1. Grundlagen des SCM Flashcards

1
Q

Wie viele “Flüsse”/ Bereiche gibt es im Order to Payment S, und in welche Richtungen fließen diese?

A

drei Flüsse:

  1. Flussaufwärts, rechts nach links
    Informationsfluss: Kunde gibt Auftrag (Order) auf, Disponent gewährleistet Schnittstelle und übergibt Infos an Einkauf und Produktion
  2. Flussabwärts, von links nach rechts
    Materialfluss:
    Auftragserfüllung → Produktion, Lagerung und Lieferung des Produktes, Vorgelagerte Stufe versorgt nachgelagerte Stufe
  3. Flussaufwärts von rechts nach links
    Geldfluss/Cashflow: Kunde bezahlt Ware, so verläuft auch der Entsorgungs- und Recyclingprozesses
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2
Q

Verknüpfung logistischer Teilsysteme:

A
  • zwischen den einzelnen Teilbereichen logistischer Systeme, die miteinander kollaborieren müssen, treten Schnittstellen auf
  • Verknüpfung einzelner Teilbereiche durch Schnittstellen = potentielle Problemstellen
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3
Q

Arten von Schnittstellen:

A
  1. Materialflussschnittstellen, z.B. Umladestellen (LKW fährt Produkt an Hafen→Schiff)
  2. Informationsflussschnittstellen, z.B. Lagerverwaltungs- und PPS-Software (ERP System)

Leistungsfähigkeit logistischer Systeme ist zentral von der optimalen Abstimmung der Schnittstellen abhängig

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4
Q

Pipeline-Modell:

A
  • Auch in einem Rohrleitungssystem (Pipeline) sind Leitungen unterschiedlichen Querschnitts miteinander verbunden
  • Gesamtoutput des Rohrleitungssystem wird determiniert durch die engste Stelle, diese ist immer der letzte Engpass
    ➔ Engpassbetrachtung
    Problem der nicht harmonisierten Kapazitäten, resultiert in ungewollte Lagerentstehung und ungenutzte Kapazität
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5
Q

Pipeline Modell Skizze und Erklärung:

A

Output des Gesamtsystems wird determiniert durch den größten Engpass, also durch das 2. Teilsystem (kleinstes Rohr)
* Am Ende des 1. Teilmodells würde ein ungewolltes Lager erstehen = Kostenfaktor
* Das 2. ist bei Materialdurchsatz übe ausgelastet (zu geringe Kapazität = Ineffizienz) o Das 3. ist bei Materialdurchsatz unterausgelastet (freie Kapazität = Ineffizienz)
* Das 3. Teilsystem hat nicht genutzte Kapazität = Opportunitätskosten = Kostentreiber

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6
Q

Verknüpfung logistischer Teilsysteme Skizze:

A
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7
Q

Welche zwei Bereiche/ Schnittstellen lassen sich in Bezug auf logistische Teilsysteme optimieren:

A
  • Schnittstellen des Materialsflusses
  • Schnittstellen des Informationsflusses
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8
Q

Optimierung im Bereich der Schnittstelle des Materialflusses:

A
  • Vermeidung unnötiger Duplizierungen logistischer Aktivitäten im Logostikkanal (Lagerhaltung für ein Produkt in mehreren Distributionsstufen)
  • Vermeidung von Umschlags- und Verpackungsaufwand durch aufeinander abgestimmte Transportmittel, Ladeeinheiten und Transportgefäße

(Transportmittelhilfe: Lagereinheit = Ladeeinheit = Transporteinheit)

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9
Q

Optimierung im Bereich der Schnittstelle des Informationsflusses:

A
  • Einheitliche Datendefinition
  • Kopplung der Informationssysteme
    ⇒ Realisierung eines vorauseilenden Informationsaustausches
  • Durchgängige Nutzung abgestimmter Begleitdokumente in der gesamtem logistischen Kette
  • Koordination von Entscheidungen zwischen den Akteuren
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10
Q

Chancen und Risiken des Standardisierungsansatzes:

A

Chancen:
* Synergieeffekte durch einheitliche Datenbank
* Konstante dynamik
* proaktive Handlungsmöglichkeiten durch vorauseilenden Informationsaustausch

Risiken und Probleme:
* Verlust von Flexibilität und Individualität

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11
Q

Unterscheidung im Informationsfluss (IF):

A

Sequenz: Wann treten die Informationen auf?
Richtung: in welche Richtung läuft die Information
1. Auslösend: Bestellung
2. Vorauseilend: Bestellbestätigung & Lieferankündigung
3. Begleitend:Lieferschein
4. Anschließend: Bestätigung Wareneingang

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12
Q

Nachfragegesteuerte Supply-Chain:

A
  • auslösender IF: Bestellung des Kunden ist der Trigger der SC
    up-stram: vom Kunden zum Lieferanten
  • vorauseilender IF: automatische Generierung der Bestellbestätigung (meist in Echtzeit -> MaterialF somit zeitlich voraus)
    down-stream-gerichtet: Lieferanten zum Kunden
  • Begleitender IF: Lieferschein = Information, dass Ware gerade ausgeliefert wird (MaterialF)
    down-stream-gerichtet: L -> K
  • abschließender IF: Bestätigung des Wareneingangs
    up-stream-gerichtet: vom Kunden zum Lieferanten

➔ viele IF, müssen koordiniert werden

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13
Q

Nachfragegesteuerte Supply-Chain, vorauseilender IF detailliert:

A

vorauseilender IF:
* automatische Generierung der Bestellbestätigung (meist in Echtzeit -> MaterialF somit zeitlich voraus)
* down-stream-gerichtet: Lieferanten zum Kunden
* Informationen über Warenausgang, Warenübergabe, Transportwege, Lieferzeit etc. (je präziser, desto besser)
* Track and Trace:hilfreich für K und L (Trace = Verfolgung der Lieferung)
* Vorteil für Kunde: eigene Produktion effzienter planen, Kosten einsparen, frühe Kommunikation (deeskalierend)

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14
Q

Internationale Definition und Bsp. für eine Supply Chain

A

Im Grunde genommen integriert das Lieferkettenmanagement die Verwaltung von Angebot und Nachfrage innerhalb eines Unternehmens und unternehmensübergreifend.
Charakteristiken SC:
* vielstufig
* Pärchen aus Kunden-Lieferanten-Strömen

Kritik:
* SCM ist intern
* Unternehmen ist jedoch in Supply Network eingebettet -> alle Partner sind voneinander unnötig

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15
Q

Supply Networks Beziehung und vor- und Nachteil der Verringerung von Lieferanten

A

keine 1 zu 1, sondern 1 zu n Beziehungem (L des L, K des K)
* nicht Unternehmen stehen in Wettbewerb, sondern Supply chains (nicht immer abgrenzbar-> Interessenkonflikte)

  • Verringerung der Anzahl an Lieferanten:
    Vorteil: Erhöht Verhandlungsstärke, stabilere Qualitätsstandards
    Nachteil: Abhängigkeit von Lieferanten
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16
Q

Supply Networks Skizze:

A

1. klassische SC
2. K des K beliefert L
* Typisch: “reverse logistics” = Invertieren der Materialflussrichtung, sodass aus K L werden (z.B. Metarialträger/ Wegwerfprodukte wie Paletten, Container)
* Supply Chain Operations Reference Model (SCOR): K des K wird L (Ressourcenschonung)
3. Hersteller sendet Nebenprodukte: (Goldstaub bei Erstellung von Goldkabel) zurück an L gegen Entgelt (Nachhaltigkeit und profitgenerierung)
4. Rückgabe von Produkten, die das Ende ihres Lebenszyklus erreicht haben (Handy, Auto); Verpflichtung zur Rücknahme solcher Produkte

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17
Q

Asynchronität von Material- und IF in SC:

A

Asynchronität = Nicht alle Akteure sind zum gleichen Zeitpunkt auf dem gleichen Informationsstand
Nachfragebetriebene SC: Auslösung der Bestellung durch Kunden bis zum Lieferanten (keine Lagerbestände; make to order Prinzip)
* Auslösender IF: Order Fluss“ geht über mehrere Stufen, jede dieser Stufen ist möglicherweise mit zeitlichen Unterbrechungen versehen (Asynchronität
bereits innerhalb des auslösenden Informationsflusses; Informationen werden wahrscheinlich nicht
in Echtzeit weitergegeben→ebenfalls beim „Order Confirmation“ Fluss)
* Bei „Delivery“ ebenfalls zeitliche Verzögerung aufgrund der vielen Schnittstellen

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18
Q

Fortschrittszahlenkonzept (FZK):

A
  • Beim FZK werden in der Produktionsplanung bis auf Teileebene für gleiche Zeiträume (z. B. Woche) die zu liefernden Mengen bestimmt.
  • Hieraus ergeben sich die Soll- Fortschrittszahlen.
  • Die taggenaue Erfassung der Ist-Mengen führt zu den Ist- Fortschrittszahlen.
  • Der Vergleich von Soll-Fortschrittszahlen und Ist- Fortschrittszahlen ermöglicht eine einfache Überwachung und Steuerung der Bestände bzw. Reaktion auf die Bedarfe.
  • Liegt die Ist- Fortschrittszahl über der Soll-Fortschrittszahl (schwarze Linie über der roten Linie), so spricht man von einer Vorlaufsituation, die entweder in Tagen (x-Achse) oder in einer Mengeneinheit (y-Achse) gemessen werden kann. Liegt die schwarze Linie unter der roten Linie, so liegt ein Rückstand vor
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18
Q

FZK Verbesserungsvorschlag (Idee, Ziel, Kunde, Lieferant, Ist&Soll):

A
  • Idee: Tool, das man zu jedem Zeitpunkt weiß, wie weit der Lieferfortschritt ist und wo man gerade im Produktionsprozess bzw. in der Supply Chain steht!
  • Ziel: Minimierung der Asynchronität durch Erhöhung der Granularität (Informations- und Materialfluss auf Echtzeit bringen)
  • Kunde: Festlegung, welche Mengen am Ende der Periode da sein SOLL (auslösender Informationsfluss)
  • Lieferant: Entscheidung, wann er welche Mengen liefert (IST) (Ausführung der Bestellung)
  • Ist und Soll werden fast nie übereinstimmen in der Realität:
    1. Menge: Unterlieferung/Überlieferung
    2. Zeit: Vorlauf/Verspätung
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19
Q

Kritik an FZK Verbesserungsvorschlag:

A
  • über mehrere Stufen hinweg nicht möglich; auch in bilateraler Situation kann es zu Problemen kommen; Kunde und Lieferant einigen sich auf bestimmte Umsetzung
    (Problem, welches durch dieses Konzept nicht gelöst werden kann)
  • FZK ein Ansatz, um im bilateralen diese Anforderungen umzusetzen, aber implizit in der Praxis nicht umsetzbar, um alle Akteure zufrieden zu stellen
  • Grenzen: Flexibilität nur bilaterale Abstimmung
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19
Q

Entwicklungsstufen des SCM:

A
  • Stufe 1 – Ab 1990, Funktionintegration interner SC: Toyota – Lean manufacturing process
  • Stufe 2 – Ab 1994, Informationsaustausch (K, H, L): Überwindung der Unternehmensgrenzen -> Wertschöpfungsallianzen
  • Stufe 3 – Ab 2000, kollaboratives management komplexer Prozesse: Idee des APS (Advanced Planning and Scheduling)
  • Stufe 4 – Ab 2004, vollständige Integration, eBusiness: Synchronisation interner und externer Lieferketten (in Echtzeit) hinbekommen
19
Q

Stufe 1 – Ab 1990:

A

Toyota – Lean manufacturing process
* Vermeidung von Verschwendungen durch Prozessketten, Wertschöpfung für Kunden erhöhen
* Integration der Funktionen interner Supply Chains: Verzahnung der Funktionsbereiche (Einkauf, Vertrieb, Technik, Finanzen oder Produktion) innerhalb des Unternehmens, Aufbau von Prozessketten→ Software-Unterstützung der Prozessketten→ERP-Systeme

19
Q

Stufe 2 – Ab 1994:

A

Überwindung der Unternehmensgrenzen
* Unmittelbarer und permanenter Informationsaustausch mit Kunden, Lieferanten und Dienstleistern
* Wertschöpfungsallianzen über Unternehmensgrenzen hinweg (Abhängigkeit der einzelnen Akteure)
* Reaktiver Charakter, kein proaktiver Charakter (zukunftsorientiert) → Vermeidung von Engpässen

20
Q

Stufe 3 – Ab 2000:

A

Idee des APS (Advanced Planning and Scheduling)
* APS= Idee, Koppeln der ERP-Systeme im Unternehmen, um Szenarien für die Zukunft zu entwickeln über die Unternehmensgrenzen hinweg (Kunden, Lieferanten, Unternehmen)
* Informationsaustausch in immer kürzeren Zyklen (Echtzeit-Fähigkeit), unmittelbare Reaktion auf Anfragen
* Agilere Planung, schnellere und dynamischere Anpassung an Veränderungen

21
Q

Stufe 4 – Ab 2004:

A

Synchronisation interner und externer Lieferketten (in Echtzeit) hinbekommen
* Über Unternehmensgrenzen hinweg, für gesamte Prozesskette/Supply Chain (Netzwerkgedanke), Unmöglich für Supply Network umzusetzen
* Business Intelligence: Konkurrenz kann Dinge ableiten, die ich gar nicht möchte (eigene Lieferprobleme)
* Umsetzung fragwürdig

21
Q

IoT, Industrie 4.0 Vorteile:

A
  • Planungsgrundlage für Hersteller (opertaiv, strategisch)
  • Data-Analytics
  • Abhängigkeit von Hersteller
  • sicherheitsrelevante Systemzustände erkennbar
  • Nachhaltigkeit
22
Q

IoT, Industrie 4.0 Nachteile:

A
  • Datensicherung
  • Unicherheiten PP Hersteller
  • nicht alle Stichproben sind repräsentativ
  • Hohe Transparenz und Preisgabe von Informationen
  • IT-technische Restriktionen
  • Abhängigkeit von Hersteller
  • Reichweite falscher Analysen
  • IT-Infrastruktur nciht überalll vorhanden
  • Reserven nicht genutzt/ Kapazitäten nicht ausgelastet
23
Q

Architektur eines Cyber Physical System (CPS):

A

von oben nach unten
* 5. Configuration Level
* 4. Cognition-Level
* 3.Cyber-Level
* 2. Conversion-Level
* 1. Connection-Level

24
Q

1) Connection Level:

A
  • Sensoren im CPS sammeln Daten von verschiedenen Zuständen in einem Netzwerk
    -> „Sensor misst Füllstand der Bremsflüssigkeit im Auto oder den Reifendruck“
24
Q

2) Conversion Level

A
  • CPS verarbeiten und filtern Daten und aggregieren sie zu Informationen (Konvertierung von Daten und Informationen)
  • „Diagnostic Bus sammelt Daten aller Sensoren im Auto (Bremsflüssigkeitsbehälter) und gibt sie an ein Gateway im Auto weiter, welcher die relevanten Daten herausfiltert und aggregiert“
25
Q

3) Cyber Level

A
  • Vergleichen von Informationen über die Zeit und sichere Übermittlung der relevanten Daten vom dezentralen (Auto) zum zentralen System (IoT-Plattform des Unternehmens)
  • Ziehen von Schlussfolgerungen für Engineering und Planung
  • „Triggern eines Signals im Auto, dass das Auto in die Werkstatt muss, sowie Zusendung einer Nachricht
    auf das Handy des Fahrers, dass ein Werkstatttermin gemacht werden muss. Während dessen werden
    die richtigen Teile in die Werkstatt geliefert.“
26
Q

4) Congnition Level

A
  • CPS analysieren und visualisieren die dezentral erfassten Informationen nun zentral zur
    Beschreibung ihres eigenen Zustands;
  • Erkenntnisse aus Daten ziehen und diese für Entscheidungen nutzen, Decision Support Level, Entscheidungsvorbereitung
  • Weiterentwicklung und Optimierung von Produktdesign
  • „Auftreten eines Problems in mehreren Autos z.B. Bremsflüssigkeitsbehälter zu klein in den Autos →
    Schlussfolgerung, wo und wann die Autos produziert wurden und schauen woher das Problem stammt“
26
Q

5) Configuration Level

A
  • Einleitung/Umsetzung von Maßnahmen aus Schlussfolgerungen/Analysen
  • CPS optimieren sich selbst und passen sich wechselnden Umgebungen selbstständig an; Decision Level, Entscheidung wird durch Menschen getroffen und in eine Maßnahme umgesetzt, sodass es zu einer Konfiguration kommt
  • „Initiierung der Größenänderung des Bremsflüssigkeit-Behälters, sodass Produkt längeren Lebenszyklus hat sowie Einsparen von Reparaturkosten und Zeit“
27
Q

Kritik an CPS

A
  • Viele Autoren sagen: Sprung von 4 nach 5 darf kein automatisierter Prozess sein!
  • Keine automatisierte Einleitung von Maßnahmen: menschliche Instanz zur Entscheidung nutzen
  • Möglichkeit KI einzubauen, um Maßnahmen autonom einleiten zu können (sehr bedenklich: Militär,
    autonomes Fahren)
28
Q

Hierarchisch pyramidale Supply Chains:

A
  • Ein strategisch relevantes Unternehmen im
    -> Mittelpunkt Orientierung der Wertschöpfungspartner an dominierender Organisation
    -> Enorme Abhängigkeit von dominierendem Unternehmen
  • Ursachen für die Dominanz: Größe, Marktmacht, Finanzausstattung, Know-How
  • Die Zentralorganisation bindet Partner vielfach über langfristige Kontrakte an sich
    -> Preisgestaltung durch den dominierenden Akteur
    -> Dominierende Akteure eines Abschnitts tendieren dazu, ihre Dominanz auf die gesamte Supply
    Chain auszuweiten→gefährlich, wenn man keinen direkten Endkundenkontakt hat
    -> Macht sollte nicht überschätzt werden seitens des dominierenden Unternehmens (Gefahrdurch z.B.
    Qualitätseinbußen seitens der Mühle, wenn Mühle sich nicht wertgeschätzt fühlt)
28
Q

Hierarchisch pyramidale Supply Chains, Bsp. der Brotfabrik:

A

Dominanz der Brotfabrik, denn alle vorherigen Stufen müssen sich an ihr orientieren
* Nutzen der Dominanz, jedoch Bogen nicht überspannen
* Brotfabrik ist auch abhängig von vorherigen abhängig
* Wenn Mühle B schließen muss, ist Mühle A ein Monopol →
neue Marktsituation (mehr Marktmacht)
* Überstrapazieren von Mühle A führt zu Qualitätsverlusten
Lösung: Bilden von Kooperationen (Beschaffungskooperationen von Produzenten, Bauern, Mühlen)

29
Q

Polyzentrische Supply Chains

A
  • homogene wechselseitige Abhängigkeiten
  • Entscheidungskompetenzen und Koordinationsaufgaben relativ gleichmäßig auf Partner verteilt
  • Kooperation erforderlich -> Kompromisslösungen
  • Streitpunkte: Aufnahme neuer Partner, Kostenverteilung, Verteilung knapper Ressourcen
30
Q

Supply Chain Operations Refernce Model (SCOR) Ebene 1:

A
  • 5 Prozesskategorien: 4 Materialflüsse, s,m,d,r) + 1 Informationsfluss
  • Schnittstellen: Material & Informations-Schnittstellen, Verbindung der Akteure (Deliver, Source)

Planung:
* Management muss das Gesamtoptimum im Blick haben
* Optmierung nicht nur im eigenen Unternehmen, sondern im gesamten Supplychain Netzwerk
* SCM Übergreifende Planungsebene (Metaebene) existiert in der Regel nicht, da Akteure rechtlich unabhängig voneinander sind -> Zielkonflikte

31
Q

Supply Chain Operations Refernce Model (SCOR)
Ebene 2 Configuration Level:

A
32
Q

Supply Chain Operations Refernce Model (SCOR),
Ebene 3 Process-Element Level:

A
33
Q

Supply Chain Operations Refernce Model (SCOR),
Fraktale Struktur:

A
  • Modell ist auf makroskopischen und mikroskopischen Ebenen gleich
  • fraktal = selbstähnlich
34
Q

Supply Chain Operations Refernce Model (SCOR),
Fraktale Struktur Konsequenzen:

A
  • (1) Generische Tools: Generische Tools anwenden, da ähnliches System (Lösungen/Konzepte müssen lediglich angepasst oder übertragen werden können auf andere Ebenen)
    Standortplanung:
    Unternehmensebene: Wo baue ich einen neuen Produktionsstandort? Asien? Europa? ▪ Abteilungsebene: Layoutplanung – Wo baue ich eine neue Maschine auf? BeideFragenbasierenaufgleichenPrinzipienundkönnenmitgleichenLösungsverfahrengelöstwerden
  • (2) Lokales Optimum vs. Globales Optimum (lokales Optimum muss nicht zwingend ein globales Optimum sein)
    Optimiert der neue Prozess in einem Bereich auch das Gesamtsystem (Lager, Kosten)?
    Verbesserung einer Ebene hat nicht unbedingt positive/negative Auswirkungen auf eine andere
  • (3) Besondere Stellung des SCM: nicht nur logistische Kette in groß, kleine Planung auf SCM Ebene möglich
35
Q

Supply Chain Operations Refernce Model (SCOR),
Zentrale Gründe für Re-Cycling:

A

Materialströme wieder in den Prozess einspeisen und nicht entsorgen

  1. Ökonomisch: Abfallprodukte (Edelgase) haben eigenen Wert; daher sinnvoll diese Rohstoffe wieder in den Supply Chain Prozess einzuspeisen→Knappheit von Ressourcen
  2. Kundenerwartungen/Image des Unternehmens: Kommunikation von Maßnahmen nach außen
  3. Rechtlich: Global juristisch zunehmende Sensibilität für Entsorgung (gesellschaftlicher Druck z.B. China)
36
Q

Der Bull-Whip-Effekt Definition:

A
  • Wenn innerhalb einer Wertschöpfungskette eine ungeplante Nachfragesteigerung um 10% festgestellt wird, reagieren die Hersteller über. Sie möchten den potenziellen Umsatz nicht verlieren
  • Bis zu 40% erhöhen sie ihre Produktion. Und erst nach ca. einem Jahr pendelt sich das Angebot ein.
    = Schwankungen der Nachfrage verstärken sich überproportional entlang der Supply Chain in Richtung des Informationsflusses und entgegen des Materialflusses
  • je weiter die Information entlang der Kette gegeben wird, desto weniger Zeit bleibt zu reagieren
  1. Kunde: Vergrößerte Nachfrage nach einem Produkt
  2. Handel: Kein Business versäumen – Angebot muss über Nachfrage sein, um handlungsfähig zu sein
37
Q

Der Bullwhip-Effekt, Ursachen:

A
  1. Fehlende Bedarfstransparenz
  2. Informationsverzerrung
  3. Anpassung des Bestandsniveaus
38
Q

Der Bullwhip-Effekt, Grundannahmen:

A
  1. Asynchronität des Anstiegs des Bedarfs
    Zeitliche Schwankungen (mit immer höherem Versatz, Delta t steigt mit Produktionsstufen an)
  2. Überproportionalität des Anstiegs des Bedarfs
    Mengenschwankungen (immer höhere Menge, Amplitude steigt an) -> Massenträgkeit
  3. Erfordern einer großen Flexibilität der Akteure in einer Supply Chain
    * Wenn Effekt zu stark wirkt, kommt es zu einer Unterbrechung der Supplychain
    * Wenn einer nicht mehr liefern kann, kann auch der nächste nicht liefern
    * Welle der Anpassungen/Verschiebungen wird erzeugt in Richtung des Materialflusses
    * Anstieg der Unsicherheit der Akteure→Beeinträchtigung der Performance und Funktionalität der
    Supplychain
39
Q

Auswirkung von Auslastung auf den Bull-Whip Effekt:

A
  • hohe Auslastung -> 10% Schwankung -> (absolut) viel davon -> anfällig für den Bull-Whip Effekt
  • geringe Auslastung -> 10% Schwankung (absolut) wenig davon -> weniger anfällig für den Bullwhip effekt
40
Q

Auswirkung vom Sicherheitsbestand auf den Bull-Whip Effekt:

A
  • Aufbau SB: kann Bull-Whip Effekt ebenso auslösen wie vergrößerte Nachfrage, falls der SB (%) erhöht wird aufgrund der gestiegenen Nachfrage verstärkt dies den Bull-Whip Effekt
  • Vorhandener SB: geht die Nachfrage zurück, priduziert man weniger und nutzt den SB, dadurch sinkt Nachfrage beim Lieferanten worauf dieser seinen SB ebenfalls reduziert, falls nun Nachfrage wieder steigt, geht das ganze wieder von vorne los
41
Q

Ablauf des Bull-Whip Effekt:

A

(1) Veränderung der Nachfrage beim Endkunden (Stage 1) (sonst verschwindet BW-Effekt)
* Stage 1: 10 Mengeneinheiten mehr produzieren in 10 Tagen→Production Plan: Kennzahl
Production Plan 10/10 = 1,0 (Anspruch an Flexibilität des Lieferanten; hier noch gering)
* Prognosetechniken (KI, ML, CPS) hilft zum Erkennen solcher Nachfrageveränderungen
* “Predictive maintenance”: Wettbewerbsvorteil (Kosten- und Zeiteinsparungen)

(2) Die Akteure in der SC versuchen vorausschauend und proaktiv zu agieren
* Stage 2: erhöht Menge um 10% usw. von 10 auf 11→jeder Akteur 10% SB

(3) Die Flexibilität ist nicht unbegrenzt, denn jeder Akteur benötigt einen zeitlichen Aufwand für die
Planung und die Umsetzung (kein Kostenaufwand)

(4) Es existiert keine globale Informationstransparenz
* Ein Akteur weiß nur, was sein direkter Kunde will, er weiß aber nicht, was der Kunde des Kunden
des Kunden will!
* Reaktion auf die Vorstufe, evtl. 2 Vorstufen davor (mehr in der Regel nicht)
* Stage 3 orientiert sich also an den 11 Mengeneinheit und der Lead time von 9, also + 10% Menge
und - 1 Zeiteinheit (-10%)

42
Q

Warum existiert keine globale Informationstransparenz?

A

(1) Betriebstätigkeiten wollen nicht offengelegt werden, da sie wertvoll sind
* Akteure in der SC können Konkurrenten sein, die somit wertvolle Informationen erhalten und darauf
entsprechend reagieren können

(2) Aber: Akteure müssten nicht übermäßig produzieren und hätten mehr Kapazitäten, weniger Kosten

43
Q

Aussage des Bull-Whip Effekts:

A
  • Die geforderte Flexibilität ist auf Stage 10 um 23,57-mal so hoch wie auf Stufe 1!
  • Je weiter man up-stream geht, desto höher ist die erforderte Flexibilität des Akteurs!
  • Hohe Gefahr eines Chaos durch den BW-Effekt!