08 Statisch unbestimmte Fachwerke Flashcards
Wann ist ein Fachwerk bestimmt und wann nicht?
bestimmt:
f = s + b - 2k
(s = Stäbe ; b = Wertigkeiten ; k = Knoten)
überbestimmt: s + b − 2k > 0
unterbestimmt: s + b − 2k < 0
ebenfalls unbestimmt:
s + b − 2k = 0 mit ungünstiger Geometrie!
Lagerwertigkeiten
Loslager: einwertig (nur Senkrechte auf Lagerfläche)
Festlager: zweiwertig (in 2 Richtungen unbeweglich)
Feste Einspannung: dreiwertig
Gelenke: zweiwertig
Gelenkstäbe: einwertig (Zug, Druck)
Annahmen (für Knotenverschiebung)
in statisch unbestimmten Fachwerken
- alle Stabkräfte positiv ansetzen ⟹ von der Schnittfläche weg
- Winkelmessung von der x-Achse in positive Richtung ⟹ imaginäres KOS jeweils in das LAGER legen!!!
- Additionstheoreme und Kompatibilitätsgleichungen nutzen
Vorgehen zur Berechnung der Stabkräfte und Verschiebung im statisch unbestimmten Fachwerk
Freischnitt
GGW- Bedingungen ΣF.x/y(/z)
(Momentengleichungen oft unnütz, daher)
Kombinieren der Gleichungen der Festigkeitslehre:
⟹ Δl = Fₛl /EA
in GGW einsetzen und umformen
dann wieder in Δl = Fₛl /EA einsetzen
Allgemeine Kompatibilitätsgleichungen bzw/oder Verschiebeformel anwenden
(ggf auch ineinander einsetzen)
Kompatibilitätsgleichungen der Ebene
Formänderungsaussagen
(aus Additionstheoremen und geometrischen Grundgleichungen für Verformung u)
Δlₙ = uₓ cos(αₙ) + u.y sin(αₙ)
(mit n = 1,2,3)
(mit u = (uₓ | u.y)
= Verschiebung des Knotenpunktes als Vektor)
Eine Formänderungsaussage beschreibt in diesem Kontext …
… das Verhältnis der Längenänderung (eines Stabes):
Δl > 0: Verlängerung
Δl < 0: Verkürzung
(bzw. die Verschiebung eines Knotens im Fachwerk.)
Formänderungsaussage bei Temperaturänderung
Δlₙ = Δlₘₑ + Δlₜₕ Δlₙ = Sₙlₙ /EA + αₙΔT*lₙ
(mit αₙ Temperaturdehnungskoeffizient des Stabes n)
aus den Gleichungen der Festigkeitslehre folgt:
aus: σ = ε*E ; ε = Δl/l ; σ = Fₙ/A
mit Fₙ= Stabkraft S bzw. Fₛ
⟹ Δl = Fₛl /EA
(Teil der Herleitung Kompatibilitätsgleichungen):
die relevanten Additionstheoreme allgemein
kurz:
sin(x±y) = sin(x)cos(y) ± sin(x)cos(y)
cos(x±y) = cos(x)cos(y) ∓ sin(x)sin(y)
entspricht:
sin(x+y) = sin(x)cos(y) + sin(x)cos(y)
cos(x+y) = cos(x)cos(y) − sin(x)sin(y)
sin(x−y) = sin(x)cos(y) − sin(x)cos(y)
cos(x−y) = cos(x)cos(y) + sin(x)sin(y)
(Teil der Herleitung Kompatibilitätsgleichungen):
Geometrische Grundgleichungen für die Verformung u
cos(αₙ−φ) = Δlₙ/u
mit n = 1,2,3
(Herleitung Kompatibilitätsgleichungen):
Additionstheoreme angewendet auf die geometrischen Gleichungen
aus Additionstheoremen: sin(x±y) = sin(x)cos(y) ∓ sin(y)cos(x) cos(x±y) = cos(x)cos(y) ∓ sin(y)sin(x) und geometrischen Gleichungen: cos(αₙ−φ) = Δlₙ/u
⟹
Δlₙ/u = cos(αₙ)cos(φ) ∓ sin(αₙ)sin(φ)
mit cos(αₙ−φ) = Δlₙ/u
⟹ Kompatibilitätsgl. der Ebene
Δlₙ = uₓ cos(αₙ) + u.y sin(αₙ)