenken (intern oder extern)

Question 24

Welches Merkmal weisen psychosomatische Patienten idR auf?

Answer 24

eingeschränkte innere Wahrnehmung

Question 25

Welche Sinne dominieren beim Menschen?

Answer 25

“Fernsinne” Hören und Sehen

Question 26

Welche Ausnahme gibt es für dominierende Sinne beim Menschen?

Answer 26

Ärzte mit ausgeprägtem Tastsinn, Lebensmittelproduzenten/ Köche mit ausgeprägtem Geruchs- und Geschmackssinn

Question 27

Merkmal Fernsinne vs Nahsinne

Answer 27

Orientierung vs Signalcharakter

Question 28

Wie wandelt sich die psychologische und biologische Funktion der Sinne im Laufe des Lebens?

Answer 28

Kleinkinder Tasten, und Schmecken, während Erwachsenen das Ansehen für ein Objektkonzept reicht

Question 29

Wann ist die Allgemeine Psychologie entstanden?

Answer 29

im 19Jh im Schnittfeld von Philosophie und Physiologie

Question 30

Welche Sinne werden in der Allg. Psychologie vor allem untersucht?

Answer 30

Fernsinne Sehen und Hören

Question 31

Warum kommt es bei Bahnfahren und Piloten häufiger zu Sinnestäuschungen im Beruf?

Answer 31

Der Mensch ist auf seine reguläre Umgebung angepasst - das führt zu veränderter Bewegungsempfindung in diesen Szenarios

Question 32

Warum schmeckt Essen im Flugzeug anders?

Answer 32

Anderer Luftdruck und Luftfeuchtigkeit erschweren Geruch

Question 33

Was ist eine Synästhesie? Nenne Beispiele

Answer 33

“Die Verschmelzung verschiedener Sinne” in mehreren oder demselben Sinneskanal
zB: Farbwahrnehmung beim hören von Tönen ausgelöst
oder Buchstaben und Zahlen sehen löst Farbvorstellung aus (acht = grün)

Question 34

Was ist die Hauptmethode der allgemeinpsychologischen Forschung?

Answer 34

naturwissenschaftliches Experiment

Question 35

Wie begann die Psychophysik?

Answer 35

mit der Frage, ob Menschen physikalisch quantitativ unterschiedliche Reize in unterschiedlicher Intensität wahrnehmen

Question 36

Nenne zwei verschiedene Reizschwellen

Answer 36

Absolute- und Unterschiedsschwellen
Absolut: Wahrnehmbarkeit eines Reizes
Unterschied: Wahrnehmbarkeit des Unterschieds zwischen zwei Reizen

Question 37

Nenne und erkläre 4 Methoden zur Reizschwellenuntersuchung

Answer 37

1. Methode der konstanten Reize: unterschiedlich Starke Reize in zufälliger Reihenfolge, Wahrnahme wird einzeln angegeben
2. Grenzmethode: unterschiedlich starke Reize in auf- oder absteigender Reihenfolge, ab welchem Reiz (nicht mehr) wahrnehmbar
3. Herstellungsmethode: Prinzip der Grenzmethode, jedoch beeinflusst die Versuchsperson die Reizintensität
4. Differenzmethode: Bestimmung von Unterschiedsschwellen, Veränderung der Differenz, bis beide als gleich empfunden werden

Question 38

Wie ist die absolute Reizschwelle konventionell definiert?

Answer 38

Der Punkt, an dem ein Reiz nurnoch in 50% der Fälle wahrgenommen wird

Question 39

Beschreibe die Signalentdeckungstheorie

Answer 39

geht davon aus, dass in Grenzfällen der Wahrnehmung subjektive Kriterien für die Entscheidung verwendet werden

Alphafehler/ Fehler 1. Art: “blinder Alarm” - Signal unvorhanden, jedoch als vorhanden signalisiert
Betafehler/ Fehler 2. Art: “unterlassener Alarm” - Signal vorhanden, jedoch nicht signalisiert

andere Fälle sind Treffer und korrekte Ablehnung

Question 40

Beschreibe subjektive Kriterien bei der Signalentdeckungstheorie (harte und weiche)

Answer 40

weiche Kriterien erhöhen die Fehleranfälligkeit, harte Kriterien minimieren sie.

weiches Kriterium zB: eigene Leistungsfähigkeit
hartes Kriterium zB: bei Lichtreiztest kann die projizierte Form erkannt werden

Question 41

Warum steigt die Fehleranfälligkeit, wenn man seine eigene Leistungsfähigkeit als gering einschätzt?

Answer 41

Da man Signale als erkannt markiert auf der Annahme, dass “normal Leistungsfähige” diese erkannt hätten.

Question 42

Nenne die 3 Gesetze der Psychophysik

Answer 42

Weber’sches Gesetz
Fechner’sches Gesetz
Gesetz von Stevens

Question 43

Beschreibe das Weber’sche, das Fechner’sche, und das Gesetz von Stevens

Answer 43

Weber’sches Gesetz: prozentual gleichmäßiger Anstieg der Unterschiedsschwelle bei Anstieg der Reizintensität (Unterschiedsschwelle= weber’sche Konstante*Vergleichsreiz

Fechner’sches Gesetz: (Empfindungsstärke=Fechnerkonstante*Logarithmus Reizstärke) Empfindungsstärke wächst proportional mit dem Logarithmus der Reizstärke

Stevens Gesetz: Empfindungsstärke=b*S^a (a<1 Empfindungsstärke steigt langsamer an a>1 “” schneller an)

Question 44

Welche Problematik tritt bei Webers, Fechners und Stevens Gesetzen auf?

Answer 44

Sie sind veraltet und berücksichtigen aktuelle Kenntnisse der Hirnforschung nicht.