1. Bewusstsein und Orientierung Flashcards
Bewusstseinsstörungen (quantitativ)
- Wachheit (ungestörtes quantitatives Bewusstsein)
Bewusstseinsverminderung → bei verlangsamter oder schläfriger Reaktion in den Graden:
- Benommenheit: Umdämmerung; leichte Bewusstseinstrübung mit dezenter psychischer und
psychomotorischer Verlangsamung, noch voll orientiert - Somnolenz: Benommenheit mit abnormer Schläfrigkeit; schläfriger Patient, durch Ansprache
erweckbar (oft bei Alkohol) - Sopor: tiefe Bewusstseinstrübung, nur noch durch Schmerzreize erweckbar
- Präkoma: Patient nicht erweckbar, zeigt aber gerichtete Abwehrbewegungen auf Schmerzreize
- Koma: Bewusstlosigkeit; nicht mehr erweckbar
Bewusstseinsstörungen (qualitativ)
Störungen des qualitativen Bewusstseins äußern sich darin, dass ein Patient zwar wach (ungestörtes quantitatives Bewusstsein), aber dennoch nicht in der Lage ist, in vollem Umfang angemessen auf die Umwelt zu reagieren
Bewusstseinstrübung:
* mangelnde Klarheit des Erlebens und Verstehens die eigene Person oder die Umwelt betreffend
* verschiedene Aspekte der eigenen Person und der Umwelt zu verstehen, sie sinnvoll miteinander zu
verbinden, sich entsprechend mitzuteilen und sinnvoll zu handeln ist gestört
* typischerweise beim Delir und bei Intoxikationen
Bewusstseinseinengung:
* Einengung des gesamten Erlebens und Verhaltens auf wenige Themen
* nur bestimmte Aspekte gelangen ins Bewusstsein, z.B. bei Patienten mit Wahnerleben, welche die
Umwelt nur noch selektiv unter dem Aspekt der Verfolgung wahrnehmen können
* Patient wirkt wie fixiert auf oder „fasziniert“ durch bestimmte innere Erlebnisse oder äußere
Gegebenheiten
Bewusstseinsverschiebung:
* erweitertes, intensiviertes Erleben von Raum, Zeit und Sinnesempfindungen (z.B. nach Einnahme von
Halluzinogenen, auch bei schizophrenen und manischen Syndromen auftretend)
* fast völlig im Subjektiven bleibende qualitative Form der Bewusstseinsstörung
* Gefühle werden als besonders intensiv erlebt
* meditative Zustände (Hypnose) können ebenfalls zu Bewusstseinsverschiebungen führen
Orientierung
die vorgefundenen Gegebenheiten können in ihrem kalendarischen, örtlich-räumlichen und
lebensgeschichtlichen Bezugsrahmen erfasst und sich (selbst) darin eingeordnet werden
Folgende Bereiche werden erfragt: ZÖSP
Zeit: Datum kann um einen Tag abweichen, aber der Wochentag muss gewusst werden
Ort: aktueller Aufenthaltsort (z.B. Klinik wird nicht gewusst, oder Patient macht nur ungenaue Angaben)
Situation: gegenwärtige Situation wird in ihrem Bedeutungs- oder Sinnzusammenhang nicht oder nur teilweise erfasst
Eigene Person: Hier sind nur ganz grundlegende Fakten wie Name, Beruf und Geburtsdatum gemeint. Biografische Details sind eine Funktion des Langzeitgedächtnisses