08 VL + UE: Netzmanagement bei Strom und Gas Flashcards

1
Q

1) Was versteht man unter Entflechtung (Unbundling)?

2) Was ist das Zeil der Entflechtung (Unbundling)?

A

1) Was versteht man unter Entflechtung (Unbundling)?
- Trennung der Übertragung und Verteilung als regulierte (natürliche) Monopolbereiche von den Wettbewerbsbereichen Erzeugung, Handel und Vertrieb in vertikal integrierten Gas- und Stromversorgungsunternehmen

2) Was ist das Zeil der Entflechtung (Unbundling)?
- Vermeidung von Diskriminierung / Monopolmachtmissbrauch
- Quersubvention
- sonstigen Wettbewerbsverzerrungen

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2
Q

Welche Arten von Entflechtung (Unbundling) kennst du?

A
  • Buchhalterische Entflechtung
    (getrennte Konten für Netzbetrieb)
  • Informatorische Entflechtung
    (keine Weitergabe sensibler Informationen)
  • Rechtliche Entflechtung
    (rechtlich eigenständige Netzgesellschaft)
  • Operationelle Entflechtung
    (Unabhängigkeit des Managements)
  • Eigentumsrechtl. Entflechtung
    (Trennung des Netzeigentums)
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3
Q

Welche Modelle der eigentumsrechtlichen Entflechtung bei den ÜNB (bzw. FNB) nach der dritten EU-Binnenmarktrichtlinie für Elektrizität kennst du?

A

Ownership Unbundling (OU)
- Eigentum und Betrieb der Netze sind getrennt von Erzeugung

Independent System Operator (ISO)
- Netzeigentum + Erzeugung; Netzbetrieb verpachtet

Independent Transmission Operator (ITO)
- Erzeugung besitzt Betreibergesellschaft
- Betreibergesellschaft besitzt Netze und betreibt sie
- EVU mit Erzeugung besitzt Betreibergesellschaft
- Bsp. EnBW gehört TransnetBW

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4
Q

Wahr oder falsch?

Bei allen VNB gibt es eigentumsrechtliche Entflechtung.

A

Falsch!

Bei allen VNB gibt es KEINE eigentumsrechtliche Entflechtung, sondern nur bei den ÜNB.

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5
Q

Welche Systemdienstleistungen erbringen die Betreiber von ÜNB in Deutschland?

A

Systemdienstleistungen der ÜNB

Frequenzhaltung
Spannungshaltung
Versorgungswiederaufbau (Wiederherstellung der Versorgung nach Störungen)
Betriebsführung (Koordination des Netz- und Systembetriebs)

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6
Q

Was ist Regelleistung?

Was ist Regelenergie?

Beschreibe die Bereitstellung von Regelleistung.

Beschreibe den Aufbau des Regelleistungs-/Regelenergiemarkts.

A

Regelleistung
- Wird vorgehalten um die Stabilität des Netzbetriebs zu gewährleisten (Frequenz = konst.) und Schwankungen von Nachfrage und Angebot nach/von Strom auszugleichen (NF = Angebot zu jeder Zeit)
- Positive RL: Erhöhung Erzeugungsleistung / Absenkung Verbrauchsleistung
Negative RL: Absenkung Erzeugungsleistung / Erhöhung Verbrauchsleistung

Regelenergie
- Wird kurzfristig und physisch vom Übertragungsnetzbetreiber eingesetzt
- Aktivierung und Einsatz von Regelleistung zum Ausgleich von Frequenzabweichungen
- Pos. Regelenergie = Strom wird eingespeist / Neg. Regelenergie = Strom wird entnommen

Bereitstellung von Regelleistung (Regelenergiemarkt)

Regelzone:
EE + Konv. Kraftwerke + Händler + große Verbraucher
–> Bieten Regelleistung oder bieten die Nutzung von Regelleistung (pos./neg. Regelleistung)
<– Vergütung f. Bereitstellung u./o. Nutzung von Regelleistung

Regelleistungs-/Regelenergiemärkte
- Drei Zeitbereiche unterschieden: Primär- (Sekundenbereich), Sekundär- (Sekunden- bis Minutenbereich) und Tertiärregelung(/Minutenreserve)

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7
Q

Was ist Ausgleichsenergie?

A

Ausgleichsenergiesystem
1) Bestimmung von
Bilanzkreisabweichungen, Ausgleich der individuellen Bilanzkreisabweichung durch Ausgleichsenergie
2) Berechnung des regelzonenübergreifenden einheitlichen Ausgleichsenergiepreises
3) Verrechnung mit Bilanzkreisverantwortlichen

Inanspruchnahme von Ausgleichsenergie („Ausgleichsenergiemarkt“)
Bilanzkreis:
EE + Konv. Kraftwerke + Händler + große Verbraucher
—> Fahrpläne
—> Tatsächliche Lieferung
<— Ausgleichsenergiekosten

Ausgleichsenergie
- Ausgleich der individuellen Bilanzkreisabweichung durch Ausgleichsenergie
- Abrechnung gegenüber dem ÜNB mittels regelzonenübergreifenden einheitlichen Ausgleichsenergiepreis

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8
Q

Worum geht es?

Die “…” beschaffen Regelleistung und -energie “…” über die Internetplattform regelleistung.net.

A

“Übertragungsnetzbetreiber”

“in transparenten und diskriminierungsfreien Ausschreibungen”

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9
Q

Worum geht es?

Die Kosten für die Vorhaltung von Regelleistung werden “…”.

Die Kosten der eingesetzten Regelenergie (“…”) rechnen sie mit den Bilanzkreisverantwortlichen ab.

A

“auf die Netzentgelte umgelegt”

“Ausgleichsenergiekosten”

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9
Q

Worum geht es?

Bilanzkreiskoordination: Regelleistung, Regelenergie, Ausgleichsenergie
- Die “…” (Strom) bzw. “…” (Gas) sind für eine ausgeglichene Systembilanz
verantwortlich.
- Zum Zweck der Sicherung der Systembilanz halten technische Einheiten (Erzeuger, Speicher, flexible
Lasten) “…” vor. Kosten für diese Vorhaltung fließen in “…”.
- Bei Systemungleichgewichten setzen die ÜNB (Strom) bzw. Marktgebietsverantwortlichen (Gas) “…” zum Ausgleich der Systemungleichgewichte ein
- Individuelle Bilanzkreisabweichungen sind durch die sogenannte “…” auszugleichen, d. h. durch eine rein bilanzielle Größe zum Ausgleich der individuellen Bilanzkreisabweichung. Diese “…” wird mit dem “…” gegenüber dem ÜNB (Strom) bzw. MGV (Gas) abgerechnet.

A

“ÜNB”

“Marktgebietsverantwortlichen”

“Regelleistung”

“die Netzentgelte”

“Regelenergie”

“Ausgleichsenergie”

“Ausgleichsenergie”

“Ausgleichsenergiepreis”

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10
Q

Von welchen Faktoren hängen die Netzentgelte im Netzpunkttarif (Briefmarke) hauptsächlich ab?

A

Entgelt abhängig von:
- Spannungsebene des Netzanschlusses
- Ort/Region/Netzbetreiber

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11
Q

Wahr oder falsch?

Grundsatz: diskriminierungsfreier Netzzugang gegen Zahlung eines Netzentgelts
- Netzzugangsmodell ist Voraussetzung für wettbewerblichen und liquiden Energiehandel
- Entkopplung von kommerziellen und physikalischen Vorgängen
–> Notwendigkeit der Bilanzierung –> Bilanzkreise und Fahrpläne (Strom bzw. Gas) als Grundlage für Handel
- Entflechtung von Lieferung und Netzzugang / -nutzung auch hinsichtlich der Verträge, Durchführung und Abrechnung
von Liefer- und Handelsgeschäften: transaktions-, transportpfad- und entfernungsunabhängige Verträge
- Schaffung eines Zugangs zu einem Markt mit einem einheitlichen und austauschbaren Produkt →”Gas = Gas” bzw. “Strom = Strom” (Homogenität), an jedem beliebigen Netzpunkt im Marktgebiet (Regelzone)

A

Wahr!

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12
Q

Worum geht es?

Gas: Die Entgeltsystematik wechselt mit dem Übergang in das örtliche Verteilnetz / Gas: Netzzugangsmodelle

Transportkunde –> Letztverbraucher

Im Fernleitungsnetz und im regionalen Verteilnetz gilt bzgl. der Netzentgelte “…” während im örtlichen Verteilnetz “…” gilt.

A

“das Entry-Exit-Modell (Ein- und Ausspeiseentgelte)”

“Netzpartizipationsmodell (Ausspeiseentgelte)”

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13
Q

Worum geht es?

Im Netzzugangsmodell sind die kommerziellen und physikalischen Vorgängen “…”. Aus diesem Grund ergibt sich “…” und dass, “…” (Strom bzw. Gas) die Grundlage für den Handel sind.

A

“entkoppelt”

“die Notwendigkeit der Bilanzierung”

“Bilanzkreise und Fahrpläne”

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14
Q

Strom: Die Netzentgeltermittlung erfolgt top-down für jede einzelne Netzebene (“Kostenwälzung”)

A

Die (Kosten - Erlöse) einer Netzebene werden an die darunter liegende Netzebene weitergegeben.

Pro Netzebene
- Briefmarke (Kosten / Leistung)
- Netzentgelt (= Leistungspreis * Leistung + Arbeitspreis * Verbrauch)

Verbraucher zahlen egal auf welcher Netzebene sie angeschlossen sind Netzentgelte!

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15
Q

Wahr oder falsch?

Gegenüberstellung: Stromnetze verursachen höhere spezifische Kosten als Gasnetze.

A

Wahr

16
Q

Regulierung von Netzen

1) Worum geht es bei der Anreizregulierung?

2) Gib die allgemeine Formel für Berechnung der Erlösobergrenze an (RPI-X-Regulierung).

A

1) Anreizregulierung
- Ermittlung der anerkennungsfähigen Kosten und der zulässigen Erlöse
- Regulierungsbehörden geben Erlösobergrenzen (EOG) für den Netzbetreiber vor
- „Wie viel darf Netzbetreiber in einem bestimmten Jahr durch die Netzentgelte insgesamt einnehmen?“

2) Formel für Berechnung der Erlösobergrenze (RPI-X-Regulierung)

RCt = RCt-1 * (1 + RPI – Xgenerell – Xindividuell) ± Q ± Z

RPI: Verbraucherpreisindex (Retail Price Index) –> Inflationsanpassung

Xallg: Allgemeiner X-Faktor, gleiche Höhe für alle Netzbetreiber; Produktivitätssteigerung durch allgemeinen technischen Fortschritt

Xind: Individueller X-Faktor, individuelle erwartete Kostensenkungen, einzelner Netzbetreiber; Ermittlung durch Effizienzvergleich (Benchmarking)

Z: Z-Faktor, vom Netzbetreiber nicht beeinflussbare Kostenpositionen z. B. Konzessionsabgabe

Q: Qualitätselement → Bonus / Malus für Qualität

17
Q

Regulierung von Netzen

Worum geht es bei der Netzentgeltkalkulation?

A

Netzentgeltkalkulation
- Regulierungsbehörden geben Grundlagen / Rahmenbedingungen zur Ermittlung der Netzentgelte durch den Netzbetreiber vor
- „Wie viel und welche Preisbestandteile (Arbeitspreis / Leistungspreis / Grundpreis) zahlt der jeweilige Kunde?“

18
Q

Wahr oder falsch?

Ablauf der Anreizregulierung in Deutschland
- Regelmäßige Kostenprüfung im Basisjahr durch Regulierungsbehörde
- Effizienzvergleich auf Basis der übermittelten (angefallenden) Kosten
- Festlegung der Erlösobergrenzen und der beeinflussbaren bzw. nicht beeinflussbaren Kostenbestandteile für die Dauer der Regulierungsperiode (fünf Jahre)
- Anpassungselemente zur Anpassung der Erlösobergrenze während der Regulierungsperiode, inbesondere Ineffizienzabbaupfad, Inflationsausgleich
Erweiterungsfaktor bzw. Kapitalkostenabgleich sowie Investitionsmaßnahmen, Qualitätsregulierung

A

Wahr!

19
Q

Worum geht es?

Das Netzzugangsmodell im Stromsektor ist das “…”.

Was ist das Grundprinzip dieses Modell

A

“transaktionsunabhängige Punktmodell”

Grundprinzip:
Entkopplung von kommerziellen und physikalischen Vorgänge im Netz

20
Q

Worum geht es?

“…” fasst alle Unternehmensaktivitäten in Zusammenhang mit der Anreizregulierung und im Umgang mit der Regulierungsbehörde zusammen.

A

“Das Regulierungsmanagement”

20
Q

Netzentgelte

Wo fallen im Gasnetz / Stromnetz Netzentgelte an?

A

Netzentgelte im Gasnetz
- Im Fernleitungsnetz und im regionalen Verteilnetz sind Ein- und Ausspeiseentgelte zu zahlen und Kapazitäten zu buchen.
- Im Verteilnetz ist nur ein Ausspeiseengelt zu zahlen.

Netzentgelte im Stromnetz
- Netzentgelte fallen nur für Verbraucher an und hängen von der Anschlussspannungsebene ab.

21
Q

Wahr oder falsch?

Ziele der Regulierungsbehörden bei Regulierung der Netze
- Gewährleistung von Diskriminierungsfreiheit
- Wettbewerb
- Effizienz der Märkte

A

Wahr!

21
Q

Messstellenbetrieb

Worum geht es?

Zählertyp
- Digitaler Zähler ohne Kommunikationseinheit

Funktionen des Zählers
- Aktueller Zählerstand
- Gespeicherte Werte
(Tagesgenau), 2 Jahre
im Rückblick
- Mit Kommunikations-
einheit zum iMSys aufrüstbar

Zuständig für Einbau, Messung und technischen Betrieb
- Grundzuständiger Messstellenbetreiber oder ein vom Verbraucher beauftragter Messstellenbetreiber

A

Moderne Messeinrichtung (mME)

21
Q

Messstellenbetrieb

Worum geht es?

Zählertyp
- Digitaler Zähler mit Kommunikationseinheit

Funktionen des Zählers
- Aktueller Zählerstand
- Gespeicherte Werte
1⁄4 -stündlich genau abrufbar

Zuständig für Einbau, Messung und technischen Betrieb
- Grundzuständiger Messstellenbetreiber oder ein vom Verbraucher beauftragter Messstellenbetreiber

A

Intelligentes Messsystem (iMSys)

–> Smart-Meter

21
Q

Messstellenbetrieb

Worum geht es?

Zählertyp
- Kommunikationsschnittstelle

Funktionen des Zählers
- Schnittstelle zwischen Zähler(n) und Kommunikationsnetz
- Automatische Datenübertragung zum Messstellenbetreiber

Zuständig für Einbau, Messung und technischen Betrieb
- Grundzuständiger Messstellenbetreiber oder ein vom Verbraucher beauftragter Messstellenbetreiber

A

Kommunikationseinheit = Smart-Meter-Gateway

21
Q

Worum geht es?

Moderne Messeinrichtung (mME) + Smart-Meter-Gateway (Kommunikationseinheit) = ?

A

Intelligentes Messsystem (Smart-Meter)

22
Q

Wahr oder falsch?

Das MsbG enthält auch die Vorgaben zum Smart Meter Rollout:

  • Ausstattung aller Verbraucher mindestens mit modernen Messeinrichtungen (MoMe)
  • Ausstattung gewisser Verbraucher mit intelligenten Messsystemen, d. h. MoMe + Smart Meter-Gateway
A

Wahr!

22
Q

Worum geht es?

Grundlage des Asset Management ist ein dreigeteiltes Rollenmodell aus “…”, “…” und “…”.

Pyramide
–> Runter: Entscheidungsprozesse
–> Hoch: Informationsprozesse

A

“Asset Owner”

“Asset Manager”

“Service Provider”

22
Q

Welche Trade-Off spielt im Asset Management eine große Rolle?

A

Trade-Off Asset Management

Versorgungssicherheit ~ Wirtschaftlichkeit

22
Q

Welche strategischen Herausforderungen ergeben sich aus der Energiewende für die Stromnetze?

A

Grundlegende Herausforderungen im Stromsektor
- Veränderungen von Erzeugungs- und Lastzentren
–> Veränderung von Stromflüssen
- Netzausbaubedarf im Übertragungs- und Verteilnetz