06 VL + UE: Management im Bereich Erneuerbare Energien Flashcards
Was ist die Intention hinter dem Marktprämienmodell der EE?
- Refinanzierungsmöglichkeit der Stromgestehungskosten (LCOE)
- Überführung der EE aus der Finanzierung durch eine gesetzliche Vergütung in ein marktwirtschaftliches Umfeld
Erkläre die grundlegende Funktionsweise sowie die Zahlungsströme an die EE-Anlagenbetreiber des Marktprämienmodells aus dem EEG.
Marktprämienmodell
- Verkauf des Stroms über das Marktprämienmodell an der Strombörse
- Der erzielte Preis wird durch die Marktprämie „aufgestockt“, damit der Finanzierungsbedarf gedeckt ist.
Zahlungsströme
- Strombörsenerlöse von Direktvermarkter an Anlagenbetreiber
- Marktprämie vom Verteilnetzbetreiber an Anlagenbetreiber
Marktprämienmodell des EEG
Wie wird der energieträgerspezifische Monatsmarktwert MMW Strom aus Wasserkraft, Deponiegas, Klärgas, Grubengas, Biomasse und Geothermie berechnet?
Strom aus Sonne, Wind
–> MMW = gewichteter durchschnittlicher Strompreis (gewichtet mit den durch Sonne bzw. Wind erzeugten Mengen)
Strom aus Wasserkraft, Deponiegas, Klärgas, Grubengas, Biomasse und Geothermie
–> MMW = ungewichteter durchschnittlicher Strompreis (von allen Energieträgern)
Marktprämienmodell des EEGs
Worum geht es?
Seit dem EEG 2017 müssen Anlagenbetreiber ab einer bestimmten Größe der geplanten Anlage nun regelmäßig in “…” auf die Höhe des “…” für ihre Anlagen bieten.
“einem Auktionsverfahren (Ausschreibung)”
“anzulegenden Wertes”
Wahr oder falsch?
(Kontinuierliche) Anpassung der Förderung für neu in Betrieb genommene Anlagen
–> ABER: Für eine Anlage ist die Höhe der Vergütung / des anzulegenden Werts immer für den Förderzeitraum (20 Jahre) identisch
Zweck der Anpassung:
- Hebung von Kostensenkungspotenzialen
- Anreizen / Förderung der Technologieentwicklung
- Begrenzung des Ausbaus (atmender Deckel)
Wahr!
Wahr oder falsch?
Anpassung der Förderung für neu in Betrieb genommene Anlagen
1) Ausschreibungen des AW
–> ab EEG 2023 für WEA / PVA > 1 MW
und für Biomasse-Anlagen > 150 kW
2) Degression
a) zeitabhängige Degression
–> Absenkung der Vergütungshöhe/Höhe des anzulegenden Wertes je nach Inbetriebnahmedatum der Anlage
–> ABER: Für eine Anlage ist die Höhe der Vergütung / des anzulegenden Werts immer für den Förderzeitraum (20 Jahre) identisch
b) zubaumengenabhängige Degression („atmender Deckel“)
–> Steigender Bruttozubau führt zu einer jährliche Absenkung der anzulegenden Werte
–> Atmender Deckel im EEG 2023 abgeschafft
Wahr!
Wahr oder falsch?
Bei PV-(Dach-)Anlagen existiert eine Staffelung der Vergütung nach Leistungsklassen (Nennleistung).
Wahr!
Wahr oder falsch?
Bei Wind an Land gibt es eine Standortsteuerung:
– Durch das Referenzertragsmodell wird bestimmt, wie gut ein Standort im Vergleich zu einem
standardisierten Referenzstandort abschneidet.
Für Wind auf See gibt es eine Standortsteuerung und weitere Besonderheiten:
– Je größer Entfernung von der Küste und Wassertiefe, desto höher die Zahlung
- Wahlmöglichkeit zwischen Basis- und Stauchungsmodell für Anlagen vor 2020. Ab 2020 Ausschreibungen –> Großteil regelt separates Gesetz (WindSeeG).
Wahr!
Nenne zwei mögliche Preisbildungsregeln bei Auktionen (1) Bsp. Merit-Order Spotmarkt 2) Ausschreibungen von EE + Bestimmung des AW)
1) Bsp. Merit-Order Spotmarkt
–> Uniform pricing (/Einheitspreisauktion)
2) Ausschreibungen von EE + Bestimmung des AW
–> Pay-as-bid (/preisdiskriminierende Auktion)
Beschreibe wie die Ausschreibungen in dem Marktprämienmodell des EEGs funktionieren?
Ausschreibungen
- Teilnahme: Windenergieanlagen an Land und Photovoltaikanlagen > 750 kW und Biogasanlagen >150 kW
- Ausschreibungsverfahren erfolgen für jeden Energieträger ein- oder mehrmals pro Jahr
- Anlagenbetreiber bieten in Cent pro kWh auf den anzulegenden Wert AW
- Pay-as-bid Verfahren
Beschreibe den Ablauf der Ausschreibungen im EEG 2023.
1) Festlegung Ausschreibungstermine und -mengen
–> Gesetzgeber hat Ausschreibungstermine und -mengen festgelegt
2) Eröffnung Ausschreibung
–> Die BNetzA kündigt Ausschreibungsverfahren an, eröffnet und begleitet diese.
3) Gebotsabgabe
–> Teilnehmende Bieter platzieren ihre Gebote (Leistung und anzulegender Wert)
–> Geboten wird auf den anzulegenden Wert
4) Bezuschlagung der günstigen Gebote
–> Die kostengünstigsten Gebote werden nach aufsteigender
Gebotshöhe ausgewählt und erhalten einen Zuschlag (pay as bid)
–> Gebote werden bezuschlagt, bis Ausschreibungsvolumen erreicht ist
5) Realisierung
–> Veräußerung des Stroms erfolgt im Marktprämienmodell
Wahr oder falsch?
Voraussetzung für erfolgreiche Ausschreibung von EE-Leistung.
- gebotene Leistung (MW) > ausgeschriebene Leistung (MW)
Anmerkung: In der Realität war diese Voraussetzung nicht immer erfüllt, sodass die durchschnitten AW gleich dem festgelegten max. Preis der Auktion glichen.
Wahr!
Wahr oder falsch?
Ausschreibungen im Marktprämienmodell unter Berücksichtigung des Referenzstandorts bei Sonne und Wind.
1) Bestimme den Gütefaktor indem der jeweilige Standortertrag [MWh] durch den Ertrag [MWh] am Referenzstandort geteilt wird –> Gütefaktor
2) Mit dem Gütefaktor wird durch eine gegebene Tabelle der Korrekturfaktor abgelesen –> Korrekturfaktor
3) Gebot = (LCOE * (1 + Risikoaufschlag und Marge))/Korrekturfaktor
4) Vergütung = (LCOE * (1 + Risikoaufschlag und Marge))
–> Durch den Korrekturfaktor wird nur das Gebot verbessert aber nicht die tatsächliche Vergütung!
Wahr!
1) Was versteht man unter Einspeisemanagement?
2) Wann ist Einspeisemanagement notwendig?
3) In welchen Gebieten ist Einspeisemanagement erforderlich?
1) Einspeisemanagement
–> Bezeichnet die vom Netzbetreiber vorgenommene netztechnisch erforderliche Abregelung von eingespeistem EE-Strom
2) Einspeisemanagement ist notwendig, wenn
–> Abschnitte des Verteil- oder Übertragungsnetzes überlastet sind
3) Einspeisemanagement ist in Gebeiten erforderlich, in denen
–> der Netzausbau nicht mit dem Ausbau von EE mithalten konnte (Bsp. Netzausbaugebiet: Schleswig-Holstein, Meckelburg-Vorpommern)
(Betreiber von EE-Anlagen werden für Abregelung von Verteilnetzbetreiber entschädigt)
Was versteht man unter Redispatch 2.0?
Redispatch 2.0
–> Einspeisemanagement
–> Netzengpassmanagement
Def. Redispatch: Eingriffe in die Erzeugungsleistung von Kraftwerken, um Leitungsabschnitte vor einer Überlastung zu schützen